Durchblick am Kühlregal: Milch und vegane Alternativen

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Foto: Lisa Strobel/VZSH

Tipps und Hinweise der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein

Weide- oder Heumilch, Alpenmilch oder pflanzlicher Ersatz aus Soja, Kokos, Reis, Mandeln und Hafer: Das Angebot an Milch und pflanzlichen Alternativen ist groß. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein verschafft Überblick im Milchregal.

Die Verwirrung um Milch beginnt schon bei der Herkunft: Bisher gibt es dazu keine Kennzeichnungspflicht. Wo die Milch im Kühlregal erzeugt und gemolken wurde, erfahren Verbraucher bestenfalls über freiwillige Angaben der Hersteller. Ob Weide-, Heu-, Alpenmilch, länger frisch oder traditionell ist den persönlichen Vorlieben überlassen. „Wo die Unterschiede liegen, ist vielen Menschen nicht klar. Sie sind verwirrt und fragen nach Orientierung“, sagt Christine Hannemann von der Verbraucherzentrale Flensburg. Der Begriff Weidemilch ist in Deutschland lebensmittelrechtlich nicht geregelt, ein häufiger Streitpunkt ist die  Aufenthaltsdauer der Tiere auf der Weide. Heumilch ist eine EU-weit geschützte Bezeichnung, die überwiegend Vorgaben zur Fütterung der Kühe macht. Anders sieht es bei Alpenmilch aus – das ist ein reiner Werbename.

Pflanzliche Alternativen: Kokosmilch und vegane Drinks

Milch darf in der EU nur dann als Milch verkauft werden, wenn sie von einem Tier stammt. „Pflanzliche Alternativen kommen in der Regel als Drink oder Getränk auf den Markt, eine verbindliche Definition fehlt“, sagt Hannemann. Meistens handelt es sich um ein WasserFett-Gemisch aus verschiedenen Pflanzenbestandteilen mit weiteren Zusätzen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Bindungsmitteln und Zucker. Je nach Vorliebe gibt es Produkte aus Soja, Hafer, Reis und Mandeln oder Mischungen. Eine Ausnahme ist Kokosmilch – laut Beschluss der EU-Kommission ist diese ein traditionelles Lebensmittel der asiatischen Küche.
Milchalternativen lassen sich wie das Original zur Zubereitung von Müsli, Desserts, Pfannkuchen oder als Backzutat verwenden. Für Kaffee eignet sich nicht jeder Milchersatz. Je nach Rohstoff und Kaffeesorte können einige Pflanzendrinks im Kaffee ausflocken. Der Grund dafür ist der jeweilige Säuregehalt. Einige Hersteller bieten eine Barista-Variante an, die sich  aufgrund eines höheren Fett- und meist auch Proteingehaltes besser schäumen lässt und  nicht so leicht ausflockt. In Kombination mit einem säurearmen Kaffee kann das Ergebnis meist überzeugen.

Welche Milch eignet sich für wen?

Wer keine Kuhmilch kaufen will, hat bei den pflanzlichen Alternativen eine gute Auswahl. Sie können aus Hülsenfrüchten, Getreide, Körnerfrüchten, Nüssen und Kernen bestehen. Je nach Produkt können sich die Zusätze an Vitaminen, Mineralstoffen, Bindungsmitteln und Zucker deutlich unterscheiden. Ein Blick auf die Zutatenliste und Nährwerttabelle bietet Orientierung. In Kuhmilch sind von Natur aus viele Vitamine und Eiweiß enthalten, die leicht  vom Körper aufgenommen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt den täglichen Verzehr von Milch und Milchprodukten. Bei letzteren lohnt sich der genaue Blick auf die Verpackung und weiteren Zutaten sowie Nährwerte. Wer regionale Produkte kaufen möchte, kann sich am Regionalfenster oder den Qualitätszeichen der Länder orientieren.

Weitere Tipps und Infos auf der Seite der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein: www.verbraucherzentrale.sh

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Veröffentlicht am 11. Juli 2021, in Bildung, Daten und Zahlen, Flensburg News, Soziales, Wirtschaft. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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