Atomkraftwerke abschalten, Atomgeschäfte beenden!
Bereits vor über zehn Jahren kam die Bundesregierung zu der Erkenntnis, dass Atomkraft gefährlich und unbeherrschbar ist.
Aktuell wurde aber der damals beschlossene Atomausstieg zum 31.12.2022 gekippt. Wegen der Gaskrise mit Russland sollen die deutschen AKW auch 2023 in Betrieb bleiben. Allerdings- ohne erwähnenswert mehr Strom zu erzeugen, als ursprünglich geplant. Nur länger. Nach dem Willen von Teilen der Regierungsparteien und der Opposition auch über Jahre länger. Der politische Druck, den verschobenen Atomausstieg weiter aufzuweichen, wird im kommenden Frühjahr wieder stärker werden.
Der Handel mit Uran aus Russland und die Produktion von atomaren Brennelementen bei ANF/framatome sind vom Atomausstieg gänzlich ausgeschlossen. Regelmäßig erreichen derzeit Uranfrachtschiffe aus Russland die Häfen Rotterdam (NL) und Dünkirchen (F), mit frischem Uran aus Russland für die Brennelementefabrik der französischen Framatome in Lingen. Handelspartner ist der von Putin selbst gegründete Atom-Staatskonzern Rosatom. Hier werden horrende Summen an Geld für Uran direkt in die Kriegskasse des Kremls gespült.
Die Bundesregierung möchte diese brisanten Geschäfte zwar unterbinden, tut aber auf EU-Ebene nichts, um sie zu beenden.
Atomkraft nützt uns in Deutschland nachweislich und wissenschaftlich bestätigt nichts, birgt aber eine Menge – oft unterschätzter – Risiken und Gefahren. Besonders dann, wenn die Atomanlagen alt und abgeschrieben sind. Wie in Lingen, wo bereits 2019 gefährliche Risse in besonders sensiblen Rohren gefunden wurden.
Im Januar wird das AKW Lingen II heruntergefahren, um die Brennelemente für einen Weiterbetrieb umzustecken. Auf eine Überprüfung der Dampferzeugerheizrohre will AKW-Betreiberin RWE aber aus Zeit- und Kostengründen lieber verzichten.
Während RWE in Lingen bemüht ist, sich mit der Vermarktung von Wasserstoff ein grünes Image zu verschaffen, macht der Konzern die mit Abstand dicksten Gewinne noch immer mit dem Abbau und der Verstromung von Braunkohle, dem Klimakiller Nummer Eins. Im Tagebau Garzweiler kämpfen derzeit tausende von Klimaaktivisten gegen den Abriss des Dorfes Lützerath und für die Rettung unseres Klimas.
Wir rufen für den 21.1.2023 ab 13 Uhr zu einer Kundgebung am AKW Lingen auf:
Das AKW Lingen darf nicht wieder ans Netz gehen! Die Atomgeschäfte mit Russland müssen sofort beendet werden! Umweltpolitik ist auch Friedenspolitik! Solidarität mit den Umweltschützer*innen in Lützi!!
Eine Bitte an Euch:
Um halbwegs einschätzen zu können, wie viele Leute wir am 21.1.2023 erwarten können wäre es toll, wenn Ihr uns eine kurze, unverbindliche Rückmeldung zu folgenden Punkten geben könntet:
– Könnt Ihr Euch vorstellen, an der Kundgebung teilzunehmen?
– Wenn ja – wärt Ihr als Einzelperson oder als Gruppe dabei?
– Wie würdet Ihr anreisen? Das AKW liegt ja etwas außerhalb der Stadt, bei Bedarf richten wir einen Hol- und Bringdienst vom Bahnhof ein.
– Welche Dinge müssten wir im Vorfeld unbedingt klären? Gibt es Wünsche und Vorschläge z.B. für Redebeiträge?
Wie gesagt, das soll jetzt erstmal nur eine grobe Einschätzung der Lage sein. Eure Rückmeldungen dazu sind für die Planung aber sehr wichtig!!
Also, meldet Euch bitte möglichst bis zu den Weihnachtsfeiertagen mit einer kurzen Email an: buendnis.agiel@posteo.de
Vielen Dank!!
Ergänzungen zur Organisation:
Adresse der Kundgebung: Am Hilgenberg, Lingen, im Wendehammer vor dem Werkstor des AKW.
Das AKW ist nicht komplett mit den Öffis erreichbar (LiliBus Linie 41 fährt bis Haltestelle Aldi/Rosen, von dort sind es noch ca. 15 Minuten Fußweg)
Wir haben einen Shuttle-Service vom Bahnhof zum AKW eingerichtet. Wer eine Mitfahrgelegenheit braucht möge sich bitte bei uns melden.
Für alle, die mit dem Fahrrad kommen: wir fahren gemeinsam vom Bahnhof zum AKW. Die Radtour ist bereits als Demo angemeldet. Wer mitfahren möchte: Treffpunkt 12 Uhr am Bahnhof Lingen, Abfahrt 12.15 Uhr.
Veranstalter: „Bündnis AgiEL„
Kontakt: buendnis.agiel@posteo.de