DRAUSSEN HÖREN am 16. und 17. Juli am Hafen-Ost bei den Silos und im Volkspark

PANIC NOON und ANTZ!: Performance, Installation, Hörspiel?

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Liebe Zuschauer:innen, liebe Zuhörer:innen, liebe Spaziergänger:innen

wir freuen uns sehr, dass wir seit Anfang des Jahres Mitglied im NFT (Netzwerk Freier Theater) sind und so Aufführungen der anderen Theaterhäuser nach Flensburg einladen und euch präsentieren können.

Und so können mitten im Sommer zwei ungewöhnliche Ereignisse im Freien stattfinden, hoffentlich in der Sonne. Karin Brettschneider aus Bremen und Jacob Bussman aus Frankfurt kommen jeweils mit einer Performance, einer Installation, einem Hörspiel? Auf jeden Fall findet beides draußen statt, ihr bekommt immer Kopfhörer und hören wie bei einer Silent Disco alle gleichzeitig und für sich das Gleiche. Beide Veranstaltungen finden an sehr speziellen Orten statt: zwischen den Silos am Hafen Ost und auf einer Wiese im Volkspark.

Soweit die Gemeinsamkeiten. Inhalt, Stimmung und Soundtrack beider Performances sind hingegen sehr gegensätzlich, wie ihr auf den folgenden Seiten erfahren könnt. Ihr könnt euch das nicht richtig vorstellen? Macht nichts, es geht ja darum, sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben und vertraute Flensburger Orte ganz anders zu erleben.

Wir schildern die Orte großräumig aus, damit ihr uns findet!

PANIC NOON

Jacob Bussmann/Chiara Marcassa/Rupert Jaud Henrike Kohpeiß/Hannah Steinmair

Die Sonne steht hoch, die Schatten sind kurz. Richtungslos vergeht die Zeit nur langsam. Der Mittag ist eine kritische Passage, seine Rolle als eindeutiger Orientierungspunkt zweifelhaft. Trägheit breitet sich aus, die Gedanken driften ab — Denken ist wetterfühlig und an Arbeit ist nicht zu denken. Aber weil auch der Schlaf und seine Unwägbarkeiten bedrohlich wirken, gibt es keine Siesta. Stattdessen sind Dämonen hörbar, die vom Unbehagen singen, vom Überdruss und von dumpfer Beklommenheit

In PANIC NOON durchquert eine rätselhafte Erscheinung (Mittagsdämon, Zombie, Fabelwesen, Echse?) den Aufführungsort, und kommt zuweilen den Zuschauenden nahe, die in einer langen Reihe sitzen. Die Musik surft zwischen experimenteller Musik, Musical, Filmscore, Pop-Song und A-Capella-Dreigesang. Synthesizer-Arrangements schaffen Atmosphären. Stimmlich reicht die Bandbreite von fragiler Randstimme über opernhafte CounterTenor-Passagen zu Geräuschproduktion und brüchigen Multiphonics. Die Liedtexte überlassen sich zuweilen flirrenden Gedankengängen und greifen Formulierungen u.a. von T.S. Eliot, Søren Kierkegaard, Paul B. Preciado, Gertrude Stein und Virginia Woolf auf.

Und so plötzlich, wie sie aufgetaucht ist, verschwindet die Erscheinung wieder.

Jacob Bussmann (Musik/Performance), Rahel Kesselring (Maske/Kostüm), Henrike Kohpeiß (Dramaturgie) und Hanna Steinmair (Choreografie) arbeiten an musikalischen Performances, die sowohl Drag, Performance-Essay als auch ortsspezifische Installation sein können. Mit unterschiedlicher Vorbildung (Musik, Philosophie, Kultur- und Sozialanthropologie) fanden sie beim Studium am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen zusammen.

Ort: Am Hafen Ost bei den Silos

Samstag 16. Juli 17:00 Uhr
Sonntag 17. Juli 12:00 Uhr

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ANTZ!

Doris Weinberger und Katrin Bretschneider

Die Seele der purpurnen Ameise – Entomologische Gruppenmeditation im Grünen

ANTZ! ist eine performative Forschung zur Analogie von Mensch und Ameise und wendet sich dem hochspekulativen Bereich der Ameisenseele zu. Es geht um Schwarmintelligenz, Superorganismus oder Ant-Algorithmus: Das Publikum sitzt auf weißen Gymnastikbällen auf einer Wiese und wird zu einer insektenkundlichen Gruppenmeditation geladen. Inspiration dazu lieferten die in letzter Zeit beliebten Youtube-Meditationen: Die hier heraufbeschworenen Bilder handeln vom Aufgehen in einer imaginären Gemeinschaft, von Zugehörigkeit in größere Zusammenhänge und vom Aufgehobensein in einer als romantisch erzählten Natur. Die partizipative Open-Air Performance wendet dieses Format auf die ideologisch stark aufgeladene Ameisenseele an und changiert dabei zwischen utopischen und dystopischen, berührenden wie absurden Momenten.

Katrin Bretschneider studierte angewandte Theaterwissenschaften in Hildesheim und Gießen und arbeitet in wechselnden Konstellationen an Theater- und Performanceformaten, Interventionen und partizipativen Projekten. Doris Weinberger arbeitet als bildende Künstlerin interdisziplinär und kollaborativ in unterschiedlichen Kontexten an Schnittstellen diverser Formate von Installation und Inszenierung, Environment und Performance.

Ort: im Volkspark Wiese unterhalb des Wasserturms beim Spielplatz

Sonntag 17. Juli 15:00 Uhr + 17:00 Uhr

HIER ENTLANG

Karten können vor Ort gekauft werden oder hier reserviert werden. Die Bezahlung erfolgt vor Ort. Eintritt:

10,- € / (15,- € für beide)
7,- € / ermäßigt (10,- € für beide)

Zur Reservierung


ÜBER DAS NFT (NETZWERK FREIER THEATER)

Das Netzwerk Freier Theater (NFT) agiert seit 2015 als bundesweiter Zusammenschluss professioneller Theater und Produktionshäuser in kommunaler Förderung zum Zweck des Austauschs von Wissen und Produktionen. Erfahrungen, die jede der beteiligten Spielstätten im eigenen lokalen Umfel macht, sollen den Partner:innen zur Verfügung gestellt werden. Produktionen, die an einem Haus erfolgreich entstehen, werden überregional ausgewertet und bekannt gemacht. Gemeinsam werden neue Projekte konzipiert und koproduziert. 2020 folgte die Vereinsgründung.

Die im NFT zusammengeschlossen Produktionshäuser und assoziierte Spielstätten zeichnen sich durch eine je starke lokale Verbindung in die Stadtgesellschaft und Szene der freien darstellenden Künste hinein aus und fungieren in ihren jeweiligen Städten als wichtige Ankerinstitutionen in Kooperation und Kollaboration mit freien Künstler:innen. Sie realisieren darüber hinaus bundesländerübergreifende, teils internationale Koproduktionen, pflegen einen intensiven Gastspielaustausch und zeichnen sich durch einen qualitativen Pool von langjährig mit den Häusern assoziierten, professionellen Künstler:innen, aber auch eine grundsätzliche strukturelle Offenheit für „emerging artists“ aus. Die Module des NFT umfassen einen Koproduktionskostenzuschuss, der zweimal jährlich durch die Mitgliederversammlung vergeben wird; eine Gastspielförderung innerhalb des NFT von Produktionen, die an den Netzwerkhäusern ko-produziert wurden, und das Stipendienprogramm FREIRAUM, welches ebenso durch die Mitgliederversammlung vergeben wird.

Aktuell sind folgende durch die jeweiligen Kulturabteilungen der Städte/Länder geförderten frei produzierenden Theaterhäusern Teil des NFT: 
LICHTHOF Theater Hamburg , LOT-Theater Braunschweig, Pathos München ,studioNaxos Frankfurt (Main), Theater Rampe Stuttgart, Schwankhalle Bremen, TD Berlin , WUK Theater Quartier Halle (Saale), zeitraumexit Mannheim, Theaterwerkstatt Pilkentafel (Flensburg), LOFFT – DAS THEATER (Leipzig)


Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist logo-pilkentafel.jpg.

Mehr auch auf der Homepage www.pilkentafel.de

Über akopol

Netzwerk für mehr Öffentlichkeit, Transparenz und Demokratie in Flensburg

Veröffentlicht am 8. Juli 2022, in Bürgerbeteiligung, Bildung, Flensburg News, Kultur, Kulturtipps, Veranstaltungstipps. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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