Archiv für den Tag 21. Juli 2022

Trotz Baggerarbeiten: Quelle im Bahnhofswald weiter aktiv

Nachricht auf Twitter von:

Bahnhofswald bleibt!

@BaWaBleibt

5 Std.

Die Aktion der Investoren hat dafür gesorgt, dass die Sickerquelle, aus der einst ein Bach entsprang, nur noch schwierig verleugnet werden kann: Seit sechs Tagen hat es nicht mehr geregnet. #Hitzewelle

Unten ein Foto des ehemaligen Quellbiotops im Bahnhofswald (fast vom gleichen Standpunkt aufgenommen). Ursprünglich führte sogar eine Bach durch das Gebiet, der später verrohrt wurde. Nach Ansicht der Stadt Flensburg nicht schützenswert. Das sah das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) vollkommen anders und stellte  Anfang August 2020 das Quellgebiet unter gesetzlichen Biotopschutz . – Foto: Dr. Helmreich Eberlein

BUNDjugend-Exkursion am 6. August nach Klixbüll – Gemeinwohlökonomie in Therorie und Praxis

Nachhaltige Lebenswelten: Exkursion zur Gemeinwohlgemeinde Klixbüll

Jetzt anmelden!

Wann: Samstag, 6. August, 10:15 – 15:15 Uhr

Treffpunkt: Bushaltestelle Schütt, Klixbüll (Karte)

Im Rahmen der Exkursionreihe „Nachhaltige Lebenswelten“ besuchen wir Orte und Projekte in Schleswig-Holstein, die schon heute Ideen und Lösungen für nachhaltiges Leben in die Praxis umsetzen.

Am 6. August führt uns die Exkursionsreihe in die Gemeinde Klixbüll. Was Gemeinwohl mit Nachhaltigkeit zu tun hat und welche Lösungsansätze es vor Ort für mehr Nachhaltigkeit gibt, erfahren wir bei einem Dorfrundgang mit dem Bürgermeister.

Treffpunkt ist um 10.20 Uhr die Bushaltestelle Schütt, Klixbüll. Veranstaltungsende ist voraussichtlich gegen 15.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, Verpflegung in der Mittagspause inklusive.

Mehr Informationen und Anmeldung unter: www.bundjugend-sh.de/termin/nachhaltige-lebenswelten-exkursion-zur-gemeinwohlgemeinde-klixbuell/

Wir freuen uns auf Euch!
Die BUNDjugend SH

Weitere Exkursionstermine:

  • 06.08.2022: Gemeinwohlökonomiegemeinde Klixbüll | Klixbüll
  • vrsl. 04.09.2022: Hof- und Wohnprojekt WandelGut | Mechow
  • 15.10.2022: Dorfprojekt Allemende Wulfsdorf | Ahrensburg

Die Exkursionsreihe „Nachhaltige Lebenswelten“ ist Teil des BUNDjugend-Projektes „Stadt.Land.Dorf – Nachhaltiges Leben gestalten“ und wird von BINGO! – Die Umweltlotterie gefördert.

SH-Tarif jetzt auch in der Region Flensburg/Schleswig

Ein Land, ein Tarif, eine Fahrkarte

Flensburg. Zum 01. August 2022 wird der öffentliche Personennahverkehr in der Region Flensburg/Schleswig (Stadt Flensburg sowie Kreis Schleswig-Flensburg) vollständig in den Schleswig-Holstein-Tarif (SH-Tarif) integriert, welcher bereits im restlichen Bundesland gilt. Bisher wurde bei reinen Busfahrten innerhalb dieser Region ein eigener Tarif angewendet.

Zur Aktionsseite der NAH.SH mit allen Informationen geht es hier

Vielen Fahrgästen wird der SH-Tarif und das damit einhergehende Tarifangebot schon von kreisübergreifenden Busfahrten oder von Zugfahrten im Nahverkehr bekannt sein. Nun wird dieser auch für Fahrten innerhalb des Stadtverkehrs Flensburg sowie im Kreis Schleswig-Flensburg angewendet, womit im Nahverkehr einheitliche Bedingungen in ganz Schleswig-Holstein und bei Fahrten bis Hamburg gelten.

Vieles bleibt in der Region Flensburg/Schleswig beim Alten, einzelne Fahrkartenangebote werden jedoch an die landesweit einheitlichen Bedingungen angepasst. So muss zukünftig u.a. nicht mehr zwischen Bus und Bahn entschieden werden, wenn für eine Strecke beide Möglichkeiten parallel bestehen, da der SH-Tarif in allen Verkehrsmitteln des Nahverkehrs gilt.

Hinzu kommen neue tarifliche Angebote:

So wird z.B. die Kleingruppenkarte eingeführt, mit welcher bis zu fünf Personen (und zusätzlich maximal drei Kinder unter 6 Jahren) beliebig viele Fahrten auf der gewählten Strecke unternehmen können.

Im Stadtverkehr Flensburg wird es darüber hinaus ab August flexible Wochenkarten und Schülerwochenkarten geben. Die Bestpreisabrechnung bei Nutzung der FAIRTIQ-App wird in diesem Zuge ebenfalls auf eine Kalenderwoche ausgeweitet.

Fahrgäste im Kreis Schleswig-Flensburg können ihre Monatskarte nun ebenfalls im Abo erwerben, wodurch sie 12 Monate fahren, aber nur den Preis von 10 Monatskarten bezahlen. Die Abokarten werden bequem per Post zugesendet.

Weitere Informationen sind auf der Aktionsseite der NAH.SH unter www.nah.sh/fl-sl zu finden. Das 9-Euro-Ticket gilt selbstverständlich auch im August.

Entwicklung des Bahnhofsumfelds: „Komplett falsche Richtung“

Bahnhofsumfeld: Brachfläche am Mühlendamm, überwachsener Tennisplatz des ehemaligen Sportvereins VfB Nordmark. – Foto: Jörg Pepmeyer

Zur Debatte um die städtebauliche Entwicklung des Bahnhoftsumfelds in Flensburg ein Leserbrief von Roald Christesen,  Flensburg:

Das Bahnhofsumfeld entwickelt sich zu etwas, was meiner Meinung nach in eine komplett falsche Richtung zeigt.

Mit der Raiffeisenbank am Anfang der Bahnhofstraße und dem Gebäudekomplex »Mølledam« an der Kreuzung Munketoft wurden bereits sehr große »Funktionsbauten« errichtet, die meiner Meinung nach alles andere als innovativ und nachhaltig sind. Sie sind nicht aus dem Wunsch heraus entstanden, ein nachhaltiges Quartier für alle zu gestalten, sondern aus rein praktischen und finanziellen Gründen. Es sind Blockrandbebauungen, die sehr große Teile der Straßenzüge einnehmen. Sie zeigen sich mit gestaltlosen Fassaden und tragen nicht zur Vielfalt und Kleinteiligkeit bei, wie es für eine suffiziente Stadtentwicklung sinnvoll und notwendig wäre.

Weiter wird es gehen mit dem Projekt »Hauptfeuerwache«. Viel zu groß geplant und zu mindestens einem Drittel eher ein ausgelagertes Rathaus. Denn hier soll zukünftig ein Teil der Stadtverwaltung tätig werden. Und dann vermutlich das Intercity-Hotel, um dessen Baubeginn es aktuell geht. Und dann noch die vielen hundert Wohnungen, die auf dem ehemaligen Sportplatz entstehen sollen. Wie die vermutlich aussehen werden, kann an vielen anderen Orten der Stadt bereits bewundert werden … große Klötze.

Das sind doch keine durchdachten Pläne! Das hat doch nichts mit lebenswertem Quartier zu tun. Da stecken jeweils einzelne Interessen dahinter, die zum größten Teil nicht dem Gemeinwohl dienen.

Die Investoren hinter dem Hotelprojekt haben nun auf ihrem Baugrund mit den ersten Erdarbeiten begonnen und das auf eine bemerkenswerte Weise: Erforderliche Vorbereitungen wie Schutzeinrichtungen an den Bäumen hat man ausgelassen. Und den Quellbereich einfach planiert. Aus der Stadtverwaltung waren am Vormittag dann drei Personen vor Ort, machten Notizen und Fotos. Es war auch hörbar, »dass so etwas gar nicht geht«. Kurz darauf wurden die Baggerarbeiten eingestellt. Derzeit steht noch eine Klärung durch die Gerichte aus, ob und in welcher Form die Quelle geschützt werden muss. Die Klage von BUND und BI Bahnhofsviertel ist noch nicht behandelt.

Wie geht es nun weiter auf dem Baugrundstück und im ganzen Quartier? Andere Quartiere stehen auch vor großen Herausforderungen. Hier sei nur Hafen-Ost genannt, wo viele Menschen und Firmen mit Einzelinteressen Schlange stehen, um ein Stück abzubekommen.

Was aus meiner Sicht fehlt:

1) Die Stadt kann besser zeigen, wie sie Stadtteile entwickelt. Das ginge ganz einfach auf einer Informationsseite im Internet, mit Karten, Zeichnungen und verständlichen Texten.

2) Echte Beteiligungsformate, die soviel Kritik und Auseinandersetzung zulassen wie erforderlich. Derzeit sind es oft von beauftragten Unternehmen durchgeführte Veranstaltungen, die kaum Zeit bieten, weil sie durchgeplant sind.

Aber: Naturschutz, Gemeinwohl und achtsame Entwicklung müssen grundsätzlich der Maßstab sein.

Der vor wenigen Monaten von der Ratsversammlung in der Fortschreibung beschlossene Rahmenplan „Südstadt Bahnhofsumfeld“ – Damit werden für die zukünftige städtebauliche Entwicklung des Bahnhofsumfelds die entscheidenden Weichen gestellt. Rot eingefärbt und schraffiert die Flächen (W 1) für die zukünftige Wohnbebauung. M steht für Mischgebiet, G für Gewerbegebiet.

Eckpunkte Bürgergeld: Paritätischer bewertet Vorschläge als inkonsequent

Keine Aussage zu Leistungshöhe, eine Wiedereinführung von Sanktionen und darüber hinaus einige richtige Ansätze, die in der Praxis an Unterfinanzierung zu scheitern drohen? Das ist zu wenig, findet der Paritätische.

Berlin, 20. Juli 2022. Der Paritätische Wohlfahrtsverband bewertet die heute von Bundessozialminister Hubertus Heil vorgestellten Eckpunkte für ein Bürgergeld-Gesetz als inkonsequent und fordert von der Ampel-Koalition ein klares Bekenntnis zu einer armutspolitisch wirksamen Reform, die durch ausreichend finanzielle Mittel unterlegt sein müsse. Mit der Höhe der Regelsätze klammere das vorgelegte Papier ausgerechnet den zentralen Punkt aus, an dem sich letztlich die gesamte Reform messen lassen muss. Enttäuschend sei zudem, dass die Ampel offenbar weiterhin an Sanktionen festhalten wolle. 

Die Höhe der Leistungen bleibt das Papier noch schuldig, die Vorschläge zu künftigen Sanktionen bedeuteten faktisch einen Rückschritt im Vergleich zum aktuellen Status Quo (derzeit gilt ein Sanktionsmoratorium), kritisiert der Paritätische. “Die vielen kleinen Schritte, die in eine richtige Richtung weisen, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass an Sanktionen weiter festgehalten werden soll und zur Höhe der Leistungen nachwievor keine verbindliche Aussage und offenbar auch keine Einigung in der Bundesregierung existiert”, so Werner Hesse, Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands.

Solange die Höhe der Leistungen nicht feststehe, könne man das Bürgergeld kaum bewerten. “Worauf es ankommt, ist, was die Menschen am Ende im Portemonnaie haben. Es geht darum, endlich mit der unwürdigen Praxis und den Armutsregelsätzen von Hartz IV zu brechen und die Grundsicherung menschenwürdig und dauerhaft armutsfest auszugestalten”, so Werner Hesse. Nach Berechnungen der Paritätischen Forschungsstelle müsste der Regelsatz aktuell bei mindestens 678 Euro liegen, um das soziokulturelle Existenzminimum abzusichern. “Wer ein armutsfestes Bürgergeld will, kommt um eine Anhebung der momentanen Grundsicherung um mindestens 50 Prozent nicht herum”, so Hesse. Zusätzlich brauche es dringend einen Anpassungsmechanismus, der zeitnah vor realen Kaufkraftverlusten schützt.

Der Paritätische mahnt dabei zur Eile. Die fundamentale Kritik an der Berechnungsmethode von allen Seiten sei bekannt, der aktuelle Regelsatz seit 2005 trickreich klein gerechnet und in der Höhe viel zu niedrig, was die Not der Menschen Tag für Tag verschärfe. “Viele Expert*innen haben konkrete Vorschläge auf den Tisch gelegt und alle kommen zu Regelsätzen deutlich über 600 Euro. Hier geht es nicht um komplizierte Rechenprobleme, sondern allenfalls um mangelnden politischen Mut und vor allem den Willen, endlich diesen verkorksten Regelsatz neu und armutsfest aufzusetzen”, so Hesse.

Positiv wertet der Paritätische u.a. die in den Eckpunkten avisierte Intensivierung der Eingliederungsmaßnahmen oder die angekündigte Entfristung des sozialen Arbeitsmarktes. Dies seien Schritte in die richtige Richtung, die jedoch in der Praxis an Unterfinanzierung zu scheitern drohen, sollten die in der Haushaltsplanung angekündigten Kürzungen greifen.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband

Der Paritätische ist ein Wohlfahrtsverband von eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen der Wohlfahrtspflege, die Soziale Arbeit für andere oder als Selbsthilfe leisten. Der ParitätischeGetragen von der Idee der Parität, das heißt der Gleichheit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten, getragen von Prinzipien der Toleranz, Offenheit und Vielfalt, will der Paritätische Mittler sein zwischen Generationen und zwischen Weltanschauungen, zwischen Ansätzen und Methoden sozialer Arbeit, auch zwischen seinen Mitgliedsorganisationen. Mehr unter:  https://www.der-paritaetische.de/verband/

%d Bloggern gefällt das: