Archiv für den Tag 25. Juli 2022

Mehr Nachhaltigkeit: Studentin der Hochschule Flensburg erarbeitet Handlungsrahmen

In ihrer Masterarbeit gibt Franziska Lau Unternehmen einen Handlungsrahmen, um dem Ziel Nachhaltigkeit näher zu kommen. Die IHK fand das herausragend und verlieh ihr den Rossen-Preis.

Ausgezeichnet: Franziska Lau sieht viele Herausforderungen und auch Forschungsbedarf auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit bei kleinen und mittleren Unternehmen. Foto: Gatermann

Nachhaltigkeit umfasst mehr als nur den Umweltschutz. „Neben der Ökologie gilt es, die Ökonomie und das Soziale in den Blick zu nehmen“, sagt Franziska Lau. Genau das hat die Studentin der Hochschule Flensburg in ihrer Masterthesis getan. Und damit kleinen und mittlere Unternehmen der deutsch-dänischen Grenzregion einen Handlungsrahmen aufgespannt, um Konzepte für mehr Nachhaltigkeit in die Tat umsetzen zu können. Ihre Studie „Nachhaltigkeit in Unternehmen des deutschen-dänischen Interreg-Gebiets“ im Studienfach Business Management wurde nun mit dem Dr.-Hans-Adolf-Rossen-Preis der IHK Flensburg als „herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeit“ ausgezeichnet.

Bei ihren Interviews mit Firmenvertreter*innen beidseits der Grenze hat Franziska Lau festgestellt, dass die Unternehmen durchaus Klimaneutralität verfolgen, aber trotz sehr unterschiedlicher Konzepte des Nachhaltigkeitsmanagements den Fokus auf die ökologische Dimension legen. „Es scheinen Probleme zu bestehen, diese Dimension mit den sozialen und ökonomischen Aspekten zu vereinen“, sagt Lau. Hauptsächlich setzen die Unternehmen bei der Lieferantenbeziehung sowie bei Standards und Zertifikaten an. In ihrer Masterarbeit hat Franziska Lau nun einen zehn Aspekte umfassenden Handlungsrahmen erarbeitet, der Orientierung bieten und die Chancen erhöhen soll, um wirklich nachhaltig zu agieren.

Eine Schlüsselfunktion scheint nach Laus Beobachtungen der Aspekt der Innovationen zu sein. „Die Unternehmen brauchen neue Techniken, um beispielsweise nachhaltiger produzieren zu können“, erklärt sie. Zudem hat sie festgestellt, dass Firmen, die viel mit intern en und externen Partner*innen kommunizieren, nachhaltiger sind. Mit Blick auf die weiteren Aspekte sagt Franziska Lau aber auch: „Es gibt noch viele Herausforderungen und auch Forschungsbedarf.“

Die Arbeit von Franziska Lau entstand im Interreg-Projekt SARA in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Kreis Rendsburg-Eckernförde. Dabei geht es um Konzepte zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs), welche als Nachhaltige Entwicklungsziele im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen ausgegeben wurden. Nun geht es für die Absolventin der Flensburger Hochschule in die Promotion, unterstützt mit einem Stipendium der EKSH. Zusammen mit ihrem Doktorvater, Prof. Dr. Marcus Brandenburg, forscht sie künftig zu „Green Supply Chain Management in Schleswig-Holstein“.

Museumsberg Flensburg: Veranstaltungsprogramm August 2022

Montag, 1. August, 15.00 Uhr
Aufgeweckte Kunstgeschichten
Bildbetrachtung für Menschen mit Demenz
mit Martina Klose-März (nur mit Anmeldung, unter: 0461/85-2956)

Donnerstag 4. August, 18.00 Uhr
Provenienzforschung: Der Herkunft auf der Spur
Führung mit Madeleine Städtler

„Wem gehört die Kunst?“ Diese Frage stellt sich besonders, wenn es um Ankäufe des Museumsberg in den Jahren 1933 bis 1945 und ihre Herkunftsgeschichte geht. Dr. Fritz Fuglsang, der von 1927 bis 1961 das Museum leitete, bemühte sich auch während des Zweiten Weltkriegs um hochkarätige Neuzugänge. Dass er dabei nicht gerade zimperlich war, zeigt das Beispiel der „Sammlung Teppich“: Den 800-teiligen Silberschatz aus dem Nachlass des jüdischen Geschäftsmanns Leopold Teppich ergatterte Fuglsang für gerade einmal 2 ½ Reichspfennig pro Gramm. Dieser und andere Fälle werden in der Führung vorgestellt.

Blick ins Museumsdepot

Geradezu detektivischen Spürsinn musste dabei Provenienzforscherin Madeleine Städtler beweisen: Kleine Stempel, Etiketten und Nummern auf den Bilderrahmen und Rückseiten, Randnotizen auf Akten und Inventarkarten wurden akribisch untersucht, Archive in ganz Deutschland ausgewertet. Manchmal entpuppte sich ein kurzer Brief als spannende Fährte: Im Flensburger Archiv war es unter anderem eine Bitte des berüchtigten Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt. Spätestens seit der Berichterstattung über den „Schwabinger Kunstfund“ aus seinem Nachlass ist die Provenienzforschung in aller Munde. Die Suche nach der Herkunft der Kunstwerke ist zum gesellschaftlich relevanten Thema geworden.

Im Jahr 1998 verpflichtete sich Deutschland auf einer internationalen Konferenz in Washington, aktiv nach unrechtmäßig erworbenen Kunstwerken in den öffentlichen Sammlungen zu suchen. Der Flensburger Museumsberg stellt sich mit der Provenienzforschung dieser gesellschaftlichen Aufgabe, indem er zukünftig die ungelösten Fälle in der Datenbank „Lost Art“ der Öffentlichkeit weltweit zur Verfügung stellt.

Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus

Sonntag, 7. August, 11.00 Uhr
Sonntags-Atelier und Workshop für Kinder ab 6 Jahren
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kosten: 3,00 €
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus

Sonntag, 7. August, 11.30 Uhr
Sauermann sammelt
Führung mit Hendrik Heft
Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus

Samstag, 13. August, 10-17 Uhr
Photographic Storytelling
Workshop mit Tilman Köneke
Kosten: 60 €
Ort: Hans-Christiansen-Haus

Sonntag, 14. August, 11.00 Uhr
Sonntags-Atelier und Workshop für Kinder ab 6 Jahren
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kosten: 3,00 €
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus

Sonntag, 14. August, 11.30 Uhr
Zeitgenössische Kunst des Nordens
Führung mit Hendrik Heft
Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus

Dialog-Führung mit Dr. Michael Fuhr und gagel
Donnerstag, 18. August, 18.00 Uhr

gagel
da lebe ich so vor mich hin
denke mir nichts dabei und nun dies:

Die Fotosofin gagel bei der Arbeit – Copyright Gagel

Was ist eigentlich eine Fotosofin und was macht sie? Die Pinneberger Künstlerin gagel passt in keine Schublade, deswegen hat sie für sich selbst diese Bezeichnung gewählt. gagels Arbeit ist mit Fotografie, Installation und Konzeptkunst nur unzureichend umschrieben. Ihre Aufgabe sieht sie vielmehr darin, das tägliche Leben und Erleben in Kunst umzusetzen. Menschen so zu zeigen, wie sie sind, ist ihr wichtig.

Zu ihren Lieblingsprojekten zählt sie auch nach Jahren noch ihre Foto-Session in einem Altersheim. Gesellschaftskritik, Feminismus und eine kräftige Prise schräger Humor kennzeichnen ihre Werke, die bewusst mit Sehgewohnheiten brechen und vermeintlich Altbekanntes in Frage stellen. „Kunst braucht die Kommunikation, nachdem sie entstanden ist,“ meint gagel. Über ihre Arbeiten mit Menschen ins Gespräch zu kommen, ist für sie essentiell. Deswegen bietet sie in jeder ihrer Ausstellungen Rundgänge an, in denen sie die Besucher*innen zunächst einmal über ihre Bilder reden lässt. Die Meinungen und Reaktionen auf ihre Bilder empfindet sie dabei als Bereicherung. Über die Fragen, die dabei auftauchen, freut sie sich besonders, kommt so selbst ins Nachdenken und in den Dialog.

Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus

Zur Ausstellung im Heinrich-Sauermann-Haus auf dem Museumsberg Flensburg sind mehrere Dialog-Führungen mit gagel und dem Museumsdirektor Dr. Michael Fuhr geplant.

Ausstellungsdauer: noch bis 13. November 2022

Sonntag, 21. August, 11.00 Uhr
Sonntags-Atelier und Workshop für Kinder ab 6 Jahren
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.´
Kosten: 3,00 €
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus

Sonntag, 21. August, 11.30 Uhr
Hans Christiansen und der Jugendstil
Führung mit Elke Wolny

Hans Christiansen Titelblattentwurf für die „Jugend“ 1897 © Museumsberg Flensburg

Der Museumsberg Flensburg besitzt eine einmalige Sammlung von Bildteppichen aus der Zeit des Jugendstils. Sie stammen aus der international bekannten Webschule im damals zu Preußen gehörenden Ort Scherrebek (heute Skærbæk/Dänemark). Entwerfer wie Otto Eckmann, Hans Christiansen, Heinrich Vogeler, Henry van de Velde oder Walter Leistikow trugen dazu bei, dass sich die Formensprache des Jugendstils auf vorbildliche Weise mit der alten Technik der Handweberei verband. Scherrebeker Wandbehänge waren auf allen großen nationalen und internationalen Kunstgewerbeausstellungen vertreten. Der Höhepunkt war die Beteiligung an der Weltausstellung in Paris 1900. Von den etwa 200 bekannten Motiven ist heute noch die Hälfte in öffentlichem und privatem Besitz nachweisbar, allein 60 Bildteppiche befinden sich auf dem Museumsberg Flensburg.

Zu den führenden Köpfen des deutschen Jugendstils zählt der in Flensburg geborene Maler, Grafiker, Kunstgewerbler und Schriftsteller Hans Christiansen (1866-1945). Der Museumsberg Flensburg besitzt seinen Nachlass. Der künstlerische Durchbruch gelang ihm mit Titelblatt- und Illustrationsentwürfen für die 1896 gegründete Zeitschrift „Jugend“, die der Kunst ihren Namen gab. Christiansens Entwürfe zeichnen sich durch elegante Linienführung, farbliche Schönheit und besonderen Stimmungsgehalt aus. Die gestalterische Kraft des Künstlers, den der hessische Großherzog Ernst Ludwig 1898 an die Künstlerkolonie Mathildenhöhe nach Darmstadt holte, erweist sich vor allem in seinen Möbelentwürfen. Im Vergleich mit dem Linienschwung des Kleider- und Wäscheschrankes von 1897 sind die nach 1900 entstandenen Möbel für zwei Damensalons strenger konzipiert. Unter dem Einfluss des „Wiener Jugendstils“ wandte sich Christiansen klassischen Grundmustern wie Kreis und Rechteck zu. Auffallend ist die besondere Eleganz dieser Damenzimmer und die Neigung zu kostbaren Materialien wie versilberten Messingfüßen und Reliefplatten.

Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus

Mittwoch, 24. August, ab 16.00 Uhr
Kulturfest zum Ukrainischen Unabhängigkeitstag

Am Ukrainischen Unabhängigkeitstag, dem 24. August findet ab 16 Uhr auf dem Museumsberg sein Kulturfest mit Musik, Aktionen und Mitmachangeboten nicht nur für Kinder tatt.

Samstag, 27. August, 19.30 Uhr
Konzert mit Leléka
Folk-Jazz aus der Ukraine

Leléka, Foto: Dovile Sermokas

Im Begleitprogramm von PHOTO no SHOOTING! präsentiert der Museumsberg Flensburg die junge Band LELÉKA aus Berlin in der Aula des Hans-Christiansen-Hauses.
LELÉKA (Storch) ist ein junges multikulturelles Quartett um die ukrainische Sängerin Viktoria, deren Stimme den Charakter und die Atmosphäre der Musik dieser Band bestimmt. Die von dynamisch groovenden Passagen bis zu zarten Folk-Balladentönen reichende Klangwelt der Band findet den passenden Rahmen in einer durchaus zeitgemäßen Jazzsprache, die das Quartett zu einem abwechslungsreichen Konzept entwickelt hat. LELÉKA ist ein gelungenes Beispiel einer jungen Formation, die innerhalb dieses Grenzbereich-Genres einen wohl überlegten Platz besetzt, was die Band auch zu Preisträgern beim Weltmusik-Wettbewerb creole Berlin sowie beim Europäischen Nachwuchs Jazzpreis Burghausen 2018 machte.

Termin: 27.8.2022, 19.30 Uhr

Kosten: 25 €, ermäßigt 23 € – Vorverkauf über die Webseite der Tourismus Agentur oder an der Museumskasse.

Sonntag, 28. August, 11.00 Uhr
Sonntags-Atelier und Workshop für Kinder ab 6 Jahren
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.´
Kosten: 3,00 €
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus

Sonntag, 28. August, 11.30 Uhr
Kuratorenführung mit Dr. Michael Fuhr durch die Foto-Ausstellung

PHOTO no SHOOTING!

Ukraine. Russland. Exil.

Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus

Юрий Косин Yuri Kosin

Der Museumsberg Flensburg widmet seine Sonderausstellung zwei Künstlern, die seit Jahrzehnten eine Freundschaft verbindet. Der Ukrainer Yuri Kosin und der Russe Dmitry Vyshemirsky thematisieren in ihren preisgekrönten Fotografien die Veränderungen seit dem Ende der Sowjetzeit: Landschaften, Gebäude, historische Ereignisse und vor allem den Alltag der Menschen in beiden Ländern. Beide leben heute im Exil, Dmitry Vyshemirsky aus politischen Gründen in Berlin, Yuri Kosin als Kriegsflüchtling in Polen. Sie stellen gemeinsam aus, um ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen und uns deutlich zu machen, was dadurch gerade verloren geht. Deswegen ist es so wichtig, diese Bilder jetzt und hier zu zeigen, begleitet von ukrainischer Musik und Literatur: Nur was man kennt, kann man verstehen und wertschätzen.

Yuri Kosin ist seit Jahrzehnten international bekannt durch seine bewegenden Fotografien aus Tschernobyl, aber auch von den Demonstrationen auf dem Maidan und dem Krieg im Donbass. Zugleich porträtiert er liebevoll seine Mitmenschen und die Landschaften der Ukraine, die dem Betrachter dadurch besonders nahekommen.

Dmitry Vyshemirsky

Für Dmitry Vyshemirsky ist es bedeutend, sich gerade als russischer Staatbürger im Exil gegen den Krieg zu stellen. Er wird zu der Ausstellung unter anderem eine aktuelle Fotoserie beisteuern, die im April in Berlin entstanden ist, und Demonstrationen gegen den Krieg genauso zeigt wie die täglich am Berliner Hauptbahnhof ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine.
Parallel zu dieser Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm, das ukrainische Kultur für die Menschen hier erlebbar macht.

Eine Lesung ukrainischer Literatur ist für den 25. September als Benefiz-Veranstaltung vorgesehen. Außerdem sind ukrainisch-sprachige Führungen und Workshops für Kinder in Vorbereitung.

Ausstellungsdauer: noch bis 23. Oktober 2022

Ausstellungen:

  • PHOTO NO SHOOTING!
    Ukraine. Russland. Exil.
    noch bis 23. Oktober 2022
  • Gagel –
    da lebe ich so vor mich hin
    denke mir nichts dabei und nun dies:

    noch bis 13. November

Aktuelle Öffnungszeiten: 10.00 – 17.00 Uhr, täglich außer montags

Für jeden Museumsbesuch gilt die 2G-Regel und Maske tragen ist erwünscht. Kinder ab 7 Jahren benötigen den Testnachweis der Schule.

Museumsberg

Museumsberg
Museumsberg 1
24937 Flensburg
Tel.: 0461 – 852956
museumsberg@flensburg.de
https://www.museumsberg-flensburg.de Lies den Rest dieses Beitrags

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