Aktionsplan Geschlechtergerechte Stadt Flensburg

Nächster Schritt im Aktionsplan folgt: Die Einwohner*innenbeteiligung

Flensburg. Zur Förderung der Gleichberechtigung aller Geschlechter ist die Stadt Flensburg im Februar 2019 der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern beigetreten. In diesem Rahmen hat sich die Stadt dazu verpflichtet, innerhalb der nächsten zwei Jahre einen Aktionsplan zu erstellen, welcher dazu dienen soll, die Stärken und Schwächen bezüglich der Gleichstellung in Flensburg zu ermitteln und einen Bewusstseinsprozess anzuregen. Es sollen bereits vorhandene Aktionen, Projekte, Initiativen und Netzwerke dokumentiert und bestehende Lücken aufgezeigt werden. Auf diese Weise wird ein umfassendes Bild der Flensburger „Gleichstellungslandschaft“ erstellt und die Vernetzung von Akteur*innen vereinfacht.

Als Beginn einer Beteiligungsreihe fand am 24.09.2019 die Fachveranstaltung „Flensburg auf dem Weg zur geschlechtergerechten Stadt“ in der Bürgerhalle des Rathauses statt. Verschiedene Vertreter*innen aus Institutionen, Verwaltung und Politik wurden dazu befragt, wo Flensburg im Hinblick auf Gleichstellung bereits gut aufgestellt ist und wo es noch Handlungsbedarfe gibt. Innerhalb des Workshops wurden außerdem an sieben Thementische spezifische Fragen u.a. zu Gesundheit, geschlechtsspezifischer Gewalt und der Arbeitswelt behandelt.

Besonders präsent waren Fragen zur aktuellen Gleichberechtigung, zur Teilhabe an städtischen Ressourcen, zu strukturellen Diskriminierungen sowie zu konkreten Bedarfen für mehr Gleichberechtigung. Positiv fiel dabei die Personalsituation im Rathaus und die gut ausgebaute Betreuungslandschaft in Flensburg auf, während die Angebote zur Kinderbetreuung sowie Teilzeitmodelle in Führungspositionen als verbesserungsbedürftig bewertet wurden.

Neben der aktuellen Bestandsaufnahme kamen bereits zahlreiche Wünsche und Ideen zur Sprache. Als zukünftige Ziele wurden die Überwindung geschlechtsspezifischer Rollenstereotype und der Abbau geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt, das Anbieten geschlechtersensibler Gesundheitsvorsorge sowie die geschlechtergerechte Verteilung von Armutsbekämpfung, Familien- und Hausarbeit wie auch von Einflussmöglichkeiten, Ressourcen und Dienstleistungen in der Stadt herausgearbeitet. Die Ergebnisse der Veranstaltung wurden im Anschluss durch das Gleichstellungsbüro ausgewertet und werden in den kommenden Monaten als Maßnahmen in den Aktionsplan integriert.

Für die weitere Bestandsaufnahme des Aktionsplans führt das Gleichstellungsbüro im nächsten Schritt die Einwohner*innenbeteiligung „Flensburg im Gleich(stellungs)gewicht“ durch. Hierbei sind alle Einwohner*innen Flensburgs ganz herzlich dazu eingeladen, ihre Einschätzung zur Gleichberechtigung aller Geschlechter in der Stadt zu äußern. 500 zufällig ausgewählte Einwohner*innen werden hierfür eine postalische Einladung erhalten, und zusätzlich ist die Umfrage für alle anderen Flensburger*innen online unter dem Link https://flensburg.lamapoll.de/Gleichstellungsgewicht/ zugänglich. Bis zum 8. Juni 2020 können Fragen zu Geschlechterklischees, Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, Diskriminierung und Gesundheit beantwortet werden, um somit die Bestandsaufnahme mitzugestalten und bestehende Handlungsbedarfe zu äußern.

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Veröffentlicht am 20. April 2020, in Bürgerbeteiligung, Bildung, Daten und Zahlen, Flensburg News, Gender, Inklusion und Integration, Rat & Ausschüsse, Soziales, Wirtschaft. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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