BUND SH: Mit den Nonnengänsen in Schleswig-Holstein leben

Umweltverband schockiert über die Ankündigung des Umweltministers Naturschutzregelungen aufzuweichen

KIEL. Der Landesverband Schleswig-Holstein des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland wird sich massiv gegen ein Aufweichen von Schutzkriterien von Naturschutzgebieten zugunsten der Windkraft wehren. 

„Wir sind schockiert über die Aussage des Umweltministers Tobias Goldschmidt in der Presse, die aus Artenschutzgründen bestehenden Abstände zum Wald und Schutzkriterien von Naturschutzflächen zugunsten der Windkraft aufweichen zu wollen“, empört sich der stellvertretende Landesvorsitzende Carl-Heinz Christiansen.

Weißwangengänse auch Nonnengänse genannt (Branta leucopsis) im Gänsemarsch mit Jungvogel in der Mitte – Foto: Elke Brüser wikimedia commons

„Die Windvorranggebiete wurden von allen Beteiligten nicht nur beim Abstand zur Wohnbebauung sehr verantwortungsvoll erarbeitet. Einen weiteren Windenergieausbau in naturschutzfachlich sensible Bereiche darf und muss es nicht geben“, ergänzt Gerd Simon, Sprecher des Ausschusses Natur- und Umweltpolitik.

„Der Naturschutz ist für den Erhalt der Biodiversität zwingend erforderlich und damit ein unverzichtbarer Bestandteil des biologischen Klimaschutzes. Der biologische Klimaschutz ist die nachhaltige Basis für den Klimaschutz insgesamt und damit für uns Menschen deutlich wichtiger, als eine Erhöhung der Anzahl der Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein“, ergänzt Florian Schulz, Sprecher des Arbeitskreises Land und Natur.

Bereits heute erreicht Schleswig-Holstein bei der Nutzung und Bereitstellung von Flächen für die Nutzung der Windenergie bundesweit einen Spitzenwert. Deshalb fordert der BUND Schleswig-Holstein vorrangig einen verstärkten Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dächern, an Fassaden und auf bereits versiegelten Flächen, wie zum Beispiel bestehende Großparkplätze, zu fördern. Damit lässt sich sehr zügig ein erhebliches Potential an zusätzlicher regenerativer Energie nutzen.

Der BUND Landesverband Schleswig-Holstein vertritt an die 10.000 Mitglieder im ganzen Bundesland. Viele der ehrenamtlichen Tätigen sind Fachexpert*innen und treibende Kraft hinter hunderten von Stellungnahmen pro Jahr. Unzählige Stunden unbezahlter Arbeit investieren die engagierten Mitglieder, um vor Ort und in der Politik der Umwelt und Natur eine starke Stimme zu verleihen.

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Veröffentlicht am 1. Oktober 2022, in Ökologie, Bildung, Daten und Zahlen, Flensburg News, Wirtschaft. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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