Archiv für den Tag 17. Oktober 2022
#Bündnis SolidarischerHerbst: Demos am 22.10. in sechs deutschen Großstädten
Mit Demonstrationen in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover und Stuttgart will ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis am Samstag, 22. Oktober, tausende Menschen auf die Straße bringen. Die Kundgebungen und Proteste stehen unter dem Motto “Solidarisch durch die Krise – Soziale Sicherheit schaffen und fossile Abhängigkeiten beenden”.
Das Bündnis, an dem neben Attac auch Campact, Greenpeace, die GEW, Verdi., der BUND, der Paritätische Gesamtverband, die Volkssolidarität und die Bürgerbewegung Finanzwende beteiligt sind und das von weiteren Organisationen unterstützt wird, fordert neben zielgerichteten Entlastungen für dringend Unterstützungsbedürftige eine Gesamtstrategie für eine nachhaltige, bezahlbare Grundversorgung sowie massive Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeinsparungen. Für die Finanzierung, so das Bündnis weiter, brauche es eine grundlegende Wende in der Finanz- und Haushaltspolitik, die neben der Abschöpfung von Übergewinnen und der Besteuerung von großen Vermögen auch das Aussetzen der Schuldenbremse und den Abbau klimaschädlicher Subventionen beinhaltet.
„Soziales und Klimakrise darf nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wir brauchen daher sozial-ökologische Sofortmaßnahmen! Menschen mit geringeren Einkommen müssen entlastet werden. Die Umverteilung von unten nach oben muss beendet werden!“, betont Roland Süß vom Attac-Koordinierungskreis und ergänzt: „Solidarisch durch die Krise heißt für uns in diesen Zeiten immer auch Solidarität mit der Ukraine.“
In ihrem Aufruf verweisen die Initiator*innen auf die Ängste und Sorgen vieler Menschen in Deutschland angesichts stark steigender Preise in Folge von Putins Angriffskrieg. Neben Solidarität mit der Ukraine fordern sie “eine solidarische Politik auch bei uns, die gleichzeitig die Weichen stellt, um die Abhängigkeit von fossilen Energien zu beenden”. Millionen Menschen benötigten verlässliche Entlastungen, Unterstützung und soziale Sicherheit, unterdessen dürften Investitionen zur Bewältigung der langfristigen Klima- und Umweltkrisen durch die Beendigung der Abhängigkeit von fossilen Energien nicht aufgeschoben werden. “Die Regierung darf Soziales und Ökologisches nicht gegeneinander ausspielen. Sie muss beides anpacken, damit wir alle sicher durch diese Krise kommen”, heißt es in dem Aufruf weiter.
Konkret fordert das Bündnis zielgerichtete Entlastungen für jene, die Unterstützung dringend brauchen, unter anderem in Form direkter Transferleistungen, einer bezahlbaren Nachfolge des Neun-Euro-Tickets und eines Schutzschirms für die Daseinsvorsorge. Daneben müsse eine Gesamtstrategie für eine nachhaltige, bezahlbare Grundversorgung entwickelt werden. Eine krisenfeste Zukunft benötige massive Investitionen in den Klimaschutz in den Bereichen Infrastruktur, ÖPNV und Landwirtschaft.
Die Herausforderungen seien nur mit einer grundlegenden Wende in der Finanz- und Haushaltspolitik zu stemmen. Die Ampel-Koalition müsse großen Reichtum endlich angemessen belasten und die Vermögenden zur Solidarität verpflichten, um “die Gesellschaft vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren und gleichzeitig die klimapolitischen Weichen zu stellen”, heißt es in dem Aufruf. Konkret schlägt das Bündnis das Abschöpfen von Übergewinnen, eine Vermögensbesteuerung für die Reichsten, das Aussetzen der Schuldenbremse und den Abbau klimaschädlicher Subventionen vor.
Der Aufruftext mit den konkreten Forderungen und detaillierte Informationen zu den Demonstrationen, die fortlaufend ergänzt werden, sind unter www.solidarischer-herbst.de abrufbar.
Premiere: TACHOTINTA mit Commonnorm am 20. Oktober in der Theaterwerkstatt Pilkentafel
TachoTinta
Liebes Publikum
Letzten Donnerstag hatten die Performance-Künstlerinnen von dem Stück Zahn der Zeit ihre Premiere in der Pilkentafel. Ein Elfenbeinzahn gab seiner zukünftigen Erbin und den vier Performance-Künstlerinnen Anlass für die Suche nach Verantwortung in einer Gesellschaft, deren koloniales Erbe bis heute in Museen, Kellern und Körpern haust. Das Stück Zahn der Zeit wird nochmal am 27./ 28./ 29. Oktober, jeweils um 20 Uhr aufgeführt.
Diese Woche kommt TachoTinta nach Flensburg und das Stück commonnorm hat am Donnerstag, den 20. Oktober um 20 Uhr Premiere in der Theaterwerkstatt Pilkentafel. TachoTinta hat 2019/20 bei uns als fester Bestandteil der Tafelrunde CulturalDrag geprobt und aufgeführt. Mit commonorm waren sie schon mehrfach in Residenzen hier, haben Probenstände gezeigt und nun ist endlich die Premiere dieses Tanzkollektivs, das dringliche, inhaltliche Auseinandersetzung, Spielfreude, persönliche Risiken und hohe Virtuosität im Tanz verbinden.
TACHOTINTA
Commonnorm
TachoTinta (Silvia Ehnis Perez Duarte, Seulki Hwang, Mijin Kim, Jeff Pham, Mira Plikat)
TT_commonnorm_2©Robin-Junicke_3
Tanz zur Illusion der Normalität
TachoTinta schreibt: „Normalität ist eine Illusion! Eine Choreografie auf der Zerbrechlichkeit der Erwartungen und Gewohnheiten. Wir erklären unseren Verstand zur Illusion. Wir arbeiten an der Illusion der Normalität. Wir drehen uns um uns selbst und verdrehen dem Publikum den Kopf. Drehen so lange, bis wir ins Delirium fallen und der Blick sich langsam klärt.“
Mit ihrer charakteristischen spielerischen Note zeigen die fünf Tänzer:innen von TachoTinta eine Reihe von Widersprüchen und spielen mit der Wahrnehmung des Publikums. Sie verlieren sich selbst im Versuch, Einstimmigkeit in der Gruppe zu finden. Eine lebendige choreografische Konfrontation, die das innere Narrativ des Betrachters in Frage stellt, diese behagliche Annahme, die behauptet, dass in unserer Realität bereits alles bekannt sei, solange die Normalität herrsche. Und mit der Relativität von Normalität kennt sich die internationale Gruppe ohnehin aus, denn in ihnen kreuzen sich europäische und außereuropäische Kulturen.
TERMINE:
20. Oktober, 20 Uhr PREMIERE
21./ 22. Oktober
sowie am 01./ 02./ 03. Dezember, 20 Uhr
Konzept und Künstlerische Leitung: TachoTinta
Kreation + Performance: Silvia Ehnis Perez Duarte, Seulki Hwang, Mijin Kim, Jeff Pham, Mira Plikat
Fotografien: Robin-Junick
Mehr über das Kollektiv:
Unter der künstlerische Leitung des choreografischen Trios von Silvia Ehnis Perez Duarte, Mijin Kim und Seulki Hwang (MX/KOR) bringt TachoTinta Künstler*innen aus verschiedenen Genres zusammen, alle Expert*innen in kulturellen Missverständnisse. Die Companie entwickelt ihre künstlerische Arbeit seit 2019 dank der Zusammenarbeit mit dem Ringlokschuppen Ruhr, der Theaterwerkstatt Pilkentafel und das flausen+netzwerk kontinuierlich weiter. Ihre Bühnenstücke sind an verschiedenen Theatern in Deutschland zu sehen.
Gefördert von: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Kulturbüro der Stadt Flensburg, INTHEGA Fachverband der Gastspielbranche | Unterstützung: Theaterwerkstatt Pilkentafel, Quartier am Hafen
TANZWORKSHOP MIT TACHOTINTA
Basierend auf der choreografischen Arbeit des Stücks „commonnorm“ lädt TachoTinta dazu ein, verschiedene Illusionen zu erleben, die in unserem eigenen Körper verborgen sind. Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Voraussetzung ist einzig die Bereitschaft, den eigenen Körper zu untersuchen. Bitte bringen Sie bequeme Kleidung, in der Sie sich bewegen können und Sportschuhe mit.
Samstag, 3. Dezember, 10-13 Uhr
In der Theaterschule Flensburg, Adelbyer Kirchenweg 1
40,– € pro Person / 35,– € Studierende, Schüler*nnen
Anmeldung auf www.theaterschule-flensburg.de
Kartenverkauf
Auf der Homepage der Theaterwerkstatt Pilkentafel > Karten, VVK, Informationen für den Theaterbesuch
An den VVK-Stellen SHZ-Kundenzentrum, Touristinfo und Carl-von-Ossietzky-Buchhandlung
In den ASTA-Büros der EUF und FH nur für Studierende zum Sonderpreis von 7,– €
Preisstufen für die Aufführungen:
20,– € für Großzügige
15,– € für Bürger und Bürgerinnen, die ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten
10,– € für Studierende, Schüler/innen, Sozialpassinhaber/innen
Für Das Frühstück in der Pilkentafel ist der Eintritt kostenlos
Theaterwerkstatt Pilkentafel gGmbH
Pilkentafel 2 • 24937 Flensburg
Büro: 0461-24901 • Mobil: 0160 90 25 90 4
Der Theaterwerkstatt Pilkentafel folgen:
„Die Goldenen Zwanziger: Berlin trifft Odessa“ – Jüdische Musik und Chansons mit Trio Cannelle am 23. Oktober in Flensburg
Abschlussveranstaltung der Interkulturellen Wochen:
Sonntag, 23.10.2022, 17.00 Uhr
Jetzt schnell noch Karten bestellen!
„Trio Cannelle“ präsentiert das Programm „Die Goldenen Zwanziger: Berlin trifft Odessa“. Diese zwei Städte sind wichtige Kulturzentren, die von Künstler*innen jüdischer Herkunft geprägt wurden.
Gemeindehaus St. Marien, Heiligengeistgang 4
Eintrittskartenvorbestellung: jgflensburg@gmail.com bis zum 20.10.2022
Ensemble CANNELLE: „Die Goldenen Zwanziger: Von der Kunst auf dem Vulkan zu singen“
Die Zeit der 20-er Jahre in Berlin übt eine enorme Anziehungskraft aus. Es ist eine Ära des Aufbruchs, der Hoffnung und Vitalität, ihre kulturellen Impulse haben bis heute die Faszination nicht eingebüßt. Ein Großteil der Künstler und Intelektueller dieser Epoche – Schriftsteller, Komponisten, Musiker, Schauspieler, Maler – war jüdischer Herkunft. Sie wird deswegen auch als „Jüdische Renaissance“ oder „Tanz auf dem Vulkan“ bezeichnet.
Das internationale Ensemble Cannelle vereint die polnische Sängerin Karolina Trybala, die in Sankt-Petersburg geborene Pianistin Lora Kostina, die Violinistin Shir-Ran Yinon aus Israel und die Kontrabassistin Athina Kontou aus Athen. Die charmanten Damen lassen die verschütteten Schätze erstrahlen und schwören die faszinierende Zeit der 20-er Jahre herauf. Schlager und Couplets, Perlen der jüdischen Komponisten, die das Publikum in den Berliner Kabaretts und Revuetheater begeisterten, werden mit viel Hingabe und Witz von den drei kessen Musikerinnen interpretiert.
Kommen Sie mit auf eine Zeitreise in die Epoche der Gegensätze: zwischen Überschwung und Armut, Liedern mit feurigen Liebeserklärungen und scharfer Zeitkritik, in die Welt der Intellektuellen, Ganoven und der jüdischen Mamas der Femmes fatales.
Besetzung Ensemble CANNELLE:
Karolina Trybala (Polen) – Gesang, Percussion
Lora Kostina (Russland) – Klavier
Shir-Ran Yinon (Israel) – Violine
Athina Kontou (Griechenland) – Kontrabass