Archiv für den Tag 22. Oktober 2022
Programm der Theaterwerkstatt Pilkentafel im November 2022
Programmübersicht für den November:
Kartenverkauf
Auf der Homepage der Theaterwerkstatt Pilkentafel
An den VVK-Stellen SHZ-Kundenzentrum, Touristinfo und Carl-von-Ossietzky-Buchhandlung
In den ASTA-Büros der EUF und FH nur für Studierende zum Sonderpreis von 7,– €
Preisstufen für die Aufführungen:
20,– € für Großzügige
15,– € für Bürger und Bürgerinnen, die ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten
10,– € für Studierende, Schüler/innen, Sozialpassinhaber/innen
Das Frühstück in der Pilkentafel ist der Eintritt kostenlos
Untenstehend die Veranstaltungstexte mit den Terminen in chronologischer Reihenfolge:
Vom Reisen in ehemalige Kolonien – Eine Positionsbestimmung
Pilkentafel.das Ensemble
Der Rum- und Zuckerhandel mit den ehemaligen dänischen Kolonien in Westindien hat Flensburg nicht nur reich gemacht, sondern das Stadtbildgeprägt. Ganz Europa wurde zu dem, was es jetzt ist, auf Grund der Kolonialgeschichte. Aber was sind die Folgen auf der anderen Seite? Ist die nicht noch stärker geprägt? Und das vor allem unfreiwillig? Wurde sie nicht über lange Zeit ihrer Geschichte beraubt, ihrer Identität? Und wie ist es heute?
Diese Fragen brachten uns, Elisabeth Bohde und Torsten Schütte, 2009 nach Namibia und 2014 auf die Virgin Islands. Diese Reisen waren Selbstversuche, wir hielten uns selbst als Lackmusstreifen in ein Konfliktfeld. Die Eindrücke waren disparat, manchmal trostlos, manchmal absurd, oft unerklärlich, hinterließen uns ratlos.
Mit welcher Geste begegnen wir den Leidtragenden unserer gemeinsamen und doch ungleichen Geschichte? Können wir was wiedergutmachen? Sollen wir das? Wer profitiert heute von wem? Bleiben wir nicht Touristen in einem fremden Leben? Müssen sich die anderen für uns interessieren?
Nun verarbeiten wir diese Erfahrungen zu einem Theaterabend, der erklärt und verwirrt, unterhält und betroffen macht, persönliches und sachliches enthält. Die Mittel und Formen sind so unterschiedlich wie die Erfahrungen – es gibt Objekte und Choreographien, Musik und Film, Poesie und Information, gespielte Figuren und „Wahrhaftiges“, organische Entwicklungen und abrupte Abbrüche.
Beteiligte
Von und mit: Elisabeth Bohde, Torsten Schütte
Objekte: Johannes Caspersen
Kostüme: Gesine Hansen
Musik: Matthias Kaul
03./ 04./ 05. November sowie
08./ 09./ 10. Dezember, 20 Uhr
Gutta – Archiv-Performance
Ludomir Franczak
„Amazon Gutta“ wurde eine Frau des Yoruba Volkes in Westafrika genannt, die 1892 nach Prag verschleppt wurde, um als eine der „Amazonen von Dahomey“ in einer damals beliebten Völkerschau, also einer Art Menschenzoo, aufzutreten. Sie steckte sich mit Typhus an und starb nach einigen Tagen, ihre Beerdigung auf dem Olšany Friedhof wurde ein von der weltweiten Presse beachtetes großes Spektakel. Doch zwei Jahre später wurden ihre sterblichen Überreste wieder ausgegraben und in die Sammlung der Universität in Prag aufgenommen, heute liegen sie im Hrdlicka Museum of Man. Mit diesem Schicksal beschäftigte sich Ludomir Franczak zuerst in Prag. Nun ist aus der vielschichtigen Verbindung von historischer Forschung und künstlerischer Umsetzung eine Performance entstanden, in der Fundstücke, Fotos, Texte, und Sounds zu einer audiovisuellen Installation verwoben werden. Es ist auch ein Versuch, dieser misshandelten Frau in einem stillen Andenken so etwas wie Würde zurückzugeben. Ludomir Franzcak hat bildende Kunst studiert und macht Projekte, die bildende Kunst, Musik, Performance und auch Wissenschaft und Geschichte immer wieder neu verbinden und verweben. Die Performance ist auf Englisch, und im Anschluss sind am Freitag, den 11.11. alle, die sich in Flensburg mit Fragen der Kolonialität beschäftigen, zum Austausch eingeladen. Schon 2019 war Ludomir Franczak zu Gast in der Pilkentafel mit ODZYSKANE [Wiedergewonnenes], einer Produktion über deutsch polnische Verhältnisse. Er hat uns mit seiner speziellen Form, ein Archiv mit audiovisuellen Mitteln lebendig und erlebbar zu machen, sehr überzeugt.
Von und mit: Ludomir Franczak
10./ 11. November, 20 Uhr
Im Anschluss an der Vorstellung am Freitag gibt es die Gelegenheit eines Austauschs mit Ludomir Franczak
Why Change? – Are you not ok with how things are?
Merle|Mischke|Klee
„Überwiegt bei Ihnen der Drang nach Neuem oder die Sehnsucht nach dem Altbekannten? Fällt es Ihnen leicht, sich wechselnden Gegebenheiten anzupassen und wann wird stetige Veränderung zur Überforderung? Wie reagiert Ihr Körper auf private, gesellschaftliche und (klima-)globale Veränderungen?“ fragen uns die Performer*innen Merle | Mischke | Klee schon im Ankündigungstext. Und genauso sind die Zuschauer*innen Teil des Raums, sitzen um die Spielfläche. Die riesigen orangen Stoffbahnen, die im Raum hängen und den gesamten Boden und die Beine des Publikums bedecken, sind wie das Bindegewebe eines großen Organismus. Auf ihnen hinterlässt jede Drehung Falten, jede Bewegung wird für alle spürbar durch das sich spannende Material. Es ist ein in sich verflochtenes System, das sinnbildlich und sinnlich konkret für zwischenmenschliche Beziehungen, unsere Gesellschaft als Ganzes und die Abhängigkeit zwischen Mensch und Natur steht. Die drei Performer*innen testen die Dehnbarkeit dieser Welt, bis sie in sich zusammenfällt. Diesen Moment der radikalen Veränderung nutzen sie, um über eigene Reaktionsmuster tanzend zu reflektieren. Why Change? ist voriges Jahr bei uns als Koproduktion entstanden und kommt nun noch mal zurück. Merle | Mischke | Klee sind fester Bestandteil der Tafelrunde und vielfältig in Flensburg vernetzt. 2019 zeigten sie „Trial and…“. Mark Christoph Klee setzt sich sehr für die Vernetzung ein Schleswig-Holsteinischen freien Tanzszene und die Verortung dieses Genres ein.
Performance: Coralie Merle, Jasiek Mischke, Mark Christoph Klee
Bühnenbild & Kostüm: Guusje de Bruin, Sarah Kerbosch Dramaturgie: Charlotte Mathiessen
Lichtdesign und technische Leitung: Manuel Melzer
Musik: Ashley Wrigh
Produktionsleitung und Öffentlichkeitsarbeit: Mark Christoph Klee
24./ 25./ 26. November, 20 Uhr
Theaterwerkstatt Pilkentafel gGmbH
Pilkentafel 2 • 24937 Flensburg
Büro: 0461-24901 • Mobil: 0160 90 25 90 4
Die Theaterwerkstatt Pilkentafel auf:
SolidarischerHerbst: Deutschlandweit demonstrieren 24.000 Menschen für soziale Sicherheit und gegen fossile Abhängigkeit
Berlin, 22. Oktober 2022 – Rund 24.000 Menschen haben heute in sechs deutschen Großstädten unter dem Motto „Solidarisch durch die Krise – soziale Sicherheit schaffen und fossile Abhängigkeiten beenden“ demonstriert. In Berlin, Düsseldorf, Dresden, Frankfurt am Main, Hannover und Stuttgart machten die Teilnehmer*innen deutlich, dass sie in dieser Krise solidarisch an der Seite der Ukraine stehen. Von der Bundesregierung forderten sie eine solidarische Politik, die gleichzeitig die Weichen stellt, um die Abhängigkeit von fossilen Energien zu beenden.
Die bunten Demonstrationen waren aus Sicht des aus neun Organisationen bestehenden breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses ein Erfolg. Dazu erklärt das Bündnis: „Wir senden gemeinsam mit 24.000 Menschen ein starkes Zeichen an die Bundesregierung für eine sozial gerechte und nachhaltige Politik. An ihre Adresse sagen wir: Die Probleme unserer Zeit müssen solidarisch gelöst werden. Statt Entlastungen nach dem Gießkannenprinzip, braucht es gezielte Maßnahmen für diejenigen, denen es am Nötigsten fehlt. Statt Investitionen aufzuschieben, müssen wir jetzt unabhängig von fossilen Energien werden. Die Ampel-Regierung muss unsere Gesellschaft gerecht und klimaresilient aufstellen. Die Bekämpfung der multiplen Krisen muss zusammen gedacht werden. Soziale Sicherheit, Demokratie und Natur- und Klimaschutz gehen Hand in Hand.“
„Die Demonstrationen zeigen, dass viele Menschen sich in der Krise nicht spalten lassen und sich eine sozial-ökologische Wende wünschen. Dazu gehören zielgerichtete Entlastungen für jene, die Unterstützung brauchen, eine Gesamtstrategie für eine nachhaltige, bezahlbare Grundversorgung sowie massive Investitionen in den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien. Für eine solidarische Politik muss Reichtum außerdem angemessen belastet und Vermögende zur Solidarität verpflichtet werden. Angesichts der Krisen dieser Zeit liegt die Lösung in einem starken Miteinander – für neue Zuversicht und eine sozial gerechte, ökologische und lebenswerte Zukunft“, so die Organisatoren.
Demonstrationsteilnehmer*innen nach Städten:
Berlin: 6.000
Düsseldorf: 5.000
Dresden: 2.000
Frankfurt am Main: 5.000
Hannover: 2.000
Stuttgart: 4.000
Das Bündnis #SolidarischerHerbst wird getragen von Campact, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), BUND, dem Paritätischen Gesamtverband, der Bürgerbewegung Finanzwende, Attac, Greenpeace, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Volkssolidarität. Unterstützt wird es vom ABiD-Institut Behinderung und Partizipation, dem Deutschen Mieterbund, Fridays For Future und Parents For Future, NABU, WWF, der OneWorryLess Foundation und Sanktionsfrei.
Weitere Informationen zum Bündnis und den konkreten Einzelforderungen finden Sie hier: www.solidarischer-herbst.de
Hashtags: #SolidarischerHerbst
Michael Picke – Performance Show vom 27. bis 29. Oktober bei 8001 in der Neustadt 26
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Audio visuelles Projekt
jeweils von 13.00 bis 19.00 Uhr
Live-Performance
jeweils von 19.00 bis 20.00 Uhr
Ein Multimedia-Trip mit elektronischem Schlagzeug und Videoprojektion
Michael Picke arbeitet an der Entwicklung eines experimentellen, interdisziplinären Werkkomplexes, in dem sich Malerei, Video und Musik grenzüberschreitend durchdringen.
Musik-Video-Performance
Das Grundprinzip seiner Musik und Bilder ist die Kombination von Reproduktion und Improvisation. In der Musik bildet sich die collageartige Struktur der Stücke aus arrangierten Sequenzen sowie aus Samples, Loops und Sounds. In der Live-Performance werden diese Soundtracks und Samples von Picke am elektronischen Schlagzeug getriggert und gleichzeitig begleitet, akzentuiert oder konterkariert. Der musikalische Fluss wird dabei in seiner Ordnung immer wieder gebrochen und zerstört. Synchronisiert dazu erscheinen Video-Clips und Stills in visueller Entsprechung als Projektion auf einer Leinwand im Hintergrund.
Video-Audio-Präsentation
Pickes audio-visuelles Projekt versteht sich als Expedition durch Gebiete gestörter Idylle, als Laboratorium der Gegensätze und Verschmelzungen zu neuen Synthesen der Wahrnehmung. Dabei versucht er Fragmente romantischer Räume zu öffnen, die als ineinander übergehende Sequenzen einer multimedialen Reise erscheinen. Die prozesshafte und immer wieder gebrochene lineare Bewegung durch malerisch, landschaftliche „Sehnsuchtsräume“ ist das wesentliche Ereignis, das sich beim Sehen und Hören einstellt.
Die Präsentation erfolgt im abgedunkelten Raum als Video-Projektion mit Audio-Anlage. Ausgangsmaterial für die Video-Clips ist neben Filmaufnahmen vor allem die von Picke entwickelte Synthetische Malerei, die zu Animationen transformiert wird. Die malerischen Arbeiten entstehen im Spannungsfeld zwischen analoger Reproduktionstechnik und digitaler Bildbearbeitung. Er erweitert die traditionelle Malerei mit den modernen technischen Möglichkeiten bildnerischer Bearbeitung und Vervielfältigung. In seinen Bildern will er den Gegensatz von Handgemachtem und Programmiertem, von Natur und Künstlichkeit malerisch zu einer Synthese verschmelzen.
Eine Veranstaltung von Kunst und Kultur Baustelle 8001
Programm der KulturLücke für den November 2022
Liebe Freund*innen der KulturLücke!
Wir haben spannende Veranstaltungen gegen den November-Blues für euch!
Sehnsuchtsorte entdecken, die Umwelt in einen Kalender packen und mit Verständigung voller Gefühle dabei zu sein, wenn Keks und Stern sich begegnen. Nicht zuletzt freuen wir uns auf eure Kreativität und euren Ideenreichtum auch in unseren Kunst- und Malwerkstätten. Jetzt anmelden!
Hier geht´s zur Kulturlücke und weiteren Infos
KulturLücke e.V., Nordertraße 151, 24939 Flensburg, info@kulturluecke-fl.de
Untenstehend das November-Programm zum Ausdrucken und Download Kulturlücke 11 2022