
Europeada 2022: Eröffnungsfeier in Eberndorf im österreichischen Kärnten
Die Fußball-Europameisterschaft der Minderheiten – Europeada – wird 2024 im deutsch-dänischen Grenzland ausgetragen. Das wurde bei der diesjährigen FUEN-Konferenz in Berlin entschieden. Die Minderheitenunion FUEN hält jedes vierte Jahr das Turnier, bei dem bis zu 40 Mannschaften teilnehmen. 2020, als die Minderheiten im Grenzland sich vergebens um die Austragung beworben hatten, musste das Turnier Corona-bedingt verschoben werden. Es wurde stattdessen 2022 in Kärnten gehalten. Doch jetzt kommt das Turnier 2024 – dem Jahr in dem die UEFA Fußball-EM der Herren in Deutschland stattfindet – doch ins deutsch-dänische Grenzland.
– Die Europeada ist nicht zuletzt deswegen eine große Chance für die Minderheitenpolitik. Wir können in der breiten Öffentlichkeit das Bewusstsein über unsere Minderheiten und über das Grenzland stärken, erklärt Gitte Hougaard-Werner, die Vorsitzende des Sydslesvigsk Forening (SSF).

Europeada 2022: Siegerehrung
Die Europeada 2024 ist nämlich ein starkes Symbol für die respektvolle Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Denn alle vier Minderheiten des Grenzlandes stehen gemeinsam für die Austragung. Die Minderheiten sind die dänische Minderheit in Südschleswig, die Volksgruppe der Friesen, Sinti und Roma sowie die deutsche Minderheit in Nordschleswig.
– Aber das Turnier soll nicht nur als minderheitenpolitisches Projekt verstanden werden. Jeder, der mal an so einem Turnier teilgenommen hat, weiß, was es für die Spieler, die Spielstätten und allen anderen Teilnehmern bedeutet. Die Europeada stärkt den Zusammenhalt und die eigene Minderheitenidentität, sagt Anders Kring, Geschäftsführer des Sydslesvigs danske Ungdomsforeninger (SdU).
SdU und SSF sind für die dänische Minderheit die Veranstalter. Der Vorstand des dänischen Schulvereins, Dansk Skoleforening for Sydslesvig, unterstützt auch das Projekt und äußert, dass viele der jugendlichen aus der Minderheit sowie die vielen ehrenamtlichen Angestellten sich gerne engagieren werden.
– Es bedeutet sehr viel für uns, dass wir die Europeada gemeinsam veranstalten – alle in der dänischen Minderheit zusammen mit den anderen Minderheiten, sagt Gitte Hougaard-Werner.
Ilse Johanna Christensen von Frasche Rädj ergänzt:
– Das Prinzip einander zu wollen, ohne sich selbst aufzugeben, ist gelebter Alltag bei uns im Grenzland. Wir zeigen, dass man trotz unterschiedlichen Sprachen und Kulturen gut zusammenarbeiten kann.
Doch die Entscheidung, das große FUEN-Projekt im Grenzland auszutragen, ist nicht bedenkenlos gefallen.
– Wir haben es mit einer großen Aufgabe zu tun, die wir in kürzester Zeit lösen müssen. Das wird nicht einfach und für uns ist wichtig, dass wir den täglichen Aufgaben in den jeweiligen Minderheiten trotz Europeada nachkommen können. Aber wir sind vier starke Minderheiten und wir haben sehr gute Rahmenbedingungen. Jetzt liegt es an uns zu zeigen, dass man viel erreichen kann, wenn man gemeinsam für eine Sache einsteht, sagt Hinrich Jürgensen, Vorsitzender des Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN).
Der BDN wird zusammen mit dem Deutschen Jugendverband für Nordschleswig für die deutsche Minderheit in Dänemark in das Projekt gehen.
Als ersten Schritt werden die vier Minderheiten eine gemeinsame Europeada-Gruppe bilden, damit das Projekt Europeada im Grenzland 2024 schnell aus den Startlöchern kommt.
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