Archiv für den Tag 13. Oktober 2022

VdK-Präsidentin: „49-Euro-Ticket ist immer noch zu teuer“

  • Bentele: „Das Klimaticket ist keine Alternative für arme Menschen“

  • Der ÖPNV der Zukunft muss barrierefrei und bezahlbar sein

Berlin, 13.10.2022. Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern haben sich auf ihrer Tagung auf ein bundesweites 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr geeinigt. Dazu erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

Verena Bentele – Präsidentin des größten deutschen Sozialverbandes VdK – Foto: © VdK / Marlene Gawrisch

„Das 49-Euro-Klimaticket leistet einen Beitrag zur Mobilitätswende, aber nicht zur sozialen Teilhabe. Aus Sicht des VdK wäre eine 29-Euro-Lösung eine gute Nachfolge für das 9-Euro-Ticket gewesen. So hätten auch Menschen mit wenig Einkommen weiterhin die Möglichkeit, kostengünstig den ÖPNV zu nutzen – sei es, um Familie und Freunde zu besuchen oder wichtige Arzttermine wahrzunehmen.

Das neue Ticket soll es ausschließlich digital geben. Da hilft es auch nichts, dass es laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing barrierefrei sein soll. Alle, die kein Smartphone besitzen, werden es nicht nutzen können. Unter ihnen sind viele Menschen mit Behinderungen, Seniorinnen und Senioren, aber auch arme Menschen. Sie werden ausgeschlossen.

Mit dem Klimaticket allein ist es aber längst noch nicht getan. Der barrierefreie Ausbau der Bahn muss ebenfalls vorangetrieben werden. Das 9-Euro-Ticket hat die Schwachstellen deutlich aufgezeigt: überfüllte Züge und Bahnsteige, kein Durchkommen für mobilitätseingeschränkte Menschen, zu wenig Züge und Personal. Das neue Ticket darf nicht zu Lasten des barrierefreien Ausbaus der Bahn gehen.“

Über den VdK:

Der Sozialverband VdK ist mit über 2,1 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands. Er setzt sich seit mehr als 70 Jahren erfolgreich für diejenigen ein, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Der Sozialverband VdK kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen und für faire Bezahlung, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit.

Der VdK bietet außerdem kompetente Sozialrechtsberatung und vertritt seine Mitglieder vor den Sozialgerichten. Die 13 Landesverbände sind mit ihren Geschäftsstellen bundesweit vor Ort präsent und organisieren Hilfe und Beratung, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Weitere Infos unter: www.vdk.de

Den eigenen Willen festhalten – Kostenlose Online-Vorträge der Verbraucherzentrale im November

Woche der Vorsorge: Verbraucherzentrale informiert

Viele Menschen wollen selbst bestimmen, wer sie im Krankheitsfall vertritt oder wie ihr Lebensende aussehen soll. Doch nur selten wissen Verbraucherinnen und Verbraucher, wie eine Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung oder ein digitaler Nachlass aufgesetzt wird. Die Verbraucherzentralen informieren daher vom 7. – 11. November mit kostenlosen Online-Vorträgen zu Vorsorgethemen.

Ob Unfall oder schwere Krankheit, es gibt viele Situationen, in denen Menschen nicht in der Lage sind, selbstbestimmt ihren eigenen Willen zu äußern. Ein bestimmtes Alter, ab dem man sich um die eigene Vorsorge kümmern sollte, gibt es nicht. „Man kann in jedem Alter pflegebedürftig werden oder in andere Situationen kommen, in denen man seinen eigenen Willen nicht mehr äußern kann“, so Kerstin Heidt, Juristin bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH). „Es ist immer das richtige Alter, sich mit Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Co. zu beschäftigen. Wichtig ist, dass man sich frühzeitig mit diesen Themen auseinandersetzt und sie schriftlich fixiert“, so Heidt weiter.

Eigenen Willen korrekt dokumentieren
Erst der richtig dokumentierte Wille bietet die Chance, selbstbestimmt mit den eigenen Angelegenheiten umzugehen. „Patientenverfügung und Vorsorgevollmachten nehmen zudem eine enorme Last von den Angehörigen. Im Zweifel müssen die nämlich Entscheidungen fällen, ohne den genauen Willen des Betroffenen zu kennen“, so Heidt. Während der Woche der Vorsorge informieren die Verbraucherzentralen in zahlreichen kostenlosen Online-Vorträgen Menschen aller Altersgruppen über die verschiedenen Vorsorgearten und wie der eigenen Wille zu dokumentieren ist. Zu allen weiteren Informationen über die Online-Vorträge sowie zur Anmeldung gelangen Sie hier.

Folgende Vorträge werden während der „Woche der Vorsorge“ angeboten:

Patientenverfügung
In der Patientenverfügung kann jeder in gesunden Tagen vorsorglich schriftlich festhalten, ob und welche medizinischen Maßnahmen bei konkret beschriebenen Krankheitszuständen durchgeführt werden sollen.

  • Zehn Termine zur Auswahl: Montag 07.11.2022, 15 Uhr und 18 Uhr, Dienstag, 08.11.2022, 15 Uhr, 18 Uhr und 18.30 Uhr, Mittwoch 09.11.2022, 18 Uhr, Donnerstag 10.11.2022, 15 Uhr und 18 Uhr, Freitag 11.11.2022 15 Uhr und 18 Uhr 

Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung
In der Vorsorgevollmacht wird die Wahrnehmung der eigenen Angelegenheiten an eine oder mehrere Personen für einen Zeitraum übertragen, in der aus gesundheitlichen Gründen die eigene Entscheidungsfähigkeit nicht vorhanden ist. Liegt keine Vorsorgevollmacht vor, bestimmt das Betreuungsgericht, wer für eine nicht entscheidungsfähige Person die gesetzliche Vertretung übernimmt. In einer Betreuungsverfügung kann festgehalten werden, wen das Gericht auswählen soll.

  • Acht Termine zur Auswahl: Montag, 07.11.2022, 15 Uhr und 18 Uhr, Dienstag, 08.11.2022, 18 Uhr, Mittwoch 09.11.2022, 15 Uhr und 18 Uhr, Donnerstag 10.11.2022, 15 Uhr und 18 Uhr, Freitag, 11.11.2022, 18 Uhr

Digitale Vorsorge und Nachlass
Immer mehr Menschen wickeln ihre Bankgeschäfte und andere Verträge online ab. Viele wichtige Vertragsdaten oder Informationen sind deshalb nur noch virtuell vorhanden. Bevollmächtigte und Erben haben oft keine Kenntnis von den Online-Accounts und den dazu gehörigen Passwörtern. Zusätzliche Vorsorge- und Nachlassreglungen werden daher immer wichtiger, damit Bevollmächtigte und Erben bei Bedarf schnell handeln können.

  • Acht Termine zur Auswahl: Montag, 07.11.2022, 18 Uhr, Dienstag, 08.11.2022, 15 Uhr und 18 Uhr, Mittwoch 09.11.2022, 15 Uhr und 18 Uhr, Donnerstag, 10.11.2022, 18 Uhr, Freitag 11.11.2022, 15 und 18 Uhr

Digitale Assistenzsysteme
Saugroboter, Seniorenhandys oder smarte Blutdruckmessgeräte verbessern die Lebensqualität – gerade für Senioren. Smarte Uhren und intelligente Tablettenspender helfen, die Gesundheit zu erhalten. Abschaltautomatiken und Alarmsysteme bieten Sicherheit.
In den Online-Vorträgen bieten die Verbraucherzentralen einen ersten Überblick, auch zu den Themen Datenschutz und Kostenübernahme durch die Pflegekasse. Die Vorträge richten sich an Menschen jeglichen Alters, die entweder für sich selbst oder Angehörige digitale Assistenzsysteme anschaffen wollen.

  • Drei Termine zur Auswahl: Montag, 07.11.2022, 15 Uhr, Dienstag, 08.11.2022, 18 Uhr, Donnerstag, 10.11.2022, 18 Uhr  

Haus auf Duburg brennt

Die Dubuger Straße in dichtem Qualm gehüllt – Stadt Flensburg bittet Anwohner Fenster und Türen geschlossen zu halten – Foto: Jörg Pepmeyer

Hinterhaus in der Duburger Straße  brennt vollständig – Anwohner sollen wegen des Qualms Fenster und Türen geschlossen halten

Ein Beitrag von Jörg Pepmeyer

Gegen 7:38 heute Morgen wurden Polizei und Feuerwehr per Notruf zur Bekämpfung eines Wohnungsbrands in einem Hinterhaus in der Duburger Straße 55 gerufen. In Windeseile hat sich dieser dann weiter im Erdgeschoss ausgebreitet und anschließend das ganze Haus, in dem sich vier Wohnungen befinden, erfasst.

Löschwassereinsatz mithilfe der großen Drehleiter – Foto: Jörg Pepmeyer

Die Feuerwehr versucht das Gebäude, das von der Duburger Straße nur schwer zu erreichen ist, mithilfe einer großen Drehleiter und viel Wasser zu löschen.

Ein Problem besteht nach Auskunft der Feuerwehr darin, dass aufgrund des Feuers auch das hölzerne Treppenhaus des Wohnhauses in Flammen geriet und eingestürzt ist.  Die Feuerwehr kann somit das Haus nicht betreten und muss derzeit mehr oder weniger zusehen, wie trotz enormen Löschwassereinsatzes alles niederbrennt.

Zum Glück wurde keiner der Bewohner ernsthaft verletzt, lediglich eine Person wurde aus ihrer Wohnung von der Feuerwehr befreit, konnte aber nach kurzer medizinischer Untersuchung und Behandlung aus ärztlicher Obhut entlassen werden.

Für die Bewohner ist der Brand eine Katastrophe. Nicht nur, dass sie jetzt obdachlos sind, auch ihre ganzen persönlichen Dinge und wichtigen Papiere, die Wohnungseinrichtungen und Erinnerungsstücke sind ein Raub der Flammen geworden.

Zur Ursache des Wohnungsbrands gibt es nach Auskunft der Polizei bisher noch keine Erkenntnisse. Die Kriminalpolizei habe zudem die Ermittlungen aufgenommen. Am späten Nachmittag soll es zum Brand nähere Informationen und eine Pressemitteilung der Polizei geben.

Die Stadt Flensburg gab zudem eine Warnung an die Bewohner Duburgs und der Duburger Straße wegen der enormen Qualm- und Rauchentwicklung heraus, und bittet die Anwohner Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Blick von der Bergstraße auf die Rückseite des in Flammen stehenden Hauses. – Foto: Jörg Pepmeyer

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