Stellungnahme der Luftschlossfabrik-AktivistInnen zum shz-Beitrag „Harniskai – die Räumung rückt näher“ vom 07.01.2016

Am 07.01.2016 erschien im Flensburger Tageblatt unter der Überschrift „Harniskai – die Räumung rückt näher“ ein Beitrag, in dem über die drohende Räumung des Geländes an der Harniskaispitze berichtet wurde. Hierzu erreichte uns eine Stellungnahme der Luftschlossfabrik-Aktivist*Innen, die wir unseren LeserInnen nicht vorenthalten möchten:

Luftschlossfabrik
Harniskai 1-3
24937 Flensburg
Kontakt: luftschlossfabrik@riseup.net

Leserbrief / Stellungnahme der Luftschlossfabrik-Aktivist*Innen,

in Bezug auf den Artikel „Harniskai – die Räumung rückt näher“ vom 07.01.2016
( http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/harniskai-die-raeumung-rueckt-naeher-id12389311.html )

Der Artikel der SHZ vom 07.01.2016 beleuchtet den Konflikt um die Luftschlossfabrik einzig aus der Perspektive der Stadtverwaltung.
Auf das verlorene Kulturprojekt, den erneuten Leerstand und den Verlauf der Verhandlungen aus der Perspektive der Luftschlossfabrik-Aktivist*Innen wird nicht eingegangen.

Nachdem sich die Stadt von der nicht-greifbaren Tycoon-GmbH hinters Licht führen ließ und es zu dem viertem Jahr Leerstand auf dem Harniskai kam, entschloss sich eine Gruppe engagierter Menschen das Gelände wieder für die Allgemeinheit nutzbar zu machen. Im Artikel heißt: „Was die Stadt mit einer geräumten Harniskaispitze vorhat, ist unbekannt“.
Um es mit anderen Worten auszudrücken: Die Stadt will ein Kulturprojekt zerstören, um neuen Leerstand zu erzeugen.

Das Alternativangebot der Stadtverwaltung beinhaltet keinerlei Zukunftsperspektiven für das Kulturprojekt.
Es wird ebenfalls nicht erkannt, dass das hier stattfindende kollektive und nachhaltige Zusammenleben ein Gegenentwurf zu Zwang und Konsumkultur darstellt. Isolierte Mietwohnungen daher keine Alternative.

Insbesondere ist es eine Fehlannahme, es handle sich bei der Luftschlossfabrik um ein paar „letzte verbliebene Siedler“, denn das Projekt setzt sich aus der Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher Nutzer*Innen zusammen.

Entgegen der Darstellung im Artikel, wurden alle Vorschläge für Alternativgelände seitens der Nutzer*Innen hervorgebracht. Schlussendlich verblieb es bei der Prüfung des Bahngeländes, da alle weiteren Alternativvorschläge sofort abgelehnt wurden.
Daraufhin bemühten sich Aktivist*Innen in Gesprächen mit der Stadtpolitik, um friedliche Alternativen zur Zwangsräumung und die Politik zeigte sich zunächst gesprächsbereit.
Dann aber wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit am 6. Oktober 2015 die Zwangsräumung eingeleitet. Die Aktivist*Innen wurden nicht verständigt und eine weiterer Dialog, sowie eine öffentliche Debatte wurden verhindert.
Auch ein Gespräch mit dem Bürgermeister Simon Faber war nicht möglich, trotz der Dringlichkeit der Situation.

Eine gewaltsame Zwangsräumung des Geländes, Zerstörung des Kulturprojekts und Wagenplatzes, sowie erneuter Leerstand sollte nicht im Interesse der Stadtverwaltung und -politik liegen.
„Bürger werden zu Planern“ scheint jedoch nur auf dem Papier erwünscht, wie sich in Flensburgs Vergangenheit schon oft gezeigt hat.

Siehe weitere Medien-Beiträge zur Luftschlossfabrik:

Das Unterstützervideo – LuftschlossfⒶbrik – BLEIBT! Demonstration am 25.04.2015 in Flensburg unter: https://akopol.wordpress.com/2015/04/21/das-unterstutzervideo-luftschlossf%E2%92%B6brik-bleibt-demonstration-am-25-04-2015-in-flensburg/

Offener Brief: Aktivisten der Luftschlossfabrik am Flensburger Harniskai fordern ein “konfliktfreies”, uneingeschränktes Bleiberecht AKOPOL-Beitrag vom 21.04.2015 unter: https://akopol.wordpress.com/2015/04/21/offener-brief-aktivisten-der-luftschlossfabrik-am-flensburger-harniskai-fordern-ein-konfliktfreies-uneingeschranktes-bleiberecht/

Harniskaispitze – Luftschlossfabrik: Wir bleiben! von Holger Ohlsen im Flensburger Tageblatt vom 21.04.2015 unter: http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/luftschlossfabrik-wir-bleiben-id9511181.html

Zur politischen Auseinandersetzung über die Zukunft der Luftschlossfabrik der AKOPOL-Beitrag vom 02.04.2015 Räumung der Luftschlossfabrik: Naive und durchsichtige Strategie der Flensburger VerwaltungFlensburger Ratsversammlung beschließt über Zukunft des Hafenostufers und der Harniskaispitze unter: https://akopol.wordpress.com/2015/04/02/raumung-der-luftschlossfabrik-naive-und-durchsichtige-strategie-der-flensburger-verwaltung/

Mehr zur Sitzung der Ratsversammlung auch in einem Beitrag von Holger Ohlsen im Flensburger Tageblatt vom 31.03.2015 Harniskai-Spitze – Stadt stellt Weichen für den Ostufer-Umbau unter:
http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/stadt-stellt-weichen-fuer-den-ostufer-umbau-id9350871.html

Zu den Positionen der Kommunalpolitiker und der Besetzer ein Video des shz
shz.de – Nachrichten aus Schleswig-Holstein Veröffentlicht am 24.03.2015
Debatte um die Luftschlossfabrik in Flensburg: Räumung oder nicht?
Vielen Flensburgern ist sie ein Dorn im Auge. Für viele ist sie aber auch ein einzigartiges Kulturzentrum. An der Luftschlossfabrik scheiden sich die Geister. Eine Bestandsaufnahme. Video: Springstrow/Heyse. Konzertaufnahmen und englischsprachiges Interview von Wojtek Kosciuk.

 

 

 


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Veröffentlicht am 11. Januar 2016 in Flensburg News, Kultur, Luftschlossfabrik, Ostufer und Hafen, Soziales, Stadtplanung und mit , , , , , , , , , , , , , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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