Archiv für den Tag 30. November 2021

Mit dem Elektroauto in die Sackgasse – Vortrag und Diskussion mit Winfried Wolf am 9.12. in der Walzenmühle fällt aus!

Mit Dr. Winfried Wolf und Autor des gleichnamigen Buches

Donnerstag, 9. Dezember 2021 um 19.30 Uhr in der Walzenmühle, Neustadt 16 – Flensburg
(Erreichbar mit den Buslinien 1 und 7)

Arrangiert von Attac Flensburg

Anmeldung erbeten

Die Ossietzky-Buchhandlung präsentiert einen Büchertisch zum Thema.

Offensichtlich droht eine Klimakatastrophe – denken wir an Überflutungen und Rekordtemperaturen.
Auch gibt es eine Mobilitätskrise, siehe Dauerstau auf den Strassen und die Krise der Bahn. Schließlich gibt es eine Glaubwürdigkeitskrise der Autoindustrie, Stichwort „Dieselgate“.
Und nun soll die Lösung heißen: Elektroautos!??

Winfried Wolf erklärt:
Elektroautos sind eine neue Sackgasse! Ihre CO2-Bilanz ist kaum besser als die von Verbrennungsmotoren.

Wenn alle Autos E-Autos wären
– hätten wir genau so viel Stau
– genau so viele Baustellen
– für Straßen brauchten wir ebenso viel Beton und Asphalt
– wir hätten weiterhin zu wenig Platz für Fußgänger, Fahrräder, Kinderspielplätze und Erholung.
– und woher kommen eigentlich die Rohstoffe für die Batterien?

Eine überzeugende Politik der Verkehrswende setzt auf bessere Formen der Mobilität: Öffentlicher Nah- und Fernverkehr, Platz für das Fahrrad und für den Fußgänger, Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr.
Wie es geht, was es kostet und ob neue Jobs entstehen – dies wird auf der Veranstaltung erklärt und diskutiert.

Referent: Dr. Winfried Wolf, Politologe, Autor zahlreicher Bücher zur Verkehrswende, Sprecher des Bündnisses „Bahn für Alle“, ExMdB, wissenschaftl. Beirat ATTAC, Bewegung Stuttgart 21

Wir bitten um Anmeldung unter flensburg@attac.de
Es gilt die 2G-Regel.

 

Neuer Vorstand bei der Alzheimer Gesellschaft Flensburg

Einfach mal vorbeischauen, bei der Alzheimer Gesellschaft Flensburg

Vorstand der Alzheimer Gesellschaft Flensburg: von links nach rechts Stephanie Tobian, Marie-Luise Strobach, Gudrun Römert, Karin Gimm-Krüger, Birgit Reitner

Menschen mit Demenz und ihre Familien leben mitten unter uns und fühlen sich doch so oft als Außenseiter.  Da ist es für viele eine große Erleichterung und Hilfe, wenn sie den Weg zu den Angeboten der Alzheimer Gesellschaft gefunden haben. Mit Einzelberatungen, persönlich oder am Telefon, aber auch zahlreichen Freizeit-Angeboten –  Spaziergänge, Museumsbesuche, kreatives Gestalten und Musik-Cafe – werden betroffene Familien aufgefangen und begleitet.

Immer wieder finden sich helfende Menschen, die sich der Arbeit der Alzheimer Gesellschaft anschließen und so  wurde  im Herbst dieses Jahres ein neuer Vorstand gewählt, der die langjährige Arbeit der Flensburger Alzheimer Gesellschaft weiterführt.„Wir haben alle unsere eigene Geschichte, sind beruflich mit dem Thema Demenz befasst oder im privaten Umfeld betroffen. Wir alle wissen, wie wichtig eine Anlaufstelle ist, wo immer jemand ein offenes Ohr hat, wo wir gemeinsam aber auch viele  frohe Stunden verbringen können. Ob mit oder ohne Demenz, jeder ist willkommen!“ sagt  Karin Gimm-Krüger, Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Flensburg und Umgebung e.V.

Der neue Vorstand der Alzheimer Gesellschaft geht mit vielen guten Ideen und Tatkraft und mit Unterstützung eines Kreises aktiver Helfer*innen an die Arbeit in einer Zeit, in der die Menschen mit Demenz und ihre Familien besondere Unterstützung brauchen. „Wir versuchen, trotz aller Corona-Auflagen den Kontakt nicht zu verlieren, aber da lassen wir uns nicht entmutigen! Wer Lust hat, bei uns mitzumachen, darf gerne mal vorbeischauen,“ so Marie-Luise Strobach.

Die Alzheimer Gesellschaft ist über die Öffnungszeiten des Büros in der Friesischen Straße 10 , mittwochs 11:00- 13:00 und donnerstags 14:00 – 16:00 oder telefonisch unter 01604829093 erreichbar.

Mehr über die Alzheimer Gesellschaft Flensburg auf ihrer Homepage

Inflation auf Rekordhoch: Paritätischer warnt vor realen Kaufkraftverlusten für Grundsicherungsbeziehende und fordert spürbaren Ausgleich

Die geplante Hartz-IV-Regelsatz-Anpassung gleicht Inflation nicht aus und ist „bestenfalls ein schlechter Witz“, kritisiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands

Berlin, 29.11.2021. Anlässlich der heute durch das Statistische Bundesamt veröffentlichten Inflationsrate, die mit 5,2 Prozent so hoch wie seit 29 Jahren nicht liegt, bekräftigt der Paritätische Wohlfahrtsverband die Forderung nach einem spürbaren Ausgleich für Beziehende von Grundsicherung und Wohngeld. Die bisher zum 1.1.2022 geplante Hartz-IV-Regelsatz-Anhebung um nicht einmal ein Prozent falle viel zu niedrig aus und komme somit angesichts der aktuellen Preisentwicklung sogar einer Kürzung gleich, kritisiert der Verband. Der Verband fordert den Gesetzgeber auf, umgehend dafür zu sorgen, dass die Fortschreibungsformel für die Regelsätze in der Grundsicherung so angepasst wird, dass Preissteigerungen immer mindestens ausgeglichen werden. Im Wohngeld brauche es zudem eine wirksame Energiekostenpauschale.

„Es war bereits seit Monaten absehbar, dass sich die Grundsicherungsleistungen zu Beginn nächsten Jahres noch weiter vom tatsächlichen Bedarf der Menschen entfernen und sogar Kaufkraftverluste zeigen, wenn bei dem im Gesetz verankerten Fortschreibungsmechanismus der Regelsätze nicht nachjustiert wird“, kritisiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. „Der Vorgang ist nicht nur für die betroffenen Menschen hart und folgenschwer – er unterläuft darüber hinaus grundsätzlich den sozialstaatlichen Grundauftrag, das menschenwürdige Existenzminimum sicherzustellen.” Sollte der Gesetzgeber jetzt nicht aktiv werden und zumindest einen Inflationsausgleich sicherstellen, verstoße er gegen die Verfassung, warnt der Verband und verweist auf ein Gutachten der Rechtswissenschaftlerin Professorin Anne Lenze, nach dem die zum 1.1.2022 geplante sehr geringe Erhöhung der Regelsätze verfassungswidrig ist. Die niedrige Anpassung der Regelbedarfe zum 1.1.2022 in Verbindung mit der anziehenden Inflation läute eine „neue Stufe der Unterschreitung des menschenwürdigen Existenzminimums” ein, so das Ergebnis der juristischen Prüfung, die der Paritätischen Wohlfahrtsverband in Auftrag gegeben und im Oktober veröffentlicht hatte.

Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegten nunmehr den akuten Handlungsbedarf. Der Paritätische fordert die Bundesregierung auf, umgehend dafür zu sorgen, dass die Fortschreibungsformel für die Regelsätze in der Grundsicherung so angepasst wird, dass Preissteigerungen immer mindestens aufgefangen werden. Davon unabhängig kritisiert der Paritätische die Regelsätze als grundsätzlich nicht bedarfsdeckend. „Unsere Forderung nach einer Erhöhung der Regelsätze auf mindestens 600 Euro steht nach wie vor”, betont Schneider. „Ein Blick auf die Preise im Supermarkt genügt, um zu sehen, dass die geltenden Armutssätze nicht reichen, um über den Monat zu kommen. Die geplante Anhebung um 3 Euro ist bestenfalls ein schlechter Witz.” Nach Berechnungen der Paritätischen Forschungsstelle hätte ein sachgerecht ermittelter Regelsatz für einen alleinlebenden Erwachsenen bereits jetzt mindestens 644 Euro statt den geltenden 446 Euro betragen müssen.

Zum Hintergrund:
Die Höhe der aktuellen Regelsätze wurde im sogenannten Regelbedarfsermittlungsgesetz zum 1.1.2021 festgelegt. Der Paritätische kritisiert, dass der Gesetzgeber hier einmal mehr die verfassungsrechtlich eingeräumten gesetzgeberischen Gestaltungsmöglichkeiten bei der Ermittlung der Regelbedarfe ausschließlich zur Kürzung genutzt hat. Die Regelsätze sind im Ergebnis zu niedrig und nicht bedarfsdeckend. Die allgemeine Inflationsrate lag im Juli dieses Jahres bei 3,8 Prozent. Die jährliche Fortschreibung der Regelsätze zum 1. Januar erfolgt jedoch nach dem Sozialgesetzbuch XII auf Basis eines Mischindexes, der zu 70 Prozent die regelsatz-spezifische Preisentwicklung und zu 30 Prozent die Entwicklung der Nettolöhne und -gehälter berücksichtigt. Nach aktuellen Medienberichten soll der Regelsatz für Jugendliche und Erwachsene zum 1.1.2022 um drei Euro und für Kinder unter 14 um zwei 2 Euro angehoben werden.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband

Der Paritätische ist ein Wohlfahrtsverband von eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen der Wohlfahrtspflege, die Soziale Arbeit für andere oder als Selbsthilfe leisten. Der ParitätischeGetragen von der Idee der Parität, das heißt der Gleichheit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten, getragen von Prinzipien der Toleranz, Offenheit und Vielfalt, will der Paritätische Mittler sein zwischen Generationen und zwischen Weltanschauungen, zwischen Ansätzen und Methoden sozialer Arbeit, auch zwischen seinen Mitgliedsorganisationen. Mehr unter:  https://www.der-paritaetische.de/verband/