Archiv für den Tag 25. November 2015

Sozialatlas 2015 für Flensburg liegt vor – Altersarmut nimmt rasant zu

Weiterhin hohe Zahl von Leistungsempfängern im Bereich SGB II („Hartz IV“), III und XII

Aus der Mitteilungsvorlage für die Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschuss am 30.11.2015:
„Mit dem Sozialatlas 2015 (Datenbasis 31.12.2014) liegt der 14. Sozialstrukturbericht für die Stadt Flensburg vor.
Im Vergleich zum Sozialatlas 2014 erfolgt die Darstellung der Entwicklung der Bevölkerungsdaten in einem 10-Jahresvergleich. Die themenspezifischen Informationen werden in einem 5-Jahresrückblick betrachtet. Alle Angaben zu den Bevölkerungszahlen beziehen sich weiterhin auf die Datenbestände des städtischen Einwohnermelderegisters und nicht auf Zensus-Daten. Nur die Daten des Einwohnermeldeamtes können auch kleinräumig ausgewertet werden.
Durch Bestandsbereinigungen im Einwohnermelderegister in 2014 kann es zu gewissen Abweichungen in den Jahresvergleichen kommen (beispielsweise Altenquotient).
Die Bevölkerungszahl steigt weiter an und erreicht Ende 2014 den Stand von 91.316. Die Geburtenzahl sinkt erneut im Vergleich zum Vorjahr. Der Altenquotient (Einwohner/-innen ab 65 Jahrenim Verhältnis zur Anzahl der 20-bis unter 65-Jährigen) sinkt. Durch den Zuzug verläuft der „demographische Wandel“ weiter etwas abgeschwächt. Es ist ein Anstieg der Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit zu verzeichnen.
Erfreulich sind der anhaltend leichte Anstieg der Beschäftigungsquote und der doch deutliche Rückgang der Arbeitslosenquote.“

SGB II, III u XII.BezieherGrafik Abb. 21: Sozialatlas 2o15, S. 40

Über ein Viertel aller Kinder lebt in Haushalten mit SGB II („Hartz IV“)-Bezug
Immer mehr ältere Menschen müssen Leistungen nach dem SGB XII in Anspruch nehmen

Aus dem Sozialatlas 2015, S. 8/9: „Aktuell stehen mit 11.671 Einwohner/innen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren weniger Personen im Bezug von Leistungen nach dem SGB II, III oder XII als im Vorjahr (-219). Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 18,7%. Er hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,6%-Punkte reduziert. Der Rückgang der Gesamtanzahl ist auf eine Reduzierung der Leistungsempfänger/-innen nach SGB II und III zurückzuführen.

Anzahl der Kinder in Familien mit SGB II-Bezug stabil

Keine Veränderungen sind dagegen bei der Anzahl der nichterwerbsfähigen Hilfebedürftigen in Haushalten mit Leistungsbezug nach SGB II festzustellen. Bei den 2.993 Empfängern/-innen (+32) handelt es sich überwiegend um Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Die Gesamtsituation bleibt damit unbefriedigend: gemessen an der Gesamtbevölkerung im Alter von unter 15 Jahren lebt noch immer über ein Viertel aller Kinder (27,8%) in Haushalten mit SGB II-Bezug. Zwischen den einzelnen Stadtteilen bestehen allerdings große Unterschiede. In Tarup beträgt die Quote 2,3%, in der Neustadt dagegen 60,0%.

Deutlich mehr Empfänger/-innen von Grundsicherung im Alter (SGB XII)

Auffallend ist der weitere Anstieg von Empfänger/innen von Grundsicherung nach SGB XII. Im Vergleich zum Vorjahr nahm ihre Anzahl um 3,6% auf 2.060 zu. Gegenüber 2010 beträgt der Anstieg sogar 34,2%. Ältere Menschen sind am häufigsten in der Nordstadt und Mürwik auf Grundsicherung angewiesen.
Rückgänge sind hingegen bei der Anzahl der Wohngeldempfänger/innen auszumachen (-581 auf 3.637). Die Verteilung über das Stadtgebiet ist relativ ausgeglichen. Die meisten Wohngeldempfänger/innen sind in Fruerlund zu verzeichnen.“

Hier geht´s zum Sozialatlas_2015

Flensburger Sozialatlas 2010/11/12/13/14

Der Flensburger Sozialatlas mit Daten zur sozialen Situation der Bevölkerung in Flensburg

Wer sich einen Überblick über die Entwicklung der Flensburger Sozialdaten und deren Veränderung in den letzten Jahren verschaffen möchte, dem sei auch ein Blick  in den Sozialatlas der Jahre 2010/11/12/13/14 empfohlen. Allerdings sind die Daten des Sozialatlas leider nicht qualitativ aufbereitet. Auch methodisch gibt es erhebliche Defizite bei der Datenerhebung. Dies erschwert eine qualitative Interpretation der im Sozialatlas präsentierten Daten und lässt für realistische Schlussfolgerungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der sozialen Verhältnisse in der Stadt wenig Raum. Für die politische Debatte sind die Daten des Sozialatlas daher nur bedingt hilfreich und nutzbar, zudem fehlen andere und wichtige Strukturdaten. Zumindest lassen sich aber die vorhandenen Daten retrospektiv vergleichen.  Hier geht´s zum Flensburger Sozialatlas 2010 Sozialatlas 2010 , Sozialatlas 2011 sozialatlas_2011 , Sozialatlas 2012 Flensburger Sozialatlas 2012 , Sozialatlas 2013 sozialatlas_2013 , Sozialatlas 2014  sozialatlas 2014

Siehe auch zum gleichen Thema einen etwas älteren AKOPOL-Beitrag: Armut und soziale Spaltung in Flensburg – Strukturdaten dokumentieren wirtschaftlichen Abwärtstrend der Stadt unter https://akopol.wordpress.com/2011/12/31/armut-und-soziale-spaltung-in-flensburg-strukturdaten-dokumentieren-wirtschaftlichen-abwartstrend-der-stadt/

Ebenso aufschlussreich der AKOPOL-Beitrag: Armut und private Überschuldung in Flensburg nehmen weiter zu unter https://akopol.wordpress.com/2012/11/18/armut-und-private-uberschuldung-in-flensburg-nehmen-weiter-zu/

Immer weniger Wohnungen für Menschen mit kleinen Einkommen

Daten, Zahlen und Fakten zum Flensburger Wohnungsmarkt

In den kommenden Jahren droht in Flensburg ein dramatischer Mangel an bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit kleinen Einkommen. Wer daher Daten zur derzeitigen Situation und zukünftigen Entwicklung auf dem Flensburger Wohnungsmarkt sowie weitere Strukturdaten sucht, findet sie in dem folgenden AKOPOL-Beitrag:  Zielgruppenorientierte Wohnungsmarktanalyse Flensburg: Immer weniger Wohnungen für Menschen mit kleinen Einkommen unter: https://akopol.wordpress.com/2013/04/06/zielgruppenorientierte-wohnungsmarktanalyse-flensburg-immer-weniger-wohnungen-fur-menschen-mit-kleinen-einkommen/