Archiv für den Tag 11. Juni 2023

Postkoloniale Stadtrundgänge im Juni und Juli in der Flensburger Innenstadt

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Der Flensburger Hafen zur Zeit des Handels mit den dänischen Kolonien und Inseln in der Karibik. Als passende Lektüre zum Thema: Zucker, Rum und Sklavenarbeit – Ein kurzer Abriß zur Kolonialgeschichte Flensburgs von 1755 bis 1840

Flensburgs Kolonialgeschichte(n) –  Stadtrundgänge  am 13./18. und 20. Juni – Start am Schifffahrtsmuseum

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Zwischen Mitte Juni und Mitte Juli werden wieder postkoloniale Stadtrundgänge in der Flensburger Innenstadt stattfinden. Die Initiative Postkolonialer Stadtrundgang Flensburg wirft mit den Teilnehmenden einen kritischen Blick darauf, wie die Kolonialzeit die Stadt Flensburg und uns als ihre Bewohner*innen geprägt hat. Wie sind die Flensburger Handels- und Seefahrtsverbindungen mit der Ausbeutung und Unterdrückung auf den ehemals dänisch kolonialisierten Karibikinseln St. Croix, St. Thomas und St. John verbunden? Dabei wird Kolonialismus nicht als historisch abgeschlossene Epoche verstanden, sondern als Macht- und Ausbeutungssystem, das bis heute wirkungsvoll ist.

Der Rundgang führt über vier Stationen entlang noch immer vorhandener Spuren der Kolonialgeschichte. Dabei beschäftigen wir uns mit der Veränderung des Konsums durch sogenannte Kolonialwaren und Rassismus in der Werbung, sowie dessen Auswirkungen und Fortdauern in der heutigen Zeit und in uns selbst. Weitere behandelte Aspekte sind Umgangsweisen mit Erinnerungen, wie Denkmälern und die Frage, was Zucker und Ziegel mit alldem zu tun haben, sowie einiges mehr.

Unser Treffpunkt ist immer vor dem Flensburger Schifffahrtsmuseum (Schiffbrücke 39, 24939 Flensburg). Der Rundgang dauert ca. zwei Stunden. Die Teilnahme ist kostenlos, über Spenden, die für dekoloniale Projekte verwendet werden, freuen wir uns.

Bitte meldet euch unter flensburgpostkolonial@posteo.de an.

Mehr Infos und Termine gibt es unter https://rundgangflensburgpostkolonial.com/termine/

Die Termine:

Juni 2023
Dienstag 13. Juni um 16:00 Uhr
Sonntag 18. Juni um 11:00 Uhr
Dienstag 20. Juni um 16:00 Uhr

Juli 2023
Dienstag 04. Juli um 16:00 Uhr
Dienstag 11. Juli um 16:00
Sonntag 16. Juli um 11:00 Uhr auf Englisch /Sunday July 16th at 11am – in English

Bitte meldet euch an  unter flensburgpostkolonial@posteo.de

Mehr Infos und Termine gibt es unter https://rundgangflensburgpostkolonial.com/termine/

 

Die dänische Minderheit feiert traditionelles Jahrestreffen

Mehr als 15.000 Menschen nahmen in diesem Jahr an dem Jahrestreffen („Årsmøde“) der dänischen Minderheit teil. Es wurde traditionsgemäß vielerorts als Familienfest mit politischen Grußworten und Reden gefeiert.

Die Jahrestreffen standen in diesem Jahr unter dem Motto „Ehrenamtlich – weil ich es nicht sein lassen kann!“ („Frivillig – fordi jeg ikke kan lade være!“). Mit dem Motto wollte der Veranstalter, Sydslesvigsk Forening, die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in den Fokus setzen.

Dabei ging es einerseits darum, die Ehrenämtler zu würdigen, anderseits darum, das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Ehrenamts zu schärfen.

Dies geschah vor allen in den zahlreichen Reden. Unter den Rednern waren wieder prominente Namen aus der Politik, wie beispielsweise der Kulturminister Dänemarks, Jakob Engel-Schmidt, und Schleswig-Holsteins Landtagspräsidentin Kristina Herbst.

Die „Årsmøder“ fanden 2023 zum 98. Mal statt. Die ersten Jahrestreffen wurden 1921, ein Jahr nach der Volksabstimmung und Grenzziehung von 1920, durchgeführt. Im Laufe der Jahre mussten sie nur viermal abgesagt werden.

Die Jahrestreffen hatten damals, wie heute die Funktion den Zusammenhalt innerhalb der Minderheit zu stärken und gleichzeitig nach außen zu zeigen, dass es im Landesteil eine dänische Minderheit gibt.

Die Jahrestreffen werden traditionell im Juni gehalten. Von Freitag bis Sonntag finden rund 35 regionale Treffen und drei große Freilichtveranstaltungen in Flensburg, Schleswig und Tönning statt.

Tag des Gartens: Statt toten Schotterwüsten vielfältige, klimaresistente Oasen schaffen

  • Schottergärten sind laut Landesbauordnung verboten und gehören zurückgebaut

  • Trockenheitsresistente Gärten sind gut für das Klima und die Artenvielfalt

Kiel. Am 11. Juni ist der Tag des Gartens. Anlass für den Bund für Umwelt und Naturschutz Landesverband Schleswig-Holstein e. V. (BUND SH) auf die Risiken der häufig angelegten, aber verbotenen Schottergärten hinzuweisen:

Schottergärten tragen zum Artenschwund und der Verschlechterung von Lebensräumen bei. Seit Ende der 80er Jahre sind deutschlandweit etwa 75 Prozent der Insekten verschwunden: Beeinflusst wird dies auch durch diese vermeintlich pflegeleichten Gärten, die immer mehr Flächen bedecken. Schottergärten haben nicht nur auf die Artenvielfalt und die Bodenqualität negative Auswirkungen, sondern auch auf das Umgebungsklima. In Zeiten des Klimawandels eine nicht zu unterschätzende Auswirkung auf jede*n Bürger*in!

„Für einen Schottergarten wird häufig der Boden abgegraben, dann Plastikfolie ausgelegt und mit Schotter wieder verfüllt. Unter dieser Fläche ist kein Bodenleben möglich. Somit geht die Artenvielfalt nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in der Erde verloren“, erläutert Bini Schlamann, Biodiversitäts- und Agrarreferentin beim BUND SH. Ein weiterer Faktor ist nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Firmen-Inhaber und Industriekomplexe ein Problem: In weiten Teilen verdichtete und geschotterte Flächen können grade in den heißer werdenden Sommern keine Kühlfunktion übernehmen. Ganz im Gegenteil: Sie speichern die Sonnenwärme und heizen die Umgebung sogar zusätzlich auf. Entschotterte, entsiegelte Flächen sind also nicht nur für die Artenvielfalt und das Klima, sondern auch für die Menschen von großem Vorteil.

Übrigens: Schottergärten sind laut Landesbauordnung (§ 8 Abs. 1 LBO) in Schleswig-Holstein verboten. Erst im Jahr 2020 stellte dies das zuständige Innenministerium in einem Erlass an die Aufsichtsbehörden nochmals klar. Andere Bundesländer sind da schon weiter, etwa Niedersachen oder Bremen: Die Hansestadt hat im März beschlossen, dass auch bestehende Schottergärten bis Ende 2026 von den Eigentümer*innen zurückgebaut werden müssen. „Neben dem Willen der Landespolitik in Schleswig-Holstein braucht es für eine Verbesserung der Lage vor Ort aber vor allem eine konsequente Umsetzung der bestehenden Regelungen und der Ahndung von Verstößen“, fordert Merlin Michaelis, Referent für Flächenverbrauch beim BUND SH. „Der Personalmangel in den unteren Planungs- und Bauaufsichtsbehörden sorgt dafür, dass weiterhin Schottergärten bestehen bleiben oder sogar erst errichtet werden.“

Es gibt jedoch Alternativen zu den toten Schottergärten:

Stein- oder Kiesgärten sind naturnaher, da sie ohne Folien angelegt und bepflanzt mit trockenheitsresistenten Pflanzen, Heimat für Insekten werden können. Besonders geeignet sind dafür trockenheitsliebende Stauden wie Fette Henne, Sonnenhut, Katzenminze und Rote Spornblume sowie mediterrane Sträucher wie Thymian, Salbei, Rosmarin und Echter Lavendel. Noch bessere Alternativen bieten naturnahe, behutsam gepflegte Gärten, die den ökologischen Ansprüchen von Pflanzen und Tieren gerecht werden. Oft sind diese und weitere grüne Alternativen sogar pflegeleichter, denn der Ruf der Schottergärten trügt: Ablagerungen sind nur schwer zu entfernen und bilden über einen längeren Zeitraum den Nährboden für ungewollte Pflanzen, die sich nur mühsam entfernen lassen. Eine verrottende Plastikfolie belastet die Böden zudem über Jahrhunderte.

Ein perfekter naturnaher Garten ist übrigens nach der Drittel-Regel organisiert: Zu gleichen Teilen besteht er aus einem wilden Teil, in den nicht (oder nur ganz wenig) eingegriffen wird, einem Nutzgarten und einem Teil für Erholung und Spiel – wobei sich nichts davon gegenseitig ausschließt. So kann jede*r Bürger*in mit Garten etwas für die Artenvielfalt und für ein angenehmeres Klima in Städten und Gemeinden tun.

Weitere Informationen

bund-sh.de/presse/pressemitteilungen/detail/news/bund-sh-begruesst-erlass-zu-schottergaerten/
bund-sh.de/flaechenverbrauch

Der BUND  auf seinen sozialen Medien:
bei Twitter unter @SHBUND, bei Facebook unter @BUNDSchleswigHolstein und bei Instagram unter @bund_sh und auf seiner Website unter: https://www.bund-sh.de/

Nachtflohmarkt am 15. Juni im Kühlhaus

Wir präsentieren Euch am Donnerstag, 15.06. den allerersten Nachtflohmarkt im Kühlhaus – drinnen und draußen von 21.00 – 02.00 Uhr – mit Livemusik, Hotdogs & Waffeln!

Eintritt: 1 €

Anmeldungen für Stände unter info@kuehlhaus.net

Standgebühren: 4-10 €

Kühlhaus, Mühlendamm 25, 24937 Flensburg

Die Vielfalt der heimischen Schmetterlinge – Führung am 15. Juni auf dem Museumsberg Flensburg

Admiral – Fotos: Jörg Pepmeyer

Donnerstag, 15. Juni, 18.00 Uhr
Die Vielfalt der heimischen Schmetterlinge
Führung mit Kerstin Meise
Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus

Ausstellung: Faszination Schmetterling

Zu sehen noch bis  17. September 2023

„Faszination Schmetterling: Tier, Kunstwerk, Symbol“ ist die erste gemeinsame Ausstellung des Museumsberg Flensburg als Museum für Kunst und Kulturgeschichte und des Naturwissenschaftlichen Museums Flensburg.

Tagpfauenauge – Foto: Jörg Pepmeyer

Die Ausstellung geht sowohl den biologischen als auch den kunsthistorischen und kulturgeschichtlichen Aspekten des Themas Schmetterlinge nach: Was ist ihre Bedeutung für das Ökosystem? Wie funktioniert die Verwandlung der Raupe in einen Falter? Welche Arten kennen wir noch und welche sind schon fast vergessen? Und wie können wir Schmetterlinge für zukünftige Generationen bewahren?

Aber auch: Wofür stehen Schmetterlinge in der Kunst? Was haben sie auf so unterschiedlichen Dingen wie Grabsteinen, Blumenstillleben oder Butterdosen verloren? Und warum hat auch in der Moderne kaum ein Künstler dieses Motiv ausgelassen? Das breite Spektrum künstlerischer Darstellungen und Interpretationen des Motivs reicht von Maria Sybilla Merian über niederländische Stillleben und Arbeiten von Pablo Picasso oder Juan Miró bis hin zu zeitgenössischen Künstlern wie Anne Dingkuhn und Claus Vahle.

Hauhechel-Bläuling – Foto: Naturwissenschaftliches Museum

Die Besucher sind eingeladen, Schmetterlinge auf Kunstwerken, unter dem Mikroskop und in Sammlungskästen zu entdecken und sie haben die Möglichkeit, den Schmetterlingen in und um Flensburg nahe zu kommen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Exkursionen, Lesungen, Konzerten sowie museumspädagogischen Aktivitäten wird die Schau begleiten.

Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Michael Fuhr, Kunsthistoriker und Direktor der Städtischen Museen Flensburg, und Kerstin Meise, Diplom-Biologin und Leiterin des Naturwissenschaftlichen Museums Flensburg, unter Beteiligung der Hamburger Künstlerin Anne Dingkuhn.


Ausstellungen:

  • Ernst Sauermann. Wegbereiter der Moderne
    noch bis 27. August 2023
  • Faszination Schmetterling:Tier, Kunstwerk, Symbolik
    vom 14.5. – 17.9.2023
  • Sammeln verpflichtet. 10 Objekte – 10 Geschichten
    Provenienzforschung am Museumsberg
    ab 30.6.2023

Aktuelle Öffnungszeiten: 10.00 – 17.00 Uhr, täglich außer montags

Museumsberg

Museumsberg
Museumsberg 1
24937 Flensburg
Tel.: 0461 – 852956
museumsberg@flensburg.de
https://www.museumsberg-flensburg.de

Naturwissenschaftliches Museum
Museumsberg 1
24937 Flensburg

Tel.: 0 461 – 85 25 04
Fax: 0 461 – 85 29 93
E-Mail:

https://www.naturwissenschaftliches-museum.de