Mehr für den vorbeugenden Brandschutz in Flensburg tun!

Regelmäßige Brandschutzüberprüfungen und -begehungen?

Ein Kommentar von Jörg Pepmeyer, seit dreißig Jahren Anwohner auf Duburg

Angesichts der tragischen Ereignisse und des Todes einer Frau und eines Kindes beim Großbrand des Wohnhauses in der Harrisleer Straße, erscheint es notwendig, dass die Stadt Flensburg mehr für den vorbeugenden Brandschutz tun muss. Denn vor allem die Neustadt und Duburg verfügen über einen hohen Anteil von älteren Wohnhäusern, die zum Teil in einem schlechten baulichen Zustand sind und in vielen Fällen beim Brandschutz erhebliche Mängel aufweisen.

Der Brand eines Wohnhauses in der Duburger Straße am 13. Oktobe letzten Jahres hat zudem gezeigt, dass unter anderem bedenkliche Bau- und Isolationsmaterialien geradezu als Brandbeschleuniger wirkten. Es war nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass keine Menschen ernsthaft zu Schaden kamen. Umso mehr bin ich erschüttert von der Ereignissen in der Harrisleer Straße mit dem Verlust von zwei Menschenleben und drücke den Angehörigen der Toten mein tiefes Mitgefühl aus und wünsche den Verletzten alsbaldige Genesung.

Dabei gab es schon Ende August und Anfang Oktober letzten Jahres, also noch vor dem Großbrand auf Duburg, zwei Gespräche von Bewohnern Duburgs mit der Sozialdezernentin und weiteren Mitgliedern der Stadtverwaltung, in denen neben der allgemeinen Situation auf Duburg ebenso die Probleme beim Brandschutz von älteren Wohnhäusern angesprochen wurden.
Wir haben besonders im ersten Gespräch ausdrücklich auf die Notwendigkeit von regelmäßigen Brandschutzbegehungen hingewiesen, die bisher nicht stattfinden. Seitens der städtischen Gesprächspartner wurde sinngemäß geantwortet, dazu benötige es zusätzliches Personal und Geld, das derzeit nicht zur Verfügung stünde. Außerdem könne man solcherart Brandschutzbegehungen nicht einfach anordnen. Offensichtlich hatte man den Ernst der Lage nicht wirklich erkannt.

Ebenfalls gab es vor rund drei Wochen einen informellen Austausch mit einem Feuerwehrmann der Berufsfeuerwehr Flensburg hinsichtlich der Möglichkeit Brandschutzüberprüfungen und -begehungen zur Gefahrenabwehr vor allem in Vierteln mit hohem Altbaubestand anzuordnen. Eine verbindliche Information dazu steht allerdings noch aus. Aber vielleicht wäre es ganz sinnvoll, wenn der Leiter der Berufsfeuerwehr Flensburg, Carsten Herzog, zu diesem Thema ganz offiziell Stellung nimmt und ebenso in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bürgerservice, Schutz und Ordnung den Stand der Dinge erläutert.

Um die Sicherheit und Unversehrtheit der Mieter und Hausbewohner auf Duburg und in der Neustadt zukünftig zu gewährleisten und eine neuerliche Tragödie zu verhindern, wären nach meiner Auffassung regelmäßige Brandschutzbegehungen von Feuerwehr, Ordnungsamt und Hausbesitzern  auf jeden Fall eine geeignete Maßnahme. Auch die verpflichtende Ausstattung von älteren Wohnhäusern mit Feuerlöschern in den Treppenhäusern wäre sinnvoll. Denkbar wäre auch eine entsprechende, verbindliche Regelung  durch die zukünftige Ratsversammmlung beschließen zu lassen.

Brannte am 13. Oktober letzten Jahres in Windeseile vollständig ab: Blick von der Bergstraße auf die Rückseite des in Flammen stehenden Wohnhauses auf Duburg . – Foto: Jörg Pepmeyer

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Veröffentlicht am 8. Mai 2023, in Flensburg News. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 3 Kommentare.

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