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Mahnwache vor dem Fliegerhorst Schleswig/Jagel am 22.02.2020
Einladung zur 46. Mahnwache
am Sonnabend 22. Februar 2020
um „Zwei vor Zwölf“, 11.58 Uhr
vor der Hauptzufahrt zum Fliegerhorst Jagel
Vernetzte Operationsführung zur Kriegsführung der Bundeswehr
Durch die Vernetzte Operationsführung sollen Daten und Informationen über den militärischen Gegner gesammelt, an die beteiligten Teilstreitkräfte übertragen und ausgewertet werden, um darüber militärische Überlegenheit durch einen zeitlichen Vorsprung in der Entscheidungsfindung und dem Einsatz von Waffensystemen zu sichern. Die vernetzte Operationsführung ist ein Kernelement des Umbaus der Bundeswehr. Sie ist ein Informations- und Kommunikationsverband, der alle relevanten Truppenteile, Einrichtungen, Aufklärungs- und Waffensysteme umfaßt über die Grenzen der Teilstreitkräfte hinaus.
In der Strategischen Leitlinie zur Digitalisierung der Bundeswehr des Bundesverteidigungsministeriums vom 31.3.2017 heißt es: „Voraussetzung für die Befähigung der Bundeswehr zur Vernetzten Operationsführung (NetOpFü) ist ein durchgängiger und leistungsfähiger Informations- und Kommunikationsverbund.
Dazu ist die Bereitstellung der erforderlichen IT-Services sowie die Anbindung und Vernetzung der relevanten Dienststellen im In- und Ausland, der stationären und verlegefähigen Einrichtungen sowie der mobilen Elemente in denEinsatzgebieten nach standardisierten Verfahren sicherzustellen.
• Ziel ist es, auf Grundlage eines Bundeswehrgemeinsamen digitalen Lagebildes Informationsüberlegenheit als Grundlage für Führungsüberlegenheit durch bessere und schnellere Planungsund Führungsprozesse zu ermöglichen und mit Hilfe echtzeitgesteuerter Datenanalyse
letztendlich zur Wirkungsüberlegenheit beizutragen“.
Deswegen ist es wichtig sich damit auseinander zu setzen:
• Die vernetze Operationsführung ist wesentliche Voraussetzung für die asymmetrische Kriegsführung und für die neokolonialen Kriege unverzichtbar.
• Sie wird in allen Kriegen der Bundeswehr tagtäglich angewendet.
• Sie umfaßt alle Teilstreitkräfte, wird ständig ausgebaut und erweitert im Sinne einer lernenden Organisationsstruktur.
• Mit der Vernetzten Operationsführung können mutmaßliche militärische Gegner in Echtzeit erfaßt werden und werden bereits bekämpft, bevor sie etwas tun: „Angriff ist die beste Verteidigung“. Dadurch wird militärische Verteidigung abgeschafft.
• Sie setzt weitere Aufrüstung für alle Teilstreitkräfte voraus
• Vernetze Operationsführung ist Strategie und Kriegsziel gleichzeitig.
Den Einladungs-Flyer zur Veranstaltung mit weiteren Informationen gibt es hier
Wir laden Euch herzlich ein, hoffen auf rege Teilnahme an der Mahnwache.
Wir bitten um Weiterverbreitung der Einladung.
Mahnwachen gegen Krieg und Militär:
Militär löst keine Probleme, denn im Krieg gibt es nur Verlierer: Menschen, die ihr Leben und ihre Gesundheit verlieren, deren Lebensgrundlagen und Existenzen zerstört werden, dazu gehören auch die Soldat*innen. Auch wenn die Kriege längst vorbei sind, leiden die Menschen immer noch an den Folgen wie Verelendung und politische Instabilität. Kriege sind keine Naturkatastrophen. Kriege werden von Menschen vorbereitet, organisiert und Menschen stellen sich für Kriegshandlungen zur Verfügung. Daher kann Krieg und Militär auch durch Menschen beendet und abgeschafft werden.
Seit rund fünf Jahren treffen sich deshalb Menschen aus der Region etwa monatlich am Fliegerhorst Jagel, um gegen die Aufrüstung der Bundeswehr mit Cyberkrieg, Drohnen und Elektronischer Kampfführung mit unterschiedlichen Aktionen zu protestieren. Das Geschwader ist dadurch als todbringende Bundeswehreinheit bekannt geworden. Infos über gelaufene und zukünftige Aktionen gibt es unter jagel.bundeswehrabschaffen.de
DFG-VK Gruppe Flensburg
v.i.S.d.P.: Siglinde & Ralf Cüppers, Mühlenholz 28a, 24943 Flensburg.
Email: flensburg@bundeswehrabschaffen.de
Friedensaktivisten protestierten am Wochenende vor dem Fliegerhorst Schleswig
Am 18.11.2017 versammelten sich im Rahmen eines Aktionstages Friedensbewegte, Antimilitaristen und Kriegsdienstgegner vor dem Fliegerhorst Schleswig/Jagel, um gegen die Aufrüstung der Bundeswehr, gegen Cyberkrieg, Drohnen und Elektronische Kampfführung zu protestieren. Aufgerufen zu der Aktion hatte die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK).
Start war eine Mahnwache um „Drei vor Zwölf“ vor dem Haupttor des Fliegerhorstes, der Drohnen- und Tornadostandort ist. Mit diesem symbolhaften Zeitpunkt wollten die Friedensaktivisten deutlich machen, dass die Welt der Vernichtung durch Krieg noch näher gekommen sei, als zum Zeitpunkt der Stationierung atomarer Erstschlagswaffen und während des „Kalten Krieges“ zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt in den achtziger Jahren. Detlef Mielke (DFG-VK Oldesloe) wies angesichts der Weltklimakonferenz darauf hin, dass schon die Explosion von 50 Nuklear-Sprengköpfen ausreichen könnte, die Erdtemperatur um acht Grad zu senken, und dieser nukleare Winter das Überleben der Menschheit massiv gefährden würde.
Dr. Ralf Cüppers (DFG-VK Flensburg) berichtete über die Einrichtung der neuen sechsten Teilstreitkraft der Bundeswehr für den Cyberkrieg. Danach berichtete Siglinde Cüppers (DFG-VK Flensburg) über die „Vernetzte Operationsführung“, die deutlich mache, dass die auf dem Fliegerhorst Schleswig stationierten und bewaffnungsfähigen Drohnen in ein hochtechnologisches Kriegführungskonzept mit Cyberkrieg und Elektronischer Kampfführung eingebunden sind.
Während der Mahnwache war das Tor zum Fliegerhorst Schleswig/Jagel faktisch blockiert. Einige Teilnehmer blockierten im Anschluss an die Mahnwache um 14 Uhr dann auch noch das Südtor Mielberg, das die Initiatoren des Protestes mit einer von der Gesundheitspädagogin Petra-Ilona Teulecke professionell angeleiteten Meditationsübung zu einem „Tor der Stille“ gegen den Fluglärm umfunktioniert hatten.
Die Meditation wurde jedoch von der Standortleitung des Fliegerhorstes als friedlicher Protest gegen das Militär respektiert, es gab keine Polizeipräsenz und auch nicht den Versuch einer Räumung der Blockade. Dies gilt auch für die Aktion am Haupttor. Gegen 15 Uhr wurde dann der Aktionstag von den TeilnehmerInnen beendet. Am 16. Dezember soll eine weitere Mahnwache vor dem Fliegerhorst mit Musik und Tanz folgen.