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Illegale Baumzerstörungen im Bahnhofswald


Wir sind über 28 Jahre alt und 16 m hoch.
Wir haben bereits 1200 kg CO2 aus der Luft entnommen.
Wir sind nicht mehr.
Geschützt durch eine Privatarmee haben von den Kapitalisten Duschkewitz und Hansen angeheuerte Vandalen am frühen Morgen des 19.2.2021 zahlreiche Bäume des Bahnhofswaldes angesägt und ermordet. Darunter waren auch solche Bäume, die Baumhäuser trugen, die auch bewohnt waren.


Durch das Ansägen dieser Bäume nahmen die Kapitalisten Duschkewitz und Hansen den Absturz der Baumhausbewohner, deren Verletzungen oder Tod billigend in Kauf. Bevor die Polizei eingreifen und die Sägerei stoppen konnte, waren die Bäume entlang der Bahnhofstraße bereits tot, geschätzt mehr als die Hälfte des Bahnhofswaldes. Damit waren Fakten geschaffen. Auch die Bürgerinitiative und die Besetzer des Bahnhofswaldes können die toten Bäume nicht mehr zum Leben erwecken.


Nun können…
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Formal im Recht zu sein, heißt noch lange nicht, das Recht zu haben, Menschen zu gefährden!
Die Vorsitzenden des Kreisverbandes der Flensburger Grünen, Marlene Langholz-Kaiser und Benita von Brackel-Schmidt, verurteilen das Vorgehen der Investoren am Bahnhofswald scharf:
„Wir finden das Vorgehen der Investoren unverantwortlich! Dass sie, entgegen der gestrigen Zusage der Oberbürgermeisterin, wegen der derzeitigen Pandemielage in Flensburg vorerst NICHT zu räumen, jetzt mit Hilfe eines privaten Sicherheitsdienstes einfach Tatsachen zu schaffen versuchen, finden wir unglaublich. Es ist absolut inakzeptabel, einen privaten Sicherheitsdienst in solche sensiblen Situationen hineinzuschicken, der nicht, wie die Polizei, für solche Situationen ausgebildet ist. Das kann nur zu zusätzlicher Gefährdung aller Beteiligten führen! Uns empört das eigenmächtige Vorgehen der Investoren, für dessen Intransparenz die mit Sichtschutz versehenen Bauzäune, die errichtet wurden, symptomatisch sind. Sie führen so sowohl die Stadt vor, die zugesagt hatte, NICHT zu räumen, gefährden in unverantwortlicher Weise Menschenleben und eskalieren, statt zu deeskalieren und noch einmal in Verhandlungen zu gehen. So verspielen sie die bisher teilweise in der Öffentlichkeit vorhandene Akzeptanz ihres Projektes selber.“
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Illegale Selbstjustiz am Bahnhofswald

Protestierende WaldschützerInnen und vom Investor angeheuerte Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma am Bauzaun – im Hintergrund illegal gefällte Bäume – Foto Jörg Pepmeyer
Stellungnahme der Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg
Leben wir hier in Deutschland? Oder im Brasilien Bolsonaros? Heute kann man ins Zweifeln kommen:
Die Investoren am Bahnhofswald versuchten mithilfe einer Privatarmee ihre privaten Interessen mit
Gewalt durchzusetzen! Vorbei an der Polizei und an der Verwaltung der Stadt Flensburg.
Sie nahmen dabei in Kauf, was die verantwortlichen Politiker unbedingt vermeiden wollten: einen
Super-Spreading–Event im Corona-Hotspot Flensburg, dem schlimmsten Verbreitungsort der
hochansteckenden britischen Corona-Variante in ganz Deutschland. Und erwartungsgemäß passierte
genau das! Binnen kürzester Zeit formierte sich eine riesige Menschenansammlung: der etwa
hundertköpfige Sicherheitsdienst, Baumfäller, dann die Polizisten und eine stetig wachsende Zahl von
Demonstranten und Aktivisten. Größtenteils gab es wenig oder keine Sicherheits-Abstände!
Gut, dass wenigstens die Stadt und die Polizei schließlich eingriffen durch die Verfügung eines
sofortigen Baustopps. Aber da waren bereits etliche Bäume gefällt, zahlreiche Bäume durch Ansägen
im ganzen Umfang ermordet und instabil gemacht. Darunter sind mehrere Bäume, auf denen
Baumhäuser sind mit Menschen darin.
Mit dieser Wahnsinnstat haben die Investoren eindeutig demonstriert, dass ihnen Menschenleben
genauso schnuppe sind wie Bäume, und dass ihnen ihre finanziellen Interessen wichtiger sind als der
Respekt vor dem Rechtsstaat, der ja Selbstjustiz verbietet; sie ist strafbar! Von der geplanten
Vernichtung des wertvollen Biotops ganz zu schweigen.
Als Kollateralschaden ist von den „Sicherheitskräften“ die gesetzlich geschützte Quelle zertrampelt
worden – auch das ist strafbar!
Dabei war das ganze Vorgehen völlig umsonst, denn ein Baubeginn wäre sowieso bereits jetzt illegal
gewesen: auch im Februar dürfen zumindest die großen Bäume, auf denen Fledermäuse sitzen
könnten, nicht gefällt werden. Die verhindern jetzt schon jede Bautätigkeit.
Christiane Schmitz-Strempel/ Günter Strempel (Sprecherin und Sprecher der BI Bahnhofsviertel FL)
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Unverantwortliche Eskalation durch Investor am Flensburger Bahnhofswald
Stellungnahme der Gewerkschaft der Polizei Schleswig-Holstein
Kiel. 19 Februar 2021.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) reagiert mit Fassungslosigkeit auf die privaten Maßnahmen des Investors am Flensburger Bahnhofswald. Dieser hat in den frühen Morgenstunden mit der eigenständigen Räumung des Geländes begonnen. Die Gewerkschaft der Polizei ruft den Investor, aber auch die Gegendemonstranten zur Friedlichkeit auf. Im Corona-Hotspot Flensburg müsse alles dafür getan werden, dass es keine weiteren Infektionen gibt. Die Lage sei hochbrisant. Die selbstständigen Räumungsaktionen führten zu einer Gefährdung von Mitarbeitern der Sicherheitsdienste, von Demonstranten, aber auch von eingesetzten Polizistinnen und Polizisten. Der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Sven Neumann führt dazu aus: „Dass ein Investor seine finanziellen Interessen dermaßen über den Schutz der Gesundheit vieler Menschen stellt, ist unverantwortlich. Offenbar ist den Investoren völlig egal, ob sie durch ihr rücksichtsloses Verhalten Menschenleben in Gefahr bringen.“ Damit begäben sich die Investoren auf die gleiche Stufe wie die Demonstranten, die sich seit Wochen rechtwidrig auf dem Gelände aufhalten. Die Demonstranten haben nunmehr die Möglichkeit zu zeigen, dass ihnen die Gesundheit vieler Menschen wichtiger ist, als ihre Anliegen mit der illegalen Gelände- und Baumbesetzung weiter durchzusetzen. Vor diesem Hintergrund sollten sie umgehend, freiwillig und ohne weitere Auseinandersetzungen friedlich das Gelände verlassen.
„Wenn hier Rechtsverstöße durch den Investor begangen werden, müssen diese konsequent geahndet werden. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Dies darf nicht durch wirtschaftliche Interessen untergraben werden. Eine Selbstjustiz darf es in Deutschland nicht geben“, so Neumann abschließend.
Die GdP wünscht allen eingesetzten Kolleginnen und Kollegen, dass sie gesund nach Hause kommen.
Pressemitteilung der GdP unter: https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/DE_GdP-Schleswig-Holstein-Unverantwortliche-Eskalation-durch-Investor-am-Flensburger-Bahnhofswald?open&ccm=000
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Offener Brief von Florian Rostenbeck an Simone Lange anlässlich der Rodungsaktion im Flensburger Bahnhofswald

BaumbesetzerInnen, private Sicherheitsleute und Polizisten im teilweise illegal gerodeten Bahnhofswald am 19. Februar 2021 – Foto: Jörg Pepmeyer
Sehr geehrte Oberbürgermeisterin Simone Lange,
ich habe mich schon einmal mit einem offenen Brief an Sie gewandt, da eine Räumung und Rodung des Waldes in Anbetracht der rasant steigenden Corona-Mutationszahlen absolut unverantwortlich ist. Mit der Aussage der Stadt, dass nach der Absage einer Räumung durch die Polizei nun die Investoren am Zug sind, haben Sie indirekt eine private Räumungsaktion der Investoren legitimiert. So können Sie sich selbst aus der Verantwortung ziehen, da sie selbst keinen Polizeieinsatz anordnen müssen und stattdessen das Handeln den Investoren überlassen können. Ich bitte Sie daher umgehend die Räumung des Waldes zu stoppen, damit weitere unvermeidliche Menschenzusammenkünfte von Sicherheitsunternehmen, Baumfällfirmen, Polizistinnen, Schaulustigen und Umweltaktivistinnen vermieden werden können und der gesundheitliche Schutz von allen Flensburgerinnen und Flensburgern gewährleistet werden kann. Flensburg steht schon jetzt deutschlandweit im Blickpunkt der Öffentlichkeit und eine Teilräumung des Waldes mit Unterstützung der Polizei untergräbt jede Glaubwürdigkeit der Stadtverwaltung, dass sich diese für das Wohl der Menschen in dieser Stadt einsetzt und nicht nur die Privatinteressen zweier Flensburger durchsetzen möchte. Den Investoren scheint die Gesundheit aller Flensburgerinnen und Flensburger komplett egal zu sein, wenn sie mitten im Höhepunkt der Pandemie in Flensburg einen Wald räumen lassen und Bäume ansägen, auf denen sich noch Menschen aufhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Florian Rostenbeck
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Klares Nein zur Radikalität der Investoren am Bahnhofswald am 19. Februar 2021

Die GRÜNE JUGEND Flensburg distanziert sich in aller Klarheit von der Radikalität der Investoren, die trotz bestehender Corona-Maßnahmen eine private Sicherheitsfirma beauftragt haben, die Bahnhofswald-Aktivist*innen vom Gelände zu entfernen und eine Rodung zu gewährleisten.
Die Stadt hatte eine Rodung wegen der geltenden Corona-Maßnahmen und der Gefahr einer größeren Versammlung vorerst untersagt.
Leon Bossen, Sprecher der Grünen Jugend Flensburg sagt: „Es ist unverantwortlich, dass die Investoren jetzt eine solche Aktion initiiert haben. Nur weil die Investoren ein formelles Recht haben, heißt das nicht, dass sie in dieser Weise gegen Mensch und Umwelt agieren dürfen. Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit vom Verhalten der Investoren.“ Und er äußert sich weiter zu den heutigen Geschehnissen am Bahnhofswald:
„Wir befinden uns in einer Krise – in einer Pandemie, die uns Menschenleben gekostet hat. Gerade die Stadt Flensburg ist mit einer Inzidenz von knapp 200 stark betroffen. Die lokalen Krankenhäuser melden eine starke Belastung und ab Samstag gilt eine nächtliche Ausgangssperre sowie eine Kontaktsperre. In dieser Zeit heißt es also: Menschenmassen vermeiden, Gesundheit schützen. Das ist das oberste Gebot der Stunde – auch Wirtschaftsinteressen machen da keinen Halt vor.
Deshalb gibt es von unserer Seite kein Verständnis für die Entscheidung der Investoren, mit einer beauftragten Sicherheitsfirma den Bahnhofswald zu räumen. Das haben wir öffentlich heute auch so kommuniziert. Jede*r Flensburger*in weiß, dass eine Räumung Menschenmassen auslöst. Deshalb hatte die Stadt diese Räumung und Rodung auch in diesem Monat untersagt. Es ist unglaublich, unfassbar, mit welcher Verantwortungslosigkeit seitens der Investoren sich heute nicht nur über geltendes Recht herabgesetzt wurde, sondern auch mit welcher Fahrlässigkeit heute die Gesundheit der Anwesenden gefährdet wurde. Zu den Anwesenden zählen die am Ort eingesetzen Polizist*innen, die selbst von den Investoren beauftragten Sicherheitsbediensteten, die Aktivist*innen, die Journalist*innen, Fotograf*innen, Helfer*innen und die weiteren Beteiligten. Diese Menschen haben heute ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Das hätte nicht passieren müssen – das hätte nicht passieren dürfen.
Das Bahnhofshotel-Projekt ist in Flensburg umstritten. Wir alle wissen das. Und die Investoren haben heute die schlechteste PR-Kampagne la finesse hingelegt. Investoren, die sich nicht nur über geltende Verfügungen herabsetzen, sondern sich in der schlimmsten nationalen Krise seit dem 2. Weltkrieg ignorant und fahrlässig verhalten: Inakzeptabel.
Wir bedanken uns heute bei allen, die zur Deeskalation beigetragen haben. Das ist kein schöner Tag für Flensburg.„
Die Grüne Jugend Flensburg unterstützt die dazu schon veröffentlichten Pressemitteilungen vom Landesvorstand und Kreisvorstand Flensburg von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
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Die Verwüstung geht weiter – Kapitalismus zerstört Lebensqualität
Kahlschlag am Wasserturm
Unglaublich: Abholzung erfolgte ohne Kenntnis und Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde in Flensburg
Nachtrag zum untenstehenden Beitrag: Am 23.12. berichtete shz-online, dass tatsächlich die Stadt Flensburg als untere Naturschutzbehörde nicht informiert war. Ebenso habe es nach Angaben eines Rathaus-Sprechers keine Genehmigung zur Rodung von Bäumen und Sträuchern gegeben. Die Arbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Kolonie 115 seien nach Bekanntwerden durch die Stadt gestoppt worden, gleichzeitig erwarte den Eigentümer des Geländes jetzt eine Anhörung und die Aussicht auf ein Ordnungsgeld.
Dazu auch der Beitrag von Mira Nagar auf shz-online vom 23.12.: Kolonie am Wasserturm: Kleingärten vorschnell zerpflügt – Ohne Genehmigung wurden Pflanzen der Kolonie 115 entfernt – die Arbeiten wurden gestoppt. unter: https://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/kolonie-am-wasserturm-kleingaerten-vorschnell-zerpfluegt-id30702532.html

Während am Freitag 18.12.2020 wieder eine Mahnwache vor FFG/Rheinmetall-Defence stattfand, wurde am anderen Ufer ein weiteres Stück Natur platt gemacht. Die Kleingartenkolonie 115 am Wasserturm wurde eingeebnet, die Pflanzen und Gartenlauben völlig zerstört. Nach der Mahnwache konnten nur noch die Reste fotografiert werden.

Ob die untere Naturschutzbehörde der Naturzerstörung zugestimmt hat, ist ungewiss. Der Baggerführer meinte, es sei alles legal, aber die Mahnwachenteilnehmerin, die bei der unteren Naturschutzbehörde nachgefragt hatte, sagte, die seien überrascht von ihrem Anruf und hätten gar nicht gewusst, dass dort eine Rodung stattfände.

Das Reststück des Klueser Waldes steht noch. FFG hatte schon eine Schneise hineingeschlagen und hält dies für einen ganz normalen Forstweg. Zweck eines solchen „Forstweges“ wäre der Abtransport der geschlagenen Bäume. FFG-Vorstand Dino Erichsen kündigte aber nun an…
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Knudsborg-Zufahrt: Stadt Flensburg meldet Einigung mit Knudsgilde
Kritikpunkte von LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter wurden nicht ausgeräumt
Gaststättenbetreiberin Ute Johannsen nimmt Stellung
Ein Beitrag von Jörg Pepmeyer
Im Konflikt um die neue Knudsborg-Zufahrt am Munketoft-Hang ist es nach Angaben der Stadt Flensburg zu einer Einigung gekommen. Dazu gleich mehr in einer Pressemeldung der Stadt vom 1. August. Anschließend daran noch eine Stellungnahme von Ute Johannsen, Gaststättenbetreiberin der Knudsburg.
Zur Erinnerung: Angesichts des offenbar illegalen Baus einer neuen Zufahrt zur Knudsborg und massiven Eingriffs in die geschützte Hangfläche am Munketoft hatte die LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter die Stadt und die Knudsgilde scharf kritisiert. Dazu erschien gestern ein AKOPOL-Beitrag: Abholzungen an der Knudsborg: Scharfer Protest von LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter nachzulesen unter: https://akopol.wordpress.com/2019/07/31/abholzungen-an-der-knudsborg-scharfer-protest-von-linke-ratsfrau-gabi-ritter/
Gabi Ritters Kritik traf wohl derartig in´s Schwarze, dass sich die Stadt Flensburg genötigt sah, wenige Stunden nach Erscheinen des AKOPOL-Beitrages eine Pressemitteilung an die Flensburger Redaktionen zu schicken, in der sie der Knudsgilde Vertragsbruch vorwarf und Sanktionen androhte. Gleichzeitig verhängte sie wegen der „Beschädigung von geschützten Bäumen“ ein Bußgeld, über dessen Höhe die Stadt allerdings keine Angabe machte. Dazu auch der AKOPOL Beitrag von gestern: Knudsborg-Zufahrt: Stadt Flensburg reagiert auf öffentliche Kritik von LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter nachzulesen unter: https://akopol.wordpress.com/2019/07/31/knudsborg-zufahrt-stadt-flensburg-reagiert-auf-oeffentliche-kritik-von-linke-ratsfrau-gabi-ritter/
In einem Kommentar zu diesem Beitrag und der gestrigen Pressemeldung der Stadt hatte Gabi Ritter kritisch angemerkt:
„Die Stadt hätte die Änderung des B-Planes durchführen müssen. Sie ist, nach eigener Aussage von Oktober 18, nachzulesen beim SHZ, zwingend notwendig. Warum hat sie das nicht getan?
2. Es ist doch wohl ganz selbstverständlich, dass sich eine Stadtverwaltung die Pläne für eine Baumaßnahme zur Genehmigung vorlegen lässt, statt sich vom Ergebnis überraschen zu lassen. Warum hat sie darauf verzichtet?
3. warum ein mehrjähriger Pachtvertrag? Die Bauarbeiten der Stadtwerke werden sicher bald beendet sein.
Die vorliegende Erklärung der Oberbürgermeisterin ist mehr als dünn!“
Zu den von Gabi Ritter aufgeführten Punkten und kritischen Fragen hat die Stadt Flensburg bisher jedoch nicht öffentlich Stellung bezogen. Stattdessen vermeldet sie nun eine Einigung mit der Knudsgilde, bei der die Knudsgilde das verhängte Bußgeld akzeptiert und verspricht, die Zufahrt baulich so herzurichten, dass sie den mit der Stadt vereinbarten Bedingungen entspricht. Von einem Rückbau der Zufahrt nach Ende der Bauarbeiten der Stadtwerke am Munketoft und der Wiederherstellung und Begrünung des als Ausgleichsfläche geschützten Hangs ist interessanterweise jedoch keine Rede, obwol es in der gestrigen Pressemitteilung der Stadt noch hieß: „Die Oberbürgermeisterin lässt in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit des Rückbaus prüfen.“ Insofern lässt die untenstehende Erklärung der Stadt weiterhin viele Fragen offen.
Pressemitteilung von Donnerstag, 1. August 2019, Stadt Flensburg:
Einigendes Gespräch über Not-Zufahrt zur Knudsborg
Flensburg. Zu einem am Ende versöhnlichen Gespräch kam heute Oberbürgermeisterin Simone Lange mit Gerd Pickardt und Glen Dierking von der St. Knudsgilde zusammen. Anlass des Gespräches war die öffentliche Diskussion um den Bau einer Zufahrt zur Knudsborg.
In diesem Gespräch, an dem auch die Justitiarin der Stadt teilnahm, kam man gemeinsam zu dem Ergebnis, dass es sich bei der jetzt neu gebauten Zufahrt zur Knudsborg lediglich um eine provisorische Einrichtung handelt. Herr Pickardt versicherte, dass diese Zufahrt baulich noch nicht fertiggestellt sei und am Ende selbstverständlich den mit der Stadt vereinbarten Bedingungen entsprechen werde. Er räumte ein, dass im Rahmen der Baumaßnahme Bäume beschädigt worden seien und die Knudsgilde das von der Stadt dafür verhängte Bußgeld akzeptiere.
Sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Gespräches ist Oberbürgermeisterin Simone Lange: „Es hat sich wieder gezeigt, dass es sich lohnt miteinander zu reden. Ich freue mich, dass die provisorische Zufahrt so fertig gestellt wird, wie wir es vereinbart hatten, zumal sie ja auch als Baustellenzufahrt für die Arbeiten am Hillig-Water-Gang genutzt werden kann.“
Gaststättenbetreiberin Ute Johannsen nimmt Stellung
Ute Johannsen, Gaststättenbetreiberin der Knudsborg, hat zu dem Streit um die Zufahrt in der Flensburger Facebookgruppe Flensburg Ahoi ⚓ schönste Stadt im Norden am 2.8.2019 einen Kommentar veröffentlicht, der zu einer differenzierteren Betrachtungsweise des Konflikts einlädt.
„Bevor jetzt gleich alle über mich herfallen, möchte ich jeden bitten meinen Beitrag zu Ende zu lesen. Der Plan einer Notauffahrt für das Gelände der Knudsborg ist entstanden, weil mittlerweile seit einem Jahr die Straße Munketoft immer wieder von der einen oder anderen Seite nicht befahrbar war – oder sogar ganz gesperrt wurde. Dadurch wurde das Grundstück der Knudsborg über viele Wochen völlig vom Verkehr abgeschnitten. Alleine jetzt ruht die Baustelle am Hillig-Water-Gang seit nunmehr 5 Wochen …. man wartet auf Ersatzteile, heißt es. Vielleicht sind Fehler bei der Umsetzung der Notauffahrt durch die Gilde gemacht worden. Darüber möchte ich mir hier kein Urteil erlauben, da ich nicht in den Details stecke. Ich kann aber deutlich für die Gilde sprechen, wenn es um das Thema Baumpflege und Erhaltung geht. Das gesamt Grundstück und der dort befindliche alte Baumbestand sind erfasst und katalogisiert und es wird von Seiten der Gilde seit Jahren eine Menge getan und investiert, um die dortigen Bäume zu erhalten (teilweise alte Kastanien, die in den letzten Jahren unter Krankheiten leiden). Es wird wirklich viel gemacht um den Baumbestand zu erhalten. Der Bereich , auf dem jetzt die Notausfahrt gebaut wurde, war ein kleines Stück mit jungen Bäumen, die auf einer Art ehemaliger „Müllkippe“ vom obigen Hang standen. Wer mag, kann ja mal in das Grünland rechts der Auffahrt gehen und sich etwas genauer dort umsehen. Auswaschungen bei Regen, besonders im Bereich des kleinen Ganges oberhalb der Knudsborg sind seit Jahren ein Problem, das bisher leider niemanden interessiert hat.“
AKOPOL-Beitrag vom 31.07.2019: Knudsborg-Zufahrt: Stadt Flensburg reagiert auf öffentliche Kritik von LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter – „Wenn die Knudsbrüder daneben schießen, …“
unter: https://akopol.wordpress.com/2019/07/31/knudsborg-zufahrt-stadt-flensburg-reagiert-auf-oeffentliche-kritik-von-linke-ratsfrau-gabi-ritter/
AKOPOL-Beitrag vom 31.07.2019: Abholzungen an der Knudsborg: Scharfer Protest von LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter
unter: https://akopol.wordpress.com/2019/07/31/abholzungen-an-der-knudsborg-scharfer-protest-von-linke-ratsfrau-gabi-ritter/
Knudsborg-Zufahrt: Stadt Flensburg reagiert auf öffentliche Kritik von LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter
„Wenn die Knudsbrüder daneben schießen, …“
Mit geradezu atemberaubenden Tempo hat die Stadt Flensburg auf die Kritk von LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter reagiert. Die hatte angesichts des offenbar illegalen Baus einer neuen Zufahrt zur Knudsborg am Munketoft-Hang die Stadt und die Knudsgilde scharf kritisiert. Dazu erschien gestern am frühen Nachmittag ein AKOPOL-Beitrag: Abholzungen an der Knudsborg: Scharfer Protest von LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter nachzulesen unter: https://akopol.wordpress.com/2019/07/31/abholzungen-an-der-knudsborg-scharfer-protest-von-linke-ratsfrau-gabi-ritter/
Gabi Ritters Kritik traf wohl derartig in´s Schwarze, dass sich die Stadt Flensburg genötigt sah, wenige Stunden später eine Pressemitteilung an die Flensburger Redaktionen zu schicken. Die dokumentieren wir nun untenstehend:
Pressemitteilung von Mittwoch, 31. Juli 2019, 16:13,
Stadt Flensburg:
Wenn die Knudsbrüder daneben schießen, …
Flensburg. Leider voll daneben geschossen hat die Knudsgilde mit ihrer neu angelegten Zufahrt an der Knudsborg. Entgegen dem mit der Stadt abgeschlossenen Vertrag über die Einrichtung einer temporären Not-Zufahrt für die Zeit, in der die eigentliche Zufahrt durch Bauarbeiten gesperrt ist, ist eine neue Zufahrt gebaut worden, die die vertraglich fest vereinbarte Breite von 5 Metern deutlich überschreitet und den Schutz und die Sicherung bestimmter Bäume missachtet.
Bei den Vertragsberatungen wurde für diesen Eingriff in die bestehende Hangsituation der aus der Medizin bekannte Begriff minimal-invasiv benutzt, der in diesem Sinne bedeutet sollte, die notwendige Maßnahme so klein und mit dem geringstmöglichen Schaden wie möglich durchzuführen. Leider sieht das Ergebnis jetzt ganz anders aus.
Wegen Beschädigung von geschützten Bäumen wurden jetzt Bußgelder von der Unteren Naturschutzbehörde verhängt. Da wird die Gildekasse herhalten müssen.
Die Kommunalen Immobilien als Eigentümer des Grundstücks prüfen zur Zeit den genauen Sachverhalt und werden das Thema dann dem Verwaltungsvorstand vorlegen. Die Oberbürgermeisterin lässt in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit des Rückbaus prüfen.
Oberbürgermeisterin Simone Lange: „Wir sind der Knudsgilde wirklich weit entgegengekommen, um diese temporäre Not-Zufahrt und einen Zugang zur Knudsborg überhaupt zu ermöglichen. Dabei hatten wir natürlich die wirtschaftliche Situation des Betreibers im Auge. Wir waren aber im Wesentlichen davon geleitet, Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, den Zugang zur Knudsborg zu ermöglichen. Ich finde es sehr bedauerlich, dass das Nichteinhalten der Vereinbarungen jetzt zu dieser Situation geführt hat.“
Dazu der Kommentar von Gabi Ritter:
1. Die Stadt hätte die Änderung des B-Planes durchführen müssen. Sie ist, nach eigener Aussage von Oktober 18, nachzulesen beim SHZ, zwingend notwendig. Warum hat sie das nicht getan?
2. Es ist doch wohl ganz selbstverständlich, dass sich eine Stadtverwaltung die Pläne für eine Baumaßnahme zur Genehmigung vorlegen lässt, statt sich vom Ergebnis überraschen zu lassen. Warum hat sie darauf verzichtet?
3. warum ein mehrjähriger Pachtvertrag? Die Bauarbeiten der Stadtwerke werden sicher bald beendet sein.
Die vorliegende Erklärung der Oberbürgermeisterin ist mehr als dünn!
Nachtrag: Gaststättenbetreiberin Ute Johannsen nimmt Stellung
Ute Johannsen, Gaststättenbetreiberin der Knudsborg, hat zu dem Streit um die Zufahrt in der Flensburger Facebookgruppe Flensburg Ahoi ⚓ schönste Stadt im Norden am 2.8.2019 einen Kommentar veröffentlicht, der zu einer differenzierteren Betrachtungsweise des Konflikts einlädt.
„Bevor jetzt gleich alle über mich herfallen, möchte ich jeden bitten meinen Beitrag zu Ende zu lesen. Der Plan einer Notauffahrt für das Gelände der Knudsborg ist entstanden, weil mittlerweile seit einem Jahr die Straße Munketoft immer wieder von der einen oder anderen Seite nicht befahrbar war – oder sogar ganz gesperrt wurde. Dadurch wurde das Grundstück der Knudsborg über viele Wochen völlig vom Verkehr abgeschnitten. Alleine jetzt ruht die Baustelle am Hillig-Water-Gang seit nunmehr 5 Wochen …. man wartet auf Ersatzteile, heißt es. Vielleicht sind Fehler bei der Umsetzung der Notauffahrt durch die Gilde gemacht worden. Darüber möchte ich mir hier kein Urteil erlauben, da ich nicht in den Details stecke. Ich kann aber deutlich für die Gilde sprechen, wenn es um das Thema Baumpflege und Erhaltung geht. Das gesamt Grundstück und der dort befindliche alte Baumbestand sind erfasst und katalogisiert und es wird von Seiten der Gilde seit Jahren eine Menge getan und investiert, um die dortigen Bäume zu erhalten (teilweise alte Kastanien, die in den letzten Jahren unter Krankheiten leiden). Es wird wirklich viel gemacht um den Baumbestand zu erhalten. Der Bereich , auf dem jetzt die Notausfahrt gebaut wurde, war ein kleines Stück mit jungen Bäumen, die auf einer Art ehemaliger „Müllkippe“ vom obigen Hang standen. Wer mag, kann ja mal in das Grünland rechts der Auffahrt gehen und sich etwas genauer dort umsehen. Auswaschungen bei Regen, besonders im Bereich des kleinen Ganges oberhalb der Knudsborg sind seit Jahren ein Problem, das bisher leider niemanden interessiert hat.“
AKOPOL-Beitrag vom 1.8.2019: Knudsborg-Zufahrt: Stadt Flensburg meldet Einigung mit Knudsgilde
unter: https://akopol.wordpress.com/2019/08/01/knudsborg-zufahrt-stadt-flensburg-meldet-einigung-mit-knudsgilde/
AKOPOL-Beitrag vom 31.07.2019: Abholzungen an der Knudsborg: Scharfer Protest von LINKE-Ratsfrau Gabi Ritter
unter: https://akopol.wordpress.com/2019/07/31/abholzungen-an-der-knudsborg-scharfer-protest-von-linke-ratsfrau-gabi-ritter/