VdK und SoVD fordern: Wärmewende muss sozialverträglich sein

Die Koalition diskutiert zurzeit Regelungen zum Austausch von alten Öl- und Gasheizungen. Die beiden Sozialverbände VdK und SoVD fordern die Wärmewende sozialverträglich zu gestalten.

  • VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Es muss eine hundertprozentige Förderung für Menschen mit kleinen Einkommen und Renten geben.“
  • SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier: „Notwendige Wärmewende darf nicht zu sozialen Härten führen.“

Verena Bentele – Präsidentin des Sozialverbandes VdK – Foto: © VdK / Marlene Gawrisch

Dazu erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

„Neue Regelungen zur Wärmewende sind wichtig, aber sie müssen sozialverträglich gestaltet werden. Bei allen Diskussionen um den Austausch von alten Öl- und Gasheizungen darf nicht vergessen werden, dass es viele Menschen gibt, die sich diese notwendigen Modernisierungen nicht leisten können. Das sind meistens die Rentnerinnen und Rentner, die in ihren alten Häuschen leben, das sind die Familien, die das kleine Eigenheim mühsam abzahlen. Durch die diskutierten Vorschläge werden vielen Menschen Pflichten auferlegt, die sie weder bezahlen noch umsetzen können.

Wir als der größte Sozialverband in Deutschland fordern, dass es eine hundertprozentige Förderung für Menschen mit kleinen Einkommen und Renten sowie benachteiligten Gruppen, wie zum Beispiel Wohngeldbezieher, gibt, wenn eine Pflicht zum Austausch alter Heizungen beschlossen wird. Dazu muss es Ausnahmeregelungen für pflegebedürftige und alte Menschen über 75 geben. Für sie ist es schlicht unzumutbar, eine solch große Modernisierung der eigenen vier Wände umzusetzen. Neben diesen Unterstützungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher appelliere ich auch an die Regierung, mit guten Vorbild voranzugehen: Nicht-Wohngebäude wie Verwaltungen, Büros, Schulen oder Ministerien sollten als erstes saniert werden. Damit wäre ein großer Schritt zur erfolgreichen Wärmewende getan.“

SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier: „Notwendige Wärmewende darf nicht zu sozialen Härten führen.“

Zur aktuell geführten Debatte bezüglich eines möglichen Verbots von Öl- und Gasheizungen sagt SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier: „Wir müssen jetzt handeln, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern langfristig zu überwinden. Denn sie ist nicht nur klimapolitisch desaströs, sie bedeutet langfristig eine große Unsicherheit für die Menschen. Niemand weiß, wie teuer das Heizen in den nächsten Wintern sein wird. Gerade Menschen mit kleinem Einkommen leben häufig in schlecht isolierten Wohnungen und müssen dadurch mehr heizen. Es ist daher richtig und wichtig, langfristig von Gas- und Ölheizungen wegzukommen.

Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier – Foto: Susie Knoll / SoVD

Gut gemeint, ist aber nicht immer auch gut gemacht. Wir sagen: Dieses Gesetz braucht einen starken sozialen Unterbau. Mieter*innen müssen vor weiteren Mietkostensteigerungen effektiv geschützt werden. Die Gefahr ist groß, dass sie es am Ende sind, die die Wärmewende bezahlen. Und die Wohnkosten übersteigen schon jetzt die finanziellen Möglichkeiten vieler Menschen.

Umfassende staatliche Zuschüsse für Vermieter*innen mit wenig finanziellen Ressourcen müssen verhindern, dass die Kosten für die neue Heizungsanlage einfach an die Mieter*innen weitergegeben werden. Und auch Eigentümer*innen mit wenig Rücklagen müssen auf staatliche Hilfen zugreifen können, damit eine sozial gerechte Wärmewende gelingen kann. Daher fordere ich die Koalition auf, die Sorgen und Unsicherheiten der Menschen ernst zu nehmen und klare Regelungen zu beschließen, die soziale Härten verhindern.“

Weitere Infos unter: www.vdk.de

Weitere Infos unter: www.sovd.de

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Veröffentlicht am 27. März 2023, in Bürgerbeteiligung, Daten und Zahlen, Flensburg News, Inklusion und Integration, Soziales, Wirtschaft. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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