Museumsberg Flensburg: Veranstaltungsprogramm April 2023

Konzert am 1. April: Café de Paris

Chansons aus Paris im Caféhaus-Ambiente mit Stefanie Oeding, Nikolai Juretzka, Akos Hoffmann präsentiert der Museumsberg Flensburg am Samstag, 1. April um 16 Uhr in der Aula des Hans-Christiansen-Hauses.

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Stefanie Oeding, Foto: Elsbeth Arlt

Vor einhundert Jahren war Paris das europäische Zentrum der Avantgarde, Metropole der modernen Kunst und der Mode. Die Stadt war nicht nur für schleswig-holsteinische Künstler*innen attraktiv, es kamen Menschen aus aller Welt und inspirierten sich gegenseitig. Die aufregende Zeit des künstlerischen Crossovers in den 1920er Jahren ist bis heute lebendig geblieben in bildender Kunst, Musik und Literatur. Das „Trio de Paris“ taucht ein in die flirrende Atmosphäre der Stadt mit französischen Chansons von Juliette Gréco, Edith Piaf und Yves Montand. Dazu kommentieren die Schriftsteller*innen Gertrude Stein und Emmy Hennings, Ernest Hemingway und Helen Hessel das gesellschaftliche Leben in Paris.

„Trio de Paris“ sind: Ákos Hoffmann an der Klarinette, – ein gefragter Instrumentalist und als Komponist, Moderator und Schöpfer gemischter Programme mit Musik und Schauspiel erfolgreich. Nikolai Juretzka am Flügel, der sich neben seinem Wirken als klassischer Musiker schon früh mit weiteren Stilrichtungen auseinandersetzte. Sein Schwerpunkt ist die Liedbegleitung. Und Stefanie Oeding als Sängerin und Rezitatorin. Sie bringt Musiker*innen verschiedener Genres in literarisch-musikalischen Programmen zusammen.

Karten sind an der Museumskasse oder online bei der Touristinformation www.flensburger-foerde.de/events erhältlich.


Sonntag, 2. April, 11.00 Uhr
Farbkleckse – Sonntags-Atelier und Workshop für Kinder ab 6 Jahren

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kosten: 3,00 €
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus


Ausstellungseröffnung am 2. April um 11:30 Uhr

Der Museumsberg Flensburg zeigt vom 2. April – 27. August 2023 im Heinrich-Sauermann-Haus die Ausstellung

Ernst Sauermann. Wegbereiter der Moderne

Entwurf für Titelseite „Pan“ – Josef Sattler, 1895 © Museumsberg Flensburg

Der Museumsberg Flensburg erinnert an seinen zweiten Direktor. Im Jahr 1904 folgte Ernst Sauermann (1880-1956) in diesem Amt auf seinen plötzlich verstorbenen Vater, den Museumsgründer und Möbelfabrikanten Heinrich Sauermann.

Ernst Sauermann setzte sich in außergewöhnlicher Weise für junge Kunstschaffende ein. Im Januar 1907, als Frauen noch an keiner deutschen Kunstakademie studieren durften und nur schwer Käufer für ihre Bilder fanden, präsentierte er dem Publikum Gemälde und Grafiken der Malerin Käte Lassen. Trotz des geringen Interesses ließ er sich nicht beirren und überließ die Ausstellungsräume im gleichen Jahr den Expressionisten der Künstlergruppe „Brücke”. Für sie war es die erste Präsentation in einem Museum.

Einen weiteren Schwerpunkt legte Ernst Sauermann auf das reformorientierte Kunstgewerbe. Kinderspielzeug, produziert von spezialisierten Handwerksbetrieben nach den Ideen bekannter Künstler, und Frauenkleider, die den Körper nicht mehr einschnürten, sollten die Persönlichkeitsentwicklung und die gesellschaftliche Emanzipation fördern.

 

Ernst Sauermann, 1903 © Museumsberg Flensburg

Das größte Publikumsinteresse zog 1912 eine Bauausstellung mit Modellen und Entwürfen moderner, von den Ideen der Heimatschutzbewegung inspirierter Gebäude auf sich. Die Kapelle auf dem Friedhof Friedenshügel und die Auguste-Viktoria-Schule sind nur zwei der damals besprochenen Gebäude, die bis heute das Flensburger Stadtbild prägen. Ernst Sauermann pflegte einen engen Kontakt zu anderen Direktoren wie Justus Brinckmann am Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe. Sauermann machte sein Haus zu einem Ort des Austausches und der Begegnung, wie es der Museumsberg Flensburg bis heute ist. Die Exponate, der Ausstellung, die über die Arbeit dieses „Wegbereiters der Moderne” erzählen, stammen aus der eigenen Sammlung sowie von prominenten Leihgebern und wurden teils noch nie öffentlich gezeigt.

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 2. April, um 11.30 Uhr im Heinrich-Sauermann-Haus eröffnet.


Mittwoch, 5. April, 11.30 Uhr
Paris!
Führung mit Heidrun Schlüter-Gräber

Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus

Hans Christiansen, 1899: Entwurf für eine Postkarte: Notre Dame © Museumsberg Flensburg

Paris! – Schleswig-holsteinische Künstlerinnen und Künstler in der Welthauptstadt der Kunst.

Der Museumsberg Flensburg unternimmt in diesem Winter eine Reise in die Kunstmetropole Paris um 1900. Den zeitlichen Rahmen für die Ausstellung bildet 1864 der Beginn der preußischen Verwaltung Schleswig-Holsteins und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914.

Käte Lassen 1908/1909: Elegantes Paar in Paris © Museumsberg Flensburg

Die industrielle Revolution und die Vernetzung dank moderner Transportwege machten Paris schon 1846 zur Millionenstadt. Künstler aus aller Welt wie Picasso und Vincent van Gogh fühlten sich von der pulsierenden Atmosphäre angezogen. Auch schleswig-holsteinische Künstlerinnen und Künstler wie Jacob Alberts, Ernst Barlach, Hans Christiansen, Käte Lassen und Emil Nolde ließen sich zwischen dem Louvre und belebten Boulevards treiben und verarbeiteten die modernen Impulse in ihren Arbeiten.

Eine Aufnahme an der staatlichen Kunstakademie war für ausländische Studierende aufgrund schwieriger Französisch-Prüfungen in der Regel unerreichbar. Aber Privatschulen wie die berühmte Académie Julian, wo Barlach, Nolde und die Flensburgerin Käte Lassen studierten, boten besonders den Künstlerinnen ganz neue Möglichkeiten: Frauen konnten sich im Aktzeichnen vor dem männlichen Modell weiterbilden, was ihnen in Deutschland noch bis 1919 verwehrt blieb.

Der aus Holstein stammende Hans Olde ließ sich in Paris vom Neoimpressionismus inspirieren und schockierte daraufhin mit „schwefelgelben Rapsfeldern“ das heimische Publikum. Auch der Flensburger Hans Christiansen saugte den Pariser Flair für seine Kunst regelrecht auf und wurde so zu einem der wichtigsten Jugendstilkünstler in Deutschland. Den Museumsgründer und Kunsttischler Heinrich Sauermann beeindruckten die Jugendstilformen, die er in Paris als Teilnehmer der Weltausstellung 1900 sehen konnte, nachhaltig. Mit den dort erworbenen zeitgenössischen Plakaten erweiterte er die Sammlung des heutigen Museumsberg Flensburg mit modernster Kunst. Dank der Eindrücke in Paris überwand er in seiner praktischen Arbeit als Kunstgewerbler seinen bislang rückwärtsgewandten Stil.


7.-10. April
an allen Osterfeiertagen haben die Museen geöffnet – Keine Führungen.


Mittwoch, 12. April, 15.00 Uhr

Tag der Provenienzforschung – Provenienzforschung am Museumsberg

Führung mit Petra Jensen
Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus

Am Tag der Provenienzforschung gibt die Provenienzforscherin Petra Jensen Einblicke in ihre Arbeit und Forschung am Museumsberg Flenburg.

„Wem gehört die Kunst?“ Diese Frage stellt sich besonders, wenn es um Ankäufe des Museumsberg in den Jahren 1933 bis 1945 und ihre Herkunftsgeschichte geht. Dr. Fritz Fuglsang, der von 1927 bis 1961 das Museum leitete, bemühte sich auch während des Zweiten Weltkriegs um hochkarätige Neuzugänge. Dass er dabei nicht gerade zimperlich war, zeigt das Beispiel der „Sammlung Teppich“: Den 800-teiligen Silberschatz aus dem Nachlass des jüdischen Geschäftsmanns Leopold Teppich ergatterte Fuglsang für gerade einmal 2 ½ Reichspfennig pro Gramm. Dieser und andere Fälle werden in der Führung vorgestellt.

Blick ins Museumsdepot – Foto: Museumsberg Flensburg

Geradezu detektivischen Spürsinn musste dabei die Provenienzforscherinnen des Museumsbergs beweisen: Kleine Stempel, Etiketten und Nummern auf den Bilderrahmen und Rückseiten, Randnotizen auf Akten und Inventarkarten wurden akribisch untersucht, Archive in ganz Deutschland ausgewertet. Manchmal entpuppte sich ein kurzer Brief als spannende Fährte: Im Flensburger Archiv war es unter anderem eine Bitte des berüchtigten Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt. Spätestens seit der Berichterstattung über den „Schwabinger Kunstfund“ aus seinem Nachlass ist die Provenienzforschung in aller Munde. Die Suche nach der Herkunft der Kunstwerke ist zum gesellschaftlich relevanten Thema geworden.

Im Jahr 1998 verpflichtete sich Deutschland auf einer internationalen Konferenz in Washington, aktiv nach unrechtmäßig erworbenen Kunstwerken in den öffentlichen Sammlungen zu suchen. Der Flensburger Museumsberg stellt sich mit der Provenienzforschung dieser gesellschaftlichen Aufgabe, indem er zukünftig die ungelösten Fälle in der Datenbank „Lost Art“ der Öffentlichkeit weltweit zur Verfügung stellt.


Donnerstag, 13. April, 18.00 Uhr
Künstlerkolonie Ekensund
Führung mit Martina Klose-März
Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus


Sonntag, 16. April, 11.00 Uhr
Hutparade – Sonntags-Atelier und Workshop für Kinder ab 6 Jahren
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kosten: 3,00 €
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus


Sonntag, 16. April, 11.30 Uhr
Paris!
Führung mit Madeleine Städtler

Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus


Montag, 17. April, 15.00 Uhr
Aufgeweckte Kunstgeschichten
Bildbetrachtung für Menschen mit Demenz
mit Martina Klose-März (nur mit Anmeldung)
Bitte melden Sie sich an unter: 0461/85-2956 oder museumsberg@flensburg.de
Ort: Hans-Christiansen-Haus, Aula


Mittwoch, 19. April, 18.00 Uhr

Soirée – Die deutsch-französischen Beziehungen im Wechsel der Geschichte

Das romanische Seminar der EUF veranstaltet mit dem Museumsberg Flensburg einen französischen Abend. Es erwarten Sie Führungen durch die Sonderausstellung, ein Vortrag von Prof. Dr. Cordula Neis zum Thema „Das Chanson und die deutsch-französischen Beziehungen im Wechsel der Geschichte“ und Chansons mit Thibauld Le Pogam und Maria Velten am Klavier.

Gefördert vom Deutsch-Französischen Bürgerfonds.

Dies ist eine Wiederholung der ausgebuchten Veranstaltung vom 31.1.2023. Der Eintritt ist frei.

Bitte melden Sie sich an: marianne.chmielewicz@uni-flensburg.de

Ort: Hans-Christiansen-Haus, Aula


Donnerstag, 20. April, 18.00 Uhr
Paris!
Führung mit Madeleine Städtler

Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus


Sonntag, 23. April, 11.00 Uhr
Trommeltornado – Sonntags-Atelier und Workshop für Kinder ab 6 Jahren
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kosten: 3,00 €
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus


Sonntag, 23. April, 18.00 Uhr
Paris!
Führung mit Madeleine Städtler

Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus


Donnerstag, 27. April, 18.00 Uhr
Führung: Rokoko. Glanz einer Epoche
Führung Michael Fuhr

Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus


Sonntag, 30. April, 11.00 Uhr
AbDruck – Sonntags-Atelier und Workshop für Kinder ab 6 Jahren
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kosten: 3,00 €
Ort: Heinrich-Sauermann-Haus


Sonntag 30. April, 11.15 Uhr

5. Kammerkonzert
Konzert mit Musikern des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters

Ausführliche Informationen finden Sie auch auf der Webseite des Landestheaters.
VVK an der Museumskasse oder Theaterkasse  Jetzt Ticket ab 17,00 € buchen
Ort: Hans-Christiansen-Haus, Aula

Valeri Kikta (*1941)
Sonate für Violine und Harfe (1998)

Franz Doppler (1821–1883)
Andante und Rondo für zwei Flöten und Klavier op. 25

Johannes Brahms (1833–1897)
Sonate Nr. 2 Es-Dur für Viola und Klavier op. 120

Béla Bartók (1881–1945)
„Kontraste“ für Violine, Klarinette und Klavier SZ 111

Besetzung


Sonntag, 30. April, 11.30 Uhr
Frauen in der Kunst – Malerin, Muse, Modell
Führung mit Elke Wolny
Kosten: 2 € zusätzlich zum Museumseintritt
Ort: Hans-Christiansen-Haus


Ausstellungen:

  • Paris!
    Schleswig-holsteinische Künstlerinnen und Künstler in der Welthauptstadt der Kunst.
    noch bis 23. April 2023
  • Ernst Sauermann. Wegbereiter der Moderne
    noch bis 27. August 2023

Aktuelle Öffnungszeiten: 10.00 – 17.00 Uhr, täglich außer montags

Museumsberg

Museumsberg
Museumsberg 1
24937 Flensburg
Tel.: 0461 – 852956
museumsberg@flensburg.de
https://www.museumsberg-flensburg.de

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Veröffentlicht am 23. März 2023, in Bürgerbeteiligung, Bildung, Flensburg News, Inklusion und Integration, Kultur, Kulturtipps, Soziales, Veranstaltungstipps. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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