Archiv für den Tag 23. Februar 2023

Kinozeit für Familien im Eisenkunstguss Museum: Schweinchen Wilbur und seine Freunde

Eisenkunstguss Museum in Büdelsdorf  lädt ein am Mittwoch, 1. März, 17 Uhr

Stadtwerke Flensburg: Preisbremsen – Kunden werden ihre Entlastung erhalten

 Stadtwerke Flensburg: Der kommunale Energieversorger verspricht seine Kunden zu entlasten – Foto: Jörg Pepmeyer

MItteilung der Stadtwerke Flensburg vom 23.02.2023: Zum 01. März und rückwirkend zum 01. Januar 2023 gelten die staatlichen Energiepreisbremsen. Für jeweils 80 % des Verbrauches gilt bei Strom ein Arbeitspreis von 40 Cent/kWh und bei Fernwärme von 95 Euro/MWh. Die Stadtwerke Flensburg arbeiten wie alle deutschen Energieversorger mit Hochdruck an der Umsetzung in ihren IT-Systemen. In einigen Fällen kann es jedoch zunächst zu Verzögerungen kommen.

Die Energiepreisbremsengesetze sind sehr komplex. Die praktische Umsetzung in die IT-Systeme der Energieversorgung für alle Energieversorger eine riesige Herausforderung. Daher kann es in einigen Fällen zu Verzögerungen oder zu Fehlern in der Programmierung kommen. Diese werden im Zuge der weiteren Umsetzung schnellstmöglich korrigiert. Fest steht: Jeder Kunde wird die ihm zustehende Entlastung in voller Höhe erhalten.

Dazu sagt Kerstin Andrea, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft: „Die Umsetzung der Energiepreisbremsen ist eine Mammutaufgabe, an der die Energieversorger und ihre IT-Dienstleister mit Hochdruck arbeiten. Angesichts der Preissprünge bei den Energiepreisen als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist es wichtig, dass die Menschen und die Unternehmen entlastet werden.“

Probleme bereitet die Implementierung komplett neu zu entwickelnder IT-Lösungen in die bestehende Software, die für derartige Prozesse nicht ausgelegt ist. Die Übertragung der Preisbremsen auf die verschiedenen Vertragsarten, die Berücksichtigung von Sonderfällen wie Umzüge oder Kündigungen, aber auch die unterschiedlichen Regelungen für Strom, Fernwärme und Erdgas führen zu komplexem Programmierungsaufwand bei jedem Energieanbieter.

Dazu kommen die umfangreichen Aufgaben für die Umsetzung der Soforthilfe im Dezember, die in den internen Systemen auch jetzt noch weiterlaufen.

Hier zeigt sich: Die zwei Monate für die Umsetzung der Entlastungen sind äußerst knapp bemessen. Um die Preisbremsen mit der nötigen Sorgfalt umzusetzen, braucht es Zeit, um die rechtlichen Anforderungen genau zu prüfen, technische Prozesse in einem Massenmarkt zu installieren, Probeläufe durchzuführen und im Test aufgetretene Fehler zu korrigieren. Dazu kommt der hohe Aufwand für Geschäftskunden, von denen viele einen individuellen Vertrag haben.

Die Preisbremsen führen auch zu einem drastischen Anstieg der Kundenanfragen. Trotz Aufstockung und externer Unterstützung sind die Beratungskapazitäten auch im Service-Center der Stadtwerke am Limit. Insbesondere, da parallel das übliche Tagesgeschäft weiterläuft.

Kerstin Andrea weiter: „Es ist ein absolutes Novum, dass die Bundesregierung einer Branche Aufgaben überträgt, die eigentlich zum klassischen Kernbereich des Staates gehören. Wir als Energiebranche haben in der jetzigen Ausnahmesituation die Abwicklung der Entlastungen zugewiesen bekommen, weil der Staat derzeit keine rechtssichere und praktikable Grundlage hat, mit denen er solche Energiepreisbremsen oder finanziellen Hilfen direkt an die Bürgerinnen und Bürger auszahlen kann. Der Staat muss jedoch schleunigst ein System schaffen, um selbst staatliche Unterstützung in Form von finanziellen Entlastungen an die Bürgerinnen und Bürger zielgerichtet und schnell auszahlen zu können.“

März-Programm der Museumsinsel Schloss Gottorf

Anmeldung für alle Veranstaltungen unter: 04621/813222, oder per E-Mail:  service@landesmuseen.sh

Mittwoch, 1. März, 18 Uhr:

Der Urgeschmack der Steinzeit. After-Work-Führung mit Harm Paulsen

„Paleo Diät“ oder „Steinzeiternährung“ liegt aktuell voll im Trend. Viele Menschen ernähren sich heutzutage bewusster, verzichten auf weißen Zucker, künstliche Aromen & Co.
Aber wovon haben sich die Steinzeitmenschen, die seit der letzten Eiszeit viele Jahrtausende das heutige Schleswig-Holstein besiedelten, eigentlich ernährt? Welche Bedeutung hatte die tierische Kost im Vergleich zur pflanzlichen und wie groß waren die Anteile von Wild, Vögeln und Fischen? 

Am Mittwoch, 1. März, führt Experimentalarchäologe Harm Paulsen ab 18 Uhr durch die Steinzeitausstellung von Schloss Gottorf und gibt Einblick in das Leben unserer frühen Vorfahren.

Kosten: 11 Euro inklusive Begrüßungsgetränk

Foto: Experimental-Archäologe Harm Paulsen © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen


Sonntag, 5. März, 11 Uhr:

Fake Olds. Skurrile Fake News aus der Glanzzeit des Barock

Die Zeitreise ins 17. Jahrhundert – der Blütezeit von Schloss Gottorf – ist „dekoriert“ mit historischen Halbwahrheiten. Die Führung findet statt am am Sonntag, 5. März, um 11 Uhr und stellt Fragen wie: Welche sind die so genannten Fake Olds unter all den dramatischen, eindrucksvollen und auch skurrilen Berichten von damals?

Kosten: 3 Euro plus Eintritt.

Foto: Hirschsaal © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen


Sonntag, 12. März, 11 Uhr:

Schlossrundgang mit Prinzessin Anna Dorothea

Anna Dorothea war die sechste Tochter von Herzog Friedrich III. Unverheiratet verbrachte sie ihr ganzes Leben auf Schloss Gottorf. Während dieses Rundganges am Sonntag, 12. März, um 11 Uhr präsentiert sie ihr Schloss und berichtet von Kriegs- und Friedenszeiten und vom höfischen Alltag im 17. Jahrhundert. Kosten: 3 Euro plus Eintritt.

Foto: Janina Hirsch ist Prinzessin Anna Dorothea © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen

 


Sonntag, 12. März, 14 Uhr:

Blick hinter die Kulissen: Führung durch das Zentralmagazin am Hesterberg

Die Aufgabe eines Museums ist nicht nur das Ausstellen, sondern auch das Sammeln und Bewahren. Und längst nicht alles, was gesammelt wird, findet Platz in den Ausstellungsräumen und Vitrinen. Wo also bleibt der große Rest? Wie wird er gelagert, und was wird eigentlich alles gesammelt? Einen Blick hinter die Kulissen bietet die Führung am Sonntag, 12. März, um 14 Uhr durch das Zentralmagazin der Landesmuseen auf dem Hesterberg in Schleswig. Treffpunkt: Eingang Zentralmagazin am Hesterberg in Schleswig.

Kosten: 3 Euro.

Foto: Zentralmagazin auf dem Schleswiger Hesterberg © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen


Mittwoch, 15. März, 18 Uhr

Digitale Führung: „Christo und Jeanne-Claude“. Die große Sonderausstellung live von zuhause

Enthüllen Sie mit uns gemeinsam das außergewöhnliche Lebenswerk von Christo und Jeanne-Claude. Neben Werken von Wegbereiter*innen, Christos Frühwerk und den international bekannten Verhüllungsprojekten, erhalten Interessierte am Mittwoch, 15. März, um 18 Uhr in einer digitalen Führung einen Einblick in die Sonderausstellung  „Christo und Jeanne-Claude – Paris. New York. Grenzenlos.“ und die Arbeitsweise des Künstlerpaares. undefined

Die Online-Führung findet über die Videokonferenz-Plattform ZOOM statt, eine Anmeldung über den Besucherservice service@landesmuseen.sh ist erforderlich. Einen Tag vor der Veranstaltung erhalten die Angemeldeten eine E-Mail mit einem Zugangslink und allen weiteren technischen Informationen. Die Stiftung bietet diese erste Online-Führung kostenlos an.

Foto: Jeanne-Claude und Christo am Reichstag, Berlin 1. Januar 1995 Foto: Claude Lebus wikimedia commons


Sonntag, 19. März, 11 Uhr:

Das Geheimnis der Moorleichen: Wer waren diese Menschen der Eisenzeit?

Bei einer Führung am Sonntag, 19. März, 11 Uhr, dreht sich alles um das Geheimnis der 2000 Jahre alten Moorleichen: Wer waren diese Menschen? Wie sind sie dorthin gekommen? Was Forschende über das Moor wissen und warum die eisenzeitlichen Moorleichen so gut erhalten sind, ist Schwerpunkt des Rundganges auf Schloss Gottorf.

Kosten: 3 Euro plus Eintritt.

Foto: Kind von Windeby © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen


Sonnabend, 25. März, 11 bis 13 Uhr:

Samstagsmaler „Special Edition“. Offener Kunstworkshop für Kinder

An einem Sonnabend im Monat öffnet das Atelier auf Schloss Gottorf allen Kindern fürs Zeichnen, Malen und Basteln. Am Sonnabend, 25. März, steht das Kinderatelier unter einem ganz besonderen Motto aus Anlass der Sonderausstellung „Christo und Jeanne-Claude. Paris. New York, Grenzenlos“: Die Jungen und Mädchen werden gemeinsam verpacken, verknoten, bemalen, konstruieren…. Unter fachlicher Anleitung können die verschiedenen Materialien ausprobiert und eigene Kunstwerke erschaffen werden. Empfohlenes Alter: 6 bis 14 Jahre

Kosten: 9 Euro.

Foto: Das Samstagsatelier bietet Raum für Kreativität © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen


Sonntag, 26. März, 11 Uhr:

Das Schloss als Residenz der Herzöge. Gottorf im Glanz des Barock

Seine Blütezeit erlebte Schloss Gottorf im 17. Jahrhundert unter der Regentschaft der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf. Repräsentativ für jene Zeit sind original erhaltene Räume und umfangreiche Sammlungsbestände. Die Besucher*innen werden durch den Historischen Rundgang geführt und erleben dabei Schloss Gottorf im Glanze des Barock.

Kosten: 3 Euro plus Eintritt.

Foto: Der Blaue Saal © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmusee


Alle Informationen und Vorschriften zum Thema Corona finden Sie HIER.

Stiftung Schleswig-Holsteinische
Landesmuseen Schloss Gottorf

Schlossinsel 1 | Schloss Gottorf | 24837 Schleswig | +49(0)4621 – 813 222 | http://www.schloss-gottorf.de | service@schloss-gottorf.de

Öffnungszeiten
März – Oktober: Di-Fr 10-17 Uhr | Sa-So 10-18 Uhr
November bis März: Di-Fr 10-16 Uhr | Sa-So 10-17 Uhr

 

DIE LINKE zur Razzia im Kühlhaus: Mehr Sachbeschädigung als Fahndungserfolge

Polizeirazzia in der Nacht vom 18./19. Februar im Kühlhaus Foto: Subtililus.info

Vorgehen der Polizei unverhältnismäßig und schädlich für die freie Kulturlandschaft

Zur Razzia in der Flensburger Kultureinrichtung Kühlhaus am vergangenen Wochenende erklärt der Kreisverband der Linken:

Zertrümmerte Toilettentür: Das Kühlhaus bleibt auf den Reparaturkosten sitzen – Foto: subtilus.info

Die Razzia in der Kulturwerkstatt Kühlhaus am vergangenen Wochenende ist unverhältnismäßig und schädlich für die freie Flensburger Kulturlandschaft. Das große Kräfteaufgebot der Polizei, der aggressive Einsatz der Einsatzkräfte und die hinterlassenen Schäden des Polizeieinsatzes sind beträchtlich und der Steuerzahler bleibt auf den Kosten sitzen und Angestellte des Hauses bleiben verunsichert zurück.Die Linke hat große Zweifel an der Verhältnismäßigkeit des Einsatzes. Ein Polizeieinsatz, der unverhältnismäßig ist, ist automatisch rechtswidrig. Im Rechtsstaat ist niemand vogelfrei.

Die Kulturwerkstatt Kühlhaus ist eine öffentlich geförderte Einrichtung der Stadt und die Linke kritisiert zudem die Ermittlungsbehörden, weil es im Vorfeld anscheinend kein Versuch unternommen worden ist eine Kooperation mit der Hausleitung einzugehen. Laut Augenzeugen hatte die Polizei Grundrisspläne der Kultureinrichtung bei sich, sodass sich hier die Frage stellt, was die Stadtverwaltung im Vorlauf gewusst hat und warum nicht auf eine präventive Zusammenarbeit mit der Hausleitung hingearbeitet wurde. Stattdessen spielten die Sicherheitskräfte „Law and Order“ und verhielten sich wie im Wilden Westen und versetzen Angestellte und Gäste in Angst und Schrecken. Dabei bliebt der erhoffte Erfolg wohl aus.

Siehe dazu auch den Stadtblog-Beitrag vom 21. Februar 2023: Kühlhaus-Razzia als Teil einer Verdrängungsstrategie?

SSW-Abgeordnete Waldinger-Thiering: Unsere Gesundheitsinfrastruktur gehört in öffentliche Hände

„Auskömmliche Investitionen sind die absolute Grundvoraussetzung für eine zukunftssichere Versorgung“

Die SSW-Landtagsabgeordnete Jette Waldinger-Thiering weiter in ihrer Rede vor dem Landtag (TOP 10+32 – Auskömmliche Investitionsmittel für Krankenhäuser bereitstellen sowie Stabile und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung sektorenübergreifend weiter entwickeln; Drs. 20/588)

„Wenn es um auskömmliche Investitionsmittel für unsere Krankenhäuser geht, dann haben sich Landesregierungen jedweder Couleur nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Unsere Krankenhausgesellschaft weist seit Jahren auf einen Investitionsstau von bis zu einer Milliarde Euro hin. Diese Zahl wird zwar immer wieder in Zweifel gezogen. Doch auch der Blick in den landeseigenen Infrastrukturbericht zeigt, wie groß das Problem ist. Offensichtlich stellen die Länder seit Jahren höchstens die Hälfte der Mittel bereit, die eigentlich nötig wären. Zu dieser Einschätzung sind zumindest nicht nur die Krankenhausgesellschaft, sondern auch die gesetzlichen wie privaten Kassen gekommen. Wir können also feststellen, dass unsere Kliniken nicht nur durch die Pandemie oder Energiepreissteigerungen unter Druck geraten, sondern auch mit Blick auf Investitionen strukturell unterfinanziert sind. Und wir müssen erkennen, dass das Land endlich handeln muss, statt hier mehr oder weniger tatenlos zuzusehen.

Auch wir vom SSW haben es in Zeiten unserer Regierungsbeteiligung nicht geschafft, hier für ein auskömmliche Finanzierung zu sorgen. Doch auch wenn das Investitionsniveau insgesamt zu niedrig war, gab es für die Klinikträger immer ein hohes Maß an Planungssicherheit. Wie wichtig diese Sicherheit ist, wurde in jüngster Vergangenheit sehr deutlich. Denn auch wenn CDU und Grüne im Dezemberplenum behauptet haben, dass das Land gar keine konkreten Zusagen gemacht hat, hat allein die Ankündigung, das Thema neu zu verhandeln, zu erheblicher Unruhe in der Krankenhauslandschaft geführt. Ich denke, solche Signale sollten wir bei einem so sensiblen Thema unbedingt vermeiden.

Unsere Krankenhauslandschaft steht vor enormen Herausforderungen. Es steht zu befürchten, dass die Insolvenzverfahren, die uns derzeit beschäftigen, nur die Spitze des Eisbergs sind. Gleichzeitig ist uns völlig klar, dass die Ursachen vielschichtig sind. Auskömmliche Investitionen allein werden diese Probleme nicht lösen. Doch aus unserer Sicht sind Vorhaben wie zum Beispiel in Pinneberg oder in Lübeck ganz ohne Frage versorgungsrelevant. Und auch mit Blick auf die Imland-Kliniken und insbesondere den Standort Eckernförde werden derzeit Szenarien diskutiert, die diesem Versorgungsauftrag leider nicht gerecht werden. Nicht zuletzt, weil sich abzeichnet, dass der klare Wunsch der Menschen vor Ort missachtet werden könnte, erfüllt mich die aktuelle Entwicklung hier mit Sorge.

Gerade in diesen Krisenzeiten ist es wichtig, dass das Land nicht nur in geplante Großprojekte investiert, sondern eben auch alles tut, um möglichst umfassende Versorgungsangebote in der Fläche zu erhalten. Beides ist aus unserer Sicht die absolute Grundvoraussetzung für eine zukunftssichere Versorgung. Und deshalb erwarte ich von den Regierenden, dass den Zusagen, diese großen Investitionsvorhaben durchfinanzieren zu wollen, auch die entsprechenden Taten folgen. Und ich erwarte auch, dass uns die Landesregierung bald eine längerfristige Strategie zur Zukunftssicherung unserer Kliniken präsentiert. Denn der bisherige Ansatz, eher aus der Hüfte auf Probleme wie zum Beispiel in Eckernförde zu reagieren, wird ebenso wenig reichen, wie die zusätzlichen 2 Millionen Euro an Sanierungshilfen, die pro Jahr zugesagt wurden.

Lassen Sie mich zum Abschluss noch etwas Grundsätzliches anmerken: Bei der Frage der Zukunftssicherung unserer Kliniken spielt auch die Frage der Trägerschaft eine wichtige Rolle. Für den SSW ist völlig klar, dass wir uns möglichst viele Bereiche des Gesundheitswesens in öffentlicher Hand wünschen. Die Privatisierungswelle der vergangenen Jahrzehnte hat nachweislich weder zu Steigerungen bei der Versorgungsqualität noch zu sinkenden Kosten geführt. Noch dazu sehen wir Gesundheit nicht als Ware, mit der Profit gemacht werden soll. Unsere Gesundheitsinfrastruktur ist ein zentrales Element der Daseinsvorsorge. Und deshalb halten wir die Rückführung in öffentliche Hände für den richtigen Weg.“

Ausschussmehrheit lehnt LINKE-Antrag zur Einführung von Kurzstreckentickets im Flensburger Busverkehr ab

Keine Mehrheit für LINKE-Antrag im Umwelt- und Planungsausschuss

Der Antrag der Linksfraktion zur Einführung von Kurzstreckentickets bei den Flensburger Stadtbussen, die besonders die seit dem 01.08.2022 fehlende Hin- und Rückfahrmöglichkeit auf einem Ticket preislich ausgleichen sollten, hat offenbar zu Nervosität bei den anderen Ratsfraktionen geführt (hier den Antrag lesen: Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE ).

Anstatt konstruktive Alternativen vorzulegen, versuchte die SPD-Fraktion, den Ursprungsantrag mit einem generellen Prüfauftrag, der viel zu kurz vor den Ausschusssitzungen eingereicht wurde, auszubremsen. Im Sozialausschuss am 30.01. hat dies zum Beschluss einer „1. Lesung“ geführt, im Planungsausschuss am 31.01. hingegen wurde der Linke-Antrag, nachdem die SPD noch am gleichen Tag einen weiteren Ergänzungsantrag eingereicht hatte, mit der Mehrheit der meisten Fraktionen abgelehnt. Ein Flensburger Kurzstreckenticket ist damit erst einmal in weite Ferne gerückt. – Die Linksfraktion bedauert die Ablehnung, aber auch das Taktieren der meisten anderen Fraktionen, die das eigentliche Anliegen des Linke-Antrags nicht verstehen wollten.„Ein Kurzstreckenticket ist generell eine gute Sache für Menschen, die nur kurze Strecken mit dem Bus fahren“, erklärt Herman U. Soldan-Parima, sozialpolitischer Sprecher der Linksfraktion, „doch in Flensburg erklärt sich die Notwendigkeit eines solchen Tickets aus einem ganz anderen Grund: Denn mit der Eingliederung der Aktiv-Bus in den schleswig-holsteinischen Nah.sh-Tarif fiel am 01.08.2022 plötzlich die Option der Hin- und Rückfahrt auf einem 60-Minuten-Ticket weg. Und genau das stellt eine mehr als 100-prozentige Preiserhöhung dar. Das ist für die Menschen nicht zumutbar. Daher setzen wir mit unserem Antrag auf ein unkompliziertes Kurzstreckenticket.“

Hintergrund:

Waren vor der Tarifumstellung mit nur einem Ticket noch kurze Hin- und Rückfahrten zum nächsten Einkaufsladen oder zum schnellen Arzt- oder Apothekenbesuch in der Nähe für den Preis von 2,50 Euro möglich, kostet der Wegfall dieser Möglichkeit nun bei erhöhten Buspreisen 5,40 Euro für zwei Tickets. – Die Linksfraktion wollte mit ihrem Antrag diese erhebliche und unsoziale Kostensteigerung stoppen, indem ein Kurzstreckenticket für 1,35 (ermäßigt 0,85) Euro für jeweils eine Fahrt von 30 Minuten Dauer für eine Strecke von bis zu 6 Haltestellen eingeführt werden soll.

In einer Stellungnahme zum Antrag sagt der Fraktionsvorsitzende Frank Hamann: „Unser Antrag setzt auf Fairness im Flensburger Busverkehr“, und weiter führt er aus:„die immense Preiserhöhung für kurze Hin- und Rückfahrten kam unangekündigt, sie wurde nicht kritisch hinterfragt, und sie stellt eine unnötige Belastung dar. Wir müssen aufpassen, dass wir beim Nahverkehr die Menschen, die auf ihn angewiesen sind, im Blick haben – und nicht gegen sie handeln. Beim Sozialticket können wir doch erleben, wie wichtig und erfolgreich die Beschlüsse sind, die das Busfahren für mehr Leute ermöglichen und nicht verhindern!“

Die Linksfraktion weist nochmals darauf hin, dass die Einführung eines Kurzstreckentickets keine Mehrausgabe für Aktiv-Bus oder die Stadtkasse darstellt, wenn man es mit dem Zustand vor dem 01.08.2022 vergleicht. Die Umsetzung soll ebenfalls einfach und unkompliziert sein: Das neue Ticket soll nur im Bus oder über die Fairtiq-App erhältlich sein. Da auf allen Einstiegshaltestellen der Name der Haltestelle auf dem Fahrschein vermerkt ist, lässt sich die Nutzung der Kurzstrecke auch einfach kontrollieren.

„Manchmal sind es eben auch die ‚kleinen Dinge‘, die zur Attraktivität und Akzeptanz unserer Flensburger Busse beitragen können und nicht viele Kosten auslösen“, so Herman U. Soldan-Parima. „So etwas ist gute Eigenwerbung und damit auch ein Schritt hin zur immer noch sehr notwendigen Verkehrswende.“ – Und Frank Hamann fügt abschließend hinzu: „Wir sind uns sicher, dass das Kurzstreckenticket letztendlich auch wieder mehr Menschen in die Busse bringt – und genau darauf muss es uns in der Kommunalpolitik und bei Aktiv-Bus doch ankommen. Busse und Fahrkarten, die nicht attraktiv sind, sind teuer und halten die Finanzierbarkeit des Nahverkehrs in der Negativspirale. Davon müssen wir wegkommen!“

Lesung mit Manja Präkels am 3. März in der Norder147 in Flensburg

Welt im Widerhall oder war das eine Plastiktüte?
Manja Präkels liest aus ihrem neuen Essayband

Freitag, 3. März 2023, Beginn 19 Uhr

Jetzt anmelden!

»Fenster putzen. Muss ich mal wieder machen. Zeitung zerreißen. Rausgehen. Wischen, bis es quietscht …« Mit dem von Baustellenstaub getrübten Blick auf leere Berliner Straßen während des ersten Lockdowns beginnt Manja Präkels’ poetisch-essayistische Reise durch die jüngere deutsche Geschichte und Lebenswelten in Stadt und Land.

Erinnerungen an die letzten Jahre der DDR, Begegnungen mit Rotarmisten und das Aufwachsen zwischen Neonazis nach 1990 mischen sich mit Besuchen brandenburgischer Flüchtlingsprojekte der Gegenwart und Reisebildern aus ehemaligen Sowjetrepubliken.

Ein kasachischer IT-Spezialist schwärmt vom Pionierlager am Scharmützelsee. Russische Zuhälter in Transnistrien zeigen stolz ihre falschherum tätowierten Hakenkreuze. Im Rheinsberger Schlosspark bekämpft ein junger Sheriff einen mürrischen Riesen, während im lang geschlossenen Lichtspielhaus Alhambra die Fische singen: »Wer möchte nicht im Leben bleiben?«

MANJA PRÄKELS, geboren 1974 in Zehdenick, lebt und arbeitet als freie Autorin und Sängerin der Band »Der singende Tresen« in Berlin. Sie schreibt für Magazine, Tages- und Wochenzeitungen, vom Spiegel über die taz bis zu Jungle World und WOZ. Im Verbrecher Verlag hat sie zusammen mit Markus Liske das Erich- Mühsam-Lesebuch »Das seid ihr Hunde wert! « (2014) sowie den Band »Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn?« (2015) herausgegeben.

Für ihr Romandebüt »Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß« wurde sie u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet.

Freitag, 3. März ’23 um 19:30 Uhr (Einlass 18:30 Uhr)

Ort: Kulturhaus NORDER147, Norderstraße 147, 24939 Flensburg

Eintritt: 4 bis 8 Euro nach Selbsteinschätzung (Anmeldung ist erbeten unter kw@cvo-buchladen.de)

Eine Veranstaltung der Carl-von-Ossietzky-Buchhandlung und dem Tigerberg e.V. in Kooperation mit der NORDER147 und dem Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Flensburg.

Wir danken der Rosa Luxemburg Stiftung Schleswig-Holstein für die finanzielle Unterstützung.

Informationen zu den Veranstaltungen in der NORDER147 auch auf der Webseite: www.norder147.com
Auf Facebook hier
E-Mail: info@norder147.com
Norderstr. 147
24939 Flensburg

 

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