Archiv für den Tag 12. Februar 2023
Ausstellung „Dampfer, Deiche, Dramen“ vom 19.2.-18.6.2023 im Museum Kunst der Westküste auf Föhr
Druckgrafik aus der Sammlung und zeitgenössische Positionen
Austellungseröffnung am 18. Februar
Erstmals rückt das MKdW seine grafische Sammlung in den Mittelpunkt einer Ausstellung. In Dampfer, Deiche, Dramen – Druckgrafik aus der Sammlung und zeitgenössische Positionen werden ab 19. Februar 2023 rund 150 Druckgrafiken von insgesamt 11 Künstler*innen gezeigt. Impressionistische, expressionistische und zeitgenössische Arbeiten treten dabei in einen spannenden Dialog.
Sie sind herzlich eingeladen zur feierlichen Ausstellungeröffnung am Samstag, 18. Februar 2023, 16 Uhr. Vorab werden unsere jüngsten Gäste die Chance haben als erstes die neue Schau zu entdecken: Unsere Kindereröffnung findet bereits um 15:30 Uhr statt.
Freuen Sie sich auf viele neue Workshopangebote rund um das Thema Druckgrafik und Führungen durch die Ausstellung Dampfer, Deiche, Dramen – Druckgrafik aus der Sammlung und zeitgenössische Positionen.
Auf unserem Blog MKdW-Stories werden Sie bald mehr über die drei zeitgenössischen Künstler*innen und die Ausstellung erfahren. Wir starten bereits jetzt mit einem Artikel über die Künstlerin Henrieke Strecker, die als Artist in Resicence auf Föhr gearbeitet hat.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Mit besten Grüßen
Ihr Team Museum Kunst der Westküste
Dampfer, Deiche, Dramen –
Druckgrafik aus der Sammlung und zeitgenössische Positionen
19. Februar – 18. Juni 2023
Erstmals rückt das MKdW seine grafische Sammlung in den Mittelpunkt einer Ausstellung. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeitraum zwischen 1890 und 1930 – fruchtbare Jahre besonders für die Druckgrafik, die damals als Mittel des individuellen künstlerischen Ausdrucks wiederentdeckt wurde. Eine große motivische und ästhetische Vielfalt ist die Folge. Auch für die
Selbstvermarktung und Erschließung neuer Käuferkreise spielten Drucke, etwa bei Max Liebermann, Edvard Munch und Emil Nolde, eine wichtige Rolle.
Wie in der Malerei wandelte sich ebenso in der Druckgrafik die Wahrnehmung von Meer und Küste: Radierungen von Liebermann und Maximilien Luce übertrugen das vibrierende Farb- und Lichtspiel des (Spät-)Impressionismus in die schwarz-weiße Bildästhetik. Die Wiedergabe atmosphärischer Erscheinungen und das skizzenhafte Einfangen stimmungsvoller Momente standen im Vordergrund. In der jüngeren Künstlergeneration – bei Munch, Nolde, Otto Mueller oder Max Kahlke – wurde das Naturerleben zunehmend individualisiert und fantastisch übersteigert dargestellt. Die Natur wurde als Paradies, als verlorener Garten Eden oder gewaltvoll-mystischer Ort erfahrbar.
Erzählerische Lust kommt überdies in einigen Grafikserien zum Ausdruck, etwa in Bildern zur Novelle Der Schimmelreiter von Theodor Storm, in denen die nordfriesische Deichlandschaft zum Schauplatz eines existenziellen Dramas wird.
Ausgewählte zeitgenössische Positionen von Are Andreassen (NO), Marie-Louise Exner (DK) und Henrieke Strecker (DE) treten in einen Dialog mit den Sammlungswerken und erweitern diese um aktuelle Perspektiven. Mehr zur Ausstellung und die Termine für die Druck-Workshops und Führungen hier
Ausstellung noch bis 10. September 2023
Bei Tante Herta – Wunderkammer Hafenkneipe
Eine Ausstellung von Kai Ehlers
In der legendären Hafenkneipe „Glaube – Liebe – Hoffnung“ (1875–2010) in Wyk auf Föhr, von Gästen liebevoll „Bei Tante Herta“ genannt, waren im Laufe ihres Bestehens fast 200 Seefahrersouvenirs aus aller Welt zusammengekommen. Dicht an dicht gehängt, wurden sie vom Stammpublikum als „Tapete“ wahrgenommen und machten das Lokal zu einer Art Wunderkammer.
Mit dem Freitod des letzten Betreibers Claus-Otto Menden (1953–2010), dem Sohn der namensgebenden Wirtin Herta Menden (1920–1998), endete die fünf Generationen dauernde Kneipentradition. Bevor er an Heiligabend ins Wasser ging, setzte er die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger als Alleinerbin ein. Das Inventar wurde aufgelöst und das Haus verkauft. Kurz zuvor hat der Berliner Filmemacher Kai Ehlers die Räume des Hauses und in Zusammenarbeit mit Grischa Schmitz alle Gegenstände fotografiert und führte anschließend Gespräche mit ehemaligen Besucher*innen.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit diesem dokumentarischen Material ist in den drei Räumen der Ausstellung zu sehen und zu hören. Die Gegenstände treten – als Nachbilder – stärker hervor, als sie das als „Tapete“ in der Kneipe getan haben. Ein Abbild der bereits geschlossenen Kneipe und der geräumten Wohnung wird noch einmal belebt von Stimmen ehemaliger Gäste, die ihre Erinnerungen mit uns teilen. Am Ende steht die Frage nach unserem persönlichen Umgang mit Vergangenem und wie er sich auf unsere Zukunft auswirkt. Wie erinnern wir Orte, Menschen und Geschichten, die durch den Wandel der Zeit und der Technik sowie durch andere – auch gewaltsame – Umstände verschwinden oder sterben? Was wird uns mitgegeben, was nehmen wir mit, was bleibt.
Die Ausstellung wird gefördert von:
Mehr Infos zu weiteren Ausstellungen des MKW auch hier: https://www.mkdw.de
Öffnungszeiten & Besuch
Museum Kunst der Westküste
19. Feb. bis 31. Okt. 2023
Di bis So 10 bis 17 Uhr
1. Nov. bis 23. Dez. 2023
Di bis So 11 bis 16 Uhr
27. Dez. 2023 bis 7. Jan. 2024
Mo bis So 10 bis 17 Uhr
9. bis 14. Jan. 2024
Di bis So 11 bis 16 Uhr
Sonderöffnungstage
10. April (Ostermontag), 18. Mai (Christi Himmelfahrt), 29. Mai (Pfingstmontag), 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit), 31. Oktober (Reformationstag), 31. Dezember 2023 (Silvester), 1. Januar 2024 (Neujahr)
- Empfehlung des Tragens einer medizinischen Maske oder FFP2-Maske
- Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Metern zu anderen Personen
- Beachtung der Hygieneregeln: Nies- und Hust-Etikette sowie regelmäßiges Händewaschen/-desinfizieren
Das Museumsrestaurant und Café Grethjens Gasthof bietet neben feinen Kuchen und Torten auch eine stetig wechselnde Tageskarte. Auch für Gruppen und private Feiern bietet Grethjens Gasthof einen ganz besonderen Rahmen.
Bitte reservieren Sie Ihren Platz unter: +49 4681 74740-45 oder info@grethjens-gasthof.de
AKTUELLE INFORMATION
Das Tragen einer FFP2- oder medizinischen Maske ist nicht mehr verpflichtend, wird jedoch weiterhin empfohlen. Wir empfehlen außerdem die allgemeinen Hygiene- und Abstandsmaßnahmen.
Det Paulsen Legaat gemeinnützige GmbH
Hauptstraße 1 · D-25938 Alkersum (Föhr)
Telefon +49 (0)4681 74740-0
Fax +49 (0)4681 74740-19
info@mkdw.de · www.mkdw.de
Museum Kunst der Westküste, Eingang
2. Jahrestag der Räumung und Rodung am Bahnhofswald – Kundgebung und Aktion am 19. Februar in Flensburg

Räumung des Bahnhofswalds am 19. Februar 2021: Hunderte UnterstützerInnen der BesetzerInnen bringen lautstark ihren Protest zum Ausdruck – Foto: Jörg Pepmeyer
Die BI Bahnhofsviertel lädt alle ein am Sonntag den 19.02.2023 um 14 – 16 Uhr in den Carlisle Park
In Kürze jährt sich die Räumung und Rodung am Bahnhofswald zum zweiten Mal. Am 19. Februar 2021 kulminierte der Streit um den Bahnhofswald mit einem Akt der Selbstjustiz, den die Investoren verübten. Sie schickten einen privaten Sicherheitsdienst und einen Trupp Baumsäger, die damit begannen, die durch Aktivisten in Baumhäusern besetzten Bäume abzusägen.

Der Flyer zum Download
Die Polizei stoppte das erst nach Stunden, setzte dann aber mit einem der größten Polizeieinsätze der Flensburger Geschichte über mehrere Tage die Räumung und Rodung des Gehölzes fort. Man sorgte damit für eine große Ansammlung der schockierten Flensburger*innen – mitten in der Corona-Welle samt nächtlicher Ausgangssperre für die Stadtbewohner. Die Aktion spaltete die Stadtgesellschaft.
Inzwischen sprach das Amtsgericht einen der angeklagten Aktivisten frei: Seine Hausbesetzung sei wegen „rechtfertigendem Notstand“ straffrei. Klimaschutz habe Verfassungsrang und gehe vor dem Eigentumsrecht der Investoren. Der am Bahnhofswald geplante Hotelbau steckt bis heute wegen einer Klage des BUND gegen die Baugenehmigung fest.
Am Sonntag den 19.2.2023 erinnert die Bürgerinitiative an diese Ereignisse mit einer Veranstaltung im Carlisle-Park (direkt gegenüber der Kahlschlagsfläche).
Jedermann und jedefrau ist eingeladen teilzunehmen.
Beginn ist um 14 Uhr.
Mit MUSIK von
ÜZE OLDENBURG Drehleier/Dudelsack
LEON MANCILLA voc., guit.
DIE BLÖDE BUNNIES BAND voc., guit., bass
Mit REDEBEITRÄGEN und einer AKTION,
mit der auf eine neue geplante Umweltsünde in der Nähe aufmerksam gemacht wird:
Auch die Baumgruppe auf dem Gelände der Kita Schwedenheim in der Helenenallee soll einer Blockrandbebauung weichen. (Mehr dazu mit Fotos hier und in einem Beitrag der BI Bahnhofsviertel )
Die BI Bahnhofsviertel legt allen Flensburger*innen nahe, bei der Kommunalwahl im Mai die Ereignisse am Bahnhofswald zu bedenken:
Die repräsentative Demokratie funktioniert nur, wenn die Parteien sich für ihr Handeln verantworten müssen.
Eine Veranstaltung der BI Bahnhofsviertel Flensburg www.bahnhofsviertelflensburg.de
Dazu auch ein Stadtblog-Beitrag vom 6. Februar 2023 Hotelprojekt: Die Märchenerzähler von Flensburg
Trotz naturrechtlichem Schutz dem Erdboden gleichgemacht: Ehemaliges Quellgebiet und Feuchtbiotop im Bahnhofswald – Die Stadt Flensburg bestritt die Existenz einer Quelle und berief sich auf eigene Gutachten. Das sah das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) vollkommen anders und stellte das Quellgebiet am 5. August 2020 unter gesetzlichen Biotopschutz (Das entsprechende Schreiben gibt es hier: https://akopol.files.wordpress.com/2020/08/quelle_erfassungsbogen-und-lage.pdf ). – Foto: Dr. Helmreich Eberlein, Anfang Mai 2020