BUND SH fordert, energetische Sanierungen stärker zu fördern

Wärmenetze als Rückgrat einer bezahlbaren Wärmeversorgung in Schleswig-Holstein

  • BUND-Stellungnahme begrüßt SPD-Vorstoß, Wärmenetze auszubauen
  • Gebäudedämmung im Bestand muss priorisiert werden, um Ziele zu erreichen

Kiel. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Landesverband Schleswig-Holstein e. V. (BUND SH) begrüßt den Antrag der SPD-Fraktion an den schleswig-holsteinischen Landtag, Wärmenetze zur Beheizung von Haushalten auszubauen. Ziel soll es sein, bis 2030 rund 40 Prozent aller Haushalte an ein Wärmenetz anzuschließen. Heizung und Warmwasser verbrauchen rund 40 Prozent des Gesamtenergiebedarfs in Schleswig-Holstein. Dies verursacht rund 20 Prozent der Treibhausgase im Land zwischen den Meeren. Hier besteht also ein großes Einsparpotenzial.

In seiner Stellungnahme zum Antrag fordert der Umweltverband: „Bevor die Wärmeversorgung umgebaut wird, muss aber zunächst einmal durch eine Verbesserung der Gebäudedämmung im Bestand der Wärmebedarf gesenkt werden. Sonst wird mit einem finanziellen Milliardenaufwand eine Wärmeversorgung errichtet, die bei nachlaufender Gebäudedämmung in Kürze überdimensioniert sein wird. Dann wären erhebliche öffentliche wie private Finanzmittel fehlinvestiert worden.“

Zurzeit wird nur knapp ein Prozent der Bestandsgebäude im Jahr energetisch saniert. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss die Sanierungsquote auf mindestens vier Prozent erhöht werden. Da auch in diesem Sektor Fachkräftemangel herrscht, muss eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive für Handwerker und Wärmenetzplaner erfolgen, empfiehlt der BUND SH.

Wenn Quartiere mit einem entsprechenden Wärmenetz versorgt werden können, sollte ein Anschlusszwang obligatorisch sein, damit die Kosten möglichst breit verteilt werden können. Dies ist ein heißes Eisen, weiß der BUND SH. Hierzu ist daher bereits im Vorfeld eine große Akzeptanz in der Bevölkerung notwendig. Um diese zu erreichen, ist eine umfangreiche Transparenz und Kommunikation von der ersten Planung bis zur Preisgestaltung der Wärmekosten sicher zu stellen. Neubaugebiete müssen zudem zukünftig grundsätzlich mit einer CO 2-neutralen Wärmeversorgung geplant werden.

„Wir müssen die Bürger mitnehmen auf dem Weg der Wärmewende“, so Carl-Heinz Christiansen, stellvertretender Landesvorstandsvorsitzender des BUND SH : „Eine Landesinfrastrukturgesellschaft als Beratungsorgan für die Kommunen wäre ein wichtiges Element auf dem Weg dorthin: Dadurch werden die Kommunen in die Lage versetzt, den Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl zu vermitteln, nicht allein zu sein, dass man sich kümmert. Dazu benötigen die Kommunen wiederum Beratungspersonal, etwa Klimaschutzmanager*innen.“ Nach der Stromwende muss jetzt endlich die Wärmewende folgen – damit Energie und Wärme für alle bezahlbar bleibt.

Stellungahme:
„Wärmenetze als Rückgrat einer bezahlbaren Wärmeversorgung in Schleswig-Holstein“ 
www.bund-sh.de/publikationen/detail/publication/stellungnahme-waermenetze-als-rueckgrat-einer-bezahlbaren-waermeversorgung-in-schleswig-holstein-2023

Der BUND  auf seinen sozialen Medien:
bei Twitter unter @SHBUND, bei Facebook unter @BUNDSchleswigHolstein und bei Instagram unter @bund_sh und auf seiner Website unter: https://www.bund-sh.de/

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Veröffentlicht am 3. Februar 2023, in Ökologie, Bildung, Daten und Zahlen, Flensburg News, Wirtschaft. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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