Archiv für den Tag 1. Februar 2023

LANDUNTER – Sonderausstellung im Schifffahrtsmuseum Flensburg

LANDUNTER – Klima, Wetter und viel Wasser

Ausstellung mit umfangreichem Rahmenprogramm

In der Nacht vom 12. auf den 13. November 1872 überraschte ein Sturmhochwasser von bis dahin unbekanntem Ausmaß die Anwohner*innen der westlichen Ostseeküste. 271 Menschen verloren ihr Leben, Tausende wurden obdachlos. Die Naturkatastrophe verursachte ungeheure Schäden an unseren Küsten.

150 Jahre später: Was ist von dieser Katastrophe geblieben? Wie ist es überhaupt dazu gekommen? Und was haben wir daraus gelernt oder können daraus lernen?

Denn seit Jahren hat der von Menschen gemachte Klimawandel Auswirkungen auf die Meeresspiegel, auf die nicht nur der Küstenschutz reagieren muss: Wir alle sind gefragt, unser Handeln und Konsumverhalten zu verändern.

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Flensburger Schifffahrtsmuseums, des Naturwissenschaftlichen Museums Flensburg, des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der Firma gwf Ausstellungen, Hamburg. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck.

Begleitend zur Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm statt. Mehr auf der Website des Schifffahrtsmuseum

SSW-MdB Stefan Seidler: Grenzüberschreitender Bahnverkehr ist eine große Chance für uns im Norden

Die neuen EU-Bahnverbindungen nach Skandinavien müssen bei uns in Flensburg einen Halt haben!

„Die Europäische Kommission plant den grenzüberschreitenden Bahnverkehr in Europa bis 2030 zu verdoppeln und bis 2050 sogar zu verdreifachen. Deshalb werden jetzt zehn Pilotprojekte gefördert, zu denen auch neue Tages- und Nachtverbindungen über die Jütlandlinie nach Skandinavien gehören. Das ist eine große Chance für uns im Norden, besser mit Europa vernetzt zu sein. Wir brauchen deutlich mehr Verkehrsangebote über Grenzen hinweg. Da muss in den nächsten Jahren viel mehr kommen“, sagt der SSW-Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler.

„Flensburg ist die größte Stadt in Schleswig-Holstein, die direkt an der Strecke liegt. Für mich ist deshalb klar: Diese neuen Züge müssen bei uns in Flensburg halten“, fordert Seidler und fügt an: „Wir werden die Verkehrswende nur schaffen, wenn Menschen auch in ländlicheren Regionen, wie bei uns im Norden an der Grenze, einen guten Zugang zu klimafreundlicher Mobilität haben.“

Zum Hintergrund:
https://germany.representation.ec.europa.eu/news/neue-bahnverbindungen-fur-europa-zehn-eu-projekte-fur-mehr-grenzuberschreitenden-zugverkehr-2023-01-31_de

Programm der Theaterwerkstatt Pilkentafel Februar 2023

Programmübersicht für den Februar 2023:

Kartenverkauf

Auf der Homepage der Theaterwerkstatt Pilkentafel
An den VVK-Stellen SHZ-Kundenzentrum, Touristinfo und Carl-von-Ossietzky-Buchhandlung
In den ASTA-Büros der EUF und FH nur für Studierende zum Sonderpreis von 7,– €

Preisstufen für die Aufführungen:

20,– € für Großzügige
15,– € für Bürger und Bürgerinnen, die ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten
10,– € für Studierende, Schüler/innen, Sozialpassinhaber/innen, FSJler etc.

Eintritt für das Hörspiel (nur Abendkasse)

Ermäßigt 7,–€ // Normalpreis: 10,–€

Untenstehend die Veranstaltungstexte mit den Terminen in chronologischer Reihenfolge:

Die Verwandlung

Ein Kammer–Spiel nach der Erzählung von Franz Kafka

Die Verwandlung – Theaterwerkstatt Pilkentafel – Foto: Ina Steinhusen

Kaum ein Autor hat so viel Anlass zu Interpretationen, Mutmaßungen und Inspirationen gegeben wie Franz Kafka. Er hat Befindlichkeiten, die wir alle kennen und mit denen wir doch allein sind, beschrieben, ohne ihnen ihre Rätselhaftigkeit zu nehmen. Kafkaesk war die Welt bestimmt auch schon vor Kafka.

„Die Verwandlung“ ist eine der berühmtesten Erzählungen der Literatur des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte des Gregor Samsa, der als Käfer erwacht, ist so einfach wie rätselhaft, so konsequent wie erschreckend. Diese Erzählung ins Theater zu bringen kann nicht bedeuten, sie zu illustrieren, zu dramatisieren oder zu zeigen, was erzählt wird (Kafka wollte ausdrücklich keine Darstellung des Käfers), sondern es kann nur heißen, dem Text einen Raum zu geben, in dem er sich entfalten kann, und den Zuschauern eine Zeit, in der sie zuhören können.

Yoko Tawada schrieb nach einem Vorstellungsbesuch: „Die Verwandlung hat mir gut gefallen. Danke! Das Stück war selbst wie ein Insekt, dessen Körper aus Traumbildern besteht. Die Gelenke wurden nicht verleugnet.“ Und der anomyme writer in residence der Werkstatt-Tage in Leipzig: „Dies war eine meiner Lieblings-Vorstellungen. Zuerst hatte ich das Gefühl, dass wir uns ein Hörspiel anhören werden. Wir Zuschauer saßen in diesem schönen, bedrückenden schwarzen Raum zwischen den vielen Messing-Klinken. Während wir gemeinsam mit Gregor Samsa diesen Albtraum durchlebt haben, hatte die große Vielfalt der Effekte und der schauspielerischen Mittel eine befreiende und erfreuliche Wirkung auf mich. Ich habe eine richtige Katharsis erlebt. Dank eines großen Schriftstellers, einer fantasievollen Regisseurin und zwei wunderbarer Schauspieler.“

Regie               Elisabeth Bohde

Bilder              Günter Aicher

Es spielen        Uwe Schade und Torsten Schütte

2./ 3. Februar, 20 Uhr

4.2., 20 Uhr — letzte Aufführung


Fuge mit einigen Freiheiten

Hörspiel von Elisabeth Bohde und Matthias Kaul

„Die Fuge (von lateinisch fuga „Flucht“) ist ein musikalisches Kompositionsprinzip polyphoner Mehrstimmigkeit. Ein musikalisches Thema wird in verschiedenen Stimmen zeitlich versetzt wiederholt“. Soweit Wikipedia

Beethovens „Fuge mit einigen Freiheiten“ aus der Hammerklaviersonate diente als Vorlage für dieses Hörspiel. Texte von Franz Kafka und Rainald Goetz wurden in die Struktur Beethovens montiert und verhalten sich wie musikalische Themen zueinander: die Sprache aus der Linearität befreien und in die Mehrstimmigkeit überführen, die in unserem Kopf konstant herrscht. Kafka: „Das Leben ist eine fortwährende Ablenkung, die nicht einmal zur Besinnung darüber kommen lässt, wovon sie ablenkt.“ Die Texte handeln von Flucht, Geschwindigkeit, Getrieben sein und dem Fliehen als Geisteszustand. Und weil die Texte nur zu hören sind, sind auch sie immer flüchtig.

Um Vergnügen an der dichten Komposition zu haben sind dann ganz im Gegenteil Konzentration, Gemütlichkeit, Ruhe und ein guter Sound notwendig. Alles das können wir im Theater anbieten und laden zu einer intensiven, gemeinsamen Hörstunde.

9. Februar, 20 Uhr


Bitte betrachten Sie mich als einen Traum

Kafka lesen

Bitte, betrachten Sie mich als einen Traum, v.l. Torsten Schütte, Uwe Schade, Foto – Ina Steinhusen

Als Franz Kafka eines Nachmittags durch das Wohnzimmer seines Freundes Max Brod schlich und dabei den auf dem Sofa schlafenden Vater weckte, flüsterte er ihm zu: „Bitte, betrachten Sie mich als einen Traum“. Der Schlaf, der Halbschlaf, der Traum und auch nur das schlichte Rumliegen sind der Ausgangspunkt von Kafkas Texten, und so haben wir einen Raum geschaffen, in dem Sie auf Kafka-Zitaten liegen, träumen und zuhören können. Wir sorgen dafür, dass es Ihnen gut geht und Sie nichts dabei stört, sich auf Kafkas „ungeheure Welt, die ich im Kopfe habe“ und Ihre Eigene einzulassen.

Was ist Kafkas Werk? Die 350 Druckseiten, die er veröffentlicht hat? Das, was sein Freund Max Brod herausgegeben hat? Oder alles, was er geschrieben hat: Tagebücher, Fragmente, Briefe? Kafka musste schreiben und gleichzeitig war sein Anspruch an das Geschriebene fast unmenschlich hoch. „Nur so kann geschrieben werden, nur in einem solchen Zusammenhang, mit solcher vollständigen Öffnung des Leibes und der Seele.“

Konnte es so eine Vollendung geben, ist ein Ende dieser Texte eigentlich denkbar? Oder macht nicht gerade der Abbruch, das „Scheitern“, sie so spannend?

So sind die Fragmente und Tagebücher voll verborgener Kostbarkeiten, dunkler Abgründe und leuchtender Erkenntnisse. Wir haben die schönsten, die sinnfälligsten, die rätselhaftesten von ihnen herausgesucht und zu einer neuen Einheit verwoben und laden Sie ein, einzutauchen in das Gespinst von Kafkas „traumhaftem inneren Leben“.

Textmontage und Regie            Elisabeth Bohde

Raum                                      Elisabeth Bohde, Roy Spahn

Musik                                      Uwe Schade

Es spielen                                Uwe Schade, Torsten Schütte, Elisabeth Bohde

6./ 17./ 18./ 23./24. Februar, 20 Uhr

25.2., 20 Uhr — letzte Aufführung


 

Theaterwerkstatt Pilkentafel gGmbH

Pilkentafel 2 • 24937 Flensburg

Büro: 0461-24901 • Mobil: 0160 90 25 90 4

info@pilkentafel.de 

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Stellungnahme des BUND SH zur Weideprämie

Mehr extensive Weiden sind der Weg zu mehr Biodiversität im Grünland!

  • BUND unterstützt Absicht der Landtagsfraktionen für mehr Weidehaltung
  • Nachhaltige Landwirtschaft dient Tierwohl, Biodiversität, Gewässer-, Klima- und Bodenschutz

Kiel. In seiner aktuellen Stellungnahme zur Weidehaltung befürwortet der Bund für Umwelt und Naturschutz Landesverband Schleswig-Holstein e.V. (BUND SH) die Absicht der Landtagsfraktionen, Landwirt*innen darin zu unterstützen, ihre Tiere überwiegend auf Weiden zu halten. Schleswig-Holstein ist Gunststandort für Weidehaltung auch in der intensiven Milchproduktion. Das große Potenzial für die Biodiversität sieht der Umweltverband in einer extensiven Beweidung und das mit möglichst wenigen Arzneimitteln – nicht zuletzt um den ökologischen Erhaltungszustand der Grünlandlebensräume zu verbessern und ihn flächenmäßig auszuweiten. Erstellt wurde die Stellungnahme in Zusammenarbeit mit dem Biolandhof Bunde Wischen eG, der zugleich Demonstrationsbetrieb im EU-Landesprogramm Ländlicher Raum ist.

„Eine in der Intensität angepasste Weidehaltung ist die eierlegende Wollmilchsau der nachhaltigen Landwirtschaft. Sie dient sowohl Tierwohl und Biodiversität, als auch Gewässer-, Klima- und Bodenschutz. Außerdem prägt sie unsere Kulturlandschaft. Je extensiver die Beweidung und je geringer die Besatzdichte der Tiere, um so förderlicher für die Biodiversität,“ stellt Dr. Pia Turowski fest, Sprecherin des Landesarbeitskreises Land und Natur des BUND SH. Die Anforderungen an die Landwirtschaft haben an Komplexität gewonnen. Wenn wir Ernährung und Landwirtschaft nachhaltig sichern wollen, gelingt dies nur mit fruchtbaren Böden, sauberen Gewässern und ökologischer Vielfalt. „Dafür brauchen wir einen politischen Rahmen, der tatsächlich die Beweidung von Grünland fördert. Nur so können wir lokale Nährstoffkreisläufe schließen. Gleichzeitig müssen wir Tierzahlen reduzieren und auf synthetischen Stickstoffdünger und importierte Futtermittel verzichten“, so Turowski weiter und betont: „Wird die Funktion der Rinder als Landschaftsgärtner im Grasland berücksichtigt, sind sie keine Klimakiller sondern Klimaretter.“

Grund zu großer Sorge macht der qualitative Zustand des Grünlands in Schleswig-Holstein. Nahezu alle Grünland-Lebensraumtypen sind in einem schlechten Erhaltungszustand. Längst sind Allerweltsarten gefährdet. Der Schlüsselfaktor zur Stärkung von Biodiversität und Artenschutz im Grünland ist die sehr extensive Beweidung von Flächen, ohne zusätzliche Ausbringung von Düngung. Die Beweidung von Deichen mit Schafen ist zudem eine schonende und naturnahe Form des Hochwasserschutzes.

Stellungnahme Weideprämie

www.bund-sh.de/publikationen/detail/publication/gemeinsame-stellungnahme-des-bund-sh-und-bunde-wischen-eg-zur-weidepraemie

Der BUND  auf seinen sozialen Medien:
bei Twitter unter @SHBUND, bei Facebook unter @BUNDSchleswigHolstein und bei Instagram unter @bund_sh und auf seiner Website unter: https://www.bund-sh.de/

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