Es darf keine russische Kohle mehr in die EU importiert werden. Alternativen gibt es; die Märkte sind reichlich gefüllt. Welche Kohle genutzt wird zeichnet sich immer deutlicher ab – kolumbianische. Sie ist der russischen qualitativ ähnlich. Brisant ist Kohle aus Kolumbien vor allem, weil diese Kohle aus den Departments La Guajira und Cesar nicht ohne Grund „Blutkohle“ genannt wird. UmweltschützerInnen und MenschenrechtsaktivistInnen schlagen Alarm.
Besonders die selbsternannten „Werte-Grünen“ mit Ministerin Baerbock vorneweg, sollte wissen, dass diese Kohle seit Jahren wegen Verstößen gegen Umweltschutz und Menschenrechte in der Kritik steht. Die Bundesregierung gibt sich in dieser Hinsicht allerdings unwissend. Als die Linke anfragte, welche Kenntnisse die Bundesregierung über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Mine El Cerrejón habe, dem größten Steinkohletagebau Lateinamerikas, beschränkte sich die Antwort auf diesen einen Satz: „Über die Medienberichterstattung hinausgehende Erkenntnisse liegen der Bundesregierung nicht vor.“ (TAZ v. 11.08.22.) Hinsichtlich der Informationsdefizite in Sachen Umwelt- und Menschenrechte kann den Ministern Baerbock und Habeck abgeholfen werden. Diverse NGOs haben ein Faktenblatt über „Steinkohle aus Kolumbien“ herausgegeben. Danach zerstören die Tagebaue riesige Landflächen. Die lokale Bevölkerung wird teilweise mit Gewalt vertrieben. Aus der Region César ist bekannt, dass paramilitärische Einheiten rund um Tagebaue eingesetzt werden. 2017 wurden dort Minengegner:innen erschossen.
Hinweis: Seit 14. Juli erlaubt eine Verordnung, dass Steinkohlekraftwerke aus der sogenannten Netzreserve wieder in Betrieb gehen können, um Erdgas einzusparen. Als Ersatz für Strom aus Erdgas steht das erste Steinkohlekraftwerk aus der Reserve vor dem Neustart. Es handelt sich um das Kraftwerk Mehrum vor Braunschweigs Haustür in Hohenhameln (Landkreis Peine), das dem tschechischen Energiekonzern EPH gehört. Das Kraftwerk hat eine Nettoleistung von 690 Megawatt. 2018 erzeugte es so viel Strom, dass damit theoretisch mehr als eine halbe Million Musterhaushalte mit Strom versorgt werden konnten.
Zu dem Beitrag ein kritischer Kommentar von Frau Holle:
Ein Minus-Stern für diesen Akopolbericht
Weil ich Kohle zum Verheizen bevorzuge? Keineswegs! Als Ruhrgebietskind kenne ich noch die Schwaden auf meinem Schulweg, die zwar wie harmloser frühmorgendlicher Nebel aussahen aber für die Bronchien schädlich und die eine gefährliche Inversionslage darstellten.
Ein Minusstern ist hier fällig für die Unwahrheit, die FIAN e.V. noch am 22. August 2022 veröffentlicht – wohl wissend, dass in Kolumbien bereits am 7. August 2022 ein demokratisch gewählter linker Gustavo Petro Präsident wurde. Eine Hoffnungsfigur für ganz Latein-Amerika und sich für Julian Assange einsetzt.
Aber sträfliche Unwissenheit ist die Unterschlagung der Rede von Gustavo Petro vom 20. September 2022 vor der UN Generaldebatte in New York, die die Welt verändern könnte.
Gustavo Petro, neuer linker Präsident Kolumbiens und ein Ankläger gegen die jahrzehntelange ausverkäuferische u. faschistoide alte Regierung von kolumbianischem Land, seines Regenwaldes, seiner Kohle und ÖL-Quellen an Amerikaner und anderer der weltweiten Aufkäufer und Geldmagnaten; Gustavo Petro kündigte ein Ende der Kohleverkäufe an und Habeck/Bärbock müssen erst Jo Biden fragen, was sie wissen dürfen. Erbärmlich.
„Ich komme aus einem der drei schönsten Länder der Welt.
Dort gibt es eine überschäumende Natur. Tausende bunter Arten in den Meeren, am Himmel, auf dem Lande. Ich komme aus dem Land der gelben Schmetterlinge und der Magie. Dort, von den Bergen und in den Tälern aller Grüntöne fließen nicht nur das reichlich vorhandene Wasser, sondern auch Ströme von Blut.
Ich komme aus einem Land von in Blut getränkter Schönheit“ (Anfang der Rede vor der UN)
Dazu eine Antwort von Uwe Meier:
Kritik nicht nachvollziehbar
„Ein Minusstern ist hier fällig für die Unwahrheit, die FIAN e.V. noch am 22. August 2022 veröffentlicht – wohl wissend, dass in Kolumbien bereits am 7. August 2022 ein demokratisch gewählter linker Gustavo Petro Präsident wurde. Eine Hoffnungsfigur für ganz Latein-Amerika und sich für Julian Assange einsetzt.“
Diese Kritik ist nicht nachvollziehbar, weil zwei verschiedene Tatsachen vermengt werden. und damit FIAN und viele andere NGOs nicht die Unwahrheit sprechen. Der neue linke Präsident Gustavo Petro hat bisher noch nichts erreicht in Sachen Menschenrechte, auch nicht im Bergbau. Dafür braucht es Jahrzehnte. Er ist ein Hoffnungsträger, mehr noch nicht! Es wäre schön, wenn FIAN zukünftig Unrecht hätte. Vamos a ver.
Das Problem: Die tradierten politisch ökonomischen Verhältnisse sind seit Jahrhunderten gewachsen und zementiert. Sie sind extrem ungerecht. Das zu lösen wird auch einem Gustavo Petro kaum gelingen. Ferner hat US-Amerika einen erheblichen Einfluss in diesem Land und das Kokain hat das Land fest im Griff. Hoffentlich überlebt Gustavo sein Amt.