Archiv für den Tag 22. Dezember 2022
Folkkonzert mit den Landstreichern am 27. Dezember in der St. Jürgen Kirche zu Flensburg
Landstreicher-AllStars-Konzert 2022
Am 27.12.2022 findet um 18:00 Uhr in der St.Jürgen Kirche zu Flensburg ein besonderes Folk-Konzert statt. Viele Ehemalige und selbstverständlich auch die heutigen Mitglieder der von Christiana Voß geleiteten Jugendfolk-Gruppe ‚Die Landstreicher‘ der Musikschule Flensburg präsentieren ein abwechslungsreiches Programm, bestehend aus skandinavischem und irischem Folk sowie
Eigenkompositionen.
Seit der Gründung der Band ‚Die Landstreicher‘ 2007 sind viele junge Musiker dabei gewesen und kommen nun zusammen, um gemeinsam ‚die alten Hits‘ und neue Folksongs zu spielen.
Es wird ein Benefiz-Konzert sein, der Eintritt ist frei.
Spenden werden gern entgegengenommen und kommen ‚UNICEF -Kinder in Not’ zugute.
Deutsche Umwelthilfe verklagt Schleswig-Holstein auf Sauberes Wasser – Zu hohe Belastung mit Trifluoressigsäure und Pestiziden
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Alarmierend: In diversen Oberflächengewässern und auch Grundwasserkörpern werden Grenzwerte überschritten
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Verantwortlich dafür sind unter anderem Einträge von Pflanzenschutzmitteln und Abbauprodukte von Kältemitteln
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Bisheriges Maßnahmenprogramm des Landes ungeeignet, um Gewässerschutzziele zu erreichen; DUH verklagt deshalb schleswig-holsteinische Landesregierung auf wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Gewässerbelastung
Berlin, 22.12.2022: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat vor dem Oberverwaltungsgericht Schleswig Klage gegen die Landesregierung von Schleswig-Holstein eingereicht, um eine Reduzierung der Gewässerbelastung durch Pflanzenschutzmittel und Trifluoressigsäure (TFA) zu erwirken. Der aktuelle Bewirtschaftungsplan der Landesregierung für die Flussgebietseinheit Eider ist nach Meinung des Umwelt- und Verbraucherschutzverbandes unzureichend, um die verbindlichen Gewässerschutzziele zu erreichen. Mit ihrer Klage will die DUH die Landesregierung dazu zwingen, schärfere Maßnahmen zu ergreifen – zum Schutz der Natur sowie der Gesundheit von Menschen und Tieren. Grundlage dafür ist das geltende europäische und nationale Wasserrecht, das Deutschland und die Bundesländer dazu verpflichtet, einen guten chemischen und ökologischen Zustand der Wasserkörper herzustellen.
Die Gewässerverschmutzung in Schleswig-Holstein ist unter anderem auf die starke Nutzung von sogenannten Pflanzenschutzmitteln sowie den weit verbreiteten chemischen Stoff TFA zurückzuführen – ein Abbauprodukt von Pestiziden, aber auch von chemischen Kältemitteln. So wurden in über einem Viertel der untersuchten Oberflächengewässer der Flussgebietseinheit die Grenzwerte für Pflanzenschutzwirkstoffe überschritten. Dabei werden die Pflanzenschutzmittel überwiegend aus der Landwirtschaft eingetragen und dringen bis ins Grundwasser. Bereits heute sind vier von sieben Grundwasserkörpern in der Planungseinheit Eider/Treene in einem schlechten chemischen Zustand. Dies ist besonders alarmierend, da die öffentliche Wasserversorgung in Schleswig-Holstein zu 100 Prozent auf Grundwasser basiert. Dennoch wird in Bezug auf TFA im Bewirtschaftungsplan des Landes noch nicht einmal ein Handlungsbedarf erkannt.
„TFA ist ein bisher recht unbekannter Stoff, allerdings mit besorgniserregend starken Konzentrationsanstiegen in unseren Gewässern. Die Chemikalie baut sich in der Natur nicht ab und kann auch nicht aus dem Wasser entfernt werden. Darüber sind insbesondere Wasserversorger bereits besorgt. TFA verbreitet sich schnell im Wasserkreislauf und ist nachweislich giftig für einige Algenarten. Wir müssen deshalb präventiv handeln, um Risiken für Gesundheit und Umwelt auszuschließen. Schleswig-Holstein hat hier die Pflicht, TFA in die Gewässerüberwachung und Zustandsbewertung mit aufzunehmen und strenge Maßnahmen zur Reduktion vorzugeben“, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Bisher nutzt Schleswig-Holstein alle möglichen Schlupflöcher, um Regelungen zum Gewässerschutz abzuschwächen. So wird die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln nur auf einem Randstreifen von einem Meter verboten, obwohl aus Sicht des Gewässerschutzes ein deutlich größerer Abstand zu Gewässern einzuhalten wäre. Kleine Gewässer von wasserwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung und kleine Seen werden sogar vollständig aus der Verpflichtung zur Einrichtung eines Gewässerabstands ausgeklammert.
Die Folge sind vielfache Grenzwertüberschreitungen:
„Schleswig-Holstein muss endlich für einen wirksamen Schutz der Gewässer sorgen. Insbesondere in Zeiten der Klimakrise und ökologischer Katastrophen wie das massenhafte Fischsterben in der Oder im vergangenen Sommer muss dem Schutz der Gewässer eine größere Bedeutung beigemessen werden. Mit unserer Klage für Sauberes Wasser fordern wir Schleswig-Holstein auf, endlich zu handeln“, so Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung der DUH.
Die größte Quelle für TFA ist bisher die Landwirtschaft, da der Stoff ein Abbauprodukt von mehreren Pflanzenschutzmitteln ist. Allerdings wird der Eintrag über chemische Kältemittel, die sich teilweise vollständig zu TFA abbauen, durch eine höhere Verwendung zukünftig an Bedeutung gewinnen. Die synthetischen Kältemittel, weit verbreitet in PKW-Klimaanlagen, Supermarktkühltheken, Klimaanlagen oder Wärmepumpen, entweichen bereits bei ihrer Herstellung oder später durch Leckagen in die Atmosphäre, bauen sich zu TFA ab und gelangen mit dem Niederschlag in die Wasserkörper. Die klima- und umweltfreundliche, verfügbare Alternative stellen natürliche Kältemittel dar. Dies, so die DUH, müsse die Landesregierung unter anderem im Beschaffungswesen berücksichtigen.
Mehr auf https://www.duh.de/
VdK: Traurige Weihnachten – Kinderarmut muss entschlossener bekämpft werden
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Weihnachten ist für arme Familien eher Fest der Sorge als der Freude
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VdK-Präsidentin Bentele: „Alle Kinder müssen mit den gleichen Chancen ins Leben starten“
Berlin, 22.12.2022. In Deutschland sind laut Studien etwa 2,8 Millionen Kinder von Armut betroffen. Das ist mehr als jedes fünfte Kind. Für viele Familien bedeutet Weihnachten damit keinen Anlass zur uneingeschränkten Freude, sondern noch mehr Sorgen über die hohen Kosten für Lebensmittel, Strom und Geschenke – falls Geschenke überhaupt möglich sind.
VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärte dazu:
„Für viele von Armut bedrohte oder betroffene Familien ist Weihnachten kein Fest der Freude, sondern eher der Sorge. Millionen von ihnen müssen jeden Euro zweimal umdrehen, können sich für ihre Kinder kein besonderes Weihnachtsessen oder irgendwelche Extras leisten. In den letzten Monaten ist die Inflationsrate explodiert. Die hohen Preise für Lebensmittel, Strom, Heizung und andere Dinge des täglichen Bedarfs belasten vor allem von Armut betroffene Familien sehr stark. Ein schönes Weihnachtsfest gestalten zu wollen, ist ein sehr verständlicher und auch völlig angemessener Wunsch. Jedes Kind hat eine schöne Kindheit und gleiche Chancen für die Zukunft verdient. Dazu gehört auch, dass Feste wie Weihnachten gefeiert werden können mit einem Baum, mit Geschenken und mit einem Weihnachtsessen.
Leider glauben noch immer manche Menschen, dass Armut selbstverschuldet ist und dass die Betroffenen sich einfach nicht genug anstrengen. Dass dies nicht stimmt, sehen wir an den Millionen Kindern, die in Armut leben: Armut ist vor allem ein strukturelles Problem, gegen das nicht entschlossen genug vorgegangen wird. Der Staat muss wesentlich mehr tun, um Kinderarmut aktiv zu bekämpfen. Es gibt eine Vielzahl an staatlichen Leistungen für Familien. Viele dieser Leistungen sind aber zu gering und einige kommen bei den Familien gar nicht erst an. Gegen Armut hilft Geld. Der VdK fordert, dass die Regierungskoalition nicht am falschen Ende spart, sondern die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellt, damit arme Kinder eine gute Lebensgrundlage haben und mit den gleichen Chancen ins Leben starten wie alle anderen auch. Dazu gehört auch endlich die Einführung einer Kindergrundsicherung, wie es im Koalitionsvertrag angekündigt ist. Wenn die wichtigsten Leistungen für Kinder zusammengefasst werden, wenn die ärmsten Kinder die meiste Unterstützung erhalten, dann wäre das eine echte Investition in die Zukunft, die sich auszahlt.“
Über den VdK:
Der Sozialverband VdK ist mit über 2,1 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands. Er setzt sich seit mehr als 70 Jahren erfolgreich für diejenigen ein, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Der Sozialverband VdK kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen und für faire Bezahlung, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit.
Der VdK bietet außerdem kompetente Sozialrechtsberatung und vertritt seine Mitglieder vor den Sozialgerichten. Die 13 Landesverbände sind mit ihren Geschäftsstellen bundesweit vor Ort präsent und organisieren Hilfe und Beratung, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Weitere Infos unter: www.vdk.de