Archiv für den Tag 12. Dezember 2022
Neue Abfahrtsanzeiger (Echtzeit) für den Busverkehr in Flensburg
Neue elektronische Fahrgastinformationsanzeiger am ZOB Flensburg und an wichtigen Umsteigehaltestellen
Flensburg. Das 25 Jahre alte Fahrgastinformationssystem am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Flensburg wurde pünktlich zur Weihnachtszeit ersetzt und auf die wichtigen Umsteigehaltestellen (Südermarkt, Bahnhof, Twedter Plack und St.-Jürgen-Platz) erweitert. Mit modernen, elektronischen Anzeigern werden die Fahrgäste in Echtzeit über die aktuellen, minutengenauen Abfahrten des Stadt- und Regionalverkehrs informiert. Die Anzeiger werden laufend aus der zentralen Datendrehscheibe des Verkehrsverbundes NAH.SH mit aktuellen Daten versorgt. Dadurch können auch geringe Verspätungen einzelner Busse sofort am Bussteig angezeigt werden. Die verbaute LED-Technik ist energiesparend und langlebig. Am ZOB gibt es zusätzliche großformatige Displays mit einer Übersicht über die nächsten Abfahrten an allen Bussteigen.
Oberbürgermeisterin Simone Lange berichtet glücklich: „Der Busverkehr spielt eine wichtige Rolle in der umweltfreundlichen Mobilität. Daher freut es mich umso mehr, dass wir mit den neuen Anzeigern den Service und die Qualität des ÖPNV in Flensburg weiter verbessern. Ein attraktiver ÖPNV ist auch ein Beitrag zum Klimaschutz.“
Das Echtzeitsystem wird als gemeinsames Projekt der Stadt Flensburg, des Technischen Betriebszentrum AöR und der Aktiv Bus Flensburg GmbH durchgeführt. Unterstützt werden die Beteiligten dabei vom Ingenieurbüro TP-Nord aus Kiel, welches u. a. die Ausschreibung begleitet und die Datenaufbereitung und –abstimmung durchgeführt hat. Aaron Radloff, Projektleiter vom Fachbereich Stadtentwicklung und Klimaschutz betont die gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. In der Ausschreibung hat sich das in Flensburg ansässige Unternehmen Dantronik durchgesetzt, welches bundesweit für verschiedene Verkehrsbetriebe, Verkehrsverbünde und Kommunen tätig ist. Der Geschäftsführer von Dantronik, Mathias Hartmann, ist stolz darauf, endlich auch wieder in der Heimatstadt die Kompetenz des Unternehmens zu beweisen: „Wir sind heute ein führender Anbieter in diesem ÖPNV-Markt und der ZOB Flensburg war einmal ein wichtiger Startpunkt für diese Entwicklung.“ Das Projekt wird zu 75% der förderfähigen Kosten aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein über den Nahverkehrsverbund NAH.SH unterstützt.
Barbara Hartten, technische Leiterin des TBZ Flensburg, führt aus: „Die alten Anzeiger am ZOB waren 25 Jahre im Einsatz und haben einen guten Dienst geleistet. Jetzt war es an der Zeit, die Anzeigen durch ein moderneres System zu ersetzen.“ Auch Manfred Schlotfeldt, der Verkehrsleiter bei Aktiv Bus, freut sich über das neue System. Er bekam von Busfahrer*innen und Fahrgästen schon viel Zuspruch: „Mit den Echtzeitanzeigern haben wir eine ganz neue Qualität der Informationen direkt an diesen Haltestellen und unsere Fahrgäste sehen komfortabel, wann der nächste Bus die Haltestelle erreichen wird.“ Die Anzeiger befinden sich nun im Testbetrieb. Nach und nach werden auch die Daten aus den Regionalverkehren in das System eingepflegt.
Übrigens: Seit vielen Jahren ist bereits an allen Haltestellen auf den Aushangfahrplänen der Aktiv Bus ein QR-Code abgedruckt. Einfach mit dem Smartphone gescannt, wird die Website www.abfahrt-flensburg.de aufgerufen, die wie die Anzeiger die aktuellen Abfahrten des Stadtverkehrs in Echtzeit auflistet. So wird das eigene Handy zum Abfahrtsanzeiger. Unter www.busradar-flensburg.de gibt es außerdem eine Karte von Flensburg, in der die Echtzeit-Positionen aller Busse des Stadtverkehres nachverfolgt werden können.
Lichterglanz und Sternenzauber – Offene KulturLücke am 4. Advent!
Sonntag 18. Dezember 2022, von 15 – 17 Uhr
KulturLücke e.V., Norderstraße 151, 24939 Flensburg
Liebe Freund*innen der KulturLücke!
Wir laden euch ein, gemeinsam mit uns in der KulturLücke vorweihnachtliche Gemütlichkeit zu erleben.
Es gibt zwei Bastelangebote für Kinder und (Groß-)Eltern, ein paar Leckereien und warme Getränke.
Kommt am 18.12.2022 vorbei zwischen 15 – 17 Uhr ohne Anmeldung und kostenfrei.
Wir freuen uns auf euch!
Jede Woche gestalten die Mitglieder der KulturLücke sowie Workshop-Teilnehmer*innen ein Advents-Fenster zur Einstimmung auf Weihnachten:
Das erste Fenster haben 7 Kinder in der Kinder-Kunst-Werkstatt am 30.11.2022 mit sogenannten ‚dicken Sternen‘ gestaltet.
Mehr Infos https://www.kulturluecke-fl.de/
Mühlengenuss: Benefizkonzert mit Engines am 17. Dezember in der Bergmühle
Samstag, 17. Dezember
20:00 bis 23:00 Uhr (Einlass 19 Uhr)
An der Bergmühle 7, 24939 Flensburg
Benefizkonzert „Engines“ ab 20:00 Uhr – Hutkonzert
Wer Lust auf knackige Rockmusik, gefühlvolle Balladen, Edelsteine aus der Popgeschichte und handgemachte Live-Mugge hat, ist bei der fünfköpfigen Kapelle Engines genau richtig. Gegründet einst im Newsroom des sh:z an der Fördestraße als reine Journaille-Band, gehören heute immerhin noch drei Journalisten der Gruppe an. Im Zentrum steht die charismatische Sängerin Antje Walther, die stil- und genresicher Songs von Alanis Morrisette und Edie Brickell, von Jefferson Airplane und Cranberries, von Sheryl Crow und Skunk Anansie interpretiert. Engines suchen sich ihr Repertoire überwiegend jenseits der Top-40-Strecke und abseits der Charts auf den B-Seiten der großen Hits. In der klassischen Besetzung mit zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Keyboards mixen sie einen ebenso eingängigen wie abwechslungsreichen Cocktail aus handverlesenen Songs der vergangenen 55 Jahre.
Besetzung:
Antje Walther (Vocals, Keyboards)
Tobias Fligge (Drums, Vocals)
Joachim Pohl (Bass)
Martin Unger (Guitar)
Patrick Warnke(Guitar)
Einlass 19 Uhr, für einen kleinen Imbiss und Getränke ist gesorgt.
Eine Platzreservierung ist nicht möglich.
Veranstalter: Verein zur Erhaltung der Bergmühle e.V.
Abrisswahn auf Kosten von Klima stoppen: Deutsche Umwelthilfe und Architects4Future fordern sofortiges Abrissmoratorium und Förderung von Bauen im Bestand

Sanierungsgebiet Hafen-Ost in Flensburg: Auch hier ist der großflächige Abriss zahlreicher Gebäude für den Neubau von Wohnungen und Büros am Wasser geplant.
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DUH veröffentlicht absurdeste Beispiele von Gebäudeabrissen, die Unmengen an Ressourcen und bezahlbaren Wohnraum vernichten und das Klima belasten
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Knapp 14.090 Gebäude werden jährlich in Deutschland abgerissen, die Dunkelziffer liegt deutlich höher
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DUH und A4F fordern Bauministerien der Länder auf: Bestandssanierung und Umbau von Gebäuden müssen gegenüber Ersatz- bzw. Neubau priorisiert und Gebäudeabrisse zur Ausnahme werden
Berlin, 12.12.2022: Jedes Jahr werden zehntausende Gebäude abgerissen und neu gebaut, statt sie zu sanieren. Das belastet Klima und Ressourcen enorm und vernichtet in vielen Fällen bezahlbaren Wohnraum. Angesichts der anhaltenden Abrisswut schlagen die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Architects4Future (A4F) Alarm: Anhand einer Auswahl von Negativbeispielen drohender und vollzogener Abrisse zeigen sie auf, wie diese klimaschädliche Praxis begünstigt wird. Gemeinsam mit AF4 fordert der Umwelt- und Verbraucherschutzverband von den Bauministerinnen und -ministern der Länder, in der Musterbauordnung und den Landesbauordnungen eine verpflichtende Abrissgenehmigung zu verankern, damit Klimaauswirkungen künftig geprüft werden und Gebäude nur abgerissen werden dürfen, wenn Abriss und Neubau tatsächlich ökologischer sind als die Sanierung. Bis dahin fordern die Verbände ein Abrissmoratorium.
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: „Das bestehende Gebäude ist immer das klimafreundlichste. Durch den derzeit herrschenden Abrisswahn gehen nicht nur wertvolle Ressourcen verloren, auch das Klima wird enorm belastet und dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum beseitigt. Die Bundesregierung schaut dabei tatenlos zu und fördert diese absurde Praxis auch noch. Was wir brauchen, ist ein Paradigmenwechsel hin zum Bauen im Bestand. Sanieren, Umbauen, Umnutzen und Erweitern müssen das neue Normal werden, der Abriss die Ausnahme. Dafür müssen bürokratische und rechtliche Hürden für Umbau und Umnutzung dringend erleichtert und finanzielle Anreize geschaffen werden. Die Bauministerinnen und -minister der Länder müssen jetzt handeln und eine Abrissgenehmigungspflicht für Gebäude in der Musterbauordnung und den Landesbauordnungen verankern. Solange dies nicht geschehen ist, müssen die Abrissbagger stillstehen. Wir brauchen ein sofortiges Abrissmoratorium!“
Nach aktuellem Baurecht gibt es in kaum einem Bundesland gesetzliche Vorgaben oder Bedingungen für Abrisse. Eigentümerinnen und Eigentümer können nach eigenem Ermessen über Abriss oder Sanierung entscheiden, ohne dass es einer unabhängigen und transparenten Prüfung über Umwelt- und Klimaauswirkungen bedarf. Hinzu kommen falsche finanzielle Anreize für den Neubau statt für Sanierung, Umnutzung und Umbau sowie der in der Öffentlichkeit bestehende Irrglaube, dass etwa Abriss und Neubau ökologischer seien als die Sanierung bestehender Gebäude. Um diese Lücke zu schließen, hat die DUH ein Papier mit den wichtigsten Fakten zu den negativen Effekten von Abriss und Neubau auf Klima, Umwelt und Ressourcen veröffentlicht.
Michael Wicke, A4F-Koordinator Bauen im Bestand: „Deutschland ist fertig gebaut. Teuer erkauft mit hohen Emissionen und immensem Einsatz von Energie und Ressourcen. Statt vorhandene Strukturen einzureißen und zu ersetzen, müssen wir mit unserem Bestand respektvoll und kreativ umgehen und ihn ökologisch, smart und wertschätzend weiterentwickeln. Bevor es zum Neubau kommt, gilt es alle Potentiale im Bestand zu nutzen: Umbau, Sanierung, Umnutzung, Leerstandsertüchtigung, Aufstockung und Teilausbau. Städte, Kommunen und allen voran der Bund müssen jetzt analysieren, welches Potential in ihrem Bestand steckt und dieses schnellstmöglich heben und effizient weiterschreiben. Dabei gilt es, die erworbenen Kenntnisse transparent als Open Source zu kommunizieren, damit alle am Bau Beteiligten mitmachen können. Um den Wandel zu beschleunigen, haben wir Vorschläge für eine Musterumbauordnung gemacht und den Ministerien der Länder sowie dem Bundesbauministerium vorgelegt. Ohne die Bauwende ist die notwendige Klima- und Ressourcenwende nicht zu schaffen.“
Hintergrund:
Allein im Jahr 2021 wurden laut Statistischem Bundesamt rund 14.090 Gebäude abgerissen – die Dunkelziffer liegt schätzungsweise deutlich höher. Pro Jahr produziert Deutschland pro Kopf rund 2,76 Tonnen Bauschutt, während der Verpackungsabfall bei 227,5 Kilogramm pro Person liegt. 10 Prozent der gesamten CO2-Emissionen Deutschlands entstehen alleine durch die Herstellung, Errichtung und Entsorgung von Gebäuden und Bauprodukten. Die DUH wirbt bereits seit längerem für eine Betrachtung des Gebäudes in allen Phasen des Lebenszyklus – Herstellung, Errichtung, Nutzung und Entsorgung – um alle CO2-Einsparpotentiale des Bau- und Gebäudesektors für das Erreichen der Klimaziele auszuschöpfen.
- Negativliste Gebäudeabrisse: https://l.duh.de/p221212
- Faktenpapier zu den negativen Effekten von Abriss und Neubau auf Klima, Umwelt und Ressourcen: https://l.duh.de/p221212
- Forderungspapier: Gebäudeabrisse vermeiden und Bauen im Bestand fördern: https://l.duh.de/p221212
Dazu ein Leserbrief von Claus Kühne:
Dem Verfall preisgegeben
Lieber Jörg,
zu dem durch Dich veröffentlichten Beitrag “ Abrisswahn auf Kosten von Klima stoppen“ eine kleine Ergänzung.
In Flensburg geht man anders vor, selbst stadteigene, denkmalgeschützte Gebäude überlässt man dem Verfall, siehe Anlage.
So verfallen nicht nur kulturelle Werte; die Akteure im Rathaus scheinen unfähig die Gebäude einer Nutzung zuzuführen.
Viele Grüße
Claus
Anlage:
Mahnwache am 17.12.2022 am Drohnen- und Tornadostandort Jagel

Drohnenstandort Jagel: Im nächsten Jahr sollen bewaffnungsfähige Drohnen vom Typ Heron TP, die Deutschland im Zuge einer Rüstungskooperation von Israel geleast hat, erstmals in Norddeutschland erprobt werden. Für die zweite Jahreshälfte 2023 ist ein Demonstrationsbetrieb auf dem Standort Jagel geplant.
Hiermit laden wir herzlich ein zur
67. Mahnwache am Drohnen- und Tornadostandort Jagel
am Sonnabend, 17.12 2022 ab 11.58 Uhr.
Wir haben in den letzten Monaten einige Mahnewachen an anderen Standorten durchgeführt, im November am Kranzfelder Hafen in Eckernförde, und wir haben dort beschlossen, Jagel ist wieder einmal dran:
Thema der Mahnwache in Jagel ist die Stationierung der bewaffneten Drohne Heron TP in Jagel, die Ausbildung der Soldat*innen an der Drohne und die damit verbundene Lärmbelästigung durch den Betrieb des Standortes.
Die Bestätigung der Anmeldung haben wir noch nicht erhalten, aber wir gehen davon aus, daß unser bewährtes Hygienekonzept wie bei den vorigen Mahnwachen akzeptiert wird. Bislang ist es bei unseren Mahnwachen nicht zu Infektionen gekommen und das muss auch so bleiben.
Der Treffpunkt ist in der untenstehenden Karte markiert.
Wir bitten um rege Beteiligung und Weiterverbreitung der Einladung.
Bundeswehr will bewaffnungsfähige Drohnen auf dem Standort Jagel bei Schleswig erproben
Bereits 2018 hatte der Bundestag die Nutzung der vom israelischen Rüstungskonzern IAI (Israel Aerospace Industries) entwickelten Heron-TP bei der Bundeswehr gebilligt – in einem Leasingmodell für gut eine Milliarde Euro über neun Jahre, allerdings für gerade mal fünf Exemplare. Nach langen politischen Auseinandersetzungen und Debatten hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages dann in seiner Sitzung am 6. April diesen Jahres die Mittel für die Bewaffnung dieser Drohnen freigegeben. Das bedeutet, dass zukünftig die Heron-TP-Drohnen der Bundeswehr mit speziellen Präzisionslenkflugkörpern ausgerüstet werden können. Insgesamt sind rund 150 Millionen Euro für Bewaffnung, Ausbildung des Personals und das Peripheriegerät vorgesehen. Dazu auch der Beitrag des Bundesverteidigungsministeriums vom 6.4.2022: Weg frei zur Bewaffnung der Drohne Heron TP mit Präzisionsmunition unter: https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bewaffnung-der-heron-tp-drohnen-mit-praezisionsmunition-5389376
Mitte 2023 sollen nun Übungen in Norddeutschland starten, die auch den Einsatz der Heron TP für die Landes- und Bündnisverteidigung vorsehen – einschließlich des Inlands. Das meldete die Süddeutsche Zeitung am 11. Oktober: „Die Bundeswehr bereitet den Einsatz ihrer bewaffnungsfähigen Drohnen auch über Deutschland vor. Im nächsten Jahr sollen unbemannte Flugzeuge vom Typ Heron TP, die Deutschland im Zuge einer Rüstungskooperation von Israel geleast hat, erstmals in Norddeutschland erprobt werden. ‚Für die zweite Jahreshälfte 2023 ist ein Demonstrationsbetrieb auf dem Standort Jagel geplant‘, bestätigte das Verteidigungsministerium auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung. […] Ziel des Erprobungsbetriebes sei es, nachzuweisen, dass die Heron TP „grundsätzlich in Deutschland verwendbar ist‘, teilte das Ministerium mit.“ (Quelle: IMI-aktuell bezugnehmend auch auf jw)
Ursprünglich nur für Auslandseinsatz vorgesehen
Und in einer weiteren Meldung des NDR vom 12.10.2022 bestätigte eine Sprecherin der Verteidigungsministeriums, dass die Bundeswehr damit die Grundlagen schaffen will, diese Drohnen künftig auch für Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung nutzen zu können. Sie betonte, dass es sich hierbei um einen ersten Schritt handeln würde. Ursprünglich wären die Drohnen nur für den Auslandseinsatz vorgesehen und hätten in Deutschland gar nicht fliegen sollen, so der frühere Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, in der Süddeutschen Zeitung. In bis zu 20 Kilometern Höhe hatte der bisher einzige offizielle Versuchsflug der Eurohawk-Drohne über Deutschland 2013 stattgefunden – weit oberhalb der Linienmaschinen, erinnert sich Bartels. Konflikte mit der zivilen Luftfahrt galten bisher als Haupthindernis für einen Einsatz der Drohnen über Deutschland.
Separater Luftraum geplant
Für den Demonstrationsbetrieb der Heron-TP in Jagel soll daher ein separater Luftraum eingerichtet werden, der für die zivile Luftfahrt gesperrt wäre.
Technische Details
Seit 2010 least die Bundeswehr ebenfalls Drohnen des israelischen Typs Heron 1 und nutzt diese im afrikanischen Mali, zuvor in Afghanistan. Das neuere Modell Heron TP, von dem fünf Stück seit dem Frühjahr der Bundeswehr zur Verfügung stehen, ist fast so groß wie ein Kampfflugzeug. Die Heron TP ist für mittlere Flughöhen und lange Flugzeiten (Medium Altitude – Long Endurance, MALE) ausgelegt. Die Drohne hat eine Länge von 14 Metern, eine Spannweite von 26 Metern, ein Triebwerk mit 1.200 PS, ein Gewicht von rund fünf Tonnen und hochauflösende Kameras an Bord. Die Übertragung der gewonnenen Bilddaten erfolgt in Echtzeit. Das allwetterfähige Fluggerät wird vorrangig zur Aufklärung eingesetzt, kann aber auch mit speziell für das System entwickelten Lenkflugkörpern und Luft-Boden-Raketen bestückt werden. Die Drohne wird über eine Satellitenverbindung gesteuert und vom israelischen Hersteller Israel Aerospace Industries (IAI) gebaut.

IAI Heron TP auf der ILA 2018 – Foto: Matti Blume – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=68602317
Technische Daten in Kürze:
Länge: 14 Meter
Spannweite: 26 Meter
Antrieb: Turboprop-Triebwerk mit 1.200 PS
Geschwindigkeit: max. 407 km/h
Nutzlastgewicht: max. 2,7 t
Abfluggewicht: max. 5,4 t
Flugzeit: bis zu 30 Stunden
Flughöhe: max. 13.700 Meter
Mehr technische und System-Infos auch auf der Herstellerseite: https://www.iai.co.il/p/heron-tp
Unser Kommentar:
Was da „Separater Luftraum“ genannt ist heißt: der Luftraum über und um Jagel herum wird für zivile Zwecke gesperrt.
Bereits 2016 hatten wir in http://pdf.bundeswehrabschaffen.de/broschueren/Geheime_Kriege.pdf darauf hingewiesen, daß Drohnen ohne Kollisionsschutz im deutschen Luftraum gar nicht zugelassen werden können. Wir hatten es damals am Beispiel der Triton ausgeführt, aber das gilt jetzt genauso für die Heron TP:
„Die Zulassung will die Bundeswehr gar nicht mehr haben, es reicht ihr eine sogenannte ‚Ausnahmegenehmigung‘. Dafür werden die Kriterien so weit gesenkt, daß es reicht, wenn der zivile Luftraum einfach weiträumig zum Sperrgebiet erklärt wird. Der zivile Flugverkehr muß weichen, denn die Drohnen haben Vorfahrt.
Und dafür ist Jagel der ideale Standort: Die Gegend um Jagel ist strukturschwach und relativ dünn besiedelt. Zivile Großflughäfen wie Billund oder Fuhlsbüttel sind je über 100 km entfernt. Regionale Flughäfen gibt es in Kiel-Holtenau, Flensburg-Schäferhaus und Sønderborg, die sind wohl zu unbedeutend und deren Flugzeuge werden zu Umwegen genötigt. Bislang ist von dort kein Widerstand gegen die Drohnenpläne in Jagel erfolgt.“

Anfahrt zum Fliegerhorst Jagel
Machen Sie mit bei Aktionen gegen Kriegsbeteiligung und Aufrüstung der Bundeswehr:
Militär löst keine Probleme, denn im Krieg gibt es nur Verlierer: Menschen, die ihr Leben und ihre Gesundheit verlieren, deren Lebensgrundlagen und Existenzen zerstört werden, dazu gehören auch die Soldat*innen. Auch wenn die Kriege längst vorbei sind, leiden die Menschen immer noch an den Folgen wie Verelendung und politische Instabilität. Kriege sind keine Naturkatastrophen. Kriege werden von Menschen vorbereitet, organisiert und Menschen stellen sich für Kriegshandlungen zur Verfügung. Daher kann Krieg und Militär auch durch Menschen beendet und abgeschafft werden.
Seit über sechs Jahren treffen sich deshalb Menschen aus der Region etwa monatlich am Fliegerhorst Jagel, um gegen die Aufrüstung der Bundeswehr mit Cyberkrieg, Drohnen und Elektronischer Kampfführung mit unterschiedlichen Aktionen zu protestieren. Das Geschwader ist dadurch als todbringende Bundeswehreinheit bekannt geworden.
Infos über gelaufene und zukünftige Aktionen gibt es unter jagel.bundeswehrabschaffen.de
Veranstalterin:
Deutsche Friedensgesellschaft –
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
DFG-VK Gruppe Flensburg
v.i.S.d.P.: Siglinde & Ralf Cüppers, Mühlenholz 28a, 24943 Flensburg.
Email: flensburg@bundeswehrabschaffen.de
Winterwerft 2022 – Kunsthandwerk im Robbe&Berking Museum Flensburg
Bis 29. Januar 2023:
Manuelle Kunstfertigkeit und gestalterische Virtuosität im Robbe & Berking Museum Harniskai 13, Flensburg
Auch in diesem Jahr präsentieren 35 Künstler und Künstlerinnen feinstes Handwerk in der großen Ausstellungshalle des Robbe & Berking Museums.
Silber, Gold und Edelsteine, Holz, Glas und Papier, Porzellan und Ton, Wolle, Seide, Leinen und selbst Kakao sind nur einige der hochwertigen Materialien, die ausgewählte KünstlerInnen in ihren Werken zu Schmuck, Gefäßen, Kissen, Möbeln, Mobilés ,Pralinen u.v.m. verarbeitet haben und die nun bis Ende Januar in Flensburg präsentiert und verkauft werden.
An den vier Adventswochenenden gibt es für alle KünstlerInnen und BesucherInnen dazu heißen Punsch und Kaffee und Kuchen.
Öffnungszeiten
Dienstags – Sonntags
11:00 – 17:00
am 24./25.12. und 31.12/1.1.
geschlossen
Eintritt
5 Euro / ermäßigt 3€
Mehr auch unter: https://classic-yachts.com/winterwerft-2022/