Archiv für den Tag 15. November 2022
Aktion „Mit Abstand am besten“ und Politik im Gehen
Jeweils am 16. und 17. November in der Flensburger Innenstadt
„Du bist mit Abstand am besten“ – diese Anerkennung an Fahrradfahrende klingt wie Öl auf die Fahrradkette. Ein gehendes Plakat und ein gehender Pylon tragen diese Botschaft auffällig in die Flensburger Innenstadt und auf von Radfahrenden benutzte Wege.
Am Donnerstag, den 17. November 2022 zwischen 7 Uhr und 15 Uhr ist die ungewöhnliche Aktion zu beobachten und wird zahlreiche schmunzelnde Gesichter ernten. Der Fachverband Fußverkehr FUSS e. V. verknüpft seine augenzwinkernde Aktion mit einer klaren Aufforderung: Das plakative Lob gilt eben nur dann, wenn von den Fahrradfahrenden stets reichlich Abstand zu den Fußgänger*innen eingehalten wird. Ganz so, wie die Radfahrenden mit Recht den nötigen Sicherheitsabstand von überholenden Autos einfordern.
Die Aktion ist Teil des Projekts „Gut gehen lassen“, das vom Bundesumweltministerium (BMUV) und vom Umweltbundesamt gefördert wird. Bei einem ebenfalls im Rahmen dieses Projekts in Flensburg durchgeführten Workshops zur Fußverkehrsförderung wurden vielfach problematische Situationen in der Innenstadt beschrieben, wo Radfahrende und Gehende sich häufig gefährlich nahekommen. Manchmal ist dies dem achtlosen Verhalten der Radfahrenden geschuldet, häufig sind aber auch gemeinsame Rad-/Fußwege oder die Warteflächen an Kreuzungen derart schmal, dass ein ausreichender Abstand kaum möglich ist. An solchen Engstellen ist der tagtägliche Konflikt gewissermaßen in Beton gegossen. Auch darauf macht FUSS e.V. mit seiner Aktion aufmerksam. Die enorme Zunahme an E-Bikes hat mit deren höheren Fahrgeschwindigkeiten zur weiteren Verschärfung der Problematik geführt.
Tags zuvor, am 16. November 2022, bringt FUSS e.V. die Fraktionen der Ratsversammlung auf den Gehweg. Treffpunkt ist um 16 Uhr an der Kreuzung Süderhofenden / Angelburger Straße. Besprochen und diskutiert werden soll bei dem sogenannten „Parteiengespräch auf dem Gehweg“, wie der Fußverkehr in Flensburg in den kommenden Jahren sicherer und attraktiver gestaltet werden kann. Bürger*innen sind eingeladen, den Spaziergang zu begleiten und am Schluss ihre Fragen die politischen Vertreter*innen zu richten.
Mit den insgesamt gesammelten Hinweisen und Analysen wird FUSS e. V. mehrere Verbesserungsvorschläge erarbeiten und in Form eines Maßnahmenkatalogs im kommenden Frühjahr an die Stadtverwaltung und die Kommunalpolitik übergeben.
Infos zum Projekt unter: www.fuss-ev.de und www.fussverkehrsstrategie.de
„Über den Tellerrand“
EUF-Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Johannsen wird für bundesweit einmaliges Projekt ausgezeichnet
Flensburg, 15.11. 2022. Ulrike Johannsen, Professorin für Ernährung, Gesundheit und Konsum der Europa-Universität Flensburg, wird mit dem diesjährigen Volker-Pudel-Preis für wissenschaftliche und journalistische Arbeiten sowie Projekte aus dem Bereich der zukunftsorientierten Ernährung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird am 22. März vergeben.
Zur Begründung nannte das Kuratorium der Stiftung Johannsens Engagement für die Entwicklung von Ernährungskompetenzen. Zusammen mit dem Bundeszentrum für Ernährung und ihrem Team von der Europa-Universität Flensburg entwickelte und evaluierte Professor Dr. Johannsen eine sogenannte Spielebox unter dem Namen „Aufgetischt! – Spielend Deutsch lernen mit dem Thema Essen und Trinken“.

Ulrike Johannsen, Professorin für Ernährung, Gesundheit und Konsum der Europa-Universität Flensburg. (EUF)
Mit diesem Projekt wurde ein bundesweit bisher einmaliges und außergewöhnliches sozialpädagogisches Medium zur Ernährungsbildung von höchstem gesellschaftlichem Wert geschaffen und umgesetzt. Der Spielebox „Aufgetischt“ gelingt es, insbesondere jungen Migrant*innen im Rahmen von schulischen und außerschulischen Maßnahmen auf spielerische Weise Ernährungs- und Gesundheitskompetenzen zu vermitteln. Dies bestätigen auch die evidenzbasierten Evaluationsergebnisse, welche eindrucksvoll dokumentieren, dass die Umsetzung des Projektes annähernd 110.000 Menschen mit Migrationshintergrund erreicht hat. Die erhobenen Daten sind wertvoll für zukünftige Präventionsarbeit und ernährungspädagogische Forschung.
Ulrike Johannsen freut sich über diese Würdigung ihrer wissenschaftlichen Arbeit: „Es liegt mir am Herzen, wissenschaftliche Erkenntnisse einer gesunden und nachhaltigen Ernährung weiterzuentwickeln sowie diese gemeinsam mit Akteur*innen motivierend und kreativ zu gestalten. Ferner möchte ich zur Vertiefung und zur Diskussion ‚über den Tellerrand hinaus‘ anregen“, erklärte sie anlässlich der Auszeichnung.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Stiftung wird der Preis in diesem Jahr zweimal vergeben. Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Göttinger Ökotrophologin Anja Köchermann, die ein ganzheitliches Konzept für kommunale Kita- und Schulverpflegung aus einer Hand entwickelt und umgesetzt hat.
„Ernährungsbildung und zukunftsorientierte Ernährung sind uns seit jeher ein großes Anliegen, deshalb haben wir uns zum 25-jährigen Jubiläum der Heinz Lohmann Stiftung auch entschieden den Volker-Pudel-Preis gleich zweimal zu vergeben. Die beiden prämierten Projekte leisten einen großen Beitrag zur zukunftsorientierten Ernährung und sind gerade in den aktuellen Zeiten zudem von gesellschaftlicher Relevanz. Ich möchte sowohl Anja Köchermann als auch Prof. Dr. Ulrike Johannsen an dieser Stelle meinen größten Respekt für ihre Arbeit aussprechen und ganz herzlich zum Erhalt des Volker-Pudel-Preises gratulieren!“, sagt Dr. Reinhard Grandke, Kuratoriumsvorsitzender der Heinz Lohmann Stiftung.
Dezentraler Aktionstag für Frieden und ein gutes Leben für alle am 19. November 2022
Aufruf zum dezentralen Aktionstag für Frieden und ein gutes Leben für alle am 19. November 2022
Am 24. Februar 2022 begann die Invasion russischer Truppen in die Ukraine. Der Angriffskrieg hat zu zehntausenden Toten, hunderttausenden Verletzten und Millionen Geflüchteten geführt. Durch den militärischen Konflikt, der bereits 2014 begann, wurden zudem unzählige Gebäude und öffentliche Einrichtungen zerstört, Lebensmittel vernichtet und deren Anbau unmöglich gemacht.
Die deutsche Regierung hat als Reaktion auf die neuerliche russische Aggression wenige Tage nach Beginn der Angriffe ein 100 Milliarden Euro umfassendes Aufrüstungsprogramm für die Bundeswehr angekündigt. Dieses wurde mittlerweile per Grundgesetzänderung beschlossen. Mit jährlichen Ausgaben von 2% des Bruttoinlandsprodukts hätte Deutschland bald nominal den drittgrößten Militäretat der Welt – nach den USA und China.
Aufrüstung und Krieg lehnen wir ab
Diese Politik lehnen wir ab! Die Waffen müssen schweigen: Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand mit einem Rückzug des russischen Militärs aus der Ukraine. Es braucht Friedensverhandlungen: Wir fordern von der Bundesregierung, aktiv an einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu arbeiten.
Kriege und bewaffnete Konflikte – wie beispielsweise auch die völkerrechtswidrigen Angriffe der Türkei auf kurdische Gebiete oder Aserbaidschans auf Armenien – verursachen weltweit unsägliches Leid. Wir fordern den Schutz von Menschen, die vor Kriegen fliehen, die Aufnahme von Militärdienstentzieher*innen, Kriegsdienstverweigerer*innen sowie Deserteur*innen und die Aufarbeitung von Völkerrechtsverbrechen.
Die aktuelle Rüstungsspirale, an der viele Staaten der Welt, darunter Deutschland, beteiligt sind, muss zum Wohle aller Menschen gestoppt werden. Denn jeder Euro, Dollar oder Rubel, der ins Militär fließt, fehlt im Kampf gegen globale Menschheitsprobleme wie die Klimakrise, Armut oder die Corona-Pandemie.
Die Klimakrise schreitet ungebremst voran – hierzulande bekam man die Folgen im vergangenen Dürre-Sommer deutlich zu spüren. Alle verfügbaren Ressourcen müssen deshalb für die Eindämmung des Klimawandels und dessen Folgen aufgewendet werden. Die Klimakrise, die Corona-Pandemie und die Folgen des Krieges in der Ukraine führen dazu, dass immer mehr Menschen unter die Armutsgrenze fallen – die gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie machen auch den Menschen in Deutschland das Leben schwer. Mit militärischen Mitteln lässt sich keines dieser Probleme lösen.
Werdet aktiv für eine friedlichere Welt
Wir wollen eine Welt, in der alle Menschen frei und sicher leben können. Wir rufen deshalb am Samstag, dem 19. November 2022, zu gewaltfreien und bunten Protesten gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und das Aufrüstungsprogramm auf.
Organisiert werden sollen dafür Aktionen und Proteste an den Orten, an denen über Aufrüstung und Kriege entschieden wird – zum Beispiel vor Regierungsgebäuden und den Büros der regierenden Parteien. In Innenstädten, vor den Fabriken der Rüstungsindustrie und vor Militäreinrichtungen soll unsere Wut und Empörung über die Profiteur*innen und Verantwortlichen des Krieges sichtbar und hörbar werden. Werdet aktiv am 19. November gegen Aufrüstung und Krieg und für Frieden und ein gutes Leben für alle!
Wer wir sind
Wir sind ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen, stehen für Menschenrechte ein und sind solidarisch mit allen Menschen, die sich gegen Krieg einsetzen.
Für Menschen und Gruppen aus dem nationalistischen und antidemokratischen Spektrum ist auf unseren Aktionen kein Platz. Ebenso erteilen wir Menschen und Gruppen, die wissenschaftsfeindlich sind, die Journalist*innen angreifen, sowie Menschen und Gruppen, die Verschwörungsmythen anhängen und/oder Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder andere diskriminierende Botschaften verbreiten, eine Absage.
Aufrufende Organisationen

Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden | attac | Bund für Soziale Verteidigung | Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen | Naturfreunde Deutschlands | Netzwerk Friedenskooperative | Frauennetzwerk für Frieden | Ohne Rüstung Leben | Omas gegen Rechts München | Rheinmetall entwaffnen | Rostocker Friedensbündnis | VVN-BdA
Stand: 19. Oktober 2022
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Aufruf auf Englisch Weiterleiten
Mehr Infos auch auf: https://stoppt-das-toeten.dfg-vk.de/
flurgespräche: Energiekrise – was nun? am 23. November im Gewerkschaftshaus 12 Uhr bis 14 Uhr
Liebe Kolleg*innen,
endlich wieder flurgespräche…
für Raum zum Kennenlernen und gemeinsamen Austausch über aktuelle Themen, aber ohne starre Veranstaltungsstrukturen.
Das erste Thema bewegt uns alle: Wie entwickeln sich die Energiekosten vor dem Hintergrund der aktuellen Verknappung von Gas und Öl seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine? Welche langfristigen Lösungen sind denkbar und erforderlich? Wie können zusätzliche Armutsentwicklungen und soziale Härten nachhaltig bekämpft werden? Das sind nur einige Fragen einer breiten gesellschaftlichen Problemlage.
Für Kurzbeiträge hierzu stehen Dr. Dirk Wernicke, Stadtwerke Flensburg, Tom Janneck, Verbraucherschutz SH und Florian Matz, Mieterverein Flensburg zur Verfügung. Danach besteht bei einem Imbiss Gelegenheit zu Gesprächen und Austausch.
Wir freuen uns auf Sie und Euch!
Um Anmeldung wird gebeten, unter flensburg@dgb.de oder Telefon: 0461°1444010.
Diese Veranstaltung berechtigt eine Freistellung nach § 37(2) BetrVG und nach § 37(2) MBG Schl-H..
V.i.S d.P. Stadtverband Flensburg im DGB S-H Nordwest, Große Str. 21-23, 24937 Flensburg.
Herzliche Grüße
Susanne Jankowski-Hansen
DGB Region S-H Nordwest
Große Str. 21-23
24937 Flensburg
Tel.: 0461 14 44 010