Archiv für den Tag 12. September 2022
Für ein zukunftsfähige und sozial gerechte Stadt
Gemeinsame Vortragsreihe von Europa-Universität und Stadt Flensburg vom 13. September bis 30. November
Flensburg. Die Folgen des Klimawandels und der Energieknappheit machen deutlich: Das Leben in Städten wird sich verändern. Hitze, Trockenheit und Starkregenereignisse nehmen zu, Energie- und Lebenshaltungskosten steigen. Alle Menschen bekommen die Auswirkungen der Krisen zu spüren. Besonders allerdings leiden die, die arm sind. Sie können den Krisen am wenigsten entgegensetzen. Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von Europa-Universität und Stadt Flensburg beschäftigt sich daher mit der Frage, wie Städte sich zukunftsfähig und sozial gerecht entwickeln können.
„Wir haben Menschen eingeladen, die zu dieser Frage Analysen, Konzepte und Praxisbeispiele zur Diskussion stellen“, erklärt Dr. Michaela Christ von der Europa-Universität Flensburg.
Vom 13. September bis zum 30. November sprechen hochkarätige Experten aus Deutschland zu verschiedenen Themengebieten der nachhaltigen Stadtentwicklung. Den Auftakt macht Matthias Nagel, Geschäftsführer des Deutschen Erbbaurechtsverbandes der erläutern wird, was es bedeutet, wenn eine Stadt ihre Grundstücke nicht mehr verkauft, sondern nur noch verpachtet. Für Bürgermeister und Stadtkämmerer Henning Brüggemann ein immens wichtiges Thema. Er betont: „Die Verfügbarkeit von Fläche ist der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Stadtentwicklung. Das Erbbaurecht sichert über Generationen hinaus kommunale Handlungsspielräume und wird deshalb in der Zukunft eine bedeutende Rolle bei der Vergabe von städtischen Grundstücken einnehmen.“
Weiter geht es mit Lena Bruns und Hans Mönnighoff, die ein einzigartiges Bauprojekt in Hannover vorstellen, bei dem zu gelingen scheint, was vielerorts nur angestrebt wird: bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum zu schaffen. Mit Wegen aus der Autoabhängigkeit beschäftigt sich der Vortrag von Vera Howe, Ökonomin an der Uni Duisburg-Essen, denn der Verkehrssektor ist besonders belastend für die Umwelt. Gleichzeit kann hier mit einzelnen Maßnahmen sehr viel in Bezug auf soziale Teilhabe bewegt werden, wie das 9-Euro-Ticket auch in Flensburg eindrücklich gezeigt hat.
Soziologin Christ: „In der Reihe präsentieren Menschen aus unterschiedlichen Bereichen ihre Perspektiven und geben Einblick in ihre Praxiserfahrungen. Wissenschaftler*innen kommen genauso zu Wort, wie Akteur*innen aus der kommunalen Praxis, Aktivist*innen und Gestalter*innen. In Flensburg wird bereits lebhaft zu unterschiedlichen Fragen der Stadtentwicklung diskutiert, sei es die Finanzierung des ÖPNV, die Entwicklung des Sanierungsgebiet Hafen-Ost oder die künftige Energieversorgung. Mit der Reihe wollen wir dazu beitragen, diese Diskussionen zu stärken und zu unterstützen. Denn die Stadt kann doch gemeinsame Gespräche über unterschiedliche Interessen und Lösungsvorschläge nur krisenfester werden.“
Alle Informationen zu den Vorträgen, der Programmübersicht mit Terminen hier: https://www.uni-flensburg.de/nec/nec-news/news/veranstaltungsreihe-stadt-nachhaltig-gestalten
Sprechstunden der Behindertenbeauftragten am 20. und 26. September im Rathaus
Flensburg. Auch Im September bieten die Behindertenbeauftragten Sprechstunden an:
20.09. von 16:30 bis 17:30 Uhr – Tim Jäger, Stellv. Behindertenbeauftragter
26.09.: 16:00-17:00Uhr – Christian Eckert, Beauftragter für Menschen mit Behinderung
Das Büro ist zu den Sprechstunden bitte mit einer medizinischen oder FFP-Maske zu betreten. Bei möglicher Nichteinhaltung bitte vorzugsweise per Mail behindertenbeauftragter@flensburg.de oder per Telefon Kontakt aufnehmen.
Zu den Sprechzeiten ist auch die telefonische Erreichbarkeit unter 851085 gewährleistet.
Protestkundgebung „Genug ist genug“ am 17.09. um 12:05 Uhr Europaplatz in Kiel
Genug ist genug!
Die Mehrheit entlasten. Profiteure zur Kasse.
Kundgebung Samstag, 17.9., fünf nach zwölf.
Europaplatz, Kiel.
Bereits in der Corona-Krise haben sich Reiche und Konzerne die Taschen voll gemacht. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich diese Tendenz beschleunigt: Einige Wenige machen riesige Profite, während immer mehr Menschen in die Armut abrutschen, kaum noch Strom, Gas, Nahrung oder Miete bezahlen können. Wir wollen das nicht länger hinnehmen. Es reicht! Wir protestieren für eine Politik, die die Mehrheit entlastet und die Profiteure von Krieg und Krise belastet.
Wir fordern:
– Weg mit der Gasumlage.
– Einführung einer Übergewinnsteuer, um die Extra-Profite abzuschöpfen.
– Einführung einer Vermögenssteuer, um diejenigen in die Verantwortung zu nehmen, die es sich leisten können.
– Ein Preisdeckel für Strom und Gas, wie es ihn bereits in vielen europäischen Staaten gibt: ein günstiges Grundkontingent, alles was drüber ist, wird teurer.
– Hartz IV, Grundsicherung und Mindestlöhne erhöhen. Haushalte mit wenig Geld entlasten. Energiegeld auch für Studierende und Rentner*innen.
– Wohnen ist Menschenrecht und muss bezahlbar bleiben. Niemand darf durch steigende Mieten, Nahrungs- oder Energiekosten die Wohnung verlieren.
– 9-Euro-Ticket verlängern, Bus & Bahn ausbauen, fossile Subventionen abbauen.
– Turbo bei Energie-, Wärme- und Verkehrswende: 100-Milliarden-Sofortprogramm für gerechten Klimaschutz.
Es rufen auf (Wird laufend ergänzt!):
#IchBinArmutsbetroffen Kiel, Fridays for Future Kiel, Groschendreher, Die Linke. Kiel, linksjugend.solid Kiel, Die Piraten SH, sdaj Kiel, SJD – Die Falken SH, Seebrücke Kiel, TKKG – Turboklimakampfgruppe, Wer hat der gibt Kiel.
Hinweis:
Wir lassen uns nicht spalten. Wir stehen ein für eine solidarische Gesellschaft. Jede Form von Rassismus, Faschismus, Antisemitismus, Menschenfeindlichkeit lehnen wir ab und machen von unserem Recht als Veranstalter Gebrauch.
Veranstaltung von armutsbetroffen
Flensburger Professorin berichtet am 15.09. von der Entdeckung des Higgs-Teilchens
Die Flensburger Physikerin Anja Vest war bei der Entdeckung des Higgs-Teilchens dabei. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums hält sie am 15. September in der Hochschule Flensburg einen öffentlichen Vortrag.
Das Higgs-Teilchen gehört zum Standardmodell der Elementarteilchen – und es war lange Zeit nur theoretisch vorhanden. Bis es vor zehn Jahren am CERN, dem Europäischen Forschungszentrum bei Genf, nachgewiesen wurde. „Damit hatte man den Beweis für den Mechanismus im Universum, der erklärt, warum Teilchen über Masse verfügen“, sagt Anja Vest. Die Professorin für Experimentalphysik an der Hochschule Flensburg war 2012 dabei, als das Higgs-Teilchen entdeckt wurde.
In einem Vortrag am Donnerstag, 15. September, berichtet Anja Vest ab 18:30 Uhr im Hauptgebäude, Hörsaal H14, von dieser Zeit. Aufregend und arbeitsintensiv sei es gewesen, als sie sechs Jahre, zwischen 2009 und 2015, als Mitglied der ATLAS-Kollaboration gearbeitet hatte, zwei Jahre davon direkt vor Ort am CERN. ATLAS ist ein Teilchendetektor am Large Haron Collider (LHC) am CERN unter anderem zum Nachweis des Higgs-Teilchens.
Über das Higgs-Teilchen, seine Entdeckung und wie es sonst am CERN aussah, erzählt Anja Vest in ihrem physikalischen Erlebnisbericht. Gäste sind willkommen.
Mehr Infos zu Anja Vest: https://hs-flensburg.de/hochschule/personen/vest
Vom 14. SH-Solarcup zu den Deutschen Meisterschaften
„Solamborghini“ und „Hohes C“ wollen den Pokal nach Schleswig-Holstein holen.
Schleswig-Holsteins beste Solarfahrzeug-Tüftler zwischen 10 und 21 Jahren starten am 24. September beim SolarMobil Deutschland in Dortmund
Pokalfinale in Dortmund – ist das neu? Was Berlin für die Fussballfans ist, könnte Dortmund für Deutschlands Solar-Tüftler werden: am 24. September werden gleich 30 Teams mit ihren Fans erneut nach Dortmund pilgern, um beim Rennen des Jahres nicht die Nase, sondern die Stoßstange vorn zu haben und den Pokal für den schnellsten Lichtflitzer-Selbstbau in ihrer Altersklasse zu ergattern. Kleine Solarfahrzeuge in Ultraleichtbauweise und in der Kreativklasse wurden im Frühjahr von hunderten Kindern und Jugendlichen in zahlreichen Regionalwettbewerben getestet. Die Erstplatzierten messen sich nun bei den Deutschen Meisterschaften.
Gleich mehrere Teams aus Schleswig-Holstein qualifizierten sich im Juni bei den Landesmeisterschaften der Solarautobauer in Glücksburg, wo das Zentrum für nachhaltige Entwicklung, artefact, schon seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche durch Projekttage an zukunftsfähige Handlungsfelder und Berufe heranführt und seit 14 Jahren zum Landes-Solarcup einlädt.
Zum erstenmal sind die beiden schnellsten Ultraleicht-Teams aus Schleswig-Holstein in der Altersklasse bis 14 Jahre beim Deutschland-Finale in Dortmund am Start. Erst im Wiederholungslauf hatte sich beim SH-Solarcup der von Erik Steinbrenner und Leonie Englisch aus Schenefeld gebaute Lichtflitzer “Solar light“ gegen den Solamborghini von Willy Schmeling und Johann Engelke aus Dänischenhagen durchgesetzt.
Mit ihren Leichtkarton-Karosserien hatten sie zuvor sogar die amtierenden deutschen Vizemeister Lasse Mielke und Jon Gottschlich aus Glücksburg hinter sich gelassen, die mit ihrer Rennpappe „Hohes C“ über eine wildcard doch noch mit nach Dortmund kommen. Durch weitere Gewichtsoptimierungen und Anpassung der Verschaltung an unterschiedliche Lichtverhältnisse rechnen sich die letztjährigen Finalisten Außenseiterchancen aus.
In der Startklasse bis 21 Jahre treten Anton Wellnitz und Jasper von Spreckelsen aus Freienwill bei Flensburg an, die schon seit mehreren Jahren zu den Spitzenteams im hohen Norden zählen und ihre „Watt-Sun“ mit dem Drei-D-Drucker bauten.
Erstmals dabei auf Bundesebene ist Emil Gesang aus Glücksburg, der erst im Frühjahr von den Solarbooten in die neue Solar-E-Klasse wechselte: „sein „Zeitreisser“ soll mit einer Solarladung auf dem Rund-Parcours eine größere Reichweite abliefern als die landesweite Konkurrenz. „Egal wie unsere Teams abschneiden – die Teilnahme am SolarMobilDeutschland ist immer eine tolle Erfahrung und sicher eine Motivation für sie und andere Kinder und Jugendliche, mal das smartphone gegen einen Schraubendreher zu tauschen , um herauszufinden, wie cool es ist, selber handfeste Erfolgserlebnisse mit seiner eigenen kleinen Energiewende zu schaffen.“ meint dazu Werner Kiwitt, der als Schleswig-Holstein-Koordinator wieder die Nord-Teams nach Dortmund begleitet. „So einige Teilnehmer haben dadurch ihren zukünftigen Beruf entdeckt – und wir brauchen noch ganz viele Elektriker und Ingenieurinnen. “