Archiv für den Tag 1. August 2022
Stadtführung: „Auf den Spuren der jüdischen Vergangenheit und Gegenwart in Flensburg“ am 10. August
Eine Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen Wochen
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Mittwoch, 10.08.2022, 10.00 Uhr
Treffpunkt: Eckener Haus, Norder Str. 8
Man lernt die jüdischen Stätten kennen und entdeckt dabei die Stadt von einer anderen Seite.
Anmeldung unter: jgflensburg@gmail.com bis zum 08.08.2022
Wie jedes Jahr findet die Veranstaltungsreihe der Interkulturellen Wochen vom 10.08. bis 23.10.2022 in Flensburg statt. Insgesamt sind 8 Veranstaltungen geplant, zu denen alle Interessierten herzlich willkommen sind. Höhepunkt der Veranstaltungsreihe bildet das „Fest der Kulturen“, das mit jeder Menge Tanz, Musik und Gesang stattfindet. In diesem Jahr wird openair am Samstag, 13. August, 14-18 Uhr im Flensburger Galwik-Park, Werfstr. 40, gefeiert. Aus Umweltschutzgründen wird darum gebeten, dass man sein eigenes Mehrweg-Geschirr mitbringt.
Folgende organisatorische Punkte sind dieses Jahr zu beachten:
Bei einzelnen Veranstaltungen muss eine Anmeldung erfolgen.
Mehr dazu und weitere Infos im Flyer zum Download
Hier eine Übersicht der weiteren Veranstaltungen:
Samstag, 13.08.2021, 14.00 bis 18.00 Uhr
Fest der Kulturen
Das Fest ist der Höhepunkt der Interkulturellen Wochen mit kulinarischen Spezialitäten und einem spannenden Bühnenprogramm.
Galwik Park, Werftstr. 40
Sonntag, 14.08.2022, 15.00 bis 18.00 Uhr
Orient trifft Oxident
Ein musikalischer Nachmittag mit Kaffee und Kuchen, begleitet von Musiker*innen aus Flensburg und Stuttgart.
Ex-Sultan Markt, Neustadt 26
Mittwoch, 17.08.2022, 10.00 Uhr
Internationales Frauenfrühstück
Interessante Themen, Gespräche, kulinarische Spezialitäten und Musik.
Jüdisches Gemeindezentrum, Friesische Str. 81 / Hinterhof
Anmeldung unter: jgflensburg@gmail.com bis zum 15.08.2022
Donnerstag, 08.09.2022, 14.00 bis 18.00 Uhr
Eine Reise zu den Weltreligionen
Es ist jeweils eine halbe Stunde Informationen zu den jeweiligen Religionen sowie ein Spaziergang zur nächsten Gemeinde geplant. Es wird die Jüdische Gemeinde, die Heiliggeistkirche, die Eyüp Sultan Moschee und die Bahá’í-Gemeinde besucht.
Treffpunkt: Friesische Str. 81 / Hinterhof
Anmeldung unter: Tel. 0461-851188
Montag, 03.10.2022, 14.00 bis 16.00 Uhr
Tag der Offenen Moschee
Die DITIB Fatih-Moschee hat in diesem Jahr eine eigene, neue Moschee erbaut. Wer Interesse an einer Besichtigung hat, ist herzlich willkommen.
Meiereistr. 7 / Hinterhof
Anmeldung unter: Tel. 0461-851188
Samstag, 08.10.22, 18.00 bis 20.00 Uhr
Afghanischer Abend
Es ist ein Vortrag über das Leben und die Kultur in Afghanistan mit traditionellem Essen geplant.
Ex-Sultan Markt, Neustadt 26
Kontakt: Afghanisch – Deutscher Kulturverein,
shabdiz.mohammadi2014@gmail.com
Sonntag, 23.10.2022, 17.00 Uhr
Jüdisches Konzert
„Trio Cannelle“ präsentiert das Programm „Die Goldenen Zwanziger: Berlin trifft Odessa“. Diese zwei Städte sind wichtige Kulturzentren, die von Künstler*innen jüdischer Herkunft geprägt wurden.
Gemeindehaus St. Marien, Heiligengeistgang 4
Eintrittskartenvorbestellung: jgflensburg@gmail.com bis zum 20.10.2022
Weiterhin Störung in der Online-Terminvergabe der Stadt Flensburg
Fachfirma eingeschaltet
Flensburg. Das Bürgerbüro der Flensburger Stadtverwaltung hat seit einigen Tagen eine Störung in der Online-Terminvergabe.
Dieser Fehler erweist sich als hartnäckiger als erwartet. Zur schnellen Beseitigung zieht die Stadt jetzt eine Software-Fachfirma zu Rate. Wir hoffen, dass der Fehler zeitnah beseitige werden kann und die Online-Terminvergabe dann wieder vollständig zur Verfügung steht.
Mitmach-Aktion zum Schutz der Schmetterlinge
Jeder gesichtete Schmetterling zählt: Deutsche Umwelthilfe startet Mitmach-Aktion und fordert insektenfreundlichere Städte
- DUH ruft mit Schmetterlingsforscher Dr. Robert Trusch und den NaturFreunden Deutschlands dazu auf, gesichtete Schmetterlingsarten zu melden: https://www.duh.de/schmetterlings-aktion-2022
- Wegen intensiver Landwirtschaft, Pestiziden und Überdüngung: Jede zehnte Schmetterlingsart vom Aussterben bedroht – Städte bieten keine Ausweichmöglichkeit
- „Einfach mal nichts tun und der Natur freien Lauf lassen“: DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz fordert mehr insektenfreundliche Oasen
Berlin, 1.8.2022: Um auf die dramatische Situation der Schmetterlinge aufmerksam zu machen, startet die Deutsche Umwelthilfe (DUH) eine neue Mitmach-Aktion. Vom 28. Juli bis zum 9. September 2022 sind Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, Ausschau nach zehn Schmetterlingsarten in ihrer Umgebung zu halten und diese zu melden. Mit der Bestandsaufnahme zur Verbreitung der Schmetterlinge will die DUH den Handlungsdruck zum Schutz dieser wertvollen Insekten erhöhen.
Dazu Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Es steht nicht gut um die bunten Flatterer. Davor dürfen wir nicht die Augen verschließen und genau darum geht es in unserer Aktion: Wir machen die Notsituation der Schmetterlinge sichtbar. Die gute Nachricht ist: Wir können ganz einfach gegensteuern und zwar indem wir einfach mal nichts tun und der Natur freien Lauf lassen. Weniger Rasenmähen, mehr verwilderte Flächen und heimische nektarreiche Blühpflanzen sind der Schlüssel für Schmetterlings-Oasen. Unsere Bestandsaufnahme liefert wichtige Erkenntnisse für den insektenfreundlichen Umbau unserer städtischen Grünflächen. Deswegen kommt es jetzt auf jeden gemeldeten Fund an!“
Jede zehnte Schmetterlingsart ist vom Aussterben bedroht. Intensive Landwirtschaft, Überdüngung und der massive Einsatz von Pestiziden zerstören ihren Lebensraum, nehmen ihnen die Nahrungsgrundlage und schaden ihrer Gesundheit. In den Städten sieht es nicht viel besser aus: Viele Privatgärten bieten zu wenig Nahrungsquellen für die Falter und ihre Raupen. Dasselbe gilt für öffentliche Grünflächen wie Parks, Friedhöfe, Spielplätze und sogar Schulgelände. Um gegenzusteuern braucht es mehr heimische und nektarreiche Blühpflanzen sowie verwilderte Flächen.
Unterstützt wird die Aktion der DUH von den NaturFreunden Deutschlands sowie dem renommierten Schmetterlingsforscher Dr. Robert Trusch, aktuell tätig am Naturkundemuseum Karlsruhe. „Die Artenvielfalt geht seit Jahrzehnten zurück. Bei einem Spaziergang findet man immer weniger unterschiedliche Schmetterlingsarten. Auch gibt es immer weniger Individuen in Feld und Flur. Deswegen wollen wir mit der Aktion feststellen, ob bestimmte Arten von der Bevölkerung noch gesichtet werden. Jede Beobachtung zählt!“, so Trusch.
Auf Grundlage der übermittelten Fundorte plant die DUH eine digitale Verbreitungskarte. 2023 sollen die Aktion fortgesetzt und die Ergebnisse aktualisiert werden.
Link:
- Zur Aktion: https://www.duh.de/schmetterlings-aktion-2022
BUND SH: Das 9-Euro-Ticket braucht ein direktes Nachfolgeangebot
Deutliche Verbesserungen beim ÖPNV in Schleswig-Holstein nötig
Kiel. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Schleswig-Holstein e. V. (BUND SH) fordert von der Politik mit einem 365-Euro-Ticket dauerhaft das Mobilitätsverhalten der Menschen zu ändern. Attraktive Ticketpreise und eine deutliche Verbesserung des Angebots im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) können das Verhalten der Bevölkerung nachhaltig in diesem Sinne beeinflussen. Die überaus große Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket belegt, dass die Menschen durchaus bereit sind, Bahnen und Busse zu nutzen, wenn die Parameter stimmen. Positiv zu bewerten ist auch, dass Verbundgrenzen beim 9-Euro-Ticket keine Rolle spielen.
Der BUND SH fordert: Ein bundesweit gültiges 365-Euro-Jahresticket direkt im Anschluss an das 9‑Euro‑Ticket und dessen Verlängerung oder ein vergleichbar günstiges Angebot für Menschen mit niedrigem Einkommen. Beide Angebote sollten auch monatsweise erworben werden können.
Peter Löffler, Sprecher des Landesarbeitskreis Mobilität und Vorstandsmitglied im BUND SH führt dazu aus: „ÖPNV bundesweit und dauerhaft für einen Euro am Tag, das wäre ein guter Schritt Richtung Mobilitätswende und im Sinne der Menschen. Die aktuelle Nachfrage legt aber auch schonungslos den Finger in die Wunde, wo es beim ÖPNV in Schleswig-Holstein noch hakt. Fehlende Angebote im ländlichen Raum, zu geringe Taktzeiten und zu kurze Züge, besonders auf den Hauptlinien und vor allem bei der Beförderung der Berufspendler*innen. Hier muss die Landesregierung nachsteuern.“
Das Ziel der Landesregierung muss die Verkehrsverlagerung vom Auto auf klimafreundliche Alternativen sein. Um so einen „Umsteige-Effekt“ zu erzielen, sollte der ÖPNV vor allem verlässlich, komfortabel, digitaler, sauber und barrierefrei sowie günstiger als das Autofahren sein.
Löffler weiter: „Wir erwarten deshalb von der Landesregierung, dass sie sich das 365-Euro-Ticket einsetzt und der ÖPNV in Schleswig-Holstein zum echten Rückgrat der Mobilitätswende wird.“
Für eine nachhaltige Finanzierung der günstigen Tickets und der deutlichen Verbesserungen im ÖPNV fordert der BUND Bundesmittel und Landesmittel weiter aufzustocken. Zusätzliches Steuergeld durch Einnahmen aus der CO2-Abgabe, der Lkw-Maut, einer neuen, fahrleistungsabhängigen Pkw-Maut, einer Citymaut und erhöhte Parkgebühren müssen zur Finanzierung der Schieneninfrastruktur und des ÖPNV genutzt werden.
„Das Fortschreiten der Klimakrise zeigt, dass wir ein anderes Mobilitätsverhalten fördern müssen. Die Menschen sind bereit für den Umstieg. Die politisch Verantwortlichen müssen jetzt die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“, so Peter Löffler abschließend.
BUND-Papier zum 9-Euro-Ticket: www.bund.net/9euro-ticket
Mehr Informationen: www.bund.net/themen/mobilitaet/infrastruktur/stadtverkehr/oepnv
Sprechstunde des Behindertenbeauftragten der Stadt Flensburg am 15. und 28. August
Flensburg. Der Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Stadt Flensburg bietet im August wieder Sprechstunden an.
Montag, 15.08.: 16:00 – 17:00 Uhr
Montag, 29.08.: 16:00 – 17:00 Uhr
Das Büro ist zu den Sprechstunden bitte mit einer medizinischen oder FFP-Maske zu betreten.
Zu den Sprechzeiten ist auch die telefonische Erreichbarkeit unter 851085 gewährleistet.
Bei möglicher Nichteinhaltung bitte vorzugsweise per Mail behindertenbeauftragter@flensburg.de oder per Telefon Kontakt aufnehmen.
Kinderyoga an der vhs Flensburg
Flensburg. Am 20. August startet an der vhs ein Yoga-Kurs für Kinder im Grundschulalter. Ziel ist es, dass auch Kinder einen Weg zur inneren Ruhe und Entspannung, z.B. nach einer anstrengenden Schulwoche, finden können. Die Dozentin ist die Kinderyogalehrerin Pia Reifenberg. Jeweils samstags von 10 bis 11 Uhr erlernen die Kinder Übungen, die sie selbst in ihrem Alltag anwenden können. Die Anmeldung muss von einer erziehungsberechtigten Person vorgenommen werden. Der Kurs findet im vhs-Zentrum an der Nikolaikirche in Raum 10 statt. Pro Kind kostet die Teilnahme für insgesamt sieben Termine 32,50 Euro. Buchungen sind online unter www.vhs-flensburg.de möglich sowie telefonisch unter 0461 85 8500.
Inklusives Segelangebot für Menschen mit Behinderungen
Beauftragter für Menschen mit Behinderung der Stadt Flensburg begrüßt Angebot zu einer gelebten Inklusion außerordentlich und würde sich über rege Teilnahme freuen
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Flensburg. Die TURNING POINT Stiftung gGmbH fördert mithilfe des Segelsports die Inklusion von Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen sowie sozial Benachteiligten. Sie ist seit Dezember 2021 aktiv und lädt vom 12. bis 14. August gemeinsam mit dem Segel Club Nautic e.V. zu einem ihrer drei Wendekurse im Jahr 2022 ein. Ziel ist es, Teilnehmenden durch das Segelerlebnis neue Erfahrungen zu ermöglichen.
Der Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Stadt Flensburg, Christian Eckert, begrüßt dieses Angebot außerordentlich. Über eine rege Teilnahme würde er sich sehr freuen.
Segeln baut Barrieren ab, fördert die Teambildung, gibt Menschen mit Einschränkungen die Chance mehr Selbstvertrauen und Selbstbestimmung zu gewinnen und schafft somit Wendepunkte im Leben. „Alle, auch benachteiligte Gruppen, mit ins Boot holen“ lautet die Devise der Stiftung, die damit ab 2022 die Segel für mehr Inklusion setzt.
In Zusammenarbeit mit dem Segel Club Nautic e.V. wird an dem Wochenende rund 36 Teilnehmenden der erste Kontakt mit dem Segelsport kostenfrei ermöglicht. Gesegelt wird auf den ehemals paralympischen Sonar-Booten.
Der Stifter von Turning Point, Heinz-Peter Schmidt, der sich mit seiner Frau Erika Ziegler voll einbringt, erklärte „ich bin froh, dass die Stiftung Mitglied der Segelgemeinschaft geworden ist und hoffe, dass über die Teilhabemöglichkeit an dieser Sportart für möglichst viele Menschen mit Handicap ein echter Wendepunkt in ihrem Leben erreicht wird. Während meiner bisherigen Segelprojekte konnte ich beobachten, wie Jugendliche durch das Segeln mehr Selbstvertrauen gewonnen und sich dadurch auch im Privatleben sehr positiv entwickelt haben“.
TURNING POINT STIFTUNG gGmbH
Philosophenweg 11
69120 Heidelberg
Segel Club Nautic e.V.
Am Leuchtturm
24960 Glücksburg-Schausende
Begleitet wird der Wendekurs von Jens Kroker, Geschäftsführer der Turning Point Stiftung, der mit drei paralympischen Medaillen und drei Weltmeister-Titeln der weltweit erfolgreichste Segler im früher paralympischen Drei-Mann-Kielboot Sonar ist. Ergänzt wird sein Team von seinem ehemaligen Trainern Bernd Zirkelbach, der Deutschland zur erfolgreichsten paralympischen Segelnation gemacht hat und Christian Bittner. Zum Team zählen zudem Jörg Aleith, Anja Düvel und Sabine Kroker-Hohmann, die sich seit Jahren aktiv und sehr erfolgreich beim Aufbau des inklusiven Segelns in Deutschland engagieren. Komplettiert wird das Team von Rebecca Ramirez, die vielfältige Erfahrungen im gemeinnützigen Bereich mitbringt. Durch die wissenschaftliche Begleitung der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg wird darüber hinaus untersucht, wie die Wendekurse angenommen werden und welche Wirkungen sie entfalten.
Es soll aber nicht beim einmaligen Segelerlebnis bleiben. Den Zugang zu den wöchentlich stattfindenden Angeboten des Segel Club Nautic e.V. wird auch über die Wendekurse ermöglicht. Hierfür bleiben Club und TURNING POINT Stiftung im Kontakt, um bei Bedarf den Verein auch finanziell bei Maßnahmen zum barrierearmen Umbau des Clubs, Anschaffung von Material oder Schaffung von Teilhabemöglichkeiten zu unterstützen.
Wer bei TURNING POINT Wendekursen mitsegeln oder mithelfen möchte, ist herzlich willkommen. Egal mit welchem Handicap: An Bord sind alle eingeladen, den ganz persönlichen Wendepunkt zu erleben. Anmelden kann man sich bis 1. August per E-Mail an: event.anmeldung@turningpoint-stiftung.com oder telefonisch unter 0151 54893725.
Auch mit Ihrer Spende können Sie die Arbeit der TURNING POINT Stiftung unterstützen.
Spendenkonto: Sparkasse Heidelberg, IBAN DE63 6725 0020 0009 3332 82, BIC SOLADES1HDB
Mehr Informationen zur TURNING POINT Stiftung finden Sie auf www.turningpoint-stiftung.com.
VdK-Präsidentin: „Rente mit 70 wäre reine Rentenkürzung“
- Sozialverband VdK lehnt die Forderung von Gesamtmetall-Präsident Wolf strikt ab
- Rentenkasse muss stattdessen durch mehr Beitragszahler gestärkt werden
Berlin, 1. August 2022. Der Sozialverband VdK Deutschland kritisiert die Aussagen von Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf, nach denen das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre angehoben werden soll. Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall begründete seine Forderung mit der demografischen Entwicklung und der Belastung für die Renten- und Sozialkassen.
VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärt dazu heute:

Verena Bentele – Präsidentin des größten deutschen Sozialverbandes VdK – Foto: © VdK / Marlene Gawrisch
„Der VdK spricht sich strikt gegen eine Rente mit 70 Jahren aus. Schon heute arbeitet nur eine Minderheit der 65-jährigen in Vollzeit. Vor allem diejenigen, die heute in körperlich oder psychisch anstrengenden Jobs arbeiten, wären von einer Erhöhung der Regelaltersgrenze betroffen. Für diese Gruppe bedeutet eine Rente mit 70 eine reine Rentenkürzung, denn sie schaffen es schon heute kaum, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten.
Statt lebensferner Überlegungen, das Renteneintrittsalter weiter heraufzusetzen, müssen wir die gesetzliche Rentenversicherung stärken. Das bedeutet: Perspektivisch müssen alle dort einzahlen – neben Angestellten auch Beamte, Selbständige und Politiker. Eine solche ‚Rente für alle‘ stärkt das System und führt zu mehr Gerechtigkeit. Vorbilder wie die Pensionskasse in Österreich zeigen, dass dieser Weg funktioniert.
Die Rentenkasse muss durch mehr Beitragszahler gestärkt werden. Dies erreichen wir auch durch mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und einen höheren Mindestlohn. Die Rechnung ist einfach: Mehr Beitragszahler, die gleichzeitig höhere Beiträge zahlen, führen zu höheren Einnahmen in das gesetzliche Rentensystem. Gegen die Erhöhung der Minijob-Grenze haben wir uns daher schon klar ausgesprochen.“
Über den VdK:
Der Sozialverband VdK ist mit über 2,1 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands. Er setzt sich seit mehr als 70 Jahren erfolgreich für diejenigen ein, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Der Sozialverband VdK kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen und für faire Bezahlung, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit.
Der VdK bietet außerdem kompetente Sozialrechtsberatung und vertritt seine Mitglieder vor den Sozialgerichten. Die 13 Landesverbände sind mit ihren Geschäftsstellen bundesweit vor Ort präsent und organisieren Hilfe und Beratung, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Weitere Infos unter: www.vdk.de
Stadt Flensburg unterstützt die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft
Feuerwehren dürfen bei Fachkräftemangel und Ausbildungserfordernissen nicht allein gelassen werden
Flensburg. Der seit langem bekannte Fachkräftemangel im Rettungsdienst spitzt sich weiter zu. Steigende Einsatzzahlen erfordern mehr Personal, mehr Fahrzeuge und mehr Wachen. Hinzu kommt, dass nach Einführung des Notfallsanitätergesetzes 2015 keine Rettungsassistenten mehr ausgebildet wurden. Die ersten Notfallsanitäter*innen aber erst 2018/2019 zur Verfügung standen. Darüber hinaus konzentrieren sich die meisten Rettungsdienste auf die Mitarbeiterbindung, weil sich die Kostenträger bisher weigerten, die Ausbildungskosten zu tragen, bis dies schließlich vom Land im Rettungsdienstegesetz geregelt wurde. Die Folge war, dass landesweit über viele Jahre nicht bedarfsgerecht ausgebildet wurde.
In Flensburg wurde das Problem früh erkannt und noch vor Klärung der Kostenträgerfrage mit den Krankenkassen, eine Ausbildungsoffensive gestartet. Die führte dazu, dass bereits 2016 begonnen wurde, verstärkt auszubilden. So konnten in den vergangenen 6 Jahren 52 Brandmeisteranwärter*innen ausgebildet werden. Seit 2017 werden auch Notfallsanitäter*innen ausgebildet. Allein in den vergangen 5 Jahren konnten so 12 Notfallsanitäter*innen ausgebildet werden. Das bringt die vorhandenen Ausbildungskapazitäten deutlich an die Belastungsgrenze.
Auf diese Weise ist es zwar gelungen, den Personalbedarf trotz neuer Aufgaben bei der Berufsfeuerwehr zu decken. Lediglich die Besetzung eines Rettungswagens musste bis Oktober dieses Jahres durch Personalgestellung über Promedica/Falck vorübergehend ausgelagert werden. Seit 5 Monaten ist der Fachkräftemangel beim Anbieter Falck ebenfalls sehr stark spürbar. Mittlerweile muss die Berufsfeuerwehr Flensburg auch unbesetzte Rettungsmittel der Firma Falck kompensieren und hat daher eine noch höhere Belastung der Mitarbeitenden.
Durch die veranlassten kommunalen Aktivitäten ist es in Flensburg noch immer gelungen, die Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger aufrecht zu erhalten. Anders als in Berlin gelingt es in Flensburg immer Hilfe für die Menschen zu entsenden, da alle Rettungsmittel eingesetzt sind.
Auch die kommunale Arbeitsverdichtung ist an ihre Grenzen gekommen. Und nach mehr als 2 Jahren Pandemie sind die kommunalen Möglichkeiten und Reserven noch einmal deutlich geschrumpft.
Die von der Feuerwehrgewerkschaft beschriebene Situation lässt sich auch aus Flensburger Sicht bestätigen. Die DFeuG legt den Finger in eine bundesweite Wunde. Viele Kommunen haben in den letzten Jahren vieles aus eigener Kraft gelöst, werden aber in den kommenden Monaten und Jahren ohne die Hilfe des Bundes und des Landes die Herausforderungen nicht bedarfsgerecht lösen können.
Gefragt sind nun neue Möglichkeiten, um dem ungebremsten Anstieg der Einsatzzahlen zu begegnen, eine Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes Notfallsanitäter*innen, um die Fluktuationen zu begrenzen und die Bindung an den Beruf zu erhöhen.
Die Stadt Flensburg unterstützt daher die gewerkschaftliche Initiative und fordert ebenfalls von der Bundesregierung, dass sie die Kommunen bei der Aufrechterhaltung des Rettungsdienste- und Feuerwehrwesens nicht länger allein lässt.