Archiv für den Tag 27. Mai 2022

Filmreihe zukunft(s)gestalten: „Das Mädchen Wadjda“ am 1. Juni im Volksbad Flensburg

Mädchen in Saudi-Arabien ist es verboten, Fahrrad zu fahren. Die zehnjährige Wadjda kämpft trotzdem beharrlich und kreativ dafür, sich den Traum vom eigenen Rad zu erfüllen.

Mittwoch, 01.06.2022, um 19:00 – 21:00 Uhr
Flensburg, Volksbad, Schiffbrücke 67

Eintritt frei!

Das Mädchen Wadjda

Saudi-Arabien, 2013, 97 Min., deutsch

Das Drama „Das Mädchen Wadjda“ ist der erste Film Langfilm überhaupt, der in Saudi-Arabien gedreht wurde – und das unter durchaus schwierigen Bedingungen, weil eine Frau Regie führte. Das Debut von Regisseurin Haifaa Al Mansour war insofern nicht nur ein Meilenstein für sie selbst, sondern auch eine kleine emanzipatorische Sensation. Wer könnte also besser geeignet sein, um die Geschichte der zehnjährigen Wadjda zu erzählen, deren großer Traum von einem eigenen Fahrrad vor dem Hintergrund der Unterdrückung von Frauen und Mädchen in der ultra-konservativen, patriarchalen Gesellschaft Saudi-Arabiens nahezu unerfüllbar erscheint, weil es für Mädchen als unschicklich gilt, Fahrrad zu fahren. Aber Wadjda lässt sich nicht so schnell entmutigen und sieht nicht ein, warum sie nicht Fahrrad fahren und ein eigenes Fahrrad besitzen sollte. Beharrlich, mutig und kreativ hat sie ihr Ziel stets im Blick – so sehr, dass sie dabei gar nicht merkt, wie sehr ihre Mutter darunter leidet, dass ihr Ehemann auf der Suche nach einer zweiten Ehefrau ist, weil er sich einen Sohn wünscht. Direktlink zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=d1ETAYu31yE

Der Start der Filmreihe begann am 27. April mit dem Film „Welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier“. Im gut besuchten Volksbad gab der Dokumentarfilm Einblicke hinter die Kulissen von Europas größter Müllhalde mitten in Afrika und portraitierte die Unterlegenen der digitalen Revolution. Im Mittelpunkt des Films standen dabei die Lebensumstände und Schicksale von Menschen, die am untersten und schmutzigsten Ende der globalen Wertschöpfungskette stehen.

Weitere Filme zum Nachdenken und Diskutieren wurden in den letzten Wochen gezeigt. Filme wie „We carry it within us“, „One Word“, „Female Pleasure“ zeigten dabei ganz unterschiedliche Perspektiven auf die vielschichtigen Problemlagen von Menschen in aller Welt auf.  Abgeschlossen wird die Reihe nun mit „Das Mädchen Wadjda“.

Der Filmabend findet im Volksbad Flensburg (Schiffbrücke 67) statt, Einlass ist 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr und der Eintritt ist kostenlos. Aufgrund der aktuellen Situation bitten wir um einen tagesaktuellen Schnell-test. Das Tragen einer Maske während der Veranstaltungen wird empfohlen.

Alle Trailer zu den Filmen gibt es auf der Website: transformwerk.org/filmreihe

Wer Lust hat beim AK Filmreihe mitzumachen oder einfach gern per Mail über anstehende Veranstaltungen informiert werden möchte, kann sich gern unter film@transformwerk.org melden.

Die Veranstaltung im Rahmen der Filmreihe zukunft(s)gestalten wird vom  Arbeitskreis Film im Transformativen Denk- und Machwerk e.V. in Kooperation mit dem Volksbad, der Europa-Universität Flensburg und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein realisiert.

Transformatives Denk- und Machwerk e. V.
www https://transformwerk.org
mail moin@transformwerk.org

 

Streit um Schwangerschaftsabbrüche im neuen Zentralklinikum: „Wir haben klare Erwartungen“

Ein Leserbrief von Annabell Pescher und Leon Bossen, Kreisvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Flensburg

Im 21. Jahrhundert muss es für Schwangere eine gute Gesundheitsversorgung geben. Es ist deshalb fatal, dass wir in Flensburg vor der Aussicht stehen, keine stationären Schwangerschaftsabbrüche in einem neuen Zentralklinikum durchführen zu können. Das ist paradox: Auf der einen Seite baut man ein neues, technisch modernes Krankenhaus, auf der anderen Seite geht man gesellschaftspolitisch so viele Schritte zurück.

Annabell Pescher und Leon Bossen

Das wird auch eine Herausforderung der neuen Landesregierung werden. Die FDP wird das Gesundheitsministerium voraussichtlich nicht mehr leiten. Heiner Garg hatte das Land bei dieser Thematik vollkommen aus der Verantwortung genommen und immer auf die kommunale Zuständigkeit verwiesen. Dabei muss das Land genau jetzt den Versorgungsauftrag neu definieren. Das ist eine wichtige Aufgabe auf Höhe dieser Zeit. Und wir Flensburger Grüne haben bei unserem Landesparteitag noch mal Druck dafür gemacht, dass unsere Partei in diesen kommenden Koalitionsverhandlungen hart verhandeln muss, wenn es um die Situation in Flensburg und die Versorgung von Schwangeren im ganzen Land geht. Das Land darf die Stadt hier nicht im Stich lassen. Und ein*e neue*r Gesundheitsminister*in wird Flensburg als eines der ersten Themen auf der Tagesordnung stehen haben müssen.

Die Berichte von ProFamilia und weiteren Organisationen sind eindeutig: Nein, die Versorgungslage für Schwangere im nördlichen Landesteil ist eben nicht stabil, sondern im Gegenteil, sie ist hochriskant. Wir stehen vor einer Situation, in der mehr und mehr Gynäkolog*innen in Rente gehen, in der bereits jetzt das Angebot an ambulanten Schwangerschaftsabbrüchen zurückgeht. Das Standbein der stationären Schwangerschaftsabbrüche muss deshalb gesichert und ausgebaut werden. Darauf werden wir achten.

Flensburger Linksfraktion: „Wir ziehen jetzt bei der Krankenhausplanung die Notbremse!“

„Wir ziehen jetzt bei der Krankenhausplanung die Notbremse!“

Pressemitteilung der Flensburger Linksfraktion vom 27. Mai 2022

Für die Ratsversammlung am 2. Juni hat die Flensburger Linksfraktion einen Antrag eingebracht, der den Beschluss über den Verkauf des neuen Krankenhausgeländes am Peelwatt so lange aussetzen soll, bis die Fragen eines Vorkaufsrechts der Altgrundstücke zu derzeit gültigen Bodenpreisen sowie der Fortführung von klinischen Schwangerschaftsabbrüchen positiv geklärt sind.

Der Fraktionsvorsitzende Frank Hamann erklärt dazu: „Wir sehen ziemlich fassungslos, wie die Stadtverwaltung und die übergroße politische Mehrheit im Rat bei der Krankenhausplanung mit verbundenen Augen auf ein schwarzes Loch zurasen. Weil wir befürchten, dass die Stadt bei einem Vorkaufsrecht der beiden alten Krankenhausgrundstücke zu vernünftigen Preisen leer ausgehen und damit ihre Planungsmöglichkeit verlieren könnte, ziehen wir jetzt die Notbremse – und wollen den beschlossenen Verkauf des Geländes an einen noch gar nicht näher definierten Vertragspartner aussetzen!

Im Antrag der Linksfraktion heißt es dazu: „Der Verkauf des Grundstückes am Peelwatt wurde übereilt durchgeführt, da die Krankenhausträger vorgebracht haben, es wäre zwingend erforderlich, den Verkauf vor Ablauf des 1. Quartals 2022 durchzuführen, um Fördergelder beantragen zu können. Da der Kaufvertrag immer noch nicht unterzeichnet ist, muss diese Aussage als unzutreffend betrachtet werden. Somit besteht kein Zeitdruck, den Verkauf durchzuführen. (…) Offensichtlich besteht jedoch immer noch die Möglichkeit, sich die Einflussmöglichkeiten zurückzuholen, indem der Beschluss zur Unterzeichnung des Kaufvertrages ausgesetzt wird, bis ein für die Stadtgesellschaft akzeptables Verhandlungsergebnis erzielt wird.

Frank Hamann verweist auch darauf, dass ein jetziger Verkauf des Geländes erst in einigen Jahren seine negativen Wirkungen zeigen würde, wenn die verantwortlichen Akteure in der Kommunalpolitik schon gar nicht mehr auf ihren Posten seien: „Der kurzsichtige Wunsch, etwas Bedeutendes zu mitzubeschließen, scheint bei vielen größer zu sein als die Verantwortung für die Belange und die Aufgaben der Stadt wahrzunehmen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Politik und Verwaltung nach Jahren erkennen müssten: Ja, das war eine sehr ungünstige Entscheidung damals…

Auch zur Fortführung der Praxis von klinischen Schwangerschaftsabbrüchen nach der derzeit bestehenden Regelung gibt es immer noch keine zufriedenstellende Lösung. Ein Arbeitskreis der Verwaltung musste kürzlich sogar eingestehen, dass es für die generelle Situation von Abbrüchen derzeit keine Lösung gibt.

Dazu meint Herman U. Soldan-Parima, sozial- und gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Es ist eine ziemliche Blamage, wenn die meisten Fraktionen einem übereilten Verkauf des Peelwatt-Geländes zustimmen, dann aber im Sozialausschuss entrüstet sind, dass es laut Bericht des Arbeitskreises keine Lösung für die Situation von Schwangerschaftsabbrüchen gibt. Und: Ein weiteres Szenario wurde vom Arbeitskreis noch nicht mal in Erwägung gezogen, nämlich eine Trägergesellschaft fürs neue Krankenhaus ohne die katholischen Malteser und damit ohne antiquierte Diskriminierung von Frauen auf die Bahn zu bringen! Große Teile von Politik und Verwaltung haben dabei viel zu lange den Kopf in den Sand gesteckt.

Er spielt damit auch auf einen Antrag von SPD und Grünen an, der am 30. Mai im Sozial- und Gesundheitsausschuss beschlossen werden soll und der die Stadt auch finanziell in die Verantwortung nehmen soll, die Infrastruktur gynäkologischer Praxen zu stärken und für klinische Abbrüche mit anderen Krankenhäusern in der Region zu kooperieren.

Dieser SPD-Antrag ist nun wirklich das traurige Eingeständnis, bei diesem Thema hilflos alle Viere von sich zu strecken, die Stadt mit zusätzlichen Ausgaben und weiteren Arbeitskreisen personell und finanziell zu belasten und sich womöglich damit auch noch als Pragmatiker zu verkaufen“, kritisiert Herman U. Soldan-Parima und fügt hinzu: „Dass jetzt auch die Grünen, die beim Thema Schwangerschaftsabbrüche lange standhaft waren, dies unterstützen, ist erstaunlich, mag aber wohl ihrer Rolle in einer neuen Landesregierung geschuldet sein.

Frank Hamann ergänzt: „Was die SPD da vorhat, dürfte nach der Gemeindeordnung gar nicht erlaubt sein, denn das Überlassen städtischer Planstellen für private Aufgaben ist nicht zulässig. Wir als Stadt können und dürfen gar nicht entstehende Mehrkosten bei medizinischen Praxen übernehmen. Außerdem haben wir von der Linksfraktion lange davor gewarnt, Ausgaben für den Aufbau von OP-Räumen für Schwangerschaftsabbrüche oder andere Eingriffe zu finanzieren, um den schon lange bestehenden Konflikten aus dem Weg zu gehen. – Wir brauchen ein ordentliches Krankenhaus ohne religiöse Scheuklappen, dass der Beschlusslage der Ratsversammlung von 2019, den Forderungen der Flensburger Frauenbewegung und der von der Stadt immer wieder proklamierten Gleichstellung Rechnung trägt! Auch aus diesem Grund ziehen wir jetzt mit unserem Antrag die Notbremse. Und obwohl wir zu unserem Ja für ein neues Krankenhaus von 2017 auch heute stehen, weisen wir darauf hin, dass wir auch jetzt schon zwei gute Krankenhäuser haben.“

Sonderausstellungen auf der Museumsinsel Schloss Gottorf: Moby Dick und Röhrenkatze – Moderne und Idyll – Tierisch schön!

Die Sonderausstellungen auf der Museumsinsel Schloss Gottorf:

Moby Dick und Röhrenkatze – 50 Jahre Kulturring. Gesammelt für Schloss Gottorf / Sommerausstellung in der Reithalle bis 3. Oktober

Die große Sonderausstellung „Moby Dick und Röhrenkatze“ würdigt das langjährige Engagement des Kulturrings in der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft für das Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Seit einem halben Jahrhundert erwirbt der Kulturring Gemälde, Grafiken und Skulpturen. In fünf Jahrzehnten sind so fast 500 Werke von 115 Künstlerinnen und Künstlern zusammengekommen. Diese haben ihren Lebensmittelpunkt hier im Norden oder deren Arbeiten einen engen Bezug zu Schleswig-Holstein.

Kosten: 3 Euro plus Eintritt.

Foto: Richard Haizmann, Röhrenkatze, 1926, Kupfer, Holz © Richard Haizmann Museum

Moderne und Idyll: Impressionismus in Deutschland / Bis 30. Oktober im Kreuzstall

„Moderne und Idyll. Impressionismus in Deutschland“ – die Sonderausstellung im Gottorfer Kreuzstall greift die Schau aus dem Vorjahr auf und widmet sich teilweise mit neuen Bildern wieder den Anfängen der modernen Kunst in Deutschland.

Um 1870 trat in Frankreich eine neue Kunstströmung hervor, die besonders die Darstellung von Licht und Atmosphäre in den Mittelpunkt stellte. Die von Kunstkritikern als „Impressionismus“ bezeichnete Malweise wurde bald darauf auch von Künstlerinnen und Künstlern in Deutschland aufgenommen. Hier war der Impressionismus bis weit über die Wende zum 20. Jahrhundert hinaus eine der wichtigsten modernen Kunstrichtungen.

Blick in die Ausstellung im Kreuzstall © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen

Tierisch schön! Kabinett-Ausstellung aus der Sammlung Bönsch im Kreuzstall / Bis 30. Oktober

Das Thema der Kabinettausstellung „Tierisch schön!“ im Kreuzstall ist das Tier in der Kunst. Bis 30. Oktober zeigt die kleine Schau vor allem Arbeiten aus der Sammlung Bönsch: In Gemälden und Grafiken, in der Skulptur und Keramik setzten sich Kunstschaffende der Klassischen Moderne mit Tieren auseinander. Neben bekannten Namen wie Picasso, Chagall, Marc und Pechstein werden spannende Positionen von Künstlerinnen vorgestellt. Dazu zählen Renée Sintenis, Lou Albert-Lasard, Marg Moll und Emy Roeder.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Kinderprogramm begleitet. An der Hauptkasse erhält jedes Kind ein kostenfreies Begleitheft, das mit Geschichten zu den gezeigten Bildern, einer Bastelaufgabe und Ausmalbildern die Ausstellung auch für Familien mit Kindern besonders attraktiv macht. Eine gemütliche Sitzecke mit Hörstation lädt im Kabinett des Kreuzstalls zum Verweilen ein. Im Anschluss führt eine Rallye auf Tierspuren durch die Dauerausstellung im Schloss, in der es ebenfalls noch viele tierische Geschichten zu entdecken gibt.

Franz Marc, Tiger © Kunststiftung Dr. Hans-Joachim und Elisabeth Bönsch

All Informationen und Vorschriften zum Thema Corona finden Sie HIER.

Stiftung Schleswig-Holsteinische
Landesmuseen Schloss Gottorf

Schlossinsel 1 | Schloss Gottorf | 24837 Schleswig | +49(0)4621 – 813 222 | http://www.schloss-gottorf.de | service@schloss-gottorf.de

Öffnungszeiten
März – Oktober: Di-Fr 10-17 Uhr | Sa-So 10-18 Uhr
November bis März: Di-Fr 10-16 Uhr | Sa-So 10-17 Uhr

Künftiges Zentralklinikum in Flensburg: Mehr Transparenz, Klarheit und Öffentlichkeit jetzt schaffen!

Ein Beitrag von Jörg Pepmeyer

Angesichts der  Beschlussvorlage der LINKE-Fraktion für die Ratsversammlung am 2. Juni zum Thema Schwangerschaftsabbrüche im neuen  Zentralklinikum und ihrer Forderung nach Aussetzung des Grundstücksverkaufs am Peelwatt gibt es erheblichen Klärungsbedarf.

So hat der Vorsitzende der Flensburger LINKE-Ratsfraktion, Frank Hamann, heute in einem Facebook-Kommentar mitgeteilt, dass DIAKO und Malteser es entgegen allgemeiner Annahme bisher noch nicht geschafft haben, eine gemeinsame Trägergesellschaft für das neue Zentralklinikum zu gründen. So schreibt Frank Hamman in einem Kommentar in der Facebook-Gruppe Flensburg Ahoi: „Sie haben auch noch keine gemeinsame Trägerschaft gegründet. Es gibt seit 5 Jahren nichts, was die Träger erreicht haben! Deshalb ist der Kaufvertrag auch noch nicht unterzeichnet.“ Allerdings wurde in der Öffentlichkeit von beiden Seiten ein anderes Bild vermittelt. So hatten DIAKO und Malteser in zwei Pressemitteilungen vom 17.10.2019 und 5.8.2020 den Eindruck erweckt, dass die Gründung der gemeinsamen Trägergesellschaft bereits in trockenen Tüchern sei und das Bundeskartellamt die geplante Zusammenführung des Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospitals, Flensburg, und des somatischen Bereichs des Diakonissenkrankenhauses, Flensburg, in gemeinsamer Trägerschaft genehmigt habe. Was Voraussetzung auch für das neue gemeinsame Zentralklinikum ist.

Seit über zweieinhalb Jahren Streit um Schwangerschaftsabbrüche im künftigen Zentral-Klinikum am Peelwatt: Protestaktion am 18.11.2019 vor dem Flensburger Rathaus während der Runde Tisch nichtöffentlich tagte – Archivfoto: Nicolas Jähring

Gleichzeitig hat die Ratsversammlung am 27. Januar 2022 dem Verkauf des Grundstücks am Peelwatt für einen Krankenhausneubau in nicht-öffentlicher Sitzung zugestimmt. Die Frage stellt sich dann allerdings: An wen, wenn es noch gar keine rechtsfähige gemeinsame Trägergesellschaft von DIAKO und Maltesern für das neue Zentralklinikum gibt? Dann wäre der Beschluss der Ratsversammlung lediglich zu verstehen als eine Absichtserklärung einem Verkauf in absehbarer Zeit zuzustimmen, da es ja noch gar keinen rechtsfähigen Vertragspartner gibt. Das würde dann aber nicht bedeuten, dass der Verkauf bereits getätigt und rechtlich bereits abgewickelt wurde, sondern das Ganze noch im Prozess ist.

Somit gibt es zahlreiche Fragen, die zügig beantwortet werden müssen. Deshalb ist die Geheimniskrämerei der Verwaltung und von Teilen der Politik enorm ärgerlich. Denn für die nächste Ratsversammlung soll unter TOP 20 das Thema Krankenhausplanung wieder einmal nichtöffentlich beraten werden. Es ist deshalb unbedingt notwendig, nicht nur um Missverständnisse zu vermeiden, dass die Verwaltung der Öffentlichkeit und den nicht mit den Verhandlungen befassten Kommunalpolitikern am 2. Juni im öffentlichen Teil der Ratsversammlung reinen Wein einschenkt und sie über den aktuellen Stand der Dinge und über die bisherigen Verhandlungsergebnisse informiert. Das betrifft auch den angedachten Verkaufspreis für die städtischen Flächen am Peelwatt.

Daher kann man der LINKE-Ratsfraktion nur dankbar sein für ihre Beschlussvorlage und für ihr Bemühen mehr Transparenz in dieser Angelegenheit zu schaffen.

Interessierte EinwohnerInnen, können die Sitzung am Donnerstag, den 2. Juni ab 16 Uhr in der Bürgerhalle des Rathauses mitverfolgen. Während des Aufenthaltes im Rathaus wird jedoch zum Schutz Aller das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung empfohlen.

Mehr zum Antrag der LINKE-Ratsfrakion und weitere Infos zum Thema auch in dem Stadtblog-Beitrag vom 26. Mai 2022:

Künftiges Zentralklinikum: DIE LINKE-Ratsfraktion will Verkauf des Bau-Geländes am Peelwatt aussetzen

Zu den Klinik-Planungen siehe auch: Stadt Flensburg – Bebauungsplan „Zentralkrankenhaus Flensburg/Peelwatt“ (Nr. 305) Begründung und Umweltbericht

Museumsberg Flensburg: Veranstaltungsprogramm Juni 2022

Lotte Eckener, New York 1931

Der Museumsberg Flensburg zeigt bis zum 26. Juni die Ausstellung „Lotte Eckener. Tochter, Fotografin und Verlegerin“

Lotte Eckener 1920

Lotte Eckener {1906 – 1995} stand immer im Schatten ihres Vaters Dr. Hugo Eckener, dem aus Flensburg stammenden Wegbegleiter und Nachfolger des Luftschiffpioniers Ferdinand Graf Zeppelin. Dabei hat sie als Fotografin, Autorin und Verlegerin eigene Spuren hinterlassen und das kulturelle Leben ihrer Zeit mitgeprägt.

lhre Fotografien von UFA-Stars und Berühmtheiten aus dem Berliner Nachtleben der 1920er Jahre sind dabei ebenso interessant wie ihre Rolle als Mitbegründerin von ,,Simon und Koch“, des ersten deutschen Verlags der Nachkriegszeit, der ausschließlich von Frauen geführt wurde.

Zu ihrem großen Freundes- und Bekanntenkreis zälhlten Persönlichkeiten wie Otto Dix, Hermann Hesse oder Carl Zuckmayer. Höchste Zeit also, diese vergessene ,,Enkeltochter Flensburgs“ wieder zu entdecken.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Hesse Museum Gaienhofen und der Literarischen Gesellschaft Forum Allmende in Konstanz.

Donnerstag, 2. Juni, 18.00 Uhr
Dorothee Bachem. Am Ufer des Eridanos
Dialog-Führung mit Dörte Ahrens und Dorothee Bachem

Sonntag, 5. Juni, 11.00 Uhr
Stempeln und Drucken
Sonntags-Atelier für Kinder ab 6 Jahren

Sonntag, 5. Juni, 11.30 Uhr
Der Hüttener Altar
Führung mit Peter Gregersen

Montag, 6. Juni 15.00 Uhr
Dorothee Bachem
Finissage mit Dörte Ahrens

Pfingstmontag endet die Ausstellung Dorothee Bachem. Am Ufer des Eridanos.

Frau mit gelber Kugel – Copyright Dorothee Bachem

Das Hans-Christiansen-Haus auf dem Museumsberg öffnet  trotz aller Bauarbeiten im Außenbereich dafür von 10 -17 Uhr bei freiem Eintritt seine Türen.

Die Finissage findet am 6. Juni um 15 Uhr in der Aula statt:

Dorothee Bachem und die Kuratorin Dörte Ahrens treffen sich zu einem ‚Gespräch unter vier Augen‘, Sekt und Selters fließen den Eridanos hinab, eine ‚heitere Tragödie‘ mit Harpyien findet in die Öffentlichkeit. Gäste werden herzlich willkommen geheißen, die Bilder verabschiedet.

Zur Beachtung: Der momentane provisorische Zugang wird ausgeschildert, ist jedoch nicht barrierefrei.

Dorothee Bachem: Am Ufer des Eridanos

Frau mit schwarzer Maske – Copyright Dorothee Bachem

Der Museumsberg Flensburg präsentiert in einer reichen Auswahl die Malerei der Künstlerin Dorothee Bachem (geb. 1945 in Konstanz). Seit 1970, nach einem Studium an der Hochschule für bildende Künste in Berlin, lebt und arbeitet sie an der Flensburger Förde. Viele Jahre davon war die Alte Schule in Dollerupholz mit der angrenzenden Uferlandschaft der Außenförde ihr Refugium.

Unmittelbare Einflüsse und Begebenheiten greift die Künstlerin auf und verarbeitet sie mit kostbaren malerischen Mitteln und aufwendigen Techniken in ihren Werken. Mit ihrer einzigartigen Poetik schafft sie Bildgeschichten, die surreal, traumhaft und zeitlos sind. Die Bildwelt der Romanik klingt in ihren Werken an, aber auch Bezüge zu Giotto oder zu Picasso und dem Kubismus lassen sich aufweisen.

Wie am Faden der Ariadne kann man sich anhand der Texte, die Dorothee Bachem ihren Bildern eigens dichtet, in die Labyrinthe ihres gemalten Kosmos‘ begeben. Die bebilderte Publikation, die anlässlich der Ausstellung erscheint, versammelt Reden der letzten Jahre, Interviews und neueste Texte der Künstlerin zu ihren Bildern, außerdem einen Text der Kuratorin Dörte Ahrens.

Sonntag, 12. Juni, 11.00 Uhr
Frisuren-Assemblage
Sonntags-Atelier für Kinder ab 6 Jahren

Sonntag, 12. Juni, 11.30 Uhr
Künstlerkolonie Ekensund
Führung mit Martina Klose-März

Sonntag, 19. Juni, 11.00 Uhr
Experimentelles Malen
Sonntags-Atelier für Kinder ab 6 Jahren

Sonntag, 19. Juni, 11.30 Uhr
Lotte Eckener
Kuratorenführung mit Dr. Michael Fuhr

Sonntag, 26. Juni, 11.00 Uhr
Steinfiguren
Sonntags-Atelier für Kinder ab 6 Jahren

Sonntag, 26. Juni, 11.30 Uhr
PHOTO no SHOOTING!
Ukraine. Russland. Exil.
Ausstellungseröffnung

Ausstellungsdauer: 26. Juni – 23. Oktober 2022

Юрий Косин Yuri Kosin

Der Museumsberg Flensburg widmet seine Sommerausstellung zwei Künstlern, die seit Jahrzehnten eine Freundschaft verbindet. Der Ukrainer Yuri Kosin und der Russe Dmitry Vyshemirsky thematisieren in ihren preisgekrönten Fotografien die Veränderungen seit dem Ende der Sowjetzeit: Landschaften, Gebäude, historische Ereignisse und vor allem den Alltag der Menschen in beiden Ländern. Beide leben heute im Exil, Dmitry Vyshemirsky aus politischen Gründen in Berlin, Yuri Kosin als Kriegsflüchtling in Polen. Sie stellen gemeinsam aus, um ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen und uns deutlich zu machen, was dadurch gerade verloren geht. Deswegen ist es so wichtig, diese Bilder jetzt und hier zu zeigen, begleitet von ukrainischer Musik und Literatur: Nur was man kennt, kann man verstehen und wertschätzen.

Yuri Kosin ist seit Jahrzehnten international bekannt durch seine bewegenden Fotografien aus Tschernobyl, aber auch von den Demonstrationen auf dem Maidan und dem Krieg im Donbass. Zugleich porträtiert er liebevoll seine Mitmenschen und die Landschaften der Ukraine, die dem Betrachter dadurch besonders nahekommen.

Dmitry Vyshemirsky

Für Dmitry Vyshemirsky ist es bedeutend, sich gerade als russischer Staatbürger im Exil gegen den Krieg zu stellen. Er wird zu der Ausstellung unter anderem eine aktuelle Fotoserie beisteuern, die im April in Berlin entstanden ist, und Demonstrationen gegen den Krieg genauso zeigt wie die täglich am Berliner Hauptbahnhof ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine.
Parallel zu dieser Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm, das ukrainische Kultur für die Menschen hier erlebbar macht. Unter anderem hat bereits die großartige Sängerin Ganna Gryniva für ein Konzert am 26. Juni zugesagt. Die Musikerin und Komponistin kombiniert Jazz mit ukrainischem Folk bis hin zu klassischer Musik.

Am 28. August spielt Leléka auf dem Museumsberg. Das multikulturelle Jazz-Quartett wurde 2016 in Berlin gegründet.

Eine Lesung ukrainischer Literatur ist für den 25. September als Benefiz-Veranstaltung vorgesehen. Außerdem sind ukrainisch-sprachige Führungen und Workshops für Kinder in Vorbereitung.

Sonntag, 26. Juni, 19.00 Uhr
Ganna Ensemble
Konzert mit der ukrainischen Künstlerin Ganna.

Die Musikerin und Komponistin kombiniert Jazz mit ukrainischem Folk bis hin zu klassischer Musik. 

Zu ihr und ihrem künstlerischem Schaffen ein sehr schöner Beitrag von Sophia Fischer auf Deutschlandfunk Kultur:
Jazzsängerin Ganna Gryniva: Eine Füchsin in der Stadt
Wandelt mühelos durch die musikalischen Welten des Jazz: Sängerin Ganna Gryniva
Von Sophia Fischer • 10.05.2021
Die ukrainische Künstlerin Ganna Gryniva verbindet mühelos Jazz mit den Traditionen ihrer Heimat und klassischer Musik. Der Einstand stellt das aktuelle Album „Dykyi Lys“ im Gespräch vor. Weiterlesen:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/jazzsaengerin-ganna-gryniva-eine-fuechsin-in-der-stadt-100.html

Montag, 27. Juni, 15.00 Uhr
Aufgeweckte Kunstgeschichten
Bildbetrachtung für Menschen mit Demenz
mit Martina Klose-März (nur mit Anmeldung)

Ausstellungen:

  • Dorothee Bachem. Am Ufer des Eridanos
    noch bis 6.6.2022
  • Lotte Eckener. Tochter, Fotografin und Verlegerin
    noch bis 26.6.2022
  • PHOTO NO SHOOTING!
    Ukraine. Russland. Exil.
    26. Juni – 23. Oktober 2022

Aktuelle Öffnungszeiten: 10.00 – 17.00 Uhr, täglich außer montags

Für jeden Museumsbesuch gilt die 2G-Regel und Maske tragen ist erwünscht. Kinder ab 7 Jahren benötigen den Testnachweis der Schule.

Museumsberg

Museumsberg
Museumsberg 1
24937 Flensburg
Tel.: 0461 – 852956
museumsberg@flensburg.de
https://www.museumsberg-flensburg.de/ Lies den Rest dieses Beitrags

Kino 51 Stufen: Programm für den Juni 2022

Vom Kinosaal ins Multiversum

Wie schwer ist es eigentlich einem Film ein bestimmtes Genre zuzuordnen? Ziemlich. Da wird mit dem Konzept Multiversum gespielt, also nennen wir es Science Fiction. Dann gibt es einen Konflikt zwischen den Charakteren, somit sagen wir es ist ein Drama. Hin und wieder werden Witze gemacht und skurrile Momente werden inszeniert, damit wäre es eine Komödie!
EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE ist all das und bedient all diese Genres sehr gut.

Es wird euch nicht schwer fallen, diesen Film zu lieben. Was einem schwer fallen könnte, wäre wohl die Antwort auf die Frage „Was ist das eigentlich für ein Film, zu dem du mich heute Abend mitnimmst?“.

Bis bald im 51 Stufen

Den Programmflyer für den Juni gibt es hier: Programmdownload Juni  2022

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