Archiv für den Tag 29. April 2022
Frauennotruf erhält Finanzierung durch die Stadt
Nach Übernahme der ehemaligen Frauenberatungsstelle „Wilma“ im Jahr 2021: Frauennotruf Flensburg erhält ab sofort eine Finanzierung durch die Stadt
Flensburg | 29.04.2022 Die Stadt Flensburg entsprach gestern dem Antrag des Frauennotruf Flensburgs auf Aufstockung der kommunalen Fördermittel in Höhe von 60.500€. Die Mittel waren dringend notwendig geworden, um die eklatante Finanzierungslücke nach Übernahme der Frauenberatungsstelle „Wilma“ zum 01.01.2021 zu schließen.
Die Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs führten seither neben ihren Beratungen zum Thema sexualisierte Gewalt auch jegliche Unterstützungsangebote zu Stalking, Trennung bei Gewalt, sowie insbesondere die sogenannten §201a-Beratungen im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes durch. Das bedeutet, dass der Frauennotruf nach einem Polizeieinsatz bei Häuslicher Gewalt eine Datenübermittlung der Polizei erhält und der betroffenen Person ein Beratungsangebot macht. Im Jahr 2021 war dies 195 mal der Fall. Diese §201a-Beratungen sind, auf Basis der Gesetzeslage, immer vorrangig durchzuführen, so dass viele weitere Tätigkeiten des Frauennotrufs nur noch unzureichend bearbeitet werden konnten und viele Frauen auf Termine länger warten mussten.
Um der Gewalt gegen Frauen professionell begegnen zu können, ist eine bedarfsgerechte finanzielle Ausstattung der Frauenfacheinrichtungen notwendig. Mit dieser Aufstockung ist es dem Frauennotruf möglich, eine weitere halbe Stelle zu schaffen und die psychosoziale Beratung und Begleitung bei Häuslicher Gewalt und Stalking, insbesondere im Rahmen der §201a-Beratungen, weiterhin zu ermöglichen.
Das Team des Frauennotrufs und der Vorstand des Vereins „Hilfe für Frauen in Not e.V.“ bedanken sich für die Anerkennung der aufgezeigten Bedarfe und die dementsprechende Anpassung der Finanzierung: „Wir sind sicher, dass sich diese Aufstockung sowohl in unserer täglichen Beratungsarbeit, als auch in unserer Beteiligung im Rahmen der Präventions- und Netzwerkarbeit der Stadt bemerkbar machen wird“.
Besichtigung des Flensburger Kraftwerks wieder möglich
Ab Mai 2022 laden die Stadtwerke Flensburg wieder zu Kraftwerksführungen ein – Termin auf der Stadtwerke-Seite auswählen und sich registrieren lassen
Flensburg. Wer gern ein Kraftwerk von innen sehen möchte oder wissen will, wie eine Turbine funktioniert, kann bei den Besichtigungen der Stadtwerke Flensburg das Flensburger Kraftwerk hautnah erleben und Wissenswertes über die umweltschonende Energieerzeugung erfahren. Interessant sind auch Infos dazu, wie die Stadtwerke Flensburg ihre Energieversorgung Schritt für Schritt CO2-neutral machen wollen.
Am Standort in der Batteriestraße 48 bieten die Flensburger Stadtwerke ab Mai wieder kostenlose Kraftwerksbesichtigungen für Besucher und Besuchergruppen an. Einzelne Personen, Gruppen, Vereine, Firmen oder Schulklassen ab Klassenstufe 7 können die Führungen online auf der neuen Stadtwerke-Homepage buchen.
Einfach die Seite www.stadtwerke-flensburg.de/foerdepost/engagement/kraftwerksfuehrung aufrufen, Termin wählen und registrieren.
Die Führungen finden jeweils in der Zeit von 9:00 bis 10:30 Uhr oder von 13:00 bis 14:30 Uhr ab min. 10 Personen statt und sind auf maximal 25 Personen begrenzt.
Die ehemaligen Kraftwerker Dieter Oppermann und Dieter Scholz führen durch das Kraftwerk und die technischen Großanlagen, erklären die Funktionsweise und beantworten Fragen.
Es gelten jeweils die aktuellen Corona-Bestimmungen. Es besteht derzeit keine zwingende Maskenpflicht.
Neugestaltung der Promenade Wassersleben: Land legt mit 2,3 Millionen Euro nach
Staatssekretär Rohlfs: „Ein Projekt mit Strahlkraft für den ganzen Norden“
HARRISLEE/KIEL, 28.04.2022: Kräftiger Nachschlag für die Neugestaltung der Strandpromenade Wassersleben in Harrislee bei Flensburg: Nachdem Tourismusminister Dr. Bernd Buchholz bereits im Februar 2019 einen Förderbescheid über 750.000 Euro bei einem Besuch der Gemeinde im Gepäck hatte, legte sein Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs heute (28. April) noch einmal nach: Für den zweiten Bauabschnitt inklusiver der Neuerrichtung eines Gebäudes übergab er an Bürgermeister Martin Ellermann einen Bescheid über 2,3 Millionen Euro. „Das gesamte Projekt wertet nicht nur die Gemeinde Harrislee touristisch enorm auf, sondern entfaltet Strahlkraft für den gesamten nördlichen Landesteil
„, sagte Rohlfs bei einem Treffen mit Ellermann in Kiel.
Rohlfs erinnerte daran, dass die Gemeinde Harrislee mit ihrem Ortsteil Wassersleben mit über 110.000 Übernachtungen zu den beliebtesten Urlaubsorten an der Flensburger Förde gehöre. An dem rund 600 Meter langen kurtaxfreien Sandstrand mit seiner flachen Uferlinie würden vornehmlich Familien mit Kindern, Natururlauber und so genannte Entschleuniger ihren Urlaub verbringen. „Diese Gäste legen Wert auf die Themen Strand, Baden, Radfahren und Wandern – und genau das wird hier künftig in bester Qualität geboten
„, so Rohlfs. Die qualitative Weiterentwicklung und Aufwertung des Strandbereichs Wassersleben war im Rahmen des für die Region geltenden Tourismuskonzepts „flensburgfjord“ als Schlüsselprojekt bestimmt worden.
Während im ersten Bauabschnitt mit der Modernisierung der nicht mehr zeitgemäßen Wasserkante begonnen wurde, soll die Promenade unter anderem mit dem Bau eines neuen Strandpavillons aufgewertet werden. Die geteilte Erlebnis- und Fahrradpromenade als Teilstück der Ostseeküsten-Radweges soll zudem inhaltlich und gestalterisch fortgeführt werden. „Damit entsteht ein abwechslungsreicher Rundweg, der in eine fließend modellierte Dünenfläche vom Strand zur Promenade übergeht
„, so Rohlfs. In dem Pavillon-Neubau soll künftig neben einem Gastronomiebetrieb mit 50 Sitzplätzen auch eine barrierefreie WC-Anlage und eine vollausgestattete DLRG-Station nebst Aussichtsplattform untergebracht werden.
Mahnwache für den Frieden am 30. April vor dem Flensburger Büro der Grünen
Samstag, 30. April von 12 – 13 Uhr, Holm 64
Ein Kreis von parteiunabhängigen Menschen und Friedensaktivisten veranstaltet bereits seit Ende März samstags vor dem Parteibüro der Grünen im Holm 64 eine Mahnwache. Am 30. April soll es wieder eine geben. In einer Mitteilung begründen die Initiatoren ihr Anliegen:
Wir demonstrieren gegen den Krieg und für Frieden in der Ukraine, gegen eine weitere Eskalation und für Diplomatie.
Die GRÜNEN haben eine ihrer Wurzeln in der Friedensbewegung. Zur Bundestagswahl 2021 haben sie das Wahlversprechen abgegeben, sich dafür einzusetzen, dass keine Waffen und Rüstungsgüter in Kriegsgebiete geliefert werden. Ein Rüstungsexportkontrollgesetz sollte das absichern und ist im Koalitionsvertrag vereinbart.
Inzwischen befürwortet die Partei nicht nur Waffenlieferungen in die Ukraine, sondern auch eine massive Aufrüstung der Bundeswehr. Hierdurch wird die Welt aus unserer Sicht nicht sicherer. Im Gegenteil steigt die Gefahr einer Ausweitung des Krieges.
SSW: Friesischunterricht konsequent ausbauen!
Zum offenen Brief friesischer Organisationen an Bildungsministerin Prien zur Situation des Friesischunterrichts erklärt der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms:
Obwohl die friesischen Sprachen seit Jahren zunehmende Popularität insbesondere auch unter jungen FriesInnen genießen, ist der Friesischunterricht rückläufig. Das darf so nicht weiter gehen. Hier helfen auch keine wohlmeinenden Worte mehr.
Es kann, wie Claas Rieken vom Friisk Foriining richtig anmerkt, nicht sein, dass Friesisch oft erst nach Schulschluss angeboten wird und Lehrkräfte ihr Unterrichtsmaterial in der Freizeit selbst herstellen müssen. Was es jetzt braucht, sind professionelle Strukturen jenseits des Ehrenamtes, mehr Lehrkräfte, mehr Sprachkurse, gezielte Aus- und Weiterbildungen und eine Aufwertung des Faches Friesisch zu einem regulären Schulfach.
Es bedarf aber auch der Erarbeitung von Lehrplänen für das Fach Friesisch. Hierfür und um aktuelles Lehrmaterial und die Erarbeitung sowie die Fortbildung der Lehrkräfte dauerhaft sicherzustellen, muss eine Institution für die Erstellung von Lehrmaterial und zur Sprachausbildung der Lehrkräfte in Nordfriesland gegründet und die Finanzierung diesen Aufgaben entsprechend in die Haushaltsplanung des Landes aufgenommen werden.
Die Weichen hierfür hat der Schleswig-Holsteinische Landtag gestern auf Initiative des SSW gestellt, mit dem gemeinsamen Antrag „Maßnahmen für Friesisch“. Dieser stellt für uns als SSW jedoch nur die Minimalforderungen dafür dar, was wir in der kommenden Wahlperiode für den Friesischunterricht erreichen wollen.
Heutiger Klimastreik gegen Fake-Stiftung für Nord Stream 2 in Schwerin: Deutsche Umwelthilfe fordert lückenlose Aufarbeitung der russischen Netzwerke
- Aktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future gehen gegen die Fake-Stiftung von Manuela Schwesig und gegen fossile Gaslieferungen aus Russland auf die Straße
- DUH wirft Schwesig durch die Anerkennung der Stiftung Beihilfe zur Erhöhung der Abhängigkeit von fossilem Gas aus Russland vor
- Aktivistin Theresia Crone: „Wir brauchen Solidarität mit der Ukraine statt Gas von Putin, offene Karten statt Hinterzimmerdeals und eine echte Energiewende statt Etikettenschwindel.“
Berlin, 29.4.2022: In Reaktion auf die politischen Skandale rund um die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV demonstriert heute Fridays for Future in Schwerin. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) unterstützt die Forderung der Aktivistinnen und Aktivisten nach lückenloser Aufklärung und beschleunigter Energiewende. Die DUH führt weiterhin vor dem Verwaltungsgericht Schwerin Klage gegen die Anerkennung der Fake-Stiftung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Aus Sicht der DUH war die Anerkennung ein schwerer Missbrauch des Stiftungsrechts, für den die Ministerpräsidentin persönlich verantwortlich ist.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Mit ihrer Fake-Stiftung für Nord Stream 2 hat Manuela Schwesig Beihilfe zur Erhöhung der Energieabhängigkeit von Russland geleistet. Die in den vergangenen Wochen bekannt gewordenen Unterlagen aus der Staatskanzlei belegen, dass sich die Ministerpräsidentin dazu eng mit der Nord Stream 2 AG abgestimmt hat. Statt den Klimaschutz voran zu bringen, hat sie alles in die Wege geleitet, um mit Nord Stream 2 das größte fossile Projekt Europas durchzuboxen. Nun stellt sich die Frage, wie groß der Einfluss Russlands und seiner Staatskonzerne in der Regierung von Mecklenburg-Vorpommern insgesamt ist. Dies muss nun lückenlos aufgeklärt werden.“
Theresia Crone, Fridays for Future Schwerin: „Manuela Schwesig hat die fossilen Verstrickungen mit Russland verstetigt. Entstanden ist ein engmaschiges Netzwerk, das die Energiewende behindert und das fossile Projekt Nord Stream 2 voran gebracht hat. Schon vor einem Jahr haben wir gewarnt, dass fossiles Gas aus Russland keine Zukunft hat. Jetzt ist Krieg und die Landesregierung ist in einem Netz von Unwahrheiten gefangen. Hier muss ein Schlussstrich gezogen worden. Mecklenburg-Vorpommern braucht einen Neuanfang. Wir brauchen Solidarität mit der Ukraine statt Gas von Putin, offene Karten statt Hinterzimmerdeals und eine echte Energiewende statt Etikettenschwindel.“
Queere Perspektiven seit der Pandemie – eine Austauschveranstaltung am 5. Mai bei Radio FRATZ in Flensburg
Jetzt anmelden!
Die Pandemie rückt langsam aus dem Fokus, aber die Krise setzt sich anderweitig fort und das Gefühl von Unsicherheit bleibt. Aus diesen Gründen möchten wir eine recht offene Austauschveranstaltung zum Thema „Queere Perspektiven seit der Pandemie“ anbieten.
Was haben die wiederkehrenden Lockdowns mit dir gemacht? Und was mit der Community und der Orga von Veranstaltungen?
Wie gehst du mit der momentanen Situation um? Wo findest du Halt und wo hilfst du vielleicht anderen?
Wie erlebst du die gesellschaftlichen Veränderungen, die gerade passieren?
Gibt es irgendwoin dem ganzen Murks vielleicht auch Chancen für positive Veränderungen?
Wann: Donnerstag, 05.05.2022, 18.00 bis 20.30 Uhr
Wo: Freies Radio Fratz Große Str. 4 (Hinterhof) 24937 Flensburg
Orga: Wir fänden es cool, wenn ihr am Tag der Veranstaltung einen Schnelltest machen würdet und werden auch Schnelltests vorrätig haben.
Da wir nur begrenzt Platz haben, meldet euch bitte nach Möglichkeit bei queerinfusion@gmx.net an oder kommt einfach vorbei.
Danke!
Wir freuen uns auf euch!
Eure Queer Infusion Flensburg
Workshop „Das Gründach – Klimaanlage und Biotop“ am 7. Mai bei artefact in Glücksburg – Noch freie Plätze!
Schnell noch bis zum 2. Mai anmelden zum kostenfreien Workshop des deutsch-dänischen Interreg-Projekts „Blumen bauen Brücken – Blomster bygger broer“
Experten informieren über Bau von Gründächern
Gründächer sind ein nützliches Biotop und eine natürliche Klimaanlage. Insekten und Bienen finden auf ihnen Nahrung und Rastplätze, im Winter dienen sie der Wärmedämmung und im Sommer als Hitzeschild. Noch sind es vor allem Carportanlagen, Gerätehäuschen oder Flachdächer von Anbauten auf denen Moose, Sukkulenten, Gräser oder Kräuter sprießen. Gründächer eignen sich aber auch für Ein- oder Mehrfamilienhäuser oder gewerbliche Immobilien, wo sie als Dachgarten zusätzlicher, wertvoller Aufenthaltsraum für Menschen sein können.
Das deutsch-dänische Interreg-Projekt „Blumen bauen Brücken – Blomster bygger broer“ informiert im Rahmen eines Workshops über die vielfältigen Möglichkeiten, wie ein Gründach angelegt werden kann, und ihren nachhaltigen Beitrag für Umwelt und Klima.
Datum und Zeit: Samstag, 7. Mai 2022, von 10 bis 14 Uhr
Ort: artefact, Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung
Bremsbergallee 35, 24960 Glücksburg
Die Teilnahme an der Veranstaltung inklusive Imbiss ist kostenlos.
Eingeladen sind als Experten Daniel Westerholt, Referent im Bundesverband GebäudeGrün (BUGG), und Tanja Niebert von re-natur, einem Anbieter von u.a. Gründächern, die über die unterschiedlichen Arten von Gründächern, die notwendigen Voraussetzungen, Bepflanzung, Pflege, Fördermöglichkeiten und vieles mehr zu informieren. Werner Kiwitt, Geschäftsführer des Bildungszentrums für nachhaltige Entwicklung, artefact, hat bereits vor mehr als 20 Jahren die ersten Gründächer auf den Häusern des Bildungszentrums angelegt. Er zeigt uns seine Gründächer und berichtet von seinen Erfahrungen.
Den Programm-Flyer gibt es hier: https://www.artefact.de/wp-content/uploads/2022/04/Gruendach-Seminar-A4.pdf
Weitere Informationen finden Sie auf www.bbbprojekt.eu. Anmeldung bis zum 2. Mai unter info@bbbprojekt.eu.
„Blumen bauen Brücken – Blomster bygger broer“ ist ein grenzüberschreitendes Gartenschau- und Tourismusprojekt im Rahmen des Interreg-Programms Deutschland-Danmark und wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Ziel der Projektpartner, die Städte Flensburg, Glücksburg, Aabenraa und Sønderborg sowie die Tourismusorganisationen Destination Sønderjylland und Tourismus Agentur Flensburger Förde, ist es, eine gemeinsame deutsch-dänische Destination rund um die Flensburger Förde zu schaffen. Erfahren Sie mehr auf www.bbbprojekt.eu
Ein Jahr Klimabeschluss: Deutsche Umwelthilfe zieht erschütternde Bilanz der Regierungspolitik und fordert Kurswechsel der Ampel-Regierung
Berlin, 29.4.2022: Heute vor einem Jahr verkündete das Bundesverfassungsgericht die bislang bedeutendste Umweltschutz-Entscheidung seiner Geschichte: Klimaschutz ist Grundrechtsschutz. Gemeinsam mit Kindern und jungen Erwachsenen hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Bundesregierung zuvor auf mehr Klimaschutz verklagt. Nach einem Jahr Klimabeschluss zieht der Umwelt- und Verbraucherschutzverein eine erschütternde Bilanz der Regierungspolitik.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Die selbsternannte ‚Klimaregierung‘ versagt bisher bei konkreten und sofort wirksamen Klimaschutzmaßnahmen. Damit verrät sie die Kinder und jungen Erwachsenen, die nach dem wegweisenden Klimabeschluss große Hoffnungen in die neue Bundesregierung mit Klimakanzler und -minister gesetzt haben. Anstatt für einen echten Wandel zu sorgen, heizt die Ampel-Regierung die Klimakrise mit Tankrabatt und der noch immer bestehenden finanziellen Förderung von Klimakiller-SUV weiter an. Noch immer bestimmt die Auto-Lobby aus BMW, Mercedes und VW die deutsche Verkehrspolitik: So sollen selbst nach 2035 Verbrenner-Pkw verkauft und die besinnungslose Raserei auf den Autobahnen fortgesetzt werden. Da die Regierung offensichtlich nicht einmal beim Thema Tempolimit handlungsfähig ist, werden wir dieses im Rahmen unserer bereits anhängigen Klima-Sektorklage Verkehr vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg durchsetzen.“
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Das novellierte Bundes-Klimaschutzgesetz reicht nicht, um die Zukunft kommender Generationen sicherzustellen. Deshalb unterstützen wir seit Januar erneut Kinder und junge Erwachsene bei ihrer Verfassungsbeschwerde gegen das neue Klimaschutzgesetz. Zwar tut sich nun etwas beim Zubau von Wind- und Sonnenenergie, gleichzeitig schießen an der Nordseeküste neue Anlagen für fossiles Erdgas wie Pilze aus dem Boden. Das sind Schritte in die falsche Richtung, die keinen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leisten. Zu wenig getan hat sich auch beim Natürlichen Klimaschutz: Nur mit intakten Wäldern und Mooren können wir die Klimaziele einhalten. Der Schutz dieser Ökosysteme muss finanziell und personell gut ausgestattet werden.“
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Seit der Verkündung des wegweisenden Klimaschutz-Urteils hat der Gebäudesektor zum zweiten Mal in Folge die Klimaziele verfehlt. Welche Konsequenzen hat die Bundesregierung daraus gezogen? Keine. Deshalb haben wir Klage gegen das Bundesbauministerium eingereicht. Der Klimaschutz-Stillstand im Gebäudesektor muss jetzt beendet und die klaffende Lücke bei den CO2-Emissionen geschlossen werden. Wir fordern strengere Effizienzstandards und eine sofortige Sanierungsoffensive.“
digital._K: Gründungskonferenz eines regionalen Kulturnetzwerks am 24. Juni in der Dansk Centralbibliotek in Flensburg

Einige der Initiatoren von digital._K, von links: Tilman Köneke, Christian Prasno, Roald Christesen und Kai Juul Rasmussen. Foto: (C) digital._K
In doppeltem Sinne Grenzen überschreitend:
Neue Initiative „digital._K“ will Kunst, Kultur und Digitales regional vernetzen.
Seit Ende 2021 tüfteln die Initiatoren von „digital._K“ an einer Idee: Sie wollen neue Verbindungen zwischen Kunst, Kultur und Digitalem in der Region herstellen. Das Digitale bietet faszinierende Möglichkeiten für Kunst und Kultur. Aber auch umgekehrt kann die Kunst sich mit dem Thema Digitales in aufregender Weise auseinandersetzen. Musik, Theater, Kulturbetrieb, Museum, Bücherei, Bildungseinrichtung – nahezu jeder Bereich ist betroffen.
Künstler*innen und Kulturschaffende können der Technologie ganz neue Ausdrucksweisen abgewinnen. Sie arbeiten zum Beispiel mit den Fehlern von Algorithmen oder kombinieren diese auf unerwartete Weise. Oder sie sind selbst Programmierer*innen und arbeiten mit Formeln und Frameworks, statt mit Pinseln und Farbpalette. Das Spannende ist manchmal nicht einmal das Produkt, sondern der Weg dorthin.
digital._K möchte die digitale Kreativität fördern, präsentieren, vertreten und Synergieeffekte in der Region herstellen. Dabei sollen nicht nur Menschen und Institutionen untereinander vernetzt werden, sondern auch neue Perspektiven und Möglichkeiten aufgezeigt werden ohne den kritischen Blick auf die digitale Entwicklung als solche zu vernachlässigen.
„Zusammen gestalten wir unsere technologische Welt. Darüber müssen wir uns ständig austauschen, wenn gute Ergebnisse für alle das Ziel sind“, erklärt Ideengeber Roald Christesen, der mit der Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig, dem Kunstverein In Kürze Kunst und define, einem Verein für elektonische und experimentelle Musik und Performance, optimale Partner gefunden hat.
Am Freitag, den 24.6.2022 ab 14 Uhr soll das Netzwerk etabliert werden, und zwar in Form einer Gründungskonferenz in der Dänischen Zentralbücherei in Flensburg. Alle Interessierten sind eingeladen und können als Mitgründer*innen von digital._K das Netzwerk aktiv mitgestalten.
Die Durchführung der Konferenz wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung – Interreg.
Anmeldung zur Konferenz und weitere Infos unter www.digital-k.net
SSW fordert einen armutssicheren Mindestlohn
Lars Harms: „Die Landesregierung sollte ergänzend ihren Teil dazu beitragen, dass sich die Situation der Fachkräfte nicht weiter zuspitzt. Unterstützungsangebote müssen barrierefrei und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden. Förderprogramme mit seitenlangen Formularen, umständlichen Verfahren und viel Antragschinesisch sind Mist.“
Und der SSW-Fraktionschef weiter in seiner Rede im schleswig-holsteinischen Landtag zu 15 und 20 – Gute Arbeit und faire Löhne mit Tarifbindung in Schleswig-Holstein, Fachkräftesicherung im Handwerk – Klimaschutz wird im Handwerk gemacht:
Der Mindestlohn ist eine Errungenschaft, weil er Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schützt. Und, weil er neben vielen anderen Rahmenbedingungen für fairen Wettbewerb sorgt. Dem Unterbietungswettkampf wurde damit weitgehend der Boden entzogen. Wenn ich aber eines gelernt habe, dann das: wo ein Schlupfloch ist – und wenn es noch so klein ist – wird es genutzt. Das gilt auch und gerade beim Mindestlohn, der mittels Werkverträgen und Verweis auf ausländische Tarife immer mal wieder ausgehebelt werden soll. Dass aber auch Schülerinnen und Schüler fürs Regaleeinräumen teilweise mit einem Taschengeld abgespeist werden, ist schon ein starkes Stück. Der Mindestlohn soll annähernd faire Löhne ermöglichen. Wer diesen Grundsatz unterläuft, wird bei erwachsenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vom Zoll angezeigt und bestraft. Ich finde, dass der Mindestlohn seinem Namen gerecht werden muss und als absolute Untergrenze für alle Beschäftigten gelten muss.
Dass der Mindestlohn derzeit nicht armutsfest ist, ist eine traurige Tatsache. Die ist allerdings nicht von Himmel gefallen, sondern Ergebnis politischer Entscheidungen; auch hier im Landtag. Wenige, große Arbeitgeber geizen bis zum Centbetrag hinter dem Komma, wenn es um Lohnkosten geht. Dass diese Haltung langfristig zu Frust, kurzer Verweildauer im Betrieb und einem schlechten Image führt, ist ihnen oft egal. Der SSW steht für einen Mindestlohn von 13 Euro; auch und gerade in der Vergabe, um ein positives Signal zu setzen.
Gerade kleine Betriebe, könnte man meinen, tun sich schwer mit dem Mindestlohn. Aber dort spielen ganz andere Probleme eine Rolle. Wenn man als Klempner keine neuen Kunden mehr annehmen kann, was in Flensburg gang und gäbe ist, dann liegt das daran, dass Fachpersonal knapp ist. Die Betriebe würden sogar mehr zahlen, finden aber keine Fachkräfte, die selbständig und eigenverantwortlich arbeiten können. Die schleppende oder verweigerte Anerkennung ausländischer Berufs- und Schulzeugnisse ist ein klares Hemmnis, für die keine Besserung in Sicht ist.
Der zweite Faktor sind die sinkenden Azubizahlen. Viele Schülerinnen und Schüler konnten in den letzten beiden Corona-Jahren keine Praktika in den Betrieben machen. Ihnen fehlt damit ein wichtiger Baustein bei der beruflichen Orientierung. Viele entscheiden sich dann dafür, weiter zur Schule zu gehen. Die Zahl der Auszubildenden sinkt. Und es ist kein Ende abzusehen. Das ist eine Katastrophe für die Situation der Fachkräfte in Schleswig-Holstein. Aber ich sehe hier auch eine Chance für die Beruflichen Schulen, die hervorragende Arbeit leisten. Deren Unterstützung geschieht – noch – zweitrangig. Das muss sich schnellstens ändern. Das Kompetenzgerangel von Kultus- und Wirtschaftsministerium hilft an dieser Stelle wirklich niemandem!
Azubizahlen und Anerkennung ausländischer Abschlüsse beziehen sich auf den Zugang von Fachkräften. Wir wollen aber auch darüber sprechen, wie die Fachkräfte gehalten werden können. Die Wertschätzung der Fachkräfte durch gute Arbeitsbedingungen, transparente Aufstiegschancen und eben auch durch Lohn und Gehalt liegt bei einigen Betrieben ziemlich im Argen. Junge Frauen im Handwerk, oftmals Landessiegerinnen bei der Gesellenprüfung, springen ab, weil sie Arbeitsbedingungen und Druck nicht länger aushalten können. Junge Familien brauchen verlässliche Arbeitszeiten und keine Wochenend- und Notdienste, wie sie in vielen Betrieben verpflichtend sind.
Viele dieser Themen sind bei den Kammern bekannt und werden mit den Mitgliedern thematisiert. Die Landesregierung sollte ergänzend ihren Teil dazu beitragen, dass sich die Situation der Fachkräfte nicht weiter zuspitzt. Unterstützungsangebote müssen barrierefrei und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden. Förderprogramme mit seitenlangen Formularen, umständlichen Verfahren und viel Antragschinesisch sind Mist. Was die Betriebe wollen, ist die Beratung in den Betrieben vor Ort. Sie wünschen sich, dass ein Fachmann oder eine Fachfrau zu ihnen ins Büro kommt und unbürokratisch hilft. Sie wollen kein Marketing, sondern handfeste Unterstützung, zum Beispiel bei der Betriebsnachfolge. In diesem Bereich sind noch sehr dicke Bretter zu bohren.
Flensburger Tafel hat neue Leitung und benötigt dringend Lebensmittelspenden
Oberbürgermeisterin Simone Lange besucht Tafel
Flensburg. Catarina Puchleitner ist die neue Leiterin der Flensburger Tafel. Nach dem plötzlichen Tod von Klaus Grebbin leitet sie das große Team der Tafel mit mehr als 20 Ehrenamtlichen und mehr als 30 Fahrerinnen und Fahrern. Oberbürgermeisterin Simone Lange hat die Tafel besucht, um unter anderem mit dem Vorstand der Johanniter, Christian Pagel und den Helferinnen und Helfern über die aktuelle Lage zu sprechen.

Auf dem Foto v.l.n.r.: Oberbürgermeisterin Simone Lange, Sandra Scheel, Jenny Jensen Catarina Puchleitner und Christian Pagel
Die Tafel steht aufgrund der Ukrainesituation in einer besonders großen Herausforderung. Die Anzahl der Menschen, die zur Ausgabe erscheinen, hat sich an manchen Tagen verdoppelt. Gleichzeitig werden die Lebensmittelspenden weniger. Besonders Grundnahrungsmittel wie Brot und Joghurt werden dringend benötigt. Deshalb bitten wir gemeinsam alle Gewerbetreibenden im Einzelhandel und in der Nahversorgung, auch in der Gastronomie um Unterstützung. Lebensmittel, die nicht mehr gebraucht werden, übrig sind und noch gut an andere Menschen abgegeben werden können, werden bei der Flensburger Tafel dringend benötigt. Wer helfen kann, melde sich bitte bei Catarina Puchleitner unter 0461- 50905362.
„Ich begleite die Arbeit der Flensburger Tafel schon seit vielen Jahren und habe dabei auch immer wieder Engpässe miterlebt, aber jetzt mit der gewachsenen Anzahl von Bedürftigen und den stark gestiegenen Preisen für Energie und Lebensmittel kneift es gerade ganz besonders. Darum möchte ich herzlich darum bitten, die Tafel zu unterstützen. Dort sind Sach- und Geldspenden auf jeden Fall an der richtigen Stelle, “ appelliert die Oberbürgermeisterin.