Archiv für den Tag 20. Dezember 2021

SSW: Junge Menschen bei der Gesetzgebung mitdenken

Der SSW will, dass auch in Schleswig-Holstein die Auswirkungen von Gesetzen auf Jugendliche künftig von Anfang an mitbedacht werden – nach dem Vorbild des sogennanten Jugendchecks auf Bundesebene.

„Alle Gesetze, die wir im Landtag beschließen, haben oder bekommen immer auch Auswirkungen auf junge Menschen. Ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt. Eine Pflicht, die Belange der demografisch ohnehin unterrepräsentierten Jugend zu berücksichtigen gibt es nicht. Und die jungen Menschen selbst haben nur geringe Einflussmöglichkeiten auf Gesetzgebungsprozesse. Das sollten wir endlich ändern“, sagt Christian Dirschauer, jugendpolitischer Sprecher des SSW im Landtag.

Der Flensburger SSW-Abgeordnete hat deshalb einen Antrag in den Landtag eingebracht, wonach der bereits auf Bundesebene erfolgreich funktionierende „Jugendcheck“ auch in Schleswig-Holstein eingeführt werden soll.

In Berlin hatte die schwarz-rote Koalition vor einigen Jahren im Rahmen ihrer Jugendstrategie ein Kompetenzzentrum Jugendcheck gegründet, das Abschätzungen darüber durchführt, welche Auswirkungen geplante Gesetzesvorhaben des Bundes auf junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren habe würden. Daraus entstehende Erkenntnisse werden der Politik als Entscheidungsgrundlage an die Hand gegeben. Träger des Kompetenzzentrums ist das Forschungsinstituts für Öffentliche Verwaltung (FÖV).

„Wir sollten dieses erfolgreich erprobte Instrument auch auf Landesebene verankern, um endlich mehr Jugendgerechtigkeit zu ermöglichen. Und zwar nicht nur für Gesetze, sondern auch für Verordnungen, sagt Dirschauer.

Die Folgenabschätzung soll dabei wie auf Bundesebene durch eine unabhängige dritte Stelle erfolgen.

Der Antrag ist als Drucksache 19/3522 im Informationssystem des Landtags (lissh.lvn.ltsh.de) abrufbar.

Vertragsverlängerung – Stadtwerke Flensburg beliefern JYSK bundesweit weiter mit Öko-Strom

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Stadtwerke-Kraftwerk am Flensburger Hafen-Westufer – Die Stadtwerke Flensburg liefern bereits seit fünf Jahren Strom an das Einrichtungsunternehmen JYSK (ehemals DÄNISCHES BETTENLAGER). Foto: Jörg Pepmeyer

Flensburg. Die Stadtwerke Flensburg versorgen JYSK bereits seit 2016 mit Öko-Strom. Der Vertrag hat ein Liefervolumen von 47 Millionen Kilowattstunden pro Jahr und eine Laufzeit bis zunächst Ende 2022.

Veit Scheffel, Kundenbetreuer und Produktentwickler bei den Stadtwerken, freut sich über die Vertragsverlängerung. „Ich freue mich sehr, dass wir im nationalen Stromvergleich für unsere Kunden nach wie vor attraktiv sind. Das liegt sicher an unseren stabilen und fairen Preisen, aber auch an der jahrelangen, vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unserem Kunden JYSK.“

Als ein fortschrittliches Unternehmen bieten die Stadtwerke Flensburg ihren Geschäftskunden maßgeschneiderte Lösungen an, die optimal auf ihren Bedarf abgestimmt sind. „JYSK hat sich für ein Tranchenmodell entschieden, welches das Beschaffungsrisiko minimiert.“ berichtet Scheffel weiter. „Die aktuelle Strompreisentwicklung zeigt es ganz deutlich: Der Anstieg der Marktpreise für Strom (sowie Gas) kann besonders für Unternehmen momentan extreme Preiserhöhungen bedeuten. Wer auf herkömmliche Beschaffungsmodelle wie z.B. die Stichtagsbeschaffung setzt, kann von diesen Erhöhungen überrascht werden. Genau dafür bieten wir unseren Großkunden mit der Tranchenbeschaffung die Lösung.“

Auch Michael Rotermund, Head of Communications bei JYSK ist von diesem Modell überzeugt. „Zusammen mit den Stadtwerken haben wir die Gesamt-Strommenge, die wir für weite Teile unserer deutschen Filialen benötigen, in sechzehn Tranchen aufgeteilt und werden diese zu unterschiedlichen Zeitpunkten kaufen. Durch den Mischpreis, der dadurch entsteht, erhoffen wir uns Vorteile. Wir legen fest, wann und zu welchem Preis wir die Tranchen kaufen, so verteilt sich das Risiko.“

Dr. Dirk Wernicke, Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg sieht die hohe Bedeutung dieses Kunden: „Die Stadt Flensburg verbraucht pro Jahr rund 339 Millionen Kilowattstunden, JYSK 48,5. Dieser Auftrag hat ein Volumen, das fast 14 % des Flensburger Stromverbrauchs entspricht.“

Der Öko-Strom stammt aus dem Kraftwerk Bjølvo in Norwegen und wird zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen. Bei der Erzeugung entstehen weder CO2 noch andere Schadstoffe, was durch ein Zertifikat des TÜV Nord bescheinigt wird.

 

DIE LINKE Flensburg nominiert Direktkandidaten für die Landtagswahl

Die Kreismitgliederversammlung hat am Sonntag Tjark Naujoks zum Direktkandidaten zur Landtagswahl, im Wahlkreis 3 Flensburg gewählt.

Linke-Kandidat Tjark Naujoks (Mitte) und die beiden Kreisvorsitzenden Katrine Hoop und Luca Grimminger

Über 20 Genossinnen und Genossen des Kreisverbandes Flensburg versammelten sich unter freiem Himmel auf dem Innenhof des Gewerkschaftshauses in Flensburg. Unter strengen Corona-Auflagen wurde der 26-jährige gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger, nun Ver.di-Jugendsekretär in Kiel, Tjark Naujoks gewählt. Damit hat jetzt auch DIE LINKE ihren Kandidaten für die Landtagswahl im Wahlkreis 3 Flensburg aufgestellt.

„Ich freue mich über das Vertrauen meiner Partei und darauf, gemeinsam mit meinen Genossinnen und Genossen einen Wahlkampf für ein solidarisches und gerechteres Flensburg zu kämpfen.“ so Naujoks.

„Die Themen für uns liegen auf der Hand. Das neue Flensburger Krankenhaus ist ein gutes Beispiel: Hier können wir unseren Kampf für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege und im Gesundheitssystem mit dem feministischen Kampf für die Abschaffung des § 218 kombinieren. Und zwar mit einem unserer politischen Alleinstellungsmerkmale: Menschen vor Profit und Glauben!“ unterstreicht Naujoks.

Die Kreisvorsitzenden Katrine Hoop und Luca Grimminger läuten damit den Wahlkampf ein. „Es geht nun darum, die Menschen davon zu überzeugen, dass es eine starke soziale Kraft im Landtag benötigt wird, die sich für die schwachen in unserer Gesellschaft einsetzt. Keine andere Partei steht für bezahlbaren Wohnraum, faire Bezahlung oder gute Bildung. Wir brauchen DIE LINKE im Landtag für ein solidarisches, vielfältiges und gerechtes Schleswig-Holstein.“

Forschendes Lernen im Schülerlabor der Hochschule Flensburg

Ein Herzblutbiologe für das Schülerlabor

 Jörg Hüls ist neue abgeordnete Lehrkraft an der Hochschule Flensburg. Der Biologielehrer will dem Schülerlabor eine neue Richtung geben – neben dem Schulklassenbetrieb hin zum Forschungszentrum für Nachwuchswissenschaftler*innen

Er wirkt sachlich, überlegt. Fast zurückhaltend. Doch wenn man Jörg Hüls fragt, warum er das macht, warum der Biologielehrer am Fördegymnasium nun zusätzlich die Leitung des Schülerlabors an der Hochschule Flensburg übernimmt, bricht sich seine Leidenschaft Bahn. Dann funkelt es regelrecht in seinen Augen. „Ich habe so viel Spaß an Bio! Es ist ein Hobby“, sagt er. „Ich bin einfach Herzblutbiologe!“

Hat viel Spaß an der Biologie und möchte auch Schüler*innen dafür begeistern: Jörg Hüls leitet das Schülerlabor der Hochschule Flensburg. Foto: Gatermann

Hinter alltäglichen Dingen die vielen kleinen Zusammenhänge zu erkennen, wie alles in der Natur ineinandergreift, das fasziniert Jörg Hüls. Zu wissen, dass sich in einem kleinen Tropfen Flüssigkeit nach der PCR Milliarden DNA-Moleküle befinden, begeistert ihn. Dazu habe die Biologie auch einen ästhetischen Reiz. Auch den Schüler*innen in Flensburg und Umgebung möchte Jörg Hüls diese Faszination vermitteln, möchte in einer authentischen Forschungsumgebung naturwissenschaftliche Grundlagen legen. „Schule kann das nicht leisten. Es fehlt schlicht an entsprechenden Maschinen und der Technik“, sagt Hüls. Er sieht auch eine gesellschaftliche Komponente: Wenn man über gentechnische Veränderungen rede, sollte man auch verstehen, was da passiert.

Diese Themen werden natürlich auch bei den traditionellen Schulklassenbesuchen bearbeitet. Wenn die Schüler*innen Antigen-Schnelltests durchführen, mittels genetischer Fingerabdrücke Täterprofile erstellen oder die eigene DNA isolieren. Doch Hüls möchte das Angebot des Schülerlabors ausweiten. Er denkt in Richtung eines Schüler*innen-Forschungszentrums. Ziel sei es, dass interessierte Nachwuchs-Biolog*innen über mehrere Wochen regelmäßig im Labor, begleitet von Wissenschaftler*innen der Hochschule, ihre eigenen Projekte entwickeln, beispielsweise zu nachhaltigem Verpackungsmaterial aus Pilzfäden oder zum Seegrassterben durch Mikroorganismen. „Sie würden viel offener, viel mehr wie richtige Naturwissenschaftler arbeiten“, erhofft sich Hüls. Diese Erfahrung machte Hüls am GEOMAR, wo er die vergangenen drei Jahre im Schülerlabor mitarbeitete.

Bevor Jörg Hüls richtig durchstarten kann mit den vielen Klassen, die sich schon bei ihm angemeldet haben, muss er noch ein wenig abwarten. Corona macht die Situation gerade nicht leicht. Hüls und studentischen Mitarbeiter nutzen die Zeit, um sich in die Experimente einzuarbeiten. „Die Studierenden, die mich unterstützen, müssen natürlich auch Hintergrundwissen haben, wenn sie mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten.“ Und auch er selbst müsse viele Jahre nach seinem Studium der Biologie und Chemie Anschlusswissen aufbauen, gibt der Lehrer mit einem Lächeln zu. In seinen Augen blitz sie wieder auf – seine Leidenschaft für die Biologie.

Weitere Informationen zum Schülerlabor: https://hs-flensburg.de/hochschule/organisation/einrichtungen/schuelerlabor

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