Archiv für den Monat März 2021
Corona: Flensburg bereitet Lolli-Schnelltests der Kinder in Kitas und Kindertagespflege vor

30.000 Test-Kits eingetroffen
Flensburg. Gerade als die Verteilung von 9020 Schnelltest-Kits für die Beschäftigten in den Kitas und der Tagespflege fertig organisiert ist, erhält Fachbereichsleiterin Ellen Kittel die Information, dass bereits die nächste Lieferung vor der Tür stünde.
30.000 Test-Kits für den Schnelltest der Kinder sind eingetroffen. Sofort wird auch dafür die Verteilung an die Träger vorbereitet. Es handelt sich dabei um die sogenannten Lolli-Tests, die ein besonders kindgerechtes, schonendes Testverfahren darstellen.
„Es ist sehr schön, dass die Tests für die Kinder so schnell geliefert wurden. Jetzt erarbeiten wir gerade gemeinsam mit Kitaleitungen und dem Gesundheitshaus ein geeignetes Verfahren für die Durchführung der Tests, so dass wir, wenn alles klappt, bereits in der Woche nach Ostern eine Testung der Kinder anbieten können“, freut sich Ellen Kittel.
„Mit der Testung der Kinder sind wir in Flensburg erneut Vorreiter*innen im Land Schleswig-Holstein. Der Einsatz der sogenannten Lolli-Tests ist eine zusätzliche Maßnahme, die Unsicherheit aller Beteiligten zu verringern. Die Hygienekonzepte müssen selbstverständlich trotzdem weiter konsequent umgesetzt werden.“, so die Oberbürgermeisterin Simone Lange.
Durch diese umfassenden Testungen der Kinder in den Betreuungseinrichtungen verbessert sich ebenso wie durch die Tests in den Schulen insgesamt die Informationslage über das Infektionsgeschehen in den Familien, ermöglicht eine Verfolgung der Infektionswege und ist damit ein weiterer Baustein zur erfolgreichen Pandemiebekämpfung in Flensburg
Schließung der städtischen Museen in Flensburg ab 1. April

Ab dem 23. März 2021 hatten die Städtischen Museen wieder für das Publikum geöffnet. Aufgrund der pandemischen Lage müssen diese aber ab dem 1. April wieder schließen (das ist kein Aprilscherz). Ein Wiedereröffnungsdatum hängt von der pandemischen Lage ab.
In den städtischen Museen warten folgende Ausstellungen darauf, besucht zu werden:
Auf dem Museumsberg:
„Lena Kaapke – de manufactis“
In der Ausstellung auf dem Museumsberg sind Arbeiten zu erleben, die nicht nur das Handgefertigte thematisieren, sondern auch deren Herstellungsorte in China, verschiedenen europäischen Ländern und unserer Region. Dabei geht die konzeptuelle Klarheit der Installationen Lena Kaapkes mit der hohen sinnlichen Präsenz ihrer Arbeiten aus Keramik, Papier und diversen anderen Materialien Hand in Hand.
True Colours
Ob „Gelbes Feld“, „Grüne Tonne“, „Blauer Raum“ oder „Einfach Rot“: Manche Bilder verraten schon im Titel, worum es geht. Farbe in der Kunst, Literatur und Musik ist das Thema der Sommerausstellung 2021 des Museumsberg Flensburg. Kunstwerke aus vier Jahrhunderten, streng nach Farben sortiert, erzählen von der Bedeutung, der Wirkung und der Kraft von Farbe. Ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Lesungen und Konzerten macht Farbe sogar hörbar.
Im Schifffahrtsmuseum:
Starker Toback – eine Kolonialware mit Spätfolgen
STARKER TOBACK ist eine gemeinschaftliche Ausstellung zwischen dem Flensburger Schifffahrtsmuseum und dem Naturwissenschaftlichen Museum Flensburg, die sowohl die sozialhistorische als auch die botanische Seite des vielseitigen Gewächses beleuchtet.
Zum Museumsberg
„Galerie der verlorenen Erinnerungen“ Bilder von Julia Nierade in der Kulturlücke in der Norderstraße

Im Schaufenster der Kulturlücke in der Norderstraße 151 sind Bilder der Künstlerin Julia Nierade, mit dem Titel „verlorene Erinnerungen“ zu sehen. Diese stehen unter diesem Titel für sich, sind zugleich aber auch Teil und Einstieg in das interdisziplinäre und multimediale Kunst-und Theaterprojekt „LOST-MEMORIES“, einer Episodengeschichte und Schnitzeljagd, deren Kapitel online und analog in Flensburg und Angeln gefunden werden können.
Weitere Bilder der 5-teiligen Kunst-Reihe werden zur Zeit in Bushäuschen in den Gemeinden Husby, Amt Mittelangeln und Amt Gelting-Steinbergkirche ausgestellt. Ein weiterer Bestandteil des Projektes sind Plakate von halbfiktiven* Kulturveranstaltungen, die daran erinnern, dass es aktuell enorm grosse „Kulturlücken“ gibt.
„Unsichtbares hörbar machen“ – Hörspaziergang ab 1. April mit der Theaterwerkstatt Pilkentafel

Liebe Hörer*innen,
passend zum langen Osterwochenende wird am 01. April auf unserer Homepage unser neuer Hörspaziergang erscheinen. In Unsichtbares hörbar machen möchten wir Sie und euch mitnehmen auf eine Spurensuche durch Flensburg. Das Flensburger Stadtbild ist geprägt durch die Geschichte. Doch aus welcher Perspektive ist sie erzählt? Welchen Teil der Geschichte können wir nicht sehen, weil wir ihn nicht kennen, und was macht das mit uns?

Auf bekannten und vielleicht auch unbekannten Wegen gehen wir durch die Stadt. Wir möchten auf das blicken, was sichtbar ist, und nach dem fragen, was man nicht sieht, was unter dem Sichtbaren verborgen liegt, was aber doch da ist.
Ab morgen kann jede*r mit einem mobilen Abspielgerät und Kopfhörern zu jeder Zeit selbstständig unseren Audiowalk machen. Er dauert ca. 100 Minuten und startet an der St. Jürgen Treppe. Weitere Informationen dazu gibt es auf unserer Homepage www.pilkentafel.de.
Wir wünschen viel Spaß und freuen uns, wenn uns Rückmeldungen erreichen!
Ihre und Eure Theaterwerkstatt Pilkentafel
„scheinreisen“ – eine Intervention – bis zum 16. Mai
Ein Kunstprojekt sucht Mitwirkende für ein Video! Angesprochen sind Menschen mit Demenz sowie ihre Angehörigen, Pflegepersonen und Freunde.
Künstlerin Vaia Paziana lädt Sie ein an der Gestaltung einer Video Collage teilzunehmen, mit Ihren Ideen, Ihren Bildern, Ihrer Stimme, Ihren Worten, Gedichten, Liedern oder Klängen. Gezeigt wird das Ergebnis, zusammen mit Video Arbeiten der Künstlerin im Juni diesen Jahres in Flensburg, der Standort wird noch bekanntgegeben.
Der Titel des Projekts scheinreisen – eine Intervention entspringt zum einen dem Gefühl „nicht reisen zu können oder fest zu stecken“ aber auch der Möglichkeit, dem etwas mit kreativen Mitteln entgegen zu setzen und Neues auszuprobieren. Gern können Sie sich vom Titel inspirieren lassen, ist aber nicht zwingend – wichtig ist, dass Ihr Beitrag Ihnen etwas bedeutet. Die Inspiration dazu kann aus ihrem alltäglichen Umfeld kommen.
Was und Wie? Mit Mobiltelefon, Kamera, Tablet oder Pc können Sie ihren Beitrag erstellen, die entsprechenden Dateien (Ton, Video oder Foto) werden gesammelt (Details dafür wird den Beteiligten mitgeteilt) und daraus die Video Collage zusammengeschnitten. Tonaufnahmen: von Geräuschen/Klängen wie z.B. Vogelzwitschern, Wasserrauschen, Papierrascheln, gesprochene Texte oder Gedichte, Gesang. Fotos: Zeichnungen, Bilder, Texte und Gedichte auf Papier können fotografiert werden. Videoaufnahmen: Bewegung, Klang und Stimme können mit der Videokamera aufgezeichnet werden.
Wichtig: es muss nicht perfekt sein, sondern Spass machen. Also einfach auf den Aufnahmeknopf drücken und ausprobieren! Bis zum 16. Mai 2021 werden die Beiträge gesammelt. Kontakt: info@alzheimer-flensburg.de
Zur Alzheimer Gesellschaft Flensburg und Umgebung e.V.: https://www.alzheimer-flensburg.de/
Multilinguale CORONA-Informationen für Flensburg

Die Stabsstelle Integration lässt seit einiger Zeit wichtige allgemeine und aktuelle Informationen zur Corona-Pandemie in Flensburg in 7 Sprachen übersetzen.
Diese Infos finden Sie im Corona-Portal unter Multilingual Information / Flensburg, teilweise auch als Audio-Datei für Analphabeten.
Des Weiteren wurde ein 5 Minuten Video auf Deutsch, Arabisch, Persisch, Rumänisch und Bulgarisch mit dem Titel „Die Stadt Flensburg informiert über die Corona-Regeln“ erstellt, welches unter der jeweiligen Sprache zu finden ist.
Mehr Infos unter: www.flensburg.de/Aktuelles/Corona-Portal/Multilingual-Information
Barriere-Check III: Vom Flensburger Nordermarkt zur Hafenspitze
Ein Beitrag von Julia Born, VCD Flensburg
Flensburgs wunderschöne Altstadt zieht viele Besucher:innen an. Zu beliebten Zielen beim Spazierengehen gehören der Nordermarkt und die Hafenspitze. Genau das war die Route beim dritten Barriere-Check im März 2021. Die Teams waren wieder unterwegs mit Blindenstock und Rollstuhl. Das Ergebnis: Gute Ansätze und Verbesserungsbedarf. Die Vorbereitungsgruppe fordert nun den nachhaltigen Umgang mit den Kritikpunkten ein.

Die Schiffbrückstraße führt vom Nordermarkt Richtung Hafen. In der Mitte sind glatte Platten verlegt – doch leider zu schmal. Mit Rollstuhl, Rollator, Einkaufstrolley oder Kinderwagen wird man durchgerüttelt.
Wenn die kleinen Vorderräder des Rollstuhls in den Fugen hängen bleiben, besteht zudem Sturzgefahr.
Inhaltsübersicht:
- Barriere-Check in Flensburg: Zum dritten Mal unterwegs
- Gute Ansätze und Nachbesserungsbedarf: Vier Beispiele
- Barrierefreiheit schaffen: Nachhaltiger Umgang mit Einträgen gefordert
- Ausblick: Barriere-Checks drei- bis viermal im Jahr
Barriere-Check in Flensburg: Zum dritten Mal unterwegs
In der Woche vom 15. – 19. März 2021 waren zum dritten Mal engagierte Flensburger:innen, diesmal coronagerecht in kleinen Teams, unterwegs und prüften: Wie gut lässt sich der Weg vom Nordermarkt zur Hafenspitze begehen von Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder Blindenstock? Denn öffentliche Straßen und Plätze sollen ausdrücklich möglichst barrierefrei gestaltet sein.
Beteiligt waren wieder mehrere Gruppierungen: Die Flensburger Ortsgruppen von VCD, VdK, Aktionsgruppe KLIMA, Seniorenbeirat, Stadtteilforum Südermarkt-PLUS, Arbeitskreis des Behindertenbeauftragten und das TBZ Flensburg.
Fazit der Barriere-Checker:innen: Gute Ansätze sind vorhanden. Gleichzeitig gibt es viel Nachbesserungsbedarf, damit auch Seh- und Bewegungsbehinderte hier bequem und sicher unterwegs sein können.
Einige Kommentare
- Kopfsteinpflaster ist ja schön, doch für Menschen mit Rollator, Rollstuhl, Kinderwagen oder Trolley ein echtes Problem.
- Diesen Weg kann man als Blinder nicht allein gehen. Es gibt zu viele Gefahrenstellen.
- Durch die Barriere-Checks nehme ich die Hürden, mit denen Bewegungs- und Sinnesbeeinträchtigte kämpfen, erst wahr.
- Man merkt, wie extrem kleinteilig beim Fußverkehr gearbeitet werden muss. Die Barriere-Checks sind wichtig, denn sie lenken den Blick auf die Details.
- Die Radler:innen waren rücksichtsvoll. Doch Fuß- und Radverkehr gemeinsam in einem Flanier- und Erlebnisbereich ist utopisch.
Gute Ansätze und Nachbesserungsbedarf: Vier Beispiele

Die taktile Linie führt Blinde und Sehbehinderte durch die Große Straße. Beim Nordermarkt ist ein Aufmerksamkeitsfeld verlegt. Es signalisiert: Hier abbiegen! Doch wer sich daran orientiert, stößt zusammen mit dem Sonnenschirm bzw. im Sommer mit der Bestuhlung dort.

Die Busspur ist zur Hafenpromenade hin durch Pfähle gesichert. Zur Kreuzung Schiffbrücke hin ist der Übergang völlig plan.
Es gibt keine taktilen Signale, durch die ein Sehbehinderter spürt, dass er hier vorsichtig sein muss.

Der „Kapitänsweg“ – signalisiert durch die im Pflaster verlegten Steine – ist eine schöne Flensburger Erlebnisroute.
Direkt im Weg: Ein Schild und ein Verkaufswagen … Davor: Ein ungesicherter Schlauch.

Fahrradständer sind eine gute Sache. An dieser Stelle sind sie jedoch sehr ungünstig angebracht. Aufgrund der Baustelle wird der gesamte Fuß- und Radverkehr hier vorbeigeführt. Eine Beleuchtung ist nicht vorhanden.
Barrierefreiheit schaffen: Nachhaltiger Umgang mit Einträgen gefordert
Wie auch bei den letzten Malen wurde wieder eine ausführliche Dokumentation erstellt. Diese wird zur Kenntnis weitergegeben an den Flensburger Behindertenbeauftragten, Christian Eckert, den Seniorenbeirat, den Sozialverband VdK, Stadtverwaltung und Ratsfraktionen sowie das TBZ als beteiligte Einrichtung. Schrittweise können so Verbesserungen vorgenommen werden.
“Wir werden in Kürze über den Überweg Schiffbrücke und die Busspur sprechen und überlegen, wie sich dieser Übergang sicherer gestalten lässt”, verspricht Barbara Hartten, technische Betriebsleiterin des TBZ, die regelmäßig an den Begehungen teilnimmt. “Wenn das mit der Baustelle jetzt länger dauert, werden wir auch über eine Beleuchtung nachdenken.”
Mängelmelder: Missstände “gelöst”, da keine Mängel
Um sie vorzumerken, wurden die anderen Missstände in den Mängelmelder des TBZ eingetragen. Bereits am Folgetag waren sämtliche Einträge mit “gelöst” markiert (Beispiel: mehr).
“Ich habe mich total gefreut”, berichtet Julia Born, Sprecherin der VCD Ortsgruppe und Organisatorin, “zumal im Herbst 2020 tatsächlich kurzfristig Nachbesserungen vorgenommen worden waren. Dafür waren wir dem TBZ sehr dankbar.
Doch dann las ich im beigefügten Kommentar, dass die Einträge keineswegs gelöst sind. Der zuständige Bearbeiter schätzte sie nicht als ‘Mängel’ ein und hat sie deshalb mit ‘erledigt’ markiert” (mehr).
“Sehr enttäuscht” sei er, so Bernd Wittke, Vorsitzender des Seniorenbeirats. “Blinde, Bewegungseingeschränkte, Ältere und Kinder sind an diesen Stellen ganz erheblich behindert, teilweise sogar gefährdet. Natürlich ist uns klar, dass Nachbesserungen zum Teil aufwändiger sind. Hier macht man es sich jedoch sehr einfach – auf Kosten von Benachteiligten.”
Zeitnah nachhaltiger Umgang mit Einträgen erwartet
Regina Bunge, stellvertretende Landesvorsitzende des VdK, die ebenfalls beim Barriere-Check mitwirkt, unterstützt das Anliegen: “Wir brauchen eine nachhaltige Dokumentation solcher Kritikpunkte. So dass man sehen kann: Der Hinweis wurde eingetragen, die Erledigung ist für einen späteren Zeitpunkt vorgemerkt.
Es geht nicht an, berechtigte Mängel als ‘erledigt’ zu einzustufen, nur weil eine längerfristige Bearbeitung nötig ist.”
“Außerordentlich”, so der Behindertenbeauftragte der Stadt Flensburg, Christian Eckert, begrüße er die gemeinsame Aktion der verschiedenen Gruppen. Als “absolut inakzeptabel” bewertet er jedoch die Vorgehensweise des TBZ. “Als kommunaler Beauftragter der Stadt Flensburg für Menschen mit Behinderung erwarte ich eine zeitnahe Kontaktaufnahme des TBZ mit der Vorbereitungsgruppe, um hier schnellstmöglich eine zufriedenstellende Lösung zu finden.”
Ausblick: Barriere-Checks drei- bis viermal im Jahr
“Drei- bis viermal im Jahr führen wir einen Barriere-Check durch”, erläutert Julia Born. “Unser Vorbereitungsteam, bestehend aus Klaus Heide (Arbeitskreis des Behindertenbeauftragten), Regina Bunge (stellvertretende Landesvorsitzende des VdK), Bernd Wittke (Vorsitzenden des Seniorenbeirats) und mir als Sprecherin des VCD Flensburg, entscheidet gemeinsam, wo die nächste Begehung stattfindet.”
Ein großes Dankeschön abschließend an alle Beteiligten für ihr Engagement!
Übrigens: Wer bei sich vor Ort einen Barriere-Check durchführen will, den laden wir ein, Kontakt aufzunehmen: flensburg@vcd-nord.de. Wir leisten gerne Unterstützung!
- Barriere-Check III (März 2021): Vom Nordermarkt zur Hafenspitze – Dokumentation. PDF-Datei: mehr
- Was ist der Barriere-Check, warum ein Barriere-Check? Häufig gestellte Fragen. Präsentation. PDF-Datei – mehr
- Barriere-Check II (27.10.2020): Vom Südermarkt zum Deutschen Haus – PDF-Datei – mehr
- Barriere-Check I (01.09.2020): Vom Deutschen Haus zum Bahnhof. PDF-Datei – mehr

Die Route des dritten Barriere-Check: Abschnittweise wurde die Strecke vom Nordermarkt zur Hafenspitze untersucht.
Kind gibt 2.500 Euro mit Smartphone aus – Erste Hilfe für Eltern
Bucht der Mobilfunkanbieter plötzlich riesige Beträge vom Konto ab, können Online-Einkäufe von Kindern dahinterstecken. So ist es jetzt einer Familie aus Schleswig-Holstein ergangen. In solchen Fällen schützt das Verbraucherrecht die Eltern. Die Verbraucherzentrale kann helfen, solche Forderungen abzuwenden und bietet dafür einen kostenfreien Musterbrief an.
Wenn gelangweilte Kinder quengeln, ist der Griff zum Smartphone oft die Notlösung. Das kann teuer werden, wie ein aktueller Fall der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein zeigt: Mit seinem Smartphone hatte ein Zehnjähriger unbemerkt knapp 2.500 Euro für Spielzubehör im Internet ausgegeben. Erst als die Abrechnung des Mobilfunkanbieters kam, erfuhren die Eltern von den Ausgaben in verschiedenen Online-Spielen. „Dieser Fall zeigt: selbst wenn keine Kreditkartendaten beim Mobilfunkanbieter hinterlegt sind, können Kinder aus Versehen oder heimlich riesige Summen mit dem Smartphone ausgeben“, sagt Christine Hannemann von der Verbraucherberatung in Flensburg. In diesem Fall war der Junge beim Spielen offenbar an Drittanbieter im Netz geraten und hatte unbemerkt Zubehör gekauft. Oft genügt im Internet ein Klick auf ein Banner, um ungewollt einen Vertrag zu schließen und Geld auszugeben.
Erstattung durchgesetzt mit Unterstützung der Verbraucherzentrale
Mit Unterstützung der Beraterin hat die Betroffene der Forderung widersprochen und bekommt den vollen Betrag erstattet. „Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind beschränkt geschäftsfähig. Ohne Zustimmung der Eltern dürfen sie nur Kleinigkeiten kaufen, die sie vom Taschengeld bezahlen können“, erläutert Hannemann. Die Höhe der Summen ist nicht festgelegt, als Orientierung dient die Taschengeldtabelle des Deutschen Jugendinstitutes. Bei kleinen Kindern unter zehn Jahren sind das etwa drei Euro in der Woche, bei älteren Minder-jährigen bis zu 61 Euro im Monat.
Zuvor hatte die Mutter des Jungen Kontakt zu ihrem Mobilfunkanbieter und zu Google aufgenommen, um das Problem zu lösen. „Trotz Schriftverkehr zwischen den beiden Unternehmen und einer Anzeige bei der Polizei ist dabei leider nichts herausgekommen“, sagt die Betroffene. Auf den Tipp von Kollegen hatte sie sich dann an die Verbraucherzentrale gewandt und auf diesem Weg ihr Recht durchgesetzt.
Das können betroffene Eltern tun
Wenn ein Kind unter 18 Jahren im Internet eine größere Summe ausgegeben hat, können die Eltern per Musterbrief der Forderung widersprechen und dem Unternehmen gegenüber erklären, dass sie die Genehmigung für den Kauf verweigern.
• Der sicherste Weg ist der Brief an das Unternehmen per Einschreiben mit Rückschein.
• Zusätzlich können Eltern den Online-Kauf innerhalb von 14 Tagen widerrufen – am besten schriftlich und per Einschreiben.
• Mit einem Passwortschutz für Käufe mit dem Smartphone und einer Drittanbietersperre beim Mobilfunkunternehmen lässt sich das Risiko für solche Pannen verringern.
• Beratung und Unterstützung bei Ärger mit Mobilfunkunternehmen und Anbietern im Internet bietet die Verbraucherzentrale Flensburg.
Tipps und Unterstützung für Verbraucher
Unter der Servicenummer 0461 / 28604, per Kontaktformular oder Email an flensburg@vzsh.de bietet die Verbraucherzentrale Betroffenen Rat und Unterstützung. Einen Termin für eine telefonische Beratung können Verbraucher unter verbraucherzentrale.sh buchen.
Zwei Flensburger*innen auf Landesliste von Bündnis90/Die Grünen für die Bundestagswahl 2021
Robert Habeck und Marlene Langholz-Kaiser auf aussichtsreichen Listenplätzen 2 und 9
Wenn am 26. September die Bundestagswahlen stattfinden, werden auf der Landesliste der Grünen Schleswig-Holstein zwei Flensburger*innen kandidieren. Robert Habeck (Bundesvorsitzender, Listenplatz 2) und Marlene Langholz-Kaiser (Kreisvorsitzende, Listenplatz 9) wollen für die Region in Berlin Politik machen.

Robert Habeck, seit 2018 Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, zuvor Minister für Energiewende, Umwelt, Landwirtschaft und Digitalisierung und stellv. Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein. Foto: Copyright Nadine Stegemann
In seiner Rede auf dem digitalen Landesparteitag der Grünen am 27.03. betonte Robert Habeck die Dringlichkeit eines Politikwechsels, einer sozial-ökologischen und ökonomischen Richtungsänderung: „Wir erleben einen dramatischen Wandel. Durch Corona werden Existenzen und Hoffnungen zerstört. Durch Digitalisierung und Robotisierung werden Arbeitsplätze verloren gehen – und neue entstehen. Und die große ökologische Transformation wird die Art, wie wir wirtschaften und arbeiten tiefgreifend verändern. Sie wird deshalb nur gelingen, wenn wir Sicherheit im Übergang schaffen. Den Menschen eine Perspektive geben, ein Recht auf Weiterbildung. Wer seine Arbeit verliert, darf nicht auch noch seine Würde verlieren – ein neues Garantieversprechen durch eine Garantiesicherung. Keiner soll mehr an der Bürokratie scheitern.“
Robert Habeck machte ebenso klar deutlich, was BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen: Sie möchten regieren, die Nummer 1 im Land werden. Denn nur mit starken Grünen könne es gelingen, so Habeck, den Klimawandel noch auszubremsen sowie zugleich die sozialen und ökonomischen Fragen zu lösen. Dafür würden sich Programme wie z.B. das schleswig-holsteinische Infrastrukturprogramm IMPULS, „nur noch viel größer“ auch auf Bundesebene anbieten.
Die vollständige Rede findet man hier: https://www.robert-habeck.de/texte/blog/gemeinsam-stolz-sein-koennen/
Marlene Langholz-Kaiser, Europawissenschaftlerin und seit 2016 eine der beiden Kreisvorsitzenden der Flensburger Grünen, will sich in Berlin besonders stark für ein offenes Europa einsetzen. In ihrer Bewerbungsrede auf dem Landesparteitag erklärte sie: „Es wird in der nächsten Legislatur von entscheidender Bedeutung sein, dass wir die Idee der Europäischen Union mit Leben füllen und dass wir für europäische Lösungen streiten. Und dafür brauchen wir Europapolitiker*innen im Bundestag und müssen als Fraktion eine kohärente Europastrategie entwickeln, damit wir den Integrationsprozess weiter vorantreiben können, statt den Status Quo nur zu verwalten.“
Ein Bereich, in dem sie grenzüberschreitende Lösungsansätze für dringend notwendig hält, ist der Meeresschutz. „Ich möchte, dass der Meeresschutz in der zukünftigen Bundesregierung weit oben auf die Agenda kommt. Wir brauchen eine deutliche Ausweitung von Schutzgebieten und müssen dafür sorgen, dass hier keine industrielle Nutzung mehr stattfindet. Wir müssen Klima- und Meeresschutz zusammendenken und unsere Ansätze auf Bundesebene mit dem Land und der EU zusammenführen“, betonte Marlene Langholz-Kaiser in ihrer Bewerbungsrede. Ein weiterer Schwerpunkt soll die Wissenschaftspolitik sein, denn Wissenschaft und Forschung sind sowohl für den Fortschritt, für die Überwindung von Krisen, als auch für den Erhalt der Demokratie essentiell. Neben einer stärkeren Förderung tranformativer Forschungsansätze fordert sie eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft: „93 Prozent Befristungen bei den Nachwuchswissenschaftler*innen sind nicht akzeptabel und wir müssen hier Gesetzesänderungen auf den Weg bringen, um dieses Befristungsunwesen zu stoppen.“
Der Grünen-Kreisverband in Flensburg zeigte sich hoch erfreut über das Votum des Landesparteitags. Schließlich haben beide Kandidat*innen außerordentlich gute Chancen, sich zukünftig für Flensburg und die Region als Abgeordnete im Bundestag einsetzen zu können. So heißt es in einer Mitteilung des Kreisverbandes: „Mit Robert Habeck und Marlene Langholz-Kaiser treten zwei regional und überregional hervorragend vernetzte Kandidat*innen an, die genau wissen, wo der Puls unserer Region schlägt: In der Frage der offenen innereuropäischen Grenzen, der Innenstädte und Wirtschaft in der Transformation, in den zunehmenden Herausforderungen des Klimawandels und der wachsenden sozialen Spaltung.“
Weiterhin eingeschränkter Kursbetrieb an der VHS Flensburg und VHS Harrislee
Flensburg/Harrislee. An den Volkshochschulen Flensaburg und Harrislee finden bis zum 11. April lediglich Vorbereitungskurse für den nachträglichen Schulabschluss 2020/2021 in Präsenz statt. Prüfungen und Onlinekurse werden ebenfalls weiter an der vhs angeboten.
Für Fragen und Informationen ist die Geschäftsstelle in der Flensburg Galerie telefonisch unter 0461 – 85 5000 erreichbar (Di bis Fr von 10 Uhr bis 13 Uhr und am Do zusätzlich von 14 Uhr bis 17 Uhr).
Außerdem kann Kontakt per E-Mail an volkshochschule@flensburg.de aufgenommen werden.
Notbremse: Corona-Maßnahmen in Flensburg werden verschärft
Anordnung der Landesregierung
Flensburg. Nach drei Tagen Inzidenzwert über 100 hilft auch der heute unter diese Grenze gesunkene Wert Flensburg nicht. In einer Videokonferenz am heutigen Nachmittag teilte die Landesregierung mit, dass auch in Flensburg ebenso wie in den Kreisen Segeberg und Pinneberg die Notbremse gezogen werden muss. Die in einem Erlass des Landes für diesen Fall festgelegten Maßnahmen müssen auch in Flensburg ab Donnerstag ausnahmslos umgesetzt werden.
„Unsere Inzidenz schwingt seit mehr als einer Woche um den Wert von 100. Dabei gab es sowohl einen deutlichen Ausschlag nach unten als auch einen deutlichen Ausschlag nach oben. Morgen wird der Wert ziemlich genau 100 sein, nämlich 100,9. Entsprechend der Regelungen der Landesregierung werden wir deshalb für eine Woche unsere Regeln verschärfen. Ziel muss es sein, den Wert deutlich unterhalb von 100 zu stabilisieren und ich sage das auch mit Blick auf die sich dann ergebenden Möglichkeiten zum Beispiel von Modellprojekten.“, so Simone Lange. „Besser wir senken den Wert jetzt, als wenn wir später in eine ungebremste Dynamik kommen.“
Eine gute Entwicklung gibt es beim Testverhalten der Flensburgerinnen und Flensburger. Eine erste Abfrage bei den Testzentren hat ergeben, dass sich mehr als 5500 Menschen in der vergangenen Woche haben freiwillig testen lassen. Dadurch konnten in 21 Fällen positive Befunde festgestellt werden. Diese Tests fanden an 6 Teststellen statt, die Rückmeldung der anderen Teststellen steht noch aus.
Vom 1. April bis zum 11. April gilt in unserer Stadt Folgendes:
Bei privaten Zusammenkünften dürfen sich Personen eines gemeinsamen Haushaltes nur mit einer weiteren Person treffen (Kinder unter 14 Jahren zählen dabei nicht mit) – dies gilt im privaten und im öffentlichen Raum.
Kindertageseinrichtungen können nur noch eine Notbetreuung anbieten. Dabei dürfen in der Regel nicht mehr als zehn Kinder in einer Gruppe gleichzeitig betreut werden.
Weitere, nicht-betriebserlaubnispflichtige Angebote im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe dürfen nur für Gruppen mit bis zu fünf Personen angeboten werden.
Schulen und schulische Betreuungsangebote bieten Distanzunterricht an; für die Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 6 wird eine Notbetreuung vorgehalten. Für Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf können an Förderzentren und allgemeinbildenden Schulen erforderliche Betreuungsangebote vorgehalten werden; gleiches gilt für Schüler ab der Jahrgangsstufe 7 an allgemeinbildenden Schulen, für die eine Betreuung in der Schule aufgrund eines besonderen Bedarfs bei der Schülerin oder dem Schüler erforderlich ist. Für die Abschlussjahrgänge kann Präsenzunterricht stattfinden, Prüfungen können in der Schule durchgeführt werden. Distanzunterricht ist auch für die berufsbildenden Schulen vorgesehen. Soweit eine angemessene Prüfungsvorbereitung nicht anders möglich ist, kann für Schüler, die im Schuljahr 2020/21 an einer Abschluss- oder Zwischenprüfung teilnehmen, Präsenzunterricht unter Auflagen stattfinden.
Verkaufsstellen des Einzelhandels für den täglichen Bedarf bleiben geöffnet, dürfen aber nur von einer Person pro Haushalt betreten werden. Dazu gehören: Lebens- und Futtermittelangebote, Wochenmärkte, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Poststellen, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Zeitungsverkauf, Tierbedarfsmärkte, Blumenläden, Gärtnereien, Gartenbaucenter, Baumärkte, Buchläden sowie Lebensmittelausgabestellen (Tafeln).
Andere Verkaufsstellen des Einzelhandels schließen wieder. Vorbestellte Waren dürfen abgeholt werden (Click & Collect). Falls die Warenausgabe nicht außerhalb geschlossener Räume erfolgt, dürfen Kundinnen und Kunden die Verkaufsräume nur einzeln betreten; Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr dürfen ihre Eltern begleiten.
Die Betreiberinnen und Betreiber der Verkaufsstellen haben dafür zu sorgen, dass wartende Kundinnen und Kunden vor den Geschäften die Abstandsregelung einhalten können. Eine solche Regelung gilt auch für die Betreiber von Outlet-Centern oder Einkaufszentren für die Verkehrsflächen außerhalb der Verkaufsstellen.
Medizinisch notwendige und pflegerisch notwendige Dienstleistungen sowie für die Haupthaar- und Nagelpflege sind zulässig. Für alle anderen Dienstleistungen mit Körperkontakt müssen Kundin oder Kunde eine Bescheinigung über ein negatives Testergebnis vom selben Tag oder vom Vortag in Bezug auf eine Infektion mit dem Coronavirus vorlegen oder es ist vor Ort ein Test durchzuführen.
Innenbereiche von Freizeit- und Kultureinrichtungen müssen schließen.
Sport ist nur wie folgt zulässig: Allein oder gemeinsam mit im selben Haushalt lebenden Personen oder einer anderen Person; außerhalb geschlossener Räume ohne Körperkontakt in festen Gruppen von bis zu fünf Kindern unter 14 Jahren unter Anleitung einer Übungsleiterin oder eines Übungsleiters.
Theoretischer Unterricht von Fahrschulen ist nur als Fernunterricht möglich.
Hundeausbildung ist nur noch für Gruppen mit bis zu fünf Personen möglich.
Tagesmeldung Corona vom 29.03.2021
Flensburg. Die Gesundheitsdienste der Stadt Flensburg melden für heute, den 29.03.2021 folgende aktuelle Zahlen zur Corona-Pandemie:
Positive gesamt:1961 (plus 9 zu gestern)
genesen: 1727
verstorben: 38
aktive Infektionen: 196
Quarantänefälle: 386
Der Inzidenzwert für morgen beträgt 100,9
Die bestätigten Fälle können folgenden Bereichen zugeordnet werden:
Indexfall in Familie oder WG: 4
Freundeskreis: 0
Zeitarbeit: 0
Arbeitsplatz: 1
Schule: 0
Kita: 0
Pflegebereich: 0
Krankenhaus: 0
Betreuungseinrichtung: 0
Reiserückkehrer: 0
Wohnungslos: 0
Unbekannt / Ermittlung nicht abgeschlossen: 4
Weitere Informationen auch auf der Corona-Seite der Stadt Flensburg