Archiv für den Tag 31. Oktober 2020
Der Wald bleibt! – Mehr als 250 Menschen demonstrieren in Flensburg für die Rettung des Bahnhofswalds
„Klimawandel ist nicht verhandelbar, das gilt auch für den Bahnhofswald.“
Ein Beitrag von Jörg Pepmeyer
Mehr als 250 Menschen beteiligten sich am späten Freitagnachmittag an einer Demonstration für die Rettung des Flensburger Bahnhofswald und für den Klimaschutz. Aufgerufen dazu hatte die lokale Fridays for Future Gruppe, die Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg und die WaldbesetzerInnen von Böömdörp in de Bahnhoffsbööm.
Seit dem 1. Oktober besetzt ein Umfeld aus 150 engagierten Menschen den Bahnhofswald. Sie wollen so den Bau eines Hotels und eines Parkhauses verhindern, für die das dortige Biotop mit über 150 Jahre alten Bäumen und Heimat zahlreicher Tierarten, darunter gefährdete Fledermaus- und Vogelarten, zerstört werden soll.
Start der Demo war am Nordermarkt, dann ging es an der Schiffbrücke entlang über den ZOB, die Friedrich-Ebert-Straße zum Rathaus und anschließend zum Carlisle-Park am Bahnhofswald, dem Endpunkt der Demo.
„GROßinvestoren planen in der Ferne
Zerstören unser’n Bahnhofswald
Das lässt uns nicht einfach kalt!!!“
In den Ansprachen der UmweltaktivistInnen wurde deutlich, dass man die Besetzung des Bahnhofswaldes auf jeden Fall weiter fortführen werde. Es sei nicht hinnehmbar, dass im Zeichen der Klimakrise ein wertvolles und innerstädtisches Naturhabitat für die Profite einzelner Investoren vernichtet werden soll. Die Entscheidung für den Bau des Hotels und Parkhauses am Bahnhofswald müsse zurückgenommen werden. Der Klimawandel sei nicht verhandelbar, das gelte auch für den Bahnhofswald. Einer möglichen Räumung des besetzten Waldes werde man entschiedenen Widerstand entgegen setzen. Gleichzeitig wurde von einer Sprecherin die zunehmende Vernichtung städtischer Grünflächen und Kleingärten in Flensburg kritisiert. Für viele Flensburger Familien, die in äußerst beengten Wohnverhältnissen leben würden, seien ihre Kleingärten von existentieller Bedeutung. Die Kleingärten seien ebenso wichtig für das innerstädtische Klima und ein Rückzugsraum für zahlreiche Tierarten.
Am Rande der Demonstration wurde bekannt, dass Hanna Poddig, eine der WaldbesetzerInnen von den Investoren des Hotel-Projekts wegen Hausfriedensbruch angezeigt wurde. Sie sieht einer möglichen juristischen Auseinandersetzung jedoch gelassen entgegen. Offensichtlich hat der öffentliche Protest dazu geführt, dass die Investoren sich derzeit nicht trauen mit den ursprünglich angedachten Fällungen von Bäumen im Wald zu beginnen. Auch die Stadt Flensburg, die die Genehmigung dafür erteilen müsste, hält sich derzeit bedeckt. Gleichzeitig hat die Bürgerinitiative Bahhofsviertel angedroht im Falle des Falles sofort Klage zu erheben, eine Normenkontrollklage ist bereits in Vorbereitung.
Ein Kommentar von Dr. Helmreich Eberlein:
Heimtückisch
Geht es heimtückischer? Da bitten die Investoren um ein Gespräch mit den Baumschützern, und dann verklagen sie die Person, die sich darauf einlässt, wegen Hausfriedensbruch!!! Wer möchte da noch mit diesen Leuten reden?
UnterstützerInnen für Mahnwache gesucht
Für die Mahnwache am Bahnhofswald suchen die Bürgerinitiative und die WaldbesetzerInnen noch helfende UnterstützInnen. Wer also Lust dazu hat, melde sich bitte am Infostand auf dem Parkplatz am Bahnhofswald.
Kontakt zu den Aktivist*innen der Waldbesetzung:
Twitter: @boomdorp
Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg: https://bahnhofsviertelflensburg.wordpress.com/
Weitere Infos und Beiträge zum Thema Hotel- und Parkhausprojekt am Flensburger Bahnhofswald auch hier
Protestaktion vor der FFG
Am Nachmittag des 6.11. ist eine Protest-Aktion von UmweltaktivistInnen und Friedensbewegten vor dem Eingang der Flensburger Fahrzeugbau-Gesellschaft an der Mads-Clausen-Straße in Flensburg Klues geplant. Die Panzerbauer der FFG wollen eine neue Produktionshalle errichten und dafür einen halben Hektar geschützten Wald roden. Die FFG droht, falls ihr die Genehmigung dafür verweigert wird, mit Produktionsverlagerung. Mehr Infos dazu demnächst im AKOPOL-Infoblog.
THE FEMALE ANSWER: Kirstine Skov-Hansen, DK, mit „Black Marias“ vom 6. bis 8. November in der NORDER147
Kirstine Skov-Hansen sagt über „Black Marias“:
„Meine künstlerische Arbeit untersucht soziale Strukturen in lokalen und globalen Realitäten. Besonderes Augenmerk schenke ich dabei der bildlichen Verarbeitung aktueller Themen in sozialen und kulturellen Phänomenen.
Mit „Black Marias“ untersuche ich die komplexe Beziehung zum Tod und der begleitenden Trauer in der westlichen Kultur. Die individualisierte Gesellschaft hat den Tod zu einer privaten Angelegenheit gemacht, die keinen Platz in unserem alltäglichen Leben hat. Im Kontrast zu der Tatsache, dass die Unterhaltungsindustrie den Tod immer mehr instrumentalisiert.
Trauernde Frauen in anderen Kulturen ermöglichen den Gestorbenen den Übergang vom Leben zum Tod und verkörpern dadurch sowohl den Mutterleib als auch das Grab. Diese Einheit wird in meinen künstlerischen Arbeiten durch flüssige und feste Materialien symbolisiert. „Black Marias“ erschafft mittels Drucktechniken und skulpturalen Installationen zeremonielle Arbeiten.
Schwarz ist die Farbe, die für Trauer, Tod und Dunkelheit steht. Ebenso existiert die Vorstellung, dass aus der Dunkelheit alles Leben kommt. Ich möchte Raum für die Interaktion meiner Arbeiten mit dem Betrachter schaffen und es ihnen ermöglichen, persönliche Erfahrungen von Tod und Trauer zu visualisieren, vielleicht sogar weiter zu verarbeiten.
Die Besucher sind eingeladen, eigene kleine Arbeiten in Drucktechniken zu schaffen und diese in die Ausstellung zu integrieren, sofern sie das möchten.“
Für nähere Informationen, meldet euch bitte per Mail unter danyheck147@gmail.com
THE FEMALE ANSWER – International residency program of NORDER147
Haben Frauen einen „anderen Blick“ auf unsere Welt, ihre Krisen und Konflikte? Haben weibliche Reaktionen, Antworten, Lösungsansätze eine andere Ausrichtung als die der Männer? Und welche Formen und Ausformungen nehmen entsprechende künstlerische Auseinandersetzungen von Künstlerinnen an?
Mit diesen plakativen Fragestellungen, möchten wir sowohl Raum, als auch Öffentlichkeit schaffen für kritische engagierte Künstlerinnen. Die NORDER147 lädt im Rahmen des Projekts „THE FEMALE ANSWER“ Künstlerinnen aus den verschiedensten Ländern ein, zu aktuellen Situationen auf der Welt oder in ihren Heimatländern Positionen zu entwickeln.
Bedingt durch die sehr unterschiedlichen Erfahrungen in den jeweiligen Gesellschaften unter sehr verschiedenen politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen, werden subjektive Perspektiven und kontroverse Standpunkte entstehen.
Alle weiteren Informationen findet ihr auch auf der Webseite der NORDER147: www.norder147.com
Auf Facebook findet ihr uns hier
E-Mail: info@norder147.com
Norderstr. 147
24939 Flensburg
10 Jahre AKOPOL-Infoblog
Gerade ist bei “Flensburg-mobil.net” ein neuer Beitrag von Julia Born erschienen, den wir unseren LeserInnen wärmstens empfehlen möchten:
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag an das Flensburger Info-Blog!
Am 31. Oktober 2020 feiert das Flensburger Info-Blog AKOPOL – https://akopol.wordpress.com/ – seinen 10. Geburtstag. Im Interview erzählt Herausgeber Jörg Pepmeyer, was das Ziel seines Flensburger News-Angebotes ist und wie es dazu kam.
Herr Pepmeyer, das Flensburger Info-Blog “AKOPOL” feiert am 31. Oktober 10. Geburtstag. Und ist ganz schön groß geworden: An die 900 Interessierte haben inzwischen die regelmäßigen Nachrichten aus Flensburg abonniert!
Ja, darüber freue ich mich sehr! Wer das Blog abonniert hat, bekommt regelmäßig die neuen Beiträge per Mail in sein Postfach geschickt: Pressemeldungen aus Politik und Vereinen, Veranstaltungsankündigungen und -berichte und aktuelle Ereignisse – kurz alles, was in der Flensburger Stadtgesellschaft so passiert. Die Zahl der Abonnenten wächst stetig, weil sich viele Menschen für diese Informationen interessieren.
Dokumentation und Archiv der Flensburger Stadtgesellschaft
Inzwischen gibt es das Blog seit 10 Jahren. Im Lauf der Zeit ist so ein riesiges Archiv entstanden. Kaum ein Ereignis in Flensburg, das dort nicht dokumentiert ist.
Ein Rückblick: 2003 ging es mit einem wöchentlichen Newsletter los, versandt vom Arbeitskreis Kommunalpolitik, kurz AKOPOL. Dieser Arbeitskreis engagierter Bürger:innen hatte sich im Jahr zuvor gegründet. Anlass war damals u.a. die Absicht der Stadt Flensburg, die Stadtwerke an einen US-Investor zu verleasen. Eine tolle Geschäftsidee, dachte man. Andere Städte bereuen das inzwischen.
Das konnte verhindert werden und die Stadtwerke gehören nach wie vor der Stadt Flensburg. Von 2010-2013 war der Arbeitskreis in der Flensburger Ratsversammlung vertreten. Inzwischen ist daraus ein Diskussions- und Informationsnetzwerk geworden und aus dem Newsletter das Flensburger Info-Blog.
Tagespresse spiegelt Meinungsspektrum nicht wieder
Das ist ja eigentlich eine Funktion, die eine Tageszeitung erfüllt.
Tatsächlich gibt es in Flensburg ja sogar zwei Tageszeitungen, Flensborg Avis für die Dänisch-Sprachigen und das Flensburger Tageblatt. Doch wenn man die Auflage betrachtet, hat höchstens ein Viertel der Flensburger Bevölkerung eine der Tageszeitungen abonniert.
Gleichzeitig fühlen sich viele Menschen durch die Berichterstattung nicht genügend informiert. Das bestehende Meinungsspektrum wird dort nicht gespiegelt. Vereine und Gruppen klagen immer wieder darüber, dass in der Tagespresse beispielsweise Veranstaltungshinweise nicht weitergegeben werden und auch größere Aktivitäten sich in der Berichterstattung nicht wiederfinden.
Selbstverständlich ist das auch eine Frage der Ökonomie: Der Schleswig-holsteinische Zeitungsverlag ist ein wirtschaftliche Unternehmen und muss entsprechend agieren. Dass Zahlschranken bestehen, ist aus dieser Perspektive nachvollziehbar. Gleichzeitig hindert das viele daran, sich lokale Informationen zu beschaffen.
Beiträge willkommen!
Und bei Ihnen ist das anders?
Das Ziel des Flensburger Info-Blogs ist es, Nachrichten aus der Stadtgesellschaft umfänglich wiederzugeben. Wir sind ein Serviceangebot. Wenn eine Mitteilung hereinkommt (siehe unten), redigiere ich den Text ggf. kurz nach, ergänze vielleicht ein passendes Foto. Die Nachricht bleibt im Wesentlichen unverändert. Dadurch sind die Berichte nicht immer objektiv und unparteiisch, aber sie sind vielfältig und authentisch. Das ist auch das Ziel: Die vielen Facetten der Flensburger Stadtgesellschaft zu zeigen.
Um den freien Zugang zu Informationen zu ermöglichen, ist das alles kostenlos und ohne Registrierungszwang. Das Info-Blog ist frei von wirtschaftlichen oder politischen Abhängigkeiten. Ich selbst bemühe mich nicht um ein Mandat und gehöre keiner Partei oder Wählervereinigung an.
Ehrenamtliches Projekt im Dienst der Stadtgesellschaft
Wie finanziert sich das Blog denn, wer leistet das alles?
Das Flensburger Info-Blog erzielt keine Einnahmen, es ist ein rein ehrenamtliches Projekt, das ich mir zu meiner Aufgabe gemacht habe. Ich möchte es ermöglichen, dass sich die Menschen in Flensburg über öffentliche, kulturelle und politische Belange informieren, über Entscheidungen diskutieren und an politischen Prozessen teilnehmen können. Informationsmedien sind tragender Bestandteil unserer Demokratie. Dazu will ich beitragen.
Pro Tag arbeite ich etwa 4-5 Stunden an dem Blog. Das kann ich leisten, weil ich eine Rente beziehe. Um die Beiträge ansprechend zu gestalten, habe ich mir auch zum Ziel gesetzt, alle mit passenden Fotos zu illustrieren. Und dann nimmt natürlich der Austausch mit anderen viel Zeit in Anspruch, wenn es z.B. Nachfragen gibt usw. Wenn ich selbst Berichte verfasse, kommt die Zeit für die Recherche dazu. Kurz: Es ist mindestens eine Halbtagsstelle, eigentlich mehr.
Wie kann man Sie unterstützen? Haben Sie vielleicht einen Weihnachtswunsch?
Sie können mich einerseits inhaltlich unterstützen: Gerne veröffentliche ich Beiträge und Pressemeldungen, das ist die Aufgabe des Flensburger Info-Blogs. Es erleichtert mir die Arbeit, wenn diese informativ und anschaulich formuliert und gern auch schon mit Bildern versehen sind. Auch Videos können übrigens eingestellt werden. Schicken Sie Ihr Material einfach an die Mailadresse akopol@gmx.de.
Weihnachtswunsch: Digitale Kamera mit Wechselobjektiven
Mein Weihnachtswunsch wäre eine digitale Fotokamera mit Wechselobjektiven, um qualitativ hochwertigere Fotos zu machen. Wer das Flensburger Info-Blog mit einer Spende dafür unterstützen will, würde mir eine große Freude machen. In einiger Zeit wird auch der freie Webspace bei wordpress.com aufgebraucht sein. Dann muss ich überlegen, wie die Kosten für den Provider abgedeckt werden können.
Vielen Dank Herrn Pepmeyer für sein Engagement!
Kontakt: Das Flensburger Info-Blog AKOPOL https://akopol.wordpress.com/ ist auch bei Twitter: https://twitter.com/jpepmeyer.
Mailadresse für Beiträge: akopol@gmx.de
Nachricht an Jörg Pepmeyer: pepmeyer@gmail.com
Für Spenden:
Jörg Pepmeyer, Konto NOSPA – IBAN: DE38 2175 0000 0000 3943 27 – Verwendungszweck: AKOPOL-Blog