Archiv für den Tag 10. Oktober 2020
THE FEMALE ANSWER: Marta Shoimann mit FLOWERS FOR EVIL vom 16. bis 18. Oktober in der NORDER147
THE FEMALE ANSWER
Haben Frauen einen „anderen Blick“ auf unsere Welt, ihre Krisen und Konflikte? Haben weibliche Reaktionen, Antworten, Lösungsansätze eine andere Ausrichtung als die der Männer? Und welche Formen und Ausformungen nehmen entsprechende künstlerische Auseinandersetzungen von Künstlerinnen an?
Mit diesen plakativen Fragestellungen, möchten wir sowohl Raum, als auch Öffentlichkeit schaffen für kritische engagierte Künstlerinnen. Die NORDER147 lädt im Rahmen des Projekts „THE FEMALE ANSWER“ Künstlerinnen aus den verschiedensten Ländern ein, zu aktuellen Situationen auf der Welt oder in ihren Heimatländern Positionen zu entwickeln.
Bedingt durch die sehr unterschiedlichen Erfahrungen in den jeweiligen Gesellschaften unter sehr verschiedenen politischen, sozialen und ökonomischen Bedingungen, werden subjektive Perspektiven und kontroverse Standpunkte entstehen.
Den Auftakt macht im Oktober 2020 Marta Shoimann aus der Ukraine. Sie ist Malerin und Streetart-Künstlerin.
FLOWERS FOR EVIL
(anschließend an den englischen Text eine Zusammenfassung ins Deutsche)
Current events in Belarus were not represented in the Western news as something worth particular attention. On the scale of political impoliteness this indifference should be considered as “outraging”. Not only because what is going on there is a historical gem of the birth of a nation with cultural, linguistic, vexillological changes, unimaginable for a modern west European citizen. The crucial importance of the ongoing demonstrations is that it is incomparable to anything we knew or saw for the last couple of decades. The peculiar beauty of the protests, and weird, almost “vegetarian” behaviour of protesters gradually undermine the conventional double-sided violence of revolutions. This project however is dedicated to that one special side of the Belarusian protests, which has gotten me speechless since the first moment i saw it – the participation of women.
The peaceful alienation of these events is decorated with flowers, carried by women of all ages and occupations. Self-coordinated and stubborn columns of women outgrew the dissatisfaction with the government and took a form of pure sisterhood solidarity and mutual assistance.
We all share the evident hatred towards police and militaries, who are abusing the power. Most of us, however, have never experienced physical violence from the hand of a policeman. Bruised faces, broken ribs and threats from people who eat their lunches from our taxes – all of this is not about our lives. Instead of burning tires and throwing Molotov’s at the parliament, Belarusian protesters turn the other cheek over and over again.
Current experience of solidarity, and belonging to the community allowed different people to cooperate together. I want to pay my tribute to the brave women who do not stop holding hands, protecting each other from police cruelty and fight for the white-red-white future free from dictatorship and centralization.
This project is aimed as a gesture of support for all the protesters in Belarus, who are fighting already for two months. The peaceful dignity and stubborn rejection of violent actions makes this event one of a kind.
Marta Shoimann
https://www.instagram.com/katarse_
https://martashoimann.myportfolio.com/
Blumen für das Böse
Marta Shoimann ist empört über die Ignoranz der westlichen Medien gegenüber den Ereignissen in Belarus/ Weißrussland, die dem Aufstand der dortigen Bevölkerung so gut wie keinen Platz in der Berichterstattung einräumen. Und sie ist nachdrücklich beeindruckt von einem besonderen Aspekt der schon lange anhaltenden friedlichen Demonstrationen: der großen Beteiligung von Frauen aller Generationen und Berufe. Eine friedliche Revolution im Kontrast zu der sonst in vielen Fällen von beiden Seiten ausgetragenen Gewalt. Die Frauen antworten auf die Brutalität der Polizei und des Militärs mit Blumen und bleiben bei allen ertragenen Demütigungen und Verletzungen bei ihrem gewaltfreien Protest.
Marta Shoimann schreibt: „Ich möchte diesen mutigen Frauen meine Anerkennung zollen, die nicht damit aufhören, sich an den Händen zu halten, sich gegenseitig vor der Brutalität der Polzeikräfte zu schützen und weiter für eine Zukunft ohne Diktatur und Zentralisierung zu kämpfen. Dieses künstlerische Projekt ist als Geste der Unterstützung für alle seit zwei Monaten Protestierenden gemeint. Die friedvolle Würde und sture Zurückweisung der gegen sie ausgeübten Gewalt macht diesen Protest einzigartig.“
Alle weiteren Informationen findet ihr auch auf der Webseite der NORDER147: www.norder147.com
Auf Facebook findet ihr uns hier
E-Mail: info@norder147.com
Norderstr. 147
24939 Flensburg
Bahnhofswald Flensburg: Niemand will eine Mauer bauen
Unter der Überschrift „Fake News über Rodung des Bahnhofswaldes“ hatte die Flensborg Avis am 05. Oktober 2020 berichtet, dass eine Räumung und Rodung des Bahnhofswaldes nicht vorgesehen sei. (Der Avis-Artikel ist ganz am Ende dieses Beitrags dokumentiert) Dabei waren am Vormitag des 2. Oktober tatsächlich Mitarbeiter eines Gartenbaubetriebs mit technischem Gerät erschienen, um im Auftrag des Hotelinvestors „untermaßige“ und „Gefährdungsbäume“ im Bahnhofswald zu fällen. Dieses Vorhaben wurde jedoch durch die Anwesenheit zahlreicher UmweltaktivistInnen im Wald unterbunden. Dazu auch
ein Beitrag von Dr. Ralf Cüppers
Niemand hat die Absicht gleich mehrere Mauern für ein Hotel zu bauen. Und niemand hat die Absicht, dafür den Bahnhofswald zu roden.
Und die Bürgerinitiative, die noch versucht, den Abholzungswahnsinn auf dem Rechtswege zu stoppen, und die Besetzer, die die Baumfällungen seit dern 1. Oktober verhindern, seien „Fake News“ aufgesessen, wenn man dem Pressesprecher der Stadt Flensburg, so wie er von unserer Avis zitiert wurde, Glauben schenkt. Der Beitrag bestreitet gar nicht, dass Baumfällungen stattgefunden hätten. Nur seien sie nicht für den Hotelbau, sondern für „Probebohrungen“.

„Untermaßige“ Bäume im Bahnhofswald. Mit Schildern wurden diese Bäume von den AktivistInnen gekennzeichnet, um deutlich zu machen, dass viel mehr Bäume von der Fällung bedroht sind, als von der Stadt behauptet. Foto: Jörg Pepmeyer
Zwei wichtige Fragen beantwortet der „Fake News“-Beitrag leider nicht.
1. Welchen Sinn machen „Probebohrungen“ im Bahnhofswald, wenn sie nicht der Vorbereitung des Hotelbaus dienen?
Ein Statiker bräuchte sicher Informationen darüber, wie tief unter dem Humus des Waldes und dem durch die Quelle nassen, weichen Boden ein festes Gestein zu finden wäre, auf dem die Fundamente eines monströsen Bauwerkes am Hang angebracht werden könnten. Wenn das Gelände nicht bebaut werden soll, braucht niemand „Probebohrungen“. Ölvorkommen, die mitten in Flensburg gefördert werden sollen, sind dort wohl kaum zu erwarten.
2. Wie heißt das Garten- und Landschaftsbauunternehmen, das für die Bauspekulanten die Drecksarbeit zu machen bereit ist, jetzt die „untermaßigen“ Bäume und die Bäume für die „Probebohrungen“ zu fäIlen?
Das wäre für die Bürger von Flensburg, denen das Grün in der Stadt wichtig ist, eine Information von Bedeutung. Denn sollte es derselbe Kleinunternehmer sein, der bislang die Hecke, Obst- und Ziergehölze um meine Arztpraxis beschneidet, dann würde ich künftig ein anderes Untemehmen beauftragen. Mit einem Landschaftszerstörungsunternehmen, das im Bahnhofswald abholzt, will ich keine Geschäftsbeziehung.
Bereits die Fällung der „untermaßigen“ Bäume und die „Probebohrungen“ müssen verhindert werden. Deshalb ist die Besetzung des Bahnhofswaldes wichtig und richtig . Ich bin zumindest stundenweise dabei, soweit es mein Praxisbetrieb zuläßt. Ich habe bereits für die Finanzierung der Normenkontrollklage der Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg gespendet und hoffe, das tun auch noch viele andere Flensburger.
Hintergrund:
Wir möchten als AKOPOL-Redaktion ebenso auf einen wichtigen Aspekt hinweisen, den Dr. Helmreich Eberlein von der Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg, genannt hat: Clemens Teschendorf, der Pressesprecher der Stadt Flensburg, wird in der Avis damit zitiert, dass eine Beseitigung von „Sträuchern und untermaßigen Bäumen“ geplant gewesen sei.
„Untermaßig“ sind danach Laubbäume, die nicht unter die Flensburger Baumschutzsatzung fallen, also weniger als 80 cm Stammumfang haben und Nadelbäume, wenn sie unter 100 cm Stammumfang liegen. Das sind im Bahnhofswald die Mehrzahl der Bäume. Also auch stattliche Bäume mit über 70 cm Stammumfang und mehreren Metern Höhe. Wenn die alle gefällt werden, bleibt vom Bahnhofswald und von dem Baumbestand, der keinen Waldstatus hat, kaum noch was übrig.
Insofern kann zumindest vom Versuch einer teilweisen Rodung gesprochen werden, die von den UmweltaktivistInnen erfolgreich abgewehrt werden konnte.
Gegen den geplanten Bau von Hotel und Parkhaus im Bahnhofstal wird die Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg Klage erheben. Dafür hat sie ein Crowdfunding gestartet, das zur Finanzierung einer Normenkontrollklage beitragen soll. Wer das Ziel der Initiative unterstützen und sich am Crowdfunding beteiligen möchte, findet weitere Informationen unter: https://www.startnext.com/bahnhofswald-flensburg-retten
Infos und Beiträge zum Thema Hotel- und Parkhausprojekt am Flensburger Bahnhofswald auch hier
Weitere Informationen:
Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg: https://bahnhofsviertelflensburg.wordpress.com/
Untenstehend dokumentieren wir den oben genannten Artikel der Flensborg Avis
„Grundeinkommen – eine gesellschaftliche Diskussion“ mit Arfst Wagner am 16.10.2020 um 19 Uhr im Kulturhof Flensburg
Freitag 16.10.2020 von 19 – 21 Uhr
Große Straße 42 – 44, 24937 Flensburg
Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns über eine Spende.
Die Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen wird inzwischen in der ganzen Gesellschaft und international geführt. Auch in Schleswig-Holstein gibt es Aktivitäten.
Arfst Wagner, ehemalige Bundestagsabgeordneter, ehemaliger Landesvorsitzender der Grünen SH und „Vater des Schleswig-Holsteinischen Zukunftslabors“ (Kieler Nachrichten) beschreibt die Diskussions- und Aktivitätenlage und setzt das Grundeinkommen in einen Zusammenhang mit einer notwendigen Steuerreform, der Digitalisierung, der Bildung, dem Klimaschutz und dem Umbau hin zu einer ökologisch-sozialen Gesellschaft.-
Er beschreibt das Grundeinkommen als eine Idee, die in ihrer Umsetzung für mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgen kann und die Sozialpolitik aus dem Grabenkämpfen des Parteidenkens befreit.
Eintritt frei.
Für das leibliche Wohl wird gesorgt.
Aktuelle Termine und weitere Details zu den jeweiligen Veranstaltungen im Kulturhof findet Ihr auch bei Facebook https://www.facebook.com/Kulturhof.Flensburg/ und auf der Webseite des Kulturhofs https://www.kulturhof-flensburg.de/
Was ist der Kulturhof Flensburg e. V.?
Gegründet wurde unser Verein am 15.9.16 im Brasseriehof, wo seit Sommer 2015 die ersten Cafés (Familiennetzwerk „Mit uns für Alle“) stattfanden. Seit 28.2.17 ist er offiziell eingetragen und als gemeinnützig anerkannt. Wir fördern laut Satzung die Völkerverständigung und die Flensburger Stadtkultur.
Was machen wir?
Jede/r kann bei uns ein Café ausrichten und seine Kultur vorstellen. In Flensburg gibt es Menschen aus ca. 130 Kulturen, sodass ein buntes Programm möglich ist. Bisher gab es im Brasseriehof-Café u. a. folgende Cafés: iranisch, syrisch-orientalisch, kurdisch, türkisch, mexikanisch, kamerunisch, ghanaisch. Wenn auch DU Deine Kultur in Form von köstlichen Speisen und mehr vorstellen möchtest, bist Du herzlich willkommen.
Neben den Cafés, die meist nachmittags stattfinden, veranstaltet der Verein auch Konzerte, bietet Lesungen, Themenabende mit Diskussionen und Ausstellungen an.
Ein besonderes Anliegen ist uns, für den Einbau eines behindertengerechten WCs zu sammeln. Insbesondere die Spenden aus den Hutkonzerten sind dafür vorgesehen.
Außerdem unterstützen wir das Projekt „Foodsharing“.
Wir freuen uns über neue Mitglieder uns weitere spannende Veranstaltungen im Kulturhof Flensburg! Möchtest Du ab und an einen selbstgebackenen Kuchen spenden? Den Schaukasten monatlich gestalten oder die Räumlichkeiten sauber halten?
Dann schaue einfach mal während der Öffnungszeiten herein.
Kulturhof Flensburg e. V., im Brasseriehof, Große Straße 42 – 44, 24937 Flensburg
Wer in unserem Verein mitwirken möchte, wende sich bitte per Mail an Anja Werthebach: werthebach@posteo.de