Archiv für den Tag 26. März 2020
VCD: Mutig und nachhaltig handeln in Corona- und Klimakrise
Die Corona-Krise hält uns in Atem. Gleichzeitig verlangt der Klimaschutz unser Engagement und Handeln. Jetzt im Autoverkehr besondere Rücksicht zu nehmen, Fuß- und Radverkehr zu stärken und Wirtschaftshilfen mit Umweltauflagen zu verbinden, fordern Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD, und Julia Born, Sprecherin der VCD Ortsgruppe Flensburg.
Wer derzeit nicht auf das Auto verzichten will, sollte Solidarität zeigen und jetzt besonders langsam und rücksichtsvoll fahren. Denn jeder Verletzte weniger entlastet Arztpraxen und Krankenhäuser. Das Verkehrsmittel der Wahl bleibt jedoch das Fahrrad: Wer mit dem Rad unterwegs ist, schützt sich und andere vor Ansteckung, stößt keine gesundheitsschädlichen Abgase aus und stärkt sein Immunsystem.
Raum für Rad- und Fußverkehr schaffen – zuverlässigen Busverkehr erhalten
Viele Städte sind noch nicht für sicheres und angenehmes Radfahren ausgelegt. Es fehlen Rad- und Fußwege oder sie sind zu schmal, um Abstand zu halten. So werden derzeit in New York Straßen für den Autoverkehr gesperrt, damit Fußgänger mehr Platz haben (Der Tagesspiegel, 26.03.2020 – mehr).
Damit Menschen in unverzichtbaren Berufen zu ihrem Arbeitsplatz kommen, ist es wichtig, dass Busse und Bahnen auch bei reduziertem Takt regelmäßig und zuverlässig fahren. An dieser Stelle danken wir den Fahrer*innen bei AktivBus und anderen Unternehmen, die den Betrieb mit Sonderfahrplänen aufrechterhalten.
Hilfsprogramme mit Klimaschutzauflagen verbinden
Konjunkturprogramme für Unternehmen und Branchen in Not müssen – im Gegenzug für staatliche Hilfe – mit konkreten Klima- und Umweltsschutzauflagen verbunden sein. Umweltvorgaben zu lockern, ist keine Option, denn drängende Innovationen würden dadurch falsch gesteuert. Investitionen sollten auf Zukunftsfähigkeit setzen, um Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern und neue zu schaffen.
Es gilt, Weitblick zu zeigen und Corona-Infektion und Klimakrise gleichzeitig in den Blick zu nehmen. „Beide, Corona-Epidemie und Klimakrise, verlangen Ideen und entschlossenes Handeln“, so die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann.
„Nach der Corona-Krise muss gerade in Flensburg der notwendige Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes viel konsequenter in Angriff genommen werden“, erklärt Born.
Corona: Stadt Flensburg lässt Eltern, Kitaträger und Tageseltern nicht allein!
Aktuelle Tagesmeldung
Flensburg. Besondere Zeiten fordern besondere Maßnahmen. Bereits seit dem 12.03. sind die Kindertagesstätten per Landesverordnung geschlossen und die Schließung ist zunächst bis zum 19.04. angeordnet.
Die Stadt Flensburg hat in dieser auch für die Eltern schwierigen Zeit entschieden, auf Antrag eine Erstattung der Elternbeiträge für den Schließungszeitraum (zunächst bis 19.04.) zu gewähren. Dies soll für alle Bereiche gelten, in denen keine Betreuung stattgefunden hat. Sowohl für Kita, Tagespflege und den offenen Ganztag.
Oberbürgermeisterin Simone Lange „Uns ist wichtig, dass es möglichst eine landesweite Regelung für die Befreiung gibt. Das schafft Transparenz auch über die kommunalen Grenzen hinweg. Deshalb werden wir auch den Dialog mit dem Städteverband suchen“.
Die Tagespflege und die Notversorgung in den Kitas sind wichtige Angebote in diesen Zeiten. Die durchgeführte Betreuung wird hier wie gewohnt abgerechnet.
Die Flensburger Regelung hat auch die Anbieter im Blick. Deshalb soll die nächste Abschlagszahlung an die Kitaträger vorgezogen werden, um die Liquidität der Träger zu sichern. Weitere Maßnahmen sind in der Beratung.
Alle Tageseltern erhalten auch weiterhin den städtischen Anteil zu ihren Sozialversicherungsbeiträgen. Da auch in diesem Bereich Einnahmeverluste zu verzeichnen sein können, verweist die Stadt auch auf die in Aussicht gestellten Hilfen, die z.B. für Kleinstunternehmer und Soloselbständige bereitgestellt werden. Nähere Informationen erteilt das Infotelefon der Wireg.
Kooperationspartner, Kitaträger und Tagespflegestellen erhalten hierzu noch einmal gesondert Post, damit diese die Eltern informieren können. Fragen hierzu können an die Abt. Kindertagestätten gestellt werden.
In Flensburg sind mit dem heutigen Tag 21 infizierte Personen nachgewiesen worden. Davon 17 mit dem Hauptwohnsitz in Flensburg.