Archiv für den Tag 4. März 2020
„Was du von mir wissen sollst“ – Lesung und Buchvorstellung mit Sissel-Jo Gazan am 09.03.2020 im Weinkontor Roberto Gavin
Sissel-Jo Gazan liest aus „Was du von mir wissen sollst“
am Montag, den 9. März, um 19:30 Uhr im Weinkontor Roberto Gavin in der Neustadt (alte Walzenmühle).
Die deutsche Übersetzung liest Elisa Priester, Leiterin Theaterschule Flensburg.
Eintritt 6,00 € (erm. 4,00 €).
Mensch sollte sich nicht von den ersten Seiten des Buches täuschen lassen – denn Was du von mir wissen sollst von Sissel-Jo Gazan ist kein Krimi, auch wenn der Beginn vom mysteriösen Tod einer Frau erzählt und die Autorin sich mit einem Krimi in Dänemark einen Namen gemacht hatte.
Was du von mir wissen sollst erzählt stattdessen die Entwicklungsgeschichte von Rosa. Wir erleben eine rasante Zeitreise durch die 80er Jahre bis in die Gegenwart: Rosa lebt mit ihrer unkonventionellen, eigenwilligen Mutter Helle und dem schwulen Künstler Krudt, der ihr Ersatzvater ist, zusammen in einem Szeneviertel in Aarhus – Engagement in der OOA, der dänischen Anti-AKW-Bewegung, die große Barsebäck-Demo und die Friedensbewegung prägen das Bild. Ihren leiblichem Vater kennt sie nicht, was für sie zunächst ziemlich unproblematisch ist, denn im Vordergrund stehen für sie ihre Freundinnen und die nächste Umgebung, ihre etwas sonderbare aber verlässliche Oma und eine befreundete Kommune.
Rosa entdeckt die Street-Art-Künstler, da sich die Szene in diesen Jahren entwickelt. Sie ist mit ihren Freundinnen zunächst als neugierige Beobachterin dabei, dann aber nach einem Besuch mit Krudt in der Londoner Grafitti-Szene wird aus der Neugier Begeisterung über diese Kunst. Rosa tagt und postet nicht nur selber, sie dokumentiert auch ihre und fremde Werke akribisch in ihrem piece-book.
Von dem ersten Monchhichi, das sie an die Betonwände der Stadt malt, bis zu den großen Pieces, tags und paste-ups ihrer späteren Gang schildert Gazan hier den Hintergrund von Rosas Entwicklung, während dort im Vordergrund familiäre Konflikte, erste engere Beziehungen zu den Jungs Tom und Jakob – die aus völlig gegensätzlichen Kreisen kommen, einerseits die autonomen Hausbesetzer, andererseits die Konservativen Gymnasiasten – und schliesslich eine unheilbare Krankheit ihrer Mutter einen grösseren Raum einnehmen.
Nach vielen spannenden Wirrungen ist Rosa mittlerweile Dozentin an der Uni in Aarhus und hat ihre Leidenschaft zum Beruf machen können: Sie kümmert sich nunmehr beruflich um die Dokumentation von street-art und baut an ihrem Institut mit Krudts Unterstützung eine anerkannte Forschungsstelle dieser Kunstrichtung auf. Die grosse Liebe zerbricht, sie begegnet Tom wieder und sie begibt sich aus beruflichen Gründen nach Berlin. Hier bewegt sie auch die Frage nach ihrem wirklichen Vater, denn es gibt Hinweise, dass Berlin vielleicht Aufklärung ermöglicht …
Sissel-Jo Gazan hat viele Fäden gesponnen, hat ein grosses Wissen über street-art, Graffiti und ähnliche Kunstrichtungen präsentiert, beleuchtet hautnah viele verschiedene Lebensstile und Lebensweisen, bewegt sich gekonnt in der künstlerischen, rebellischen politischen Szenerie – und schafft es elegant und überaus spannend-unterhaltsam diese Fäden miteinander zu einer grossen Geschichte zu verknüpfen.
Ein grandioses Werk!
Wir freuen uns auf eine interessante Lesung und Buchvorstellung mit der dänischen Autorin Sissel-Jo Gazan am Montag, den 9. März, um 19:30 Uhr im Weinkontor Roberto Gavin in der Neustadt.
Die deutsche Übersetzung liest Elisa Priester, Leiterin Theaterschule Flensburg.
Eintritt: 6,00 € (erm. 4,00 €)
Voranmeldung: Tel. (0461) 29601 oder info@cvo-buchladen.de
Foto-Ausstellung: „Rojava, Frühling der Frauen“ ab 8. März in der Norder147 in Flensburg
Eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag
8. März um 14:00 – 18. März um 20:00
Norder147
Norderstraße 147, 24939 Flensburg
Am internationalen Frauentag wird in der NORDER147 mit der Foto-Ausstellung „Rojava, Frühling der Frauen“ daran erinnert, dass immer noch überall auf der Welt Frauen für Selbstbestimmung und Gleichstellung kämpfen müssen.
Ein wichtiger und zugleich hoffnungsvoller Teil dieses Kampfes gegen Abhängigkeit, Unterdrückung und Diskriminierung ist dieser „Frühling der Frauen“ in Nordsyrien.
Die Fotoausstellung ist während einer Reise zusammen mit der Stiftung der freien Frauen in Rojava (WJAR) im Jahr 2015 entstanden. Ihr Ziel ist es vor allem, den Aufbau und die Arbeit der Frauenbewegung vor Ort sichtbar zu machen. Sie gibt Einblick in ein bemerkenswertes Gesellschaftsmodell. Es basiert u.a. auf einer basisdemokratischen Selbstverwaltung der Bevölkerung in Räten, dem gleichberechtigten Zusammenleben aller religiösen und ethnischen Gruppen und, als zentralem Element, der Befreiung der Frauen.
Dementsprechend nehmen Frauen in der Revolution eine führende Rolle ein und haben in allen gesellschaftlichen Bereichen wichtige Veränderungen erkämpft.
Jin, Jiyan, Azadi ! – Frauen, Leben, Freiheit !
Solidaritätskomitee Rojava Flensburg
Es gibt Kaffee, Fingerfood und Musik.
Die Veranstalter*innen bitten um eine Spende, um die Kosten der Ausstellung decken zu können. Alles, was darüber hinaus reinkommt, wird an Organisationen in Rojava gespendet!
Gastgeber: SKR – Solidaritätskomitee Rojava Flensburg und RASH Flensburg