Archiv für den Tag 29. Februar 2020

Debatte zur Zukunft des Flensburger Hafens: Leserbrief von Kay von Eitzen, Konsulent des Sydslesvig Forening

Antwort auf den Leitartikel ”Das Ei des Kolumbus des Grenzlandes” von Niels-Ole Krogh in der
Flensborg Avis vom 12.02.2020

Der Leitartikel über den Flensburger Hafen, verfasst von Niels-Ole Krogh, kann nicht
unwidersprochen bleiben. Es ist einfach zu simpel dem Glauben zu verfallen, man könne statt im
eigenen Flensburger Hafen allen anfallenden Frachtverkehr über Aabenraa/DK abwickeln. Sprich,
Aabenraa wird der Hafen Flensburgs!

Tatsache ist, dass der Flensburger Hafen seit vielen Jahren einen Abwärtstrend zu verzeichnen
hat. Die umgeschlagenen Frachtmengen sind gesunken und die Infrastruktur ist
heruntergewirtschaftet und nicht mehr zeitgemäß. Dieses ist offenkundig das Resultat eines
zielgerichteten „Plans“, der wohl leider seit Jahrzehnten in Politik und Verwaltung der Fördestadt
verfolgt wird.

Während andere Städte in Norddeutschland sich ein professionelles Hafenmanagement zugelegt
haben um Frachtrouten und maritime Unternehmen anzulocken, hat man bei uns in Flensburg nur
mangelhaft und unwillig verwaltet. Nun soll der Gewerbehafen in Flensburg endlich den Todesstoß
bekommen! Es soll abgewickelt werden um den Weg frei zu machen für hochtrabende Träume,
denn große Teile der Flensburger Ratspolitik sind vor schneidigen Investoren und deren Plänen
„förmlich auf die Knie gefallen“ und ganz berauscht von angeblichen Förderungsmöglichkeiten, die
über Flensburg herunterregnen könnten! Wenn man doch bloß endlich diesen lästigen
Gewerbehafen loswerden könnte um dort schicke Wohnungen und Bürogebäude zu bauen.
Solche Aussichten lassen manchen Ratspolitiker schnell unkritisch werden und die maritimen
Kenntnisse in Politik und Verwaltung scheinen ohnehin recht begrenzt zu sein. Schlimmer geht’s
nimmer! Und so fabuliert man lieber von „urbanen“ Wohngebieten am Hafen und sozialem
Wohnungsbau, an dem die Investoren bestimmt ein nur sehr geringes Interesse haben.

Wenn dann alles fertig ist, wird es sicher sehr schick sein. Leider aber auch völlig tot! Von
Hafenflair bestimmt keine Spur mehr. Denn Schiffe will man an solchen Orten am liebsten gar nicht
mehr haben. Die könnten ja die Aussicht verschandeln, rostend dahindümpeln oder Geräusche
machen. Die von weiten Teilen der Flensburger Ratspolitik angekündigte Verlegung des
Gewerbehafens an die Westseite betrachte ich als reines Täuschungsmanöver. Dieses wird wohl
niemals Realität werden und dahinter steht auch kein wirklicher Wille. Es ist nur ein Taktieren um
die kritischen Stimmen zu besänftigen.

Traurig dass, es so weit kommen musste! Denn der Flensburger Hafen könnte eine strahlende
Zukunft haben. Diese natürlich nicht als Gewerbehafen allein. Wenn man aber den Gütertransport
über See weiterentwickeln würde und professionell vermarktet, könnte sowohl für den
Umweltschutz und dem Tourismus etwas dabei herausspringen. Die Verkehrswende wird
kommen, auch wenn die Autolobby immer noch auf die Bremse tritt. Und hierbei wird die
Transportlogistik über See und die Schiene zwangsläufig eine neue Rolle bekommen. Eine
Eisenbahnlinie am Hafen gibt es nach wie vor. Der Schienenstrang, wenn auch nicht mehr überall
vorhanden, ist noch nicht entwidmet. Man kann die Trasse reaktivieren. Lieber aber möchten
einige Ratspolitiker dort einen Radschnellweg aus der alten Bahntrasse machen. Der Gedanke ist
zwar hübsch, leider ideologisch getrieben, sehr teuer und wird wohl kaum den erwünschten Effekt
bringen.

Der Städtetourismus ist auf dem Vormarsch und hier hat Flensburg die große Chance, Nutzen und
Ertrag daraus zu ziehen. Und wenn Touristen eine Hafenstadt besuchen, was möchten sie dann
sehen? Sicher nicht nur Museumsschiffe, „Plastik“-Yachten in großer Anzahl und schicke
Bürogebäude. Wir brauchen einen lebendigen Hafen. Es muss nicht nur schick und geputzt sein.
Wir brauchen Hafenflair mit Schiffen, Werft, Lagerhäusern, Bootsbauern, Yachten und einer guten
Mischung aus allem, was dazu gehört. Das Echte eben! Dieses wäre ein viel größerer, langfristiger
Nutzen zum Wohle unserer Hafenstadt Flensburg. Eine Stadt wie die unsere, wo davon geträumt
wird, bald die magische Zahl von 100 000 Einwohnern zu erreichen und die Touristen anlocken
will. Diese Stadt kann doch nicht einfach sagen: unser Hafen ist Aabenraa! Das ist ein
Armutszeugnis ersten Ranges! Und so könnte man noch viele weitere Dinge in Flensburg
abschaffen, die andere Städte dem Anschein nach viel besser können als wir.

Der SSW ist eine der wenigen politischen Kräfte, die sich immer schon für den Hafen eingesetzt
haben und weiter positiv dafür kämpfen. Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass
am Ende ein gesundes Maß an Vernunft in Politik und Verwaltung Einzug halten könnte!

Kay von Eitzen

Flensburg

Linken-Stammtisch am 04.03.2020 im Tableau Kulturcafé

Mittwoch, 4. März 2020 von 19:30 bis 22:00
Tableau Kulturcafé
Kurze Straße 1, 24937 Flensburg

Unser monatlicher Stammtisch der Linken Flensburg. Kommt vorbei. Zum austauschen und kennenlernen.

Veranstalter: DIE LINKE Flensburg. Auf Facebook: https://www.facebook.com/DieLinkeFlensburg/ und unter: http://www.die-linke-flensburg.de/

Flensburg mitgestalten: Workshop Lärmaktionsplan am 10.03.2020 im Technischen Rathaus Flensburg

Dienstag, 10.03.2020, 18.00 Uhr, im Paul-Ziegler-Zimmer (Technisches Rathaus, Schützenkuhle 26)

Verkehrslärm belastet und macht krank. Die Stadt Flensburg ist gesetzlich verpflichtet, einen Lärmaktionsplan zu erarbeiten. Dieser stellt dar, welche Straßen besonders unter Lärm leiden, und beschreibt Gegenmaßnahmen. Nun sind die Einwohner*innen eingeladen, daran mitzuwirken.

Mitwirkung der Einwohner*innen: Workshop und Internetseite

Autos vor der Bahnunteführung am ZOB

Für die Lärmaktionsplanung müssen die Bürger*innen informiert und bei der Erstellung der Aktionspläne einbezogen werden.

Dazu veranstaltet die Stadt Flensburg einen Workshop am  Dienstag, 10.03.2020, 18.00 Uhr, im Paul-Ziegler-Zimmer (Technisches Rathaus, Schützenkuhle 26).

Einwohner*innen sollen vom 1. bis zum 31. März sich auch online informieren und Stellung nehmen können auf der Internetseite laermaktionsplan-flensburg.de (ab dem 1. März zugänglich).

Mögliche Maßnahmen

Um Lärmbelastung zu reduzieren, gilt es, die Wirkung von verschiedenen Stellschrauben zu nutzen. Dafür gibt es eine Fülle von Maßnahmen, dazu gehören:

  • Reduzierung und Bündelung der Verkehrsmengen
  • Reduzierung der Geschwindigkeit
  • Verkehrsberuhigung und gleichmäßigerer Verkehrsfluss
  • Förderung lärmarmer Verkehrsmittel (Umweltverbund: Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr)
  • Reduzierung des LKW-Anteils
  • Sanierung der Straßenoberfläche und lärmarme Fahrbahnbeläge
  • Abschirmung vom Lärm durch verschiedene Baumaßnahmen
  • Leisere Fahrzeuge und Reifen

Weitere Informationen bei Flensburg-mobil.net – mehr

Umsetzung: In der Hand der Ratsversammlung

Die Umsetzung der Lärmaktionsplanung liegt in der Hand der Ratsversammlung. Denn Grenzwerte wurden weder von der Bundesregierung noch vom Land Schleswig-Holstein festgelegt. Die Schwelle fürs Eingreifen liegt aus fachlicher Sicht bei 65 Dezibel am Tag und 55 Dezibel in der Nacht. Man wird sehen, wie die Fraktionen mit den Vorschlägen der Bürger*innen umgehen.

Mehr Fördergeld: So profitieren Haus- und Wohnungsbesitzer vom Klimapaket

Beratungstermin bei der Verbraucherzentrale vereinbaren

Wer die alte Heizung austauscht und auf erneuerbare Energien umsteigt, bekommt jetzt mehr Fördergeld als in den vergangenen Jahren. Energetische Sanierungen wie Fenstertausch oder Wärmedämmung belohnt der Staat mit einem Steuerbonus und Zuschüssen.

In 30 Jahren soll Deutschland klimaneutral sein – das ist eines der wichtigsten Klimaschutzziele der Bundesregierung. Entscheidend dabei ist der Umbau der Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien.[1] „Heizen mit Öl oder Gas wird in den kommenden Jahren teurer. Grund ist eine neue CO2-Abgabe. Sie wird 2021 mit 25 Euro pro Tonne CO2 erstmals erhoben und steigt dann schrittweise“, sagt Carina Vogel von der Energieberatung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

Mehr Fördergeld bekommen, weniger Steuern zahlen

So profitieren Bauherren und Hausbesitzer von der neuen Förderung und bereiten sich optimal auf die kommenden Veränderungen vor:

Maßnahme Förderung beantragen bei:
Austausch einer alten Öl- oder Gasheizung gegen eine aus erneuerbaren Energien gespeiste umweltfreundliche Heizung 35 Prozent Zuschuss, plus 10 Prozent Austauschprämie bei Ölheizungen BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)
Einbau einer Solarthermie-Anlage für Warmwasser / Heizungsunterstützung 30 Prozent Zuschuss BAFA
Einbau einer Hybridheizung, kombiniert aus Gasbrennwert-Heizung und Solarthermie 40 Prozent Zuschuss, sofern der erneuerbare Anteil mindestens 25 Prozent beträgt BAFA
Einbau Gasbrennwertheizungen im Gebäudebestand, die spätestens zwei Jahre nach Inbetriebnahme zusätzlich Wärme aus erneuerbarer Energie nutzen.
20 Prozent Zuschuss BAFA
Kosten für den Heizungstausch und energetische Sanierung im selbstgenutzten Wohneigentum seit Anfang 2020 von der Einkommenssteuer absetzbar. Bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten werden verteilt über drei Jahre berücksichtigt über Einkommens-steuererklärung
nachträgliche Wärmedämmung der Außenwände oder des Daches, neue Fenster oder Haustüren Bis zu 40 Prozent für Komplettsanierungen als Effizienzhaus 55.[2] KfW-Förderbank

 

Tipps: Darauf kommt es bei geförderten Maßnahmen an

  • Heizungsaustausch frühzeitig planen: Fördermittel gibt es nur für Heizungen, die jünger sind als 30 Jahre. Deshalb ist es ratsam, eine Förderung zu beantragen, bevor die alte Anlage 30 Jahre alt wird. [3]
  • Die Ölheizung hat ausgedient: Für eine neue Ölheizung gibt es keine Förderung. Zudem werden die laufenden Kosten wegen der kommenden CO2-Abgabe steigen.
  • Bei Wärmepumpen vorher Fachleute fragen: Diese können die notwendige Wärmezufuhr aller Räume berechnen. Nur so lässt sich die Anlage so planen, dass sie später effizient läuft. Wärmepumpen funktionieren in der Regel nur in gut gedämmten Häusern und am besten kombiniert mit einer Fußbodenheizung.
  • Achtung: Baumaßnahmen erst beauftragen, wenn die Förderung beantragt und genehmigt wurde. Als ersten Schritt mindestens drei Kostenvoranschläge für förderfähige Leistungen einholen. Die Energieberater der Verbraucherzentrale geben im Beratungsgespräch kostenfrei Tipps, prüfen Angebote und liefern Entscheidungshilfen.

„Bei energetischen Sanierungen kommt es darauf an, dass sie optimal zum Haus passen. Danach richtet sich auch die Wahl des passenden Förderprogramms“, so Carina Vogel. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet an 23 Standorten in Schleswig-Holstein kostenlose Beratung rund um Energie und Sanierung an. Außerdem können Verbraucher für 30 Euro einen Energie-Check buchen. Dafür kommt ein Energieberater ins Haus, macht eine Bestandsaufnahmen und liefert individuelle Empfehlungen.

Mehr Informationen und Terminvereinbarung

www.verbraucherzentrale-energieberatung.de, Tel. 0800 809 802 400 (kostenfrei). Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale ist ein Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Weitere Tipps und Informationen zur energetischen Sanierung und Fördermitteln gibt es bei der Verbraucherzentrale.

[1] Quelle: Umweltbundesamt. https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/szenarien-konzepte-fuer-die-klimaschutz/treibhausgasneutrales-deutschland-2050#die-studie

2 Quelle: KfW-Förderbank https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilien/Energetische-Sanierung/

3 Quelle: Umweltbundesamt https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/heizen-bauen/oelheizung#gewusst-wie

Die Verbraucherzentrale ist in Flensburg unter 0461-28604 oder flensburg@vzsh.de zu erreichen

Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein www.vzsh.de

Ergebnisse der Beteiligungsrunde zum Hafen Ost: Informationsveranstaltung am 04.03.2020 um 17 Uhr in der Bürgerhalle des Rathaus

Beteiligungsworkshop zum Hafen-Ost am 18.01.2020 in der Bürgerhalle des Rathauses – Foto: Jörg Pepmeye

Stadt Flensburg informiert Einwohner*innen über die Auswertung der Beteiligungsrunde „Zukunft Hafen Ost“ im Januar 2020

Flensburg. Im Januar hatten die Einwohner*innen Flensburgs die Gelegenheit, die Weiterentwicklung des Quartiers Hafen-Ost zu einem lebendigen, urbanen Quartier aktiv mitzugestalten. Diese Möglichkeit wurde zahlreich genutzt.

Bevor nun die Auslobungs-Kriterien für den städtebaulichen Wettbewerb festgelegt werden, sollen den Einwohner*innen die Auswertung des Beteiligungsverfahrens vom Januar noch einmal vorgestellt und ihnen Gelegenheit gegeben werden, hierzu Anregungen zu äußern.

Hierzu findet am Mittwoch, den 04.03.2020 um 17.00 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Bürgerhalle des Rathauses, Rathausplatz 1, 24937 Flensburg, statt.

Die Stadt würde sich freuen, wenn erneut zahlreiche Einwohner*innen von dieser Möglichkeit der Mitgestaltung des Prozesses im Quartier Hafen-Ost Gebrauch machen würden.

In einer ersten Phase der Beteiligung vom 16.-18 Januar dieses Jahres haben sich etwa 500 Menschen an den Beteiligungsangeboten beteiligt. Im Rahmen eines Stadtdialogs diskutierten sie die künftigen Möglichkeiten des Quartiers, erkundeten bei einer Safari trotz Regen und Wind das Gebiet vor Ort und entwarfen in einer Werkstatt eine Vielzahl von konkreten Vorschlägen für Wohnen, Gewerbe, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Freiräume und Mobilität. Einen besonderen Stellenwert hatte dabei das Thema Nachhaltigkeit. Wie wollen wir zukünftig leben? lautete die zentrale Frage und neben technischen Lösungen für die Einsparung von Energie und Ressourcen sowie die Implementierung von Stoffkreisläufen wurden auch Rahmenbedingungen mitgedacht, die ressourcenschonende Lebensstile leichter und normaler werden lassen.

Nach dem umfassenden Beteiligungsverfahren während der vorbereitenden Untersuchungen für den Hafen-Ost konnte damit der nächste Schritt für die Entwicklung des Gebiets eingeleitet werden, der die bereits damals entwickelten städtebaulichen Ziele weiter konkretisiert hat.

Die Stadt und der Sanierungsträger haben gemeinsam mit der Europa-Universität Flensburg die Ideen und Vorschläge der Einwohner*innen sowie die Erkenntnisse aus einem Dialog mit Fachexpert*innen nun ausgewertet. Diese Auswertung soll die Grundlage für den nächsten Schritt bilden, den städtebaulichen Wettbewerb für das Quartier Hafen-Ost, der in der zweiten Hälfte dieses Jahres durchgeführt wird. Am Ende dieses Prozesses steht ein Rahmenplan, auf dessen Grundlage dann die bauliche Entwicklung des Gebiets beginnen kann.

Siehe dazu auch:

AKOPOL-Beitrag vom 18.01.2020
Große Beteiligung beim Stadtdialog Zukunft Hafen-Ost in der Bürgerhalle
https://akopol.wordpress.com/2020/01/18/grosse-beteiligung-beim-stadtdialog-zukunft-hafen-ost-in-der-buergerhalle-des-flensburger-rathauses/

AKOPOL-Beitrag vom 09.02.2020
Zukunft Hafen-Ost: Bürgerinitiative Flensburger Hafen kritisiert Bürgerbeteiligung als „Show“
https://akopol.wordpress.com/2020/02/09/zukunft-hafen-ost-buergerinitiative-flensburger-hafen-kritisiert-buergerbeteiligung-als-show/

%d Bloggern gefällt das: