Archiv für den Tag 3. Oktober 2019

Factory Theater mit „Rückkehr nach Reims“ im Oktober in der Theaterwerkstatt Pilkentafel

PREMIERE am 10. Oktober 

Weitere Termine: 11./ 12./ 17./ 18./ 19. 10. jeweils um 20 Uhr, Tickets

Theaterwerkstatt Pilkentafel

Pilkentafel 2, 24937 Flensburg

Nach dem gleichnamigen Roman von Didier Eribon aus dem Französischen von Tobias Haberkorn in einer Bühnenfassung von Gabriele Schelle

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten besucht Eribon das Arbeiterviertel in Reims, wo er seine Kindheit verbracht hat. Im Dialog mit seiner Mutter, inmitten alter Fotos, stellen sich beide dem Prozess der Rückkehr. Aber Rückkehr wohin? Sie ringen mit der Zerrissenheit des Aufbruchs, des Wiederkehrens, des Abschieds, der sozialen Scham und der sozialen Gewalt, um zu erkennen, dass ein Individuum immer mehreren Gruppen – also auch verschiedenen Auffassungen, was normal ist – angehört.

Gesellschaftliche Gruppen scheinen immer mehr auseinanderzudriften. Wo verorten wir uns? Welcher Gemeinschaft gehören wir an? Wem fühlen wir uns zugehörig? Wie reagieren wir auf die scheinbar unlösbaren Konflikte, die an den Bruchstellen aufblühen? „Rückkehr nach Reims“ untersucht die Frage, warum eine traditionell kommunistisch wählende Arbeiterschaft, von der bürgerlichen Linken vergessen und nunmehr ohne Repräsentation, sich dem Front National zuwendet.

Textbearbeitung und Regie: Gabriele Schelle

Video: Tom Waldeck

Es spielen: Esther Barth und Christian Nisslmüller

Das FACTORY Theater ist ein Freies Theater aus Kiel, das mit verschiedenen Kulturinstitutionen in der Region zusammenarbeitet. Meist bearbeiten sie literarische Vorlagen.

Sie sind zum ersten Mal in der Theaterwerkstatt Pilkentafel

Mehr zum Programm der Theaterwerkstatt Pilkentafel unter: https://www.pilkentafel.de/pilkentafel/

 

Freie Räume – Eine Geschichte der Jugendzentrumsbewegung am 08.10.2019 im hansa48 in Kiel

Mit Unterstützung der Rosa Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein zeigen wir im Hansafilmpalast:
Freie Räume. Eine Geschichte der Jugendzentrumsbewegung (BRD 2019, 102 Minuten 16:9) Ein Dokumentarfilm von Tobias Frindt.

Dienstag, 8. Oktober 2019 um 20:00 Uhr
Hansastraße 48
24118 Kiel

Die Studentenrevolte, der Aufbruch, die sexuelle Revolution, das lossagen vom Nachkriegsdeutschland der Täter und Mitwisser, das alles wurde in den letzten Jahren auf vielen Ebenen breit thematisiert, es wurde geforscht und unzählige Bücher und Filme hatten die „68er“ Bewegung zum Thema. Man kann sagen, mittlerweile gehört 1968 zum Gründungsmythos der Berliner Republik.

Weithin unbekannt ist jedoch, dass nur kurze Zeit später, die Ideen und Forderungen der 68er sich in einer anderen Jugendbewegung manifestieren sollten. In den frühen 70er Jahren versuchten tausende von Jugendlichen in Westdeutschland in ihren Städten und Gemeinden selbstverwaltete Jugendzentren und Jugendhäuser zu etablieren, um sich eigene Treffpunkte zur Freizeitgestaltung ohne Konsumzwang und ohne Kontrolle durch die Elterngeneration zu schaffen.
Mit Parolen wie “Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen” gingen sie auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit KommunalpolitikerInnen. Anknüpfend an die 68er-Revolte hatten sich in einer Vielzahl von Städten und Gemeinden Initiativgruppen Jugendlicher gebildet. Mit der Jugendzentrumsbewegung und der Einrichtung hunderter selbstverwalteter Jugendzentren kam es auch in der „Provinz“ zu politisch-kulturellen Aufbrüchen, die politisierte Jugendkultur der Zeit breitete sich in ländlich-kleinstädtischen wie in suburbanen Räumen aus. Freie Räume geht dieser von der Geschichtsschreibung fast vergessenen Bewegung nach und versucht darüberhinaus herauszufinden, was von ihr übrig geblieben ist.

Nach dem Film wird es ein Gespräch mit dem Filmemacher Tobias Frindt geben.

Eintritt: 4,-

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