Mehrere tausend Teilnehmer beim Fridays for Future Klimastreik in Flensburg am 20.09.
Sitzblockade am ZOB sorgt für Stillstand
Ein Bericht und Fotos von Jörg Pepmeyer
Mehrere tausend Menschen beteiligten sich am Freitag in Flensburg an einer Kundgebung anlässlich des globalen Klima-Streiks, zu dem die Fridays for Future Bewegung aufgerufen hatte. Während die Veranstalter von deutlich über 4.000 TeilnehmerInnen sprachen, nannte die Flensburger Polizei eine Zahl von 3.000.
Unter dem Motto #AlleFürsKlima hatten die Flensburger Fridays for Future Aktivisten nicht nur SchülerInnen zum Streik aufgerufen, sondern auch alle anderen Menschen, die sich im Zeichen der Klimakrise für ein lebenswerte Zukunft einsetzen wollen. Die Hauptforderungen: Die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens und des 1,5 °C-Ziels. Die Reduktion der Treibhausemissionen bis 2035 auf netto null und eine 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035.
Unabhängig davon machten viele Demonstranten mit selbst gemalten Plakaten und Transparenten deutlich, dass es ebenso grundlegende Veränderungen in der industriellen Produktion, der Landwirtschaft, dem Verkehr und vielen anderen Bereichen der Gesellschaft geben müsse. Auch die Stadtwerke Flensburg bekamen ihr Fett weg. So wurde auf einem Transparent der Bau des neuen Kessels 13 kritisiert, der mit Gas befeuert werden soll.
Begonnen hatte die Kundgebung an der Hafenspitze. Auf der eigens für die Veranstaltung aufgebauten Bühne stellten die Initiatoren der Flensburger Fridays for Future Gruppe mit ihrer Sprecherin Luna Renninger ihr Anliegen und ihre Forderungen vor. Im Publikum vor der Bühne nicht nur viele junge Menschen, sondern auch Eltern mit ihren Kindern, Omas und Opas, Menschen aller Altersgruppen. Mit dabei auch Beschäftigte von Betrieben, die gemeinsam an der Streikaktion teilnahmen. Auch das Interesse der Medien war ausgesprochen groß. So waren die Pressevertreter der lokalen Tagespresse und des NDR vertreten, aber auch zahlreiche Journalisten aus dem In- und Ausland.
Über die Schiffbrücke marschierten die Streikenden anschließend am Hafen entlang Richtung Duburg, um danach über die Toosbüystraße und die Norderstraße beim Willy-Brandt-Platz wieder auf die Schiffbrücke zu stoßen. Dann ging es Richtung ZOB. Eigentlich war auf der großen Kreuzung am ZOB eine längere Sitzblockade geplant, die die Polizei jedoch untersagte. Offensichtlich war sie nicht bereit, ein größeres Verkehrschaos in Kauf zu nehmen. Das hinderte aber einige hundert Teilnehmer trotzdem nicht daran, die Kreuzung für mehr als eine Stunde zu besetzen. Tatsächlich ging auch auf der Kreuzung nichts mehr, sehr zum Verdruss vieler Autofahrer, denen ein vielfaches „Motor aus!“ entgegen schallte. Schlussendlich wurden die Blockierer aber von der Polizei unter Androhung von Zwangsmaßnahmen aufgefordert die Aktion zu beenden. Währenddessen hatte sich bereits eine Hundertschaft der Polizei am Polizeipräsidium bereit gemacht, um der Aufforderung ihres Einsatzleiters, Michael Dubbert-Schulz, entsprechenden Nachdruck zu verleihen. Zu gewalttätigen Konflikten kam es aber nicht. Die Protestler beendeten friedlich die Aktion und räumten die Kreuzung. Die Polizei nahm lediglich die Personalien von einigen auf und erteilte Platzverbote.
Anschließend klang der Streik mit einem Konzert der Flensburger Bands Silent Attic und Salamanda an der Hafenspitze aus, deren Musiker sich ebenfalls tief beeindruckt vom Umfang des Protests in Flensburg zeigten. Vorher machten die Veranstalter nochmal deutlich, dass sie von dem Erfolg des Streiktages völlig überwältigt seien und bedankten sich bei den Teilnehmern.
Weitere Aktionen sind in Flensburg geplant, zudem gibt es bis zum Freitag nächste Woche zahreiche kleinere Veranstaltungen und Termine im Rahmen der Flensburger „Week of Climate“.
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Unten eine Fotostrecke zum Klimastreik am 20.09.2019 in Flensburg
Veröffentlicht am 21. September 2019 in Aufrufe, Ökologie, Bürgerbeteiligung, Bildung, Daten und Zahlen, Flensburg News, Kulturtipps, Soziales, Veranstaltungstipps, Wirtschaft und mit #AlleFürsKlima, 20.09.2019, Alle fürs Klima!, Aufruf, Demo, Demonstration, Flensburg, Fridays for Future, Fridays for Future Flensburg, Hafenspitze, Jörg Pepmeyer, Klima, Klimapolitik, Klimastreik, Kundgebung, Pepmeyer, Streik, Week of Climate getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Ein Kommentar.
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