Archiv für den Tag 23. Oktober 2018
„Wildes Herz“ am 29.10.2018 in der Campelle auf dem Hochschulcampus Flensburg
Der Film porträtiert nicht nur die Punkband FEINE SAHNE FISCHFILET. Er geht auch dem Rechtsruck im Osten auf den Grund – und zeigt, wie wichtig Engagement ist.
Filmvorführung am Montag, 29. Oktober um 18.00 Uhr in der Campelle auf dem Hochschulcampus Flensburg
Kostenfreier Eintritt
Wildes Herz ist ein deutscher Dokumentarfilm von Charly Hübner und Sebastian Schultz aus dem Jahr 2017 über die deutsche Punkband Feine Sahne Fischfilet aus Mecklenburg-Vorpommern und ihren Frontmann Jan Gorkow. Seine Weltpremiere hatte der Film am 31. Oktober 2017 beim 60. Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm. Deutscher Kinostart war am 12. April 2018.
Die Band Feine Sahne Fischfilet engagiert sich öffentlich gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie. Der Film zeigt das Spannungsfeld von Politik, rechter und linker Gewalt, ausgehend von der Jugend Jan Gorkows in Jarmen über die Ultra-Szene des F.C. Hansa Rostock, dem Beginn seiner Politisierung und damit einhergehenden Konflikten mit der Polizei und seinen Eltern, eine Zahnärztin und ein Bauingenieur. Als die Band nach dem ersten Album (2009) und den darauf folgenden Auftritten feststellte, dass sich bei ihren Konzerten auch Nazis wohlfühlten, nahm sie eine offene Haltung gegen Rechtsextremismus ein. Der Film begleitet Feine Sahne Fischfilet und ihre Mitglieder drei Jahre lang. Wegen des Vorwurfs einer anti-staatlichen Haltung wurde sie vom Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern beobachtet und war wiederholt im Verfassungsschutzbericht des Landes erwähnt. (aus Wikipedia )
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „erinnern um zu lernen — gedenken um zu verändern“ mit der Wanderausstellung: „Die „Reichskristallnacht“ in Schleswig-Holstein“, die vom 25. Oktober bis 21. November 2018 in Flensburg stattfindet.
Aus dem zugehörigen Einladungsflyer: „Zerstörte Synagogen und verwüstete Geschäfte mit zerschlagenen Fensterscheiben gaben der „Reichskristallnacht“ vom 9. November 1938 ihren verharmlosenden Namen. Mit einer Ausstellung und einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm wollen wir an das Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung im Nazi-Deutschland erinnern und darauf hinwirken, dass sich solch ein gesellschaftliches Verbrechen nicht wiederholt.
Die Ausstellung
Die „Reichskristallnacht“ in Schleswig-Holstein zeigt das jüdische Leben von der Jahrhundertwende bis zu seiner Zerstörung durch die Gräuel der Nazizeit. Sie wurde von Prof. Dr. Gerhard Paul, EUF, in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung (jetzt Landesbeauftragter für politische Bildung) erarbeitet und vom Landesarchiv Schleswig-Holstein konzipiert
und gestaltet. Die Ausstellung erzählt durch Bilder und Texte vom Schicksal schleswig-holsteinischer Familien jüdischen Glaubens und stellt so facettenreich die Schrecknisse der Reichspogromnacht dar.“
Untenstehend die Veranstaltungsübersicht
Den Programm- und Veranstaltungsflyer gibt es zum Ausdrucken hier
Flensburger Stadtpräsident und Europa-Unions-Vorsitzender verleihen Preise an 8 SchülerInnen der Goethe-Schule
Europäischer Schülerwettbewerb „Denk mal – worauf baut Europa?“ unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten
Flensburg. Eine große Ehre war es Stadtpräsident Hannes Fuhrig, am heutigen Vormittag gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Europa-Union Flensburg Roland Hartmann die Preisverleihung im Rahmen des 65. Europäischen Wettbewerbs für acht Schülerinnen und Schüler der Flensburger Goethe Schule vorzunehmen. Hierfür hatte er die Gewinnerinnen und Gewinner in sein Amtszimmer eingeladen, wo sich diese im Anschluss an die Urkundenübergabe in das Gästebuch der Stadt Flensburg eintrugen.*
Der Europäische Wettbewerb ist der älteste Schülerwettbewerb Deutschlands und eine der ältesten transnationalen Initiativen zur politischen Bildung in Europa. In der Bundesrepublik Deutschland steht der Europäische Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.
Jährlich nehmen bundesweit durchschnittlich 80.000 Schüler teil. Vier Module, nach Altersgruppen gestaffelt, geben unterschiedliche Themen vor, die sich am Motto des von der Europäischen Union ausgerufenen jeweiligen Europäischen Jahres orientieren. Im Schuljahr 2017/18 lautete das Motto „Denk mal – worauf baut Europa?“ und orientierte sich am Europäischen Kulturerbejahr.
Die Aufgabenstellungen erfordern von den Schülern immer die Berücksichtigung einer europäischen Perspektive. Dabei stehen gesellschaftliche, wirtschaftliche, politische und kulturelle Aspekte im Vordergrund. Die Themen können in beliebiger Art und Weise bearbeitet werden, z. B. mit Texten, Bildern, Collagen, Videos etc.
Aus der 6. Klasse war Nelly Landmann vertreten, die im Kunstunterricht die Aufgabe erhalten hatte, sich filmisch mit bekannten europäischen Denkmälern auseinanderzusetzen. Sie erfand gemeinsam mit ihren Freundinnen eine Geschichte, bei der zwei Teilnehmer einer Klassenfahrt nach England im mystischen Stonehenge von Gespenstern auf die Probe gestellt wurden. Der musikalische untermalte Legetrickfilm wurde ausgezeichnet.
Die Siebtklässler machten sich im Deutschunterricht Gedanken darüber, welcher „große Europäer ein Denkmal in Flensburg bekommen solle. Arik Schumann (13) entwarf hierfür einen Brief an die Oberbürgermeisterin, in dem er sich für ein Denkmal für Konrad Adenauer als einem der wichtigsten Gründerväter der EU auf dem Südermarkt einsetzte. Maya Wnuk (13) verfasste eine Rede zur Enthüllung eines Denkmals für Astrid Lindgren, deren Geschichten Kinder in ganz Europa ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Der Q1-Kunstkurs hat sich plastisch mit der Aussage „Die Stärke Europas besteht eigentlich darin, dass es eine Summe verschiedener Mentalitäten und Kreativitäten ist, das Gegenteil von Gleichstellung und Einneblung“ (Lennart Merl, estnischer Schriftsteller). Hierbei entstanden unterschiedliche Keramiken zum Thema „Vielfalt macht stark“:
Die Arbeit von Leonie Arp (17) und Joris Dreyer (17) ist ein Plädoyer für ein multikulturelles Europa: Sie gestalteten das Relief einer grenzenlosen Europa-Karte, in die – wie bei einem Steckspiel – Figuren unterschiedlicher Kulturen an beliebiger Stelle eingefügt werden können.
Die Arbeit von Karina Pamatath (17), Lea Marie Lopau (17) und Tobias Horst (19) setzt sich kritisch mit historischen und gegenwärtigen politischen Führungspersönlichkeiten auseinander – diktatorischen wie demokratischen – versinnbildlicht in der Sagengestalt der mehrköpfigen Hydra. Die Köpfe, die beliebig in einen hohlen Körper der Hydra gesteckt und ausgetauscht werden können, streben in unterschiedliche Richtungen und es wird deutlich, dass das Voranschreiten des gemeinsamen Körpers „Europa“ in besonderem Maße von der Konsensfähigkeit der Führungspersönlichkeiten abhängt.
Karina Pamatath gewinnt damit zum dritten Mal in Folge einen Landespreis beim Europäischen Wettbewerb.
* Die Urkunde von Tobias Horst, der nach seinem Abitur zwischenzeitlich berufstätig geworden ist, nahm stellvertretend die Lehrerin entgegen.