8. Mai: Weiße Fahnen in Flensburg – Gedenken an „Tag der Befreiung“

Was heißt Frieden?

Flensburg. Was heißt Frieden? Dieser Frage hat sich die Künstlerin Ute Friederike Jürß gewidmet und führte anlässlich des 70. Jahrestags zum „Tag der Befreiung“ am 08. Mai 2015 eine Bürgerbefragung durch, an der sich verschiedene Verbände, Institutionen, Einrichtungen, Schulen, Vereine, Gemeinden und viele Einzelpersonen beteiligten.

Daraus entstand das Projekt „Zwischen den Zeiten“, welches die Zeit vom Anfang der politischen Wandlung, beginnend mit der Ankunft der Britischen Truppen in Schleswig-Holstein am 2. Mai 1945 hin zu der sich aufbauenden demokratischen Kraft, die das Werden der Bundesrepublik in die Wege geleitet hat, thematisiert. Anlass ist der Gedenktag „8. Mai, Tag der Befreiung“. Das Datum, an dem 1945 durch die Unterzeichnung der Kapitulation der Zweite Weltkrieg beendet wurde.
Diesem besonderen Tag wird dieses Jahr, vom 02. bis zum 08. Mai in Flensburg gedacht.

In ganz Flensburg und Umgebung werden an verschiedenen Orten Fahnen gehisst, die Schlüsselszenen und Gedanken der Menschen wiederspiegeln, mit Bezug auf die Frage „Was heißt Frieden?“.

Unter anderem werden an der Goethe-Schule, der Flens-Arena und dem Bahnhof Fahnen gehisst. Es nehmen aber noch viele weitere Einrichtungen und öffentliche Gebäude an der Aktion teil. Auch das Glücksburger Rathaus unterstützt „Zwischen den Zeiten“.

„Zwischen den Zeiten“ zeichnet eine öffentlich sichtbare Gedenkphase. Es ist ein Blick auf unsere gemeinsame Gegenwart, eine Chance weiter über die Vergangenheit aufzuklären und insbesondere derer zu gedenken, die den Qualen der Diktatur ausgesetzt waren. Das Kunstprojekt berührt die Phase des Übergangs zwischen Krieg und Frieden zwischen Orientierungslosigkeit und Existenzsuche.

„Zwischen den Zeiten“ ist ein vorbei wehendes Bild, das kommt, um ein paar Tage zu bleiben. Die sich durch die Stadt schlängelnden Fahnentexte und ebenso die weißen Fahnen irritieren auf künstlerischem Wege den Blick aufs Alltägliche. Den Charakter des Öffentlichen ernst nehmend sind vom 2. bis 8. Mai die Fragen im Raum: Was heißt FRIEDEN? Und worauf basiert er?

Erinnern führt in die Gegenwart…

Dazu auch die Meldung vom 2.5.2018

Weiße Fahnen in Flensburg – Gedenkprojekt zum „Tag der Befreiung“ gestartet

Flensburg. „Was heißt Frieden?“ lautet die Frage auf den weißen Fahnen, die seit heute Vormittag an exponierten Standorten in Flensburg und Glücksburg und an allen Grenzübergängen zu Dänemark im Frühlingswind wehen. Auf einer weiteren Fahne wird dazu jeweils eine Antwort gegeben. Die Antworten hat die Lübecker Künstlerin Ute Friederike Jürß bei einer Befragung gesammelt, die Sie zum Start dieses Projektes im Jahre 2015 zum Gedenken an das Kriegsende und den Tag der Befreiung am 8. Mai 1945 in Kiel durchgeführt hat.

Oberbürgermeisterin Simone Lange, die Glücksburger Bürgermeisterin Kristina Franke und die Künstlerin gaben heute Vormittag das Startsignal für diese Aktion am Flensburger Bahnhof. Flensburg ist vom 2. bis zum 8. Mai der diesjährige Etappenort dieses Projektes, das von der Künstlerin als Reiseprojekt konzipiert ist.

„Ich freue mich sehr, dass Frau Jürß mit ihrem Projekt zu uns nach Flensburg gekommen ist. Gerade bei uns in Flensburg mit unserer besonderen Geschichte zum Kriegsende, aber auch mit unserer engen Verbindung zu unseren dänischen Nachbarn, ist eine solche Aktion zur Erinnerung an die Befreiung von der Naziherrschaft am richtigen Ort“, sagt die Flensburger Oberbürgermeisterin und fügt hinzu: “ Angesichts der zahlreichen Kriege und gewalttätigen Auseinandersetzungen auf der Welt ist eine solche Aktion heute wichtiger denn je.“

Auf Flensburger Seite liegt die Aktion organisatorisch in den Händen von Tjark Ole Engel, der im Rathaus ein Freiwilliges Soziales Jahr „Politik“ leistet. Die Betreuung dieses künstlerischen Gedenkens ist ein zentrales Projekt seiner Arbeit.

An diesen Standorten sind die weißen Fahnen heute gehisst worden:

Deutsches Haus Flensburg,
Bahnhof Flensburg,
Rathaus Glücksburg,
Rathaus Flensburg,
Audimax Flensburg
Duborg Skolen, Flensburg,
Goethe Schule, Flensburg,
Flens-Arena

und an allen Grenzübergängen zu Dänemark.

Informationen zur Künstlerin:

Ute Friederike Jürß

* 1962 Wiesbaden, lebt und arbeitet in Lübeck

Biografie
Ute Friederike Jürß studierte 1985 bis 1990 bei Daniel Spoerri an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1992/93 besaß sie Lehraufträge an der Hochschule für Gestaltung / Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe und erhielt 1994/95 für die Sparte Videokunst ein Stipendium an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Einem New York Stipendium der Hessischen Kulturstiftung von 1996 schloss sich ein dreijähriger Aufenthalt in New York an. Ein Stipendium der Abt-Straubinger Stiftung, Stuttgart, folgte 2009 sowie 2014 eine Förderung durch die Rudolf Augstein Stiftung, Hamburg. Ute Friederike Jürß bekam 1995 den Bremer Videokunstpreis und 1996 den Förderpreis der Elisabeth Kraft Stiftung, Stuttgart, verliehen. Mit ihren Arbeiten war sie auf diversen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland vertreten.
(Quelle:https://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-luebeck.de/kuenstlerdetails/juerss-ute-friederike.html)

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Veröffentlicht am 2. Mai 2018, in Bürgerbeteiligung, Bildung, Flensburg News, Kultur, Soziales, Veranstaltungstipps. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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