Archiv für den Tag 2. Mai 2018

Rainbow Days vom 11. bis 17. Mai 2018 in Flensburg

Ganz oben – Ganz bunt – Ganz viele

Das ist das Motto der diesjährigen Rainbow Days, die vom 11. bis 17. Mai in Flensburg stattfinden. Die Rainbow Days 2018 sind ein buntes, vielfältiges Programm, das der offene Arbeitskreis Vielfalt entwickelt hat. Die Schirmherrschaft hat der Familienminister des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Heiner Garg übernommen. (Den Flyer mit dem kompletten Programm gibt es hier.)

Den Auftakt macht das Open-Air-Kino am 11. Mai um 20:30 Uhr an der Hafenspitze. Bei bestem Wetter und traumhaften Blick aufs Wasser wird der Film „Pride“ gezeigt. In dem Film sammelt eine Gruppe von homosexuellen Aktivisten Geld für die streikenden Bergarbeiter. Diese ungewöhnliche Verbindung bringt zunächst einige Verwirrungen mit sich, aber das Blatt dreht sich bald…

Am 12. Mai startet um 23 Uhr der Rainbow Dance im Volksbad. Im Rahmen der bekannten und erfolgreichen S&L-Disco wollen wir zusammen mit Euch einen tollen Abend verbringen. Wir sorgen für kühle Getränke und heiße Rhythmen und ihr tanzt bis zum Morgengrauen.

Bunt wird es am 14. Mai: Am Deutschen Haus und am Rathaus werden die Regenbogenflaggen gehisst und die Woche einleiten. Um 17 Uhr lädt die Stadt Flensburg zum Community Empfang ins Rathaus und eröffnet gleichzeitig die Ausstellung „Mensch ist Mensch“, die im Rahmen des Aktionsplans „Echte Vielfalt“ des Landes Schleswig-Holsteins vom LSVD SH erstellt wurde. Bürgermeister Henning Brüggemann begrüßt und stellt die Bedeutung der Rainbow Days für Flensburg als offene Stadt heraus. Anschließend bleibt noch Zeit zum Austausch.

Weiter diskutieren kann Mensch am 16. Mai um 19:30 Uhr im Volksbad: „Feminismus – Kann das weg?“ Mit dieser provokanten These beschäftigen sich Anne Wizorek aus Berlin, Maria Jepsen aus Husum, Verena Balve, Gleichstellungsbeauftragte aus Flensburg und der Stadtschüler_innenrat.

Am 17. Mai Straßenfest auf dem Südermarkt und Rainbow Walk & Women’s March

Den Abschluss bildet der 17. Mai, der internationale Tag gegen Homo-, Trans- und Bi-Feindlichkeit. Um 14 Uhr beginnt das Straßenfest auf dem Südermarkt. Umringt von diversen Info-Ständen der queeren Community, örtlichen Beratungsstellen und Parteien, einer Hüpfburg, der Spielmaus und Verpflegungsständen startet auf der großen Bühne das Musik- und Unterhaltungsprogramm.

Um 15 Uhr begrüßen wir unseren Schirmherrn Dr. Heiner Garg persönlich auf der Bühne und lassen ihn nicht ohne eine Rede wieder gehen. Danach folgt die Band „Marten Threepwood & Das Leben“. Um 17 Uhr betritt die Oberbürgermeisterin Simone Lange die Bühne und natürlich erhält auch sie ein Mikrofon von uns. Anschließend stellt die Projektgruppe der Fridtjof-Nansen-Schule ihr Realprojekt gegen Homo- und Transphobie vor.

Zum Highlight der Rainbow Days 2018 rufen wir um 17:30 Uhr auf: Dann greifen alle zu Flaggen und Schildern und marschieren los (Pfeifen und Musikinstrumente nicht vergessen). Der diesjährige „Rainbow Walk & Women’s March“ beginnt auf dem Südermarkt und verläuft durch die Innenstadt am Hafen vorbei durch die Fußgängerzone wieder zum Südermarkt, wo die Pastorenband „Turbo-Wabohu“ ab 18 Uhr den Ausklang einleitet.

Die Rainbow Days 2018 sind für alle Menschen, egal ob lesbisch, schwul, bi, trans*, inter*, pansexuell, hetero oder irgendwas dazwischen. Die Rainbow Days 2018 werden gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein und finden im Rahmen des Aktionsplans „Echte Vielfalt“ statt.

Der offene Arbeitskreis Vielfalt besteht aus einer Vielzahl an Flensburger Institutionen, Vereinen, Initiativen und Privatpersonen, die sich regelmäßig treffen, um geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sichtbar zu machen, Diskriminierung und Vorurteile abzubauen und Akzeptanz und Respekt zu fördern. Maßgeblich unterstützt wird der Arbeitskreis vom Verein „SL-Veranstaltungen zur Förderung der Primärprävention e.V.“ aus Flensburg, dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) in Schleswig Holstein und dem Gleichstellungsbüro der Stadt Flensburg.

Ein paar erklärende Infos: 17. Mai – IDAHOBIT
Der Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie (kurz IDAHOBIT) wird seit 2005 jährlich am 17. Mai als Aktionstag begangen, um auf die Diskriminierung und Bestrafung von Menschen hinzuweisen, die in ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität von der Heteronormativität abweichen.Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Im Unterschied dazu ist Transsexualität in dieser Klassifikation immer noch als psychische Störung eingestuft. Eine Änderung ist für 2018 (ICD-11) vorgesehen. Quelle: Wikipedia* Homophobie (von griech. ὁμός homós:[1] gleich; φόβος phóbos: Angst, Phobie) bezeichnet eine soziale, gegen Lesben und Schwule gerichtete Aversion bzw. Feindseligkeit.** Transphobie (von lat. trans „jenseitig“, „darüber hinaus“ und griech. φόβος phóbos = Angst, Furcht, Schrecken) bezeichnet gegen transidente, transgender (auch: trans*) oder transsexuelle Personen gerichtete Vorurteile, Ekel, Aggressionen oder irrationale Angst vor ihnen, ihren Lebensweisen und dem Ausdruck ihrer Geschlechtsidentitäten sowie ihre gesellschaftliche Diskriminierung.*** Biphobie bezeichnet die Angst vor, Diskriminierung gegen oder Hass auf Bisexuelle, kann sich in der Praxis aber auch auf Pansexuelle ausdehnen. Die Biphobie muss nicht mit Homophobie oder Heterophobie einhergehen, da es über Bisexuelle eigene spezifische Stereotypen und Vorurteile gibt.

 

 

8. Mai: Weiße Fahnen in Flensburg – Gedenken an „Tag der Befreiung“

Was heißt Frieden?

Flensburg. Was heißt Frieden? Dieser Frage hat sich die Künstlerin Ute Friederike Jürß gewidmet und führte anlässlich des 70. Jahrestags zum „Tag der Befreiung“ am 08. Mai 2015 eine Bürgerbefragung durch, an der sich verschiedene Verbände, Institutionen, Einrichtungen, Schulen, Vereine, Gemeinden und viele Einzelpersonen beteiligten.

Daraus entstand das Projekt „Zwischen den Zeiten“, welches die Zeit vom Anfang der politischen Wandlung, beginnend mit der Ankunft der Britischen Truppen in Schleswig-Holstein am 2. Mai 1945 hin zu der sich aufbauenden demokratischen Kraft, die das Werden der Bundesrepublik in die Wege geleitet hat, thematisiert. Anlass ist der Gedenktag „8. Mai, Tag der Befreiung“. Das Datum, an dem 1945 durch die Unterzeichnung der Kapitulation der Zweite Weltkrieg beendet wurde.
Diesem besonderen Tag wird dieses Jahr, vom 02. bis zum 08. Mai in Flensburg gedacht.

In ganz Flensburg und Umgebung werden an verschiedenen Orten Fahnen gehisst, die Schlüsselszenen und Gedanken der Menschen wiederspiegeln, mit Bezug auf die Frage „Was heißt Frieden?“.

Unter anderem werden an der Goethe-Schule, der Flens-Arena und dem Bahnhof Fahnen gehisst. Es nehmen aber noch viele weitere Einrichtungen und öffentliche Gebäude an der Aktion teil. Auch das Glücksburger Rathaus unterstützt „Zwischen den Zeiten“.

„Zwischen den Zeiten“ zeichnet eine öffentlich sichtbare Gedenkphase. Es ist ein Blick auf unsere gemeinsame Gegenwart, eine Chance weiter über die Vergangenheit aufzuklären und insbesondere derer zu gedenken, die den Qualen der Diktatur ausgesetzt waren. Das Kunstprojekt berührt die Phase des Übergangs zwischen Krieg und Frieden zwischen Orientierungslosigkeit und Existenzsuche.

„Zwischen den Zeiten“ ist ein vorbei wehendes Bild, das kommt, um ein paar Tage zu bleiben. Die sich durch die Stadt schlängelnden Fahnentexte und ebenso die weißen Fahnen irritieren auf künstlerischem Wege den Blick aufs Alltägliche. Den Charakter des Öffentlichen ernst nehmend sind vom 2. bis 8. Mai die Fragen im Raum: Was heißt FRIEDEN? Und worauf basiert er?

Erinnern führt in die Gegenwart…

Dazu auch die Meldung vom 2.5.2018

Weiße Fahnen in Flensburg – Gedenkprojekt zum „Tag der Befreiung“ gestartet

Flensburg. „Was heißt Frieden?“ lautet die Frage auf den weißen Fahnen, die seit heute Vormittag an exponierten Standorten in Flensburg und Glücksburg und an allen Grenzübergängen zu Dänemark im Frühlingswind wehen. Auf einer weiteren Fahne wird dazu jeweils eine Antwort gegeben. Die Antworten hat die Lübecker Künstlerin Ute Friederike Jürß bei einer Befragung gesammelt, die Sie zum Start dieses Projektes im Jahre 2015 zum Gedenken an das Kriegsende und den Tag der Befreiung am 8. Mai 1945 in Kiel durchgeführt hat.

Oberbürgermeisterin Simone Lange, die Glücksburger Bürgermeisterin Kristina Franke und die Künstlerin gaben heute Vormittag das Startsignal für diese Aktion am Flensburger Bahnhof. Flensburg ist vom 2. bis zum 8. Mai der diesjährige Etappenort dieses Projektes, das von der Künstlerin als Reiseprojekt konzipiert ist.

„Ich freue mich sehr, dass Frau Jürß mit ihrem Projekt zu uns nach Flensburg gekommen ist. Gerade bei uns in Flensburg mit unserer besonderen Geschichte zum Kriegsende, aber auch mit unserer engen Verbindung zu unseren dänischen Nachbarn, ist eine solche Aktion zur Erinnerung an die Befreiung von der Naziherrschaft am richtigen Ort“, sagt die Flensburger Oberbürgermeisterin und fügt hinzu: “ Angesichts der zahlreichen Kriege und gewalttätigen Auseinandersetzungen auf der Welt ist eine solche Aktion heute wichtiger denn je.“

Auf Flensburger Seite liegt die Aktion organisatorisch in den Händen von Tjark Ole Engel, der im Rathaus ein Freiwilliges Soziales Jahr „Politik“ leistet. Die Betreuung dieses künstlerischen Gedenkens ist ein zentrales Projekt seiner Arbeit.

An diesen Standorten sind die weißen Fahnen heute gehisst worden:

Deutsches Haus Flensburg,
Bahnhof Flensburg,
Rathaus Glücksburg,
Rathaus Flensburg,
Audimax Flensburg
Duborg Skolen, Flensburg,
Goethe Schule, Flensburg,
Flens-Arena

und an allen Grenzübergängen zu Dänemark.

Informationen zur Künstlerin:

Ute Friederike Jürß

* 1962 Wiesbaden, lebt und arbeitet in Lübeck

Biografie
Ute Friederike Jürß studierte 1985 bis 1990 bei Daniel Spoerri an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1992/93 besaß sie Lehraufträge an der Hochschule für Gestaltung / Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe und erhielt 1994/95 für die Sparte Videokunst ein Stipendium an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Einem New York Stipendium der Hessischen Kulturstiftung von 1996 schloss sich ein dreijähriger Aufenthalt in New York an. Ein Stipendium der Abt-Straubinger Stiftung, Stuttgart, folgte 2009 sowie 2014 eine Förderung durch die Rudolf Augstein Stiftung, Hamburg. Ute Friederike Jürß bekam 1995 den Bremer Videokunstpreis und 1996 den Förderpreis der Elisabeth Kraft Stiftung, Stuttgart, verliehen. Mit ihren Arbeiten war sie auf diversen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland vertreten.
(Quelle:https://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-luebeck.de/kuenstlerdetails/juerss-ute-friederike.html)

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