Archiv für den Monat April 2016

Angebliche sexuelle Belästigung einer Frau durch junge Männer im Flensburger Bahnhof frei erfunden

„Darüber hinaus ergaben sich aus den weiteren Ermittlungen … Anhaltspunkte dafür, dass es zu einem Vorfall wie von der Geschädigten [gemeint ist hier offensichtlich die anzeigende „Zeugin“] geschildert tatsächlich nicht gekommen ist.“

Angesichts einer auch in den örtlichen Medien verbreiteten Meldung, dass es im Flensburger Bahnhof zur sexuellen Belästigung einer Frau gekommen sei, möchten wir hierzu einen Facebook-Beitrag von Heinz-Werner Jezewski veröffentlichen:

Jezewski HW:

Vor gut drei Monaten, Ende Januar, kam es in den Flensburger Facebook-Gruppen zu einer aufgeregten Diskussion über vermeintlich kriminelle Flüchtlinge.

Anlass war die Anzeige einer Frau, die Ende Dezember beobachtet haben wollte, wie eine andere Frau sexuell belästigt worden war. Die Polizei in Flensburg suchte per Pressemitteilung nach weiteren Zeugen. Stets wurde die sexuelle Belästigung quasi als gegeben unterstellt.

Ich habe daraufhin bei der Staatsanwaltschaft in Flensburg Anzeige erstattet, denn entweder hatte irgendjemand (die anzeigende Zeugin oder die Polizei) die Ermittlungen durch vierwöchige Untätigkeit) verschleppt, oder die Tat hat es so gar nicht gegeben.

Gestern bekam ich nun Post von der Staatsanwaltschaft. Es wird wegen meiner Strafanzeige kein Strafverfahren eingeleitet, was ich nach der Begründung auch verstehen kann. Die Begründung selbst ist ziemlich interessant. Dort steht u.a.:

„Darüber hinaus ergaben sich aus den weiteren Ermittlungen … Anhaltspunkte dafür, dass es zu einem Vorfall wie von der Geschädigten [gemeint ist hier offensichtlich die anzeigende „Zeugin“] geschildert tatsächlich nicht gekommen ist.“

„Die befragten Personen befanden sich zur angeblichen Tatzeit teilweise in unmittelbarer Nähe … ohne etwas von den vermeintlichen Geschehnissen mitbekommen zu haben… Zudem hielten sich zur Tatzeit drei Bundespolizisten in der Bahnhofshalle bzw. in deren unmittelbaren Nähe auf.“

„In einer ergänzenden Zeugenvernehmung … kam es zudem inhaltlich zu einigen Abweichungen zu dem, was die Zeugin noch bei Anzeigeerstattung … ggü. der Polizei vorgetragen hatte.“

„Das Ursprungsverfahren wurde schließlich u.a. mit der Erwägung eingestellt, dass unklar ist, ob sich der von der Anzeigenden behauptete Sachverhalt überhaupt zugetragen hat.“

„Ohnehin scheint sich die Auskunftsperson in einer angespannten Gemütslage befunden zu haben, was Auslöser für ihre Anzeige … gewesen sein könnte, ohne dass dies hinreichend feststeht.“

So ist das. Eine „angespannte Gemütslage“ scheint Menschen das Recht zu geben, andere Menschen pauschal zu verunglimpfen, eine Tat zu erfinden, das Opfer und die Täter (südländisches Aussehen, arabischer Typ, nicht deutsch sprechend, ich weiß nicht mehr genau, wie die Hetze hier funktioniert hat) gleich dazu.

Mir fällt es schwer, das zu akzeptieren aber ich tue es.

Jetzt werde ich zumindest noch die Flensburger Polizei bitten, den Vorgang genau so bekannt zu machen, wie die angebliche Tat. Mal sehen, was da raus kommt.

Post vom 29.4.2016 auf Facebook unter: https://www.facebook.com/hw.jezewski/posts/1075471212509058?pnref=story

Vortrag von Ulrike Herrmann „Ein Euro – vier Krisen“ am 2.5.2016 im Audimax auf dem Campus

Ulrike Herrmann Ein Euro - Vier KrisenFestvortrag von Ulrike Herrmann (taz-Journalistin und Buchautorin) zur Eröffnung der Zukunftswoche 2016 der Europa-Universität Flensburg

am Montag, 2. Mai 2016, ab 18 Uhr im Audimax
auf dem Campus, Thomas-Fincke-Str. 4, 24943 Flensburg
Eintritt frei

Die Eurokrise ist noch längst nicht vorbei, sondern springt von Land zu Land und frisst sich immer tiefer in die Währungsunion. Denn Europa hat nicht mit einer Krise zu kämpfen, sondern mit vier Verwerfungen gleichzeitig: Einer Überschuldungskrise (Griechenland, lrland, Portugal, Zypern), einer EZB-Krise (ltalien, Spanien), einer Wettbewerbskrise (Deutschland) und einer Managementkrise (politische Fehlentscheidungen). Diese vier Krisen müssen analytisch auseinander gehalten werden, will man die rasante Dynamik verstehen, mit der der Euro zerbricht.

Das Programm der Zukunftswoche 2016 der Europa-Universität Flensburg unter: www.uni-flensburg.de/?20602

Bürgerversammlung zur Erweiterung des Förde Parks am 10.5.2016 in Flensburg

Bürgerversammlung im Förde Park: Vorstellung der Planungen

Flensburg. Die Stadt Flensburg lädt zur öffentlichen Bürgerversammlung am Dienstag, 10. Mai um 19 Uhr im Förde Park ein. Sie findet auf der Aktionsfläche am mittleren Eingang statt.

Die Ratsversammlung hat beschlossen, über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan den Rahmen für eine Modernisierung und Erweiterung des Förde Parks zu definieren. Dabei geht es zum einen um eine Vergrößerung der Verkaufsfläche im Fachmarktzentrum Zum anderen werden  die jeweils zulässigen Sortimentsgruppen bestimmt, um die Struktur des Flensburger Einzelhandels, insbesondere der Innenstadt, nicht zu schwächen.

Vorgestellt und diskutiert werden sollen die allgemeinen Ziele und Zwecke sowie die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung und sich wesentlich unterscheidende Lösungen. Dabei wird auch eine mögliche Erweiterung des Planbereiches auf benachbarte Grundstücke diskutiert. Allen Anwesenden wird Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung gegeben. Der aktuelle Planungsstand kann ab 18.30 Uhr eingesehen werden.

Die Leitung der Bürgerversammlung erfolgt durch den Ratsherrn Ron Jerominvom Ausschuss für Umwelt, Planung und Stadtentwicklung.

Neue Öffnungszeiten für den Wasserturm in Flensburg-Mürwik – Eintritt frei

Flensburg: Ab 17. Mai bis 30. September 2017 öffnen die Stadtwerke ihren Mürwiker Wasserturm wieder für die Öffentlichkeit. Die Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Sonntag jeweils von 11:00 bis 13:00 und 15:00 bis 18:00 Uhr. Montags und dienstags bleibt der Wasserturm geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Wasserturm MürwikDer Blick vom Wasserturm ist fantastisch und reicht bei gutem Wetter bis nach Dänemark. Die Schiffswerft, die Stadtwerke Flensburg, die Kirchtürme von St. Nikolai, St. Marien und St. Jürgen, die Schiffbrücke und die schöne Hügellandschaft Angelns sind dann gut zu sehen.

Zur Aussichtsplattform in 26 m Höhe gelangen Besucher über eine Treppe oder den Aufzug. Oben führt ein Rundgang um den großen Wasserspeicher, in dem 1,5 Mio. Liter Trinkwasser bester Flensburger Qualität gespeichert sind. Die Wassertürme in Mürwik und auf der Westlichen Höhe sind wichtige Bestandteile der Flensburger Wasserversorgung. Sie sorgen für einen konstanten Wasserdruck im Leitungssystem und stehen auf den beiden höchsten Punkten im Westen und Osten der Stadt 77 Meter über Normalnull. Außerdem dienen ihre Wasservorräte als Reserven für Spitzenverbräuche, wie sie an heißen Sommertagen auftreten können.

flurgespräche: du hast die wahl – Veranstaltung des DGB am 12.5.2016 im Gewerkschaftshaus Flensburg mit den KandidatInnen für die OB-Wahl

Jetzt anmelden!

Flugspräche DGB 12. Mai

 

flurgespräche…

erhellen oft mehr als offizielle Termine. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften möchten den Raum dafür eröffnen. Zum Kennenlernen und Austauschen, für Streitbares und Versöhnliches.
Und ein Thema in Kurzbeiträgen – diesmal: Du hast die Wahl!
Warum Betriebsräte und Gewerkschafterlnnen sie bei der Wahl zum Oberbürgermeister/in am 5. Juni mit ihrer Stimme unterstützen sollen, erklären euch die Kandidatlnnen Jens Drews, Simon Faber, Simone Lange und Kay Richert.

Selbstverständlich gehört dazu – wie immer – ein Mittagsimbiss.
Wir freuen uns auf Sie und Euch !

Um Anmeldung wird gebeten, per E-Mail: flensburg@dgb.de oder Telefon unter: 0461-1444010.

Diese Veranstaltung berechtigt eine Freistellung nach §37(2) BetrVG und nach §37(2) MBG Schl-H.

V.i.S.d.P.: Susanne Uhl, DGB Schleswig-Holstein Nordwest, Rote Straße 1, Flensburg.

Tag der Befreiung – Gedenkveranstaltung am 8. Mai um 12 Uhr auf dem Friedenshügel in Flensburg

8. Mai 2016 FlensburgAm 8. Mai diesen Jahres jährt sich der Tag der Befreiung zum 71sten Mal. Auch für uns ist das Anlass, an die Verbrechen Nazideutschlands zu erinnern und einen Blick auf das Heute zu werfen.

Gemeinsam mit der Flensburger Vereinigung der Verfolgten des Naziregirnes möchten wir der Opfer gedenken:

Um 12 Uhr am Ehrenmal für die Opfer der Naziherrschaft auf dem Friedenshügel. Treffpunkt: Haupteingang.

Dazu möchten wir Sie und euch herzlich einladen.

Es sprechen:

Ludwig Hecker (VVN-BdA Flensburg)
Joachim Sopha (stellv. Vorsitzender DGB Flensburg)

V.i.S.d.P.: DGB S-H Nordwest, S. Uhl, Rote Stra8e 1, flensburg@dgb.de

Flensburger Ratsfraktion DIE LINKE gegen Verkauf städtischer Grundstücksflächen am Ostseeufer in Fahrensodde

Zum Streit um den Verkauf städtischer Grundstücksflächen am Ostseeufer in Fahrensodde erreichte uns eine Stellungnahme der Ratsfraktion DIE LINKE Flensburg, die wir untenstehend dokumentieren:

FahrensoddeDer Ausverkauf von Wassergrundstücken am Flensburger Ostufer ist eingeläutet!

Flensburg ist schön! – Unsere Fördegrundstücke müssen öffentliches Eigentum bleiben!

Die große OB-Wahlkoalition will öffentliche Grundstücke verscherbeln – und der SSW springt mit auf diesen Zug…
2014 mit den Plänen für die Silos am Ostufer hat der Rat seine Verantwortung für den Erhalt der wichtigen und wertvollen Wassergrundstücke für die nachfolgenden Generationen erkannt und den Verkauf dieser Grundstücke grundsätzlich ausgeschlossen.

Diese Einsicht führt die große Koalition von CDU, SPD und Grünen jetzt ad absurdum – mit ihrem Antrag, das Grundstück an der Fahrensodde 16 zu verkaufen. – Der SSW reiht sich sogleich ein, indem er seine eigene Klientel bedient wissen will und dann keinerlei Skrupel hat, den größten Teil städtischer Grundstücke in Fahrensodde zu verscherbeln.

• Der Wahlkampf von CDU, SPD und Grünen treibt heftige Blüten!
Was ist passiert? – Ein Segelclub in Fahrensodde muss in seine Infrastruktur investieren und braucht für die Sicherung benötigter Kredite einen langfristigen Pachtvertrag. Alternativ wäre natürlich auch Eigentum am Gelände eine nette Option.
Die große Koalition von CDU, SPD und Grünen – zurzeit emsig im Oberbürgermeisterinnen-Wahlkampf – startet daraufhin eine irrsinnige Initiative. Sie führt sich selbstherrlich als „Retterin der DLRG“ auf, die seit Jahren in unhaltbaren Zuständen auf der Odde lebt und arbeitet.

Der Plan ist jedoch so schlicht wie überflüssig und kurz gesprungen: Die Stadt verkauft Fahrensodde 16 an den Segelclub und schiebt mit dem Erlös die Rettung der DLRG auf dem Gelände Fahrensodde 20 an.
Der SSW, noch vor 2 Jahren Verfechter der Verkaufssperre, erklärt sich unumwunden einverstanden, wenn nur der dänisch gesinnte Wassersportverein in der Nachbarschaft ebenso großzügig bedient wird.

• Die Ratsfraktion DIE LINKE: Pachtverträge sind besser als Verkaufen!
Die Ratsfraktion DIE LINKE hält jedoch prinzipiell am Ratsbeschluss von 2014 fest und befürwortet daher, dass die Vereine langfristige Pachtverträge bekommen, um ihre Investitionen absichern zu können.

Für den Kauf gibt es keinen vernünftigen Grund, da Sportvereine nur 25 Prozent des Pachtzinses zahlen. Das ist Entgegenkommen genug, um den Wassersport in Flensburg zu sichern. Es gibt keine guten und schlechten Käufer. Verkauft heißt „weg“! Käme der Verein ins Trudeln, gehört das Grundstück dem Finanzierer. – Städtischer Grund in nicht so prominenter Lage wird mit Zustimmung der großen Parteien übrigens für viel mehr Geld verkauft. Ständig werden Verkaufserlöse generiert und könnten schon seit Jahren für die Finanzierung der DLRG-Station genutzt werden.

Die Ratsfraktion DIE LINKE setzt sich selbstverständlich für eine schnelle Hilfe für die DLRG und die Bereitstellung der nötigen Mittel durch einen entsprechenden Beschluss der Ratsversammlung ein. – Für die neue Bootshalle ist auf dem Gelände Fahrensodde 16 ohnehin kein Platz. Sie ist für die Fahrensodde 20 geplant. – Was läge also näher als dem Verein neben dem ursprünglichen Grundstück auch den Platz für die neue Halle zu verpachten und eine Vereinbarung zu treffen, damit diese Halle so ausgelegt ist, dass sie sowohl für Boote als auch für das Equipment der DLRG zur Verfügung stehen könnte?
Flensburgs „gute Stube“ muss – auch für kommende Generationen – in öffentlicher Hand bleiben! Der Verkauf von Grund und Boden ist der Verkauf der Stadtentwicklung und macht Flensburg für alle Zeiten arm und abhängig. Solch ein Verkauf schadet also allen Menschen in unserer Stadt – jetzt und in Zukunft!

• Die Ratsfraktion DIE LINKE fordert: Schluss mit dem Ausverkauf des öffentlichen Vermögens aller in Flensburg lebenden Menschen! Stattdessen brauchen wir ein soziales Miteinander in einer sozialen Stadt!

Zum Thema gibt es auch ein Flugblatt – Ausverkauf Fahrensodde#

Mehr zum Streit um den Grundstücksverkauf in Fahrensodde auch in einem Beitrag von Holger Ohlsen vom 26.4.2016 auf shz.de DLRG-Stützpunkt : Wahlkampf erreicht Fahrensodde unter: http://www.shz.de/lokales/flensburger-tageblatt/wahlkampf-erreicht-fahrensodde-id13365356.html

TBZ: Müllabfuhr fällt am 26.04.2016 in Flensburg aus!

Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Flensburg. Die bundesweit laufenden Warnstreiks der Gewerkschaften des öffent­lichen Dienstes werden am Dienstag, den 26. April 2016, erneut das Technische Betriebszentrum – AöR (TBZ) betreffen.

Die Arbeitsniederlegungen beeinträchtigen fast alle Bereiche des TBZs, darunter die Abfallabfuhr, die Straßenreinigung und die Grünflächenpflege. Das Kundenzentrum in der Schleswiger Str. 76 und andere Abteilungen werden nicht oder voraussichtlich nur stark eingeschränkt erreichbar sein.

Die Behälter für Restmüll, Bioabfall sowie Papier und Pappe werden am Dienstag nicht geleert. Eine Verschiebung der Touren erfolgt nicht. Die Abholung wird beim nächsten regulären Leerungstermin vorgenommen.

Sperrmüll wird ebenfalls nicht abgeholt. Die drei Recycling-Höfe Schleswiger Straße, Kauslundhof und Lornsendamm werden für die Dauer des Streiks geschlossen.

Benefizkonzert zugunsten eines Musikprojektes für Flüchtlingskinder am 3.5.2016 um 19:00 im Audimax auf dem Campus Flensburg

Benefizkonzert der Zukunftswoche ´16

Ein großartiges Projekt von Dozierenden und Studierenden: Im Rahmen der Zukunftswoche der Europa-Universität Flensburg findet am Dienstag, 03.05.16 um 19:00 Uhr im Audimax, Thomas-Fincke-Straße 4, ein Benefizkonzert zugunsten eines Musikprojektes für Flüchtlingskinder statt. (Zum Programm der Zukunftswoche geht´s hier: https://www.facebook.com/asta.uniflensburg.3/events )
Auf der Tagesordnung stehen Stücke von Klassik bis Pop. Der Eintritt ist frei, kommt vorbei!

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Oberbürgermeisterwahl am 5. Juni 2016 in Flensburg – Für wen?

Ausschließlich Kandidaten des bürgerlichen Lagers

Ein Beitrag von Jörg Pepmeyer

Am 5. Juni soll in Flensburg ein/e neue/r Oberbürgermeister/in gewählt werden. Sechs Wochen noch und damit Beginn der heißen Wahlkampfphase. Nachdem sich einige Kandidaten sehr früh aus der Deckung gewagt haben, gibt es jetzt mit der Flensburger SPD-Landtagsabgeordneten Simone Lange, dem amtierenden OB Simon Faber (SSW), Ratsherr Kay Richert (FDP) und dem parteilosen Jens Drews vier Bewerber. Die WiF verzichtete auf einen eigenen Kandidaten, einzelne Mitglieder der Wählergemeinschaft machten aber bereits schon in Leserbriefen in den örtlichen Tageszeitungen deutlich, dass Simone Lange nicht mit der Unterstützung der WiF rechnen kann. Auch DIE LINKE verzichtete diesmal auf die Aufstellung eines eigenen Kandidaten. Zwar unterstützt LINKEN-Ratsherr Heinz-Werner Jezewski Simone Lange. Der Kreisverband und die LINKEN-Fraktion haben sich bisher jedoch noch nicht explizit auf eine Unterstützung Simone Langes festgelegt. Dabei hätte DIE LINKE mit einem eigenen Kandidaten zumindest die sozialen Probleme in Flensburg stärker in den Fokus des Wahlkampfes und der öffentlichen Debatte rücken können.

Dass CDU, SPD und Grüne die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Lange gemeinsam unterstützen, ist ein Novum in Flensburg. Was aber auch bedeutet, dass der programmatische Spielraum von Simone Lange aufgrund der Rücksichtnahme auf die drei unterstützenden Parteien und ihre Wählerklientel nicht besonders üppig ist. Allerdings gab es in der Flensburger CDU sehr wohl Streit um den Verzicht auf einen eigenen OB-Kandidaten und die Unterstützung für Simone Lange. Hartnäckig hält sich zudem das Gerücht, dass sich die Flensburger SPD und CDU deshalb auf einen Deal geeinigt hätten: Simone Lange wird OB, dafür verzichtet die SPD auf die Aufstellung eines wirklich aussichtsreichen Kandidaten für die kommende Landtagswahl in Flensburg und der jetzige Flensburger CDU-Ratsherr Arne Rüstemeier soll dafür Simone Lange als direkt gewählter Kandidat im Landtag beerben. Dazu soll angeblich auch der Job des Stadtkämmerers und jetzigen Bürgermeisters Henning Brüggemann nach Ende seiner Amtszeit an einen CDU-Kandidaten vergeben werden.

Für die SPD wäre das trotz einer zukünftigen Oberbürgermeisterin Simone Lange ein recht schwerer Brocken und nur bedingt eine Win-Win-Situation. Die meisten Beobachter der kommunalpolitischen Szene in Flensburg bezweifeln daher, dass es tatsächlich solch einen trostlosen Deal gibt. Schließlich wäre das mehr als eine arglistige Täuschung der WählerInnen. Dennoch, in der Macht-Logik der beiden großen Parteien, die sich ja auch auf Bundesebene offensichtlich symbiotisch verbunden haben, könnte das durchaus Sinn machen. Andererseits gibt es natürlich auch Profiteure solcher Gerüchte. Denn der noch amtierende Oberbürgermeister Simon Faber kann der derzeit nur auf die Unterstützugn des SSW rechnen. Seine Chancen auf eine Wiederwahl sind derzeit aber durch eine ziemlich durchwachsene Amtszeit und wenig kluge Entscheidungen eher gering.

Somit bleiben noch Kay Richert und Jens Drews. Kay Richert, der sich als FDP-Ratsherr in der Auseinandersetzung um die Luftschlossfabrik versuchte als kerniger Law-and-Order-Mann zu präsentieren, setzt auf die liberalkonservative Wählerklientel, vor allem der CDU. Ihm war natürlich nicht entgangen, dass viele Flensburger CDU-Mitglieder die frühzeitige Positionierung der CDU-Führung, des Kreisvorstandes und der Ratsfraktion für Simone Lange gar nicht gut fanden. Viele CDUler hätten sich lieber einen eigenen OB-Kandidaten gewünscht. Kay Richert hofft insofern aus diesem Konflikt Kapital schlagen zu können.

Jens Drews, parteilos und ehemals mit der FDP verbändelt, versteht sich als Interessenvertreter des Einzelhandels und des Mittelstands. Drews, der als Augenoptiker mit eigenem Geschäft in der Großen Straße die Sorgen und Nöte der Einzelhändler vor allen in der Innenstadt kennt,  will verhindern, dass die Innenstadt ausblutet und immer  mehr Kaufkraft in die Einkaufzentren am Rande der Stadt wandert.

Alles in allem also Kandidaten des (gut-)bürgerlichen Lagers. Auch wenn Simone Lange sich bemüht in ihrem Wahlkampf soziale Themen und die prekäre Lebenssituation vieler Flensburger auf die Agenda zu setzen, so muss man konstatieren, dass die Politik der Flensburger SPD-Ratsfraktion dazu im krassen Widerspruch steht. Denn die hat sich vor allem bei der Debatte um die angespannte Wohnungslage in Flensburg ganz und gar nicht mit Ruhm bekleckert und verhinderte maßgeblich die Neugründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, deren Aufgabe es auch gewesen wäre, vorrangig neuen Wohnraum  für Menschen mit niedrigen Einkommen  zu schaffen. Es stellt sich zudem die Frage für diejenigen Flensburger, die in prekären Verhältnissen leben, warum sie eine OB-Kandidatin wählen sollen, deren unterstützende Parteien sich wenig bis gar nicht um sie und ihre Probleme scheren.

Das, obwohl mehr als ein Viertel aller Flensburger an oder unterhalb der Armutsgrenze leben. Gesprochen wird in der Stadt darüber kaum und über Lösungen diesem Zustand ein Ende zu bereiten, noch weniger. Die Flensburger Kommunalpolitiker betrachten dieses Problem zumeist aus der Perspektive der wohlstandverwöhnten Mittelschicht: „Kann ja nicht so schlimm sein“. Dementsprechend werden die Herausforderungen der nächsten 15 Jahre, soziale Ausgrenzung, Armutsrenten, fehlender bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit geringeren Einkommen, für Sozialhilfe-Empfänger und Rentner, von den politischen Akteuren und der Verwaltung in Flensburg schlichtweg ausgeblendet. Welch Wunder, dass die Armen und von Armut gefährdeten Menschen nicht mehr wählen gehen und das Vertrauen in die Parteien und politischen Institutionen verloren haben. Das wird wie bei der Kommunalwahl ebenso wieder auf die Oberbürgermeisterwahl zutreffen. Leider schaffen es diese Menschen mangels einer vertrauenswürdigen politischen Unterstützung nicht, ihre Interessen zu bündeln, sich zu organisieren und ihre Forderungen in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Dass sie dafür Sympathien für politische Rattenfänger, wie die AfD, entwickeln, mag befremdlich erscheinen. Aber vielleicht ist das für viele Menschen schlichtweg nur noch die einzige Möglichkeit ihrem Protest eine Stimme zu verleihen. Insofern bewirkt die soziale Spaltung der Gesellschaft auch eine politische Spaltung und führt letztlich zu enormen Gefahren nicht nur für unsere Demokratie. Auch in Flensburg.

Deshalb stellt sich die Frage: Wie wollen die Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl diese Probleme lösen, bzw. welche Vorschläge haben sie dafür und wie wollen sie dazu beitragen, dass Flensburg eine demokratische, soziale und lebenswerte Stadt für alle wird, und sich Politik und Verwaltung nachhaltig auch um die Anliegen und die existentiellen Sorgen und Nöte derjenigen Menschen in Flensburg kümmern, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen?

Zur Vorgeschichte der Kandidatinnenkür von Simone Lange auch ein Beitrag aus der Moin Moin vom 23.09.2015 OB-Wahl: In der CDU rumort es – Pro und Contra Simone Lange unter:
http://www.moinmoin.de/detailansicht-news/ob-wahl-in-der-cdu-rumort-es.html

Forum Bundesbank am 25.04.2016 im Audimax Flensburg: Bitcoins & Co. – Was taugen digitale Währungen?

Bitcoins & Co. – Was taugen digitale Währungen?

Forum Bundesbank – Hauptverwaltung in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein

Unter dem Motto „Forum Bundesbank“ richtet die Hauptverwaltung in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein regelmäßig öffentliche, für jedermann zugängliche Vortragsveranstaltungen aus. Vertreter der Deutschen Bundesbank und externe Fachleute referieren im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe zu zentralen und aktuellen Themen rund um das Geld.

schrade_dirk_forumVortrag von Dirk Schrade

Ständiger Vertreter des Zentralbereichsleiters Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme der Deutschen Bundesbank,

am Montag, den 25. April 2016 um 17:30 Uhr
im Audimax, Campus Flensburg, Thomas-Fincke-Straße, 24943 Flensburg

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Fachhochschule Flensburg statt.

Nach dem Vortrag besteht wieder Gelegenheit zur vertiefenden Diskussion mit dem Referenten.

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Wir benachrichtigen Sie gerne über weitere Termine dieser Veranstaltungsreihe. Bei Interesse senden Sie uns bitte eine kurze Mail.

Weiterführende Informationen

Wer wir sind

Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland im Europäischen System der Zentralbanken. Sie ist an den geldpolitischen Entscheidungen der Notenbanken der Euro-Zone beteiligt und setzt sie in Deutschland um. Sie sorgt für die Bargeldversorgung und einen reibungslosen unbaren Zahlungsverkehr. Zudem ist sie eingebunden in die Aufsicht über die Kreditinstitute. lhre Wirtschaftskompetenz stellt die Bundesbank der Bundesregierung zur Verfügung. Sie vertritt die Bundesrepublik Deutschland in vielen internationalen Gremien. Darüber hinaus engagiert sich die Bundesbank im Bereich der ökonomischen Bildung. Sie bietet dabei u.a. Informationsveranstaltungen zu aktuellen geld- und wirtschaftspoltischen Thema an.

Rückfragen unter:
pressestelle.hv-hms@bundesbank.de
Telefon 040 3707-2220, Telefax 040 3707-2205
Deutsche Bundesbank
Hauptverwaltung in Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein
Willy-Brandt-Straße 73, 20459 Hamburg

Mehr auch unter: http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Termine/2016/2016_04_25_forum_bundesbank_flensburg.html

Europa-Universität Flensburg startet Fortgeschrittenen-Sprachkurse für studierfähige Flüchtlinge aus Schleswig-Holstein

Uni will geflüchteten Menschen den Zugang zum Studium ermöglichen

Bewerbung ab sofort möglich

Knapp 100 000 Euro hat die Europa-Universität Flensburg vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) für die Integration von Flüchtlingen ins Studium eingeworben. „Unser Ziel ist es, geflüchteten Menschen zum Wintersemester 2016/2017 die Aufnahme eines regulären Studiums zu ermöglichen“, sagt Charlotte Fiala, die das DAAD-Programm an der Uni leitet. „Dafür müssen sie allerdings Deutsch oder Englisch auf Uni-Niveau sprechen. Da das die wenigsten tun, richten wir mit dem Geld vom DAAD gezielte sprachliche Vorbereitungskurse ein“.

Die Hochschule möchte drei Sprachkurse für insgesamt 30 geflüchtete Studierende anbieten: Zwei Deutsch- und einen Englischkurs. In insgesamt 200 Stunden erhalten hier studierfähige Geflüchtete die Möglichkeit, Deutsch bis zur Stufe B2 oder C1 (fortgeschrittenes Kompetenzniveau) und Englisch bis Stufe B2 (Selbständige Sprachverwendung) zu erlernen. Die Sprachkurse sollen im Mai starten. Bereits jetzt werden die ersten Sprachtests an der Universität durchgeführt.

„Wir suchen Geflüchtete, die in ihrem Heimatland mindestens einen mit dem Abitur vergleichbaren Abschluss erlangt, einen Integrationskurs oder mehrere Deutschkurse absolviert haben und die in der Lage sind, Deutsch oder Englisch selbstständig zu verwenden“, erklärt Charlotte Fiala. Flüchtlinge, die gerade erst damit beginnen, Deutsch zu lernen, sind nicht die Zielgruppe dieses Programms: „Deutschkurse für Anfänger werden bereits von anderen Anbietern erfolgreich angeboten. Wir sind dazu verpflichtet, die Gelder des DAAD zielgerichtet für diejenigen einsetzen, die noch dieses Jahr ein Studium aufnehmen könnten“.

Die Sprachkurse sind nicht die einzige Unterstützungsmaßnahme, die die Europa-Universität Flensburg mit den Zuwendungen des DAAD finanziert. Auch eine besondere Trainerstelle für die sogenannten „Campus Engel“ der Uni wird aus DAAD-Mitteln bezahlt. Bei den „Campus Engeln“ handelt es sich um einen einzigartigen Service der EUF: Speziell ausgebildete Studierende helfen bei Fragen rund um den Studienstart weiter. Owais Tokhi, der selbst aus Afghanistan geflüchtet ist und an der Europa-Universität Flensburg im Masterstudiengang „European Studies“ eingeschrieben ist, unterstützt die Campus Engeln im Umgang mit Geflüchteten.  „Ich wäre froh gewesen, nach meiner Flucht aus Afghanistan diese Art von Hilfe für meinen eigenen Studienstart vorzufinden“, sagt der 32-Jährige. „Ich freue mich, dass ich nun anderen helfen kann“.

Qualifizierte geflüchtete Studienkandidatinnen und -kandidaten, die sich für einen Deutsch- oder Englischkurs an der EUF interessieren, sollen am besten noch in dieser Woche oder Anfang nächster Woche zur persönlichen Registrierung für die Aufnahmetests in die Lobby des Erweiterungsbaus kommen. Die EUF möchte insbesondere auch geflüchtete Frauen zur Bewerbung anregen.

Die aktuellen Termine für Registrierung und Teilnahme an den Einstufungstests sind auf der Internetseite des Vorbereitungskurses (Propädeutikum) für geflüchtete Studieninteressierte zu finden:

www.uni-flensburg.de/proref

Für Rückfragen: Dr. Charlotte Fiala, Leiterin des DAAD-Integra-Programms an der EUF,

Tel.: 0461/805 2350 oder Email: propaedeutikum@uni-flensburg.de

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